1664/12: Positionen: Sträfliche Falschorganisation zu Kundenkontakten #Pingpong wie in Pjönjang

Gute Kommunikation? Telefon

Gute Kommunikation? Telefon

Wer meint, hier werde nun allein die GASAG gescholten, irrt. Inzwischen haben sehr viele größere Unternehmen ihre Einheiten für den telefonischen Kundenkontakt straff organisiert. Und zwar so straff, dass es kaum noch möglich ist, zu kommunizieren. Mit einer Ausnahme: „Communication breakdown“ ist ganz leicht, Mainstream geht, alles was sich schwierig darstellt, ist schlicht nicht mehr besprechbar.

„Es gibt da gar keine Nummern, die wir rausgeben können,“ sagt Frau Gasoline Gasag (* Name abgeändert). Eigentlich telefonieren wir schon seit zwanzig Minuten. Aber eigentlich bin ich gar nicht aufgelegt. „Ich kann für sie eine Email schicken, um einen Rückruf anzustoßen.“ „Das läuft falsch,“ sage ich. Die GASAG hat mich heute Vormittag fünfmal angerufen. Die übermittelte Rufnummer habe ich zurückgerufen. Ich habe rund 30 Minuten vergeigt.

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1661/12: Eigentümerversammlung: Vom Umfang eines Protokolls

Wörter- und Datenzähler eines Protokolls

Wörter- und Datenzähler eines Protokolls

Ein Protokoll einer Versammlung soll nicht zu lang sein. Gesetzlich verlangt ist ein reines Beschlussprotokoll. Ablaufinformationen dürfen zusätzlich aufgenommen werden. Seit der WoEigG-Rechtsnovelle kommt zusätzlich die „Beschlusssammlung“ als „doppeltes Lottchen“ der WEG-Verwaltung hinzu. Über den Sinn dessen kann man trefflich streiten. Die einfachste Form der Beschlusssammlung ist mit Sicherheit der Verwaltungsordner mit der Aufschrift „Protokolle“. In der Praxis gehen wir dazu über, das Protokoll zweizuteilen: Teil 1 ist die Beschlusssammlung, reineweg die Beschlussprotokollierung. Teil 2 sind zusätzliche „Ablaufinformationen“, auf die nach hiesiger Auffassung nicht verzichtet werden darf, weil sonst die Verständlichkeit der Geschehnisse nicht gegeben ist. 765 Wörter, wie hier: das ist nicht viel. Recht kurzgehalten, aber treffend. Interessant: Neuere Software kann solche Statistiken abrufen, heißen sie doch nichts anderes als: Arbeitest du noch am Entwurf oder lebst du schon? Bzw. warum schwafelst du so viel?

 

1658/12: Kommunikation: Es ist eine Zeit reichhaltiger Nebelbänke angebrochen, zu viel Emails, zu wenig geschafft!

Vor Zempow, Ostprignitz-Ruppin

Vor Zempow, Ostprignitz-Ruppin

Menschen schicken sich Sachen schriftlich zu und reagieren darauf. Was dann passiert – emotional, wütend oder mit Schlussfolgerungen, die auf kleinen digitalen Byteschnipselchen basieren. Diese bilden aber nicht die Wirklichkeit ab. Sie entspringen den Vorstellungen ihres Absenders. Der -gekonnt oder nicht- die Fäden dieser Sachen in die eigenen Hände nimmt. Dem Lesen einer Email haftet eine ungesunde Basis der Hintertürchen und Gedankengänge an, die ausschließlich in der Struktur des Lesers angelegt sind. Für Verzeihung, Nachsicht und besseres Verstehen sind Emails in administrativem Zusammenhang nicht gemacht.

So ist nun mal diese Jahreszeit. Nebelbänke nehmen einem die Sicht auf all das Wesentliche, dass wir vergaßen zu erledigen. Das Leben ist diffus, es hält Überraschungen bereit und die Aufgaben verdichten sich zum Jahresende hin tendenziell. Im Kopf spielt der bevorstehende Jahreswechsel einen deutlich wahrnehmenden Endpunkt. Bis dahin muss noch alles erledigt sein, was wir uns vorgenommen hatten.

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1657/12: Positionen: Was man heute nur noch selten erlebt, ist zielorientiertes Zuhören bei eventuellen Neukundenanrufen

Gute Kommunikation? Telefon

Gute Kommunikation? Telefon

Die Steinlaus von Loriot verspeist ganze Häuser. „Ein Stein im Brett“ hingegen hat, wer auf Anruf richtig reagiert. Denn das ist gar nicht mal so sehr verbreitet. Angerufene, die nicht wie Fische im Trüben schwimmen, heben sich ab. Gegen die Masse der Angerufenen, die die Bearbeitungsqualität ihrer potenziellen Neukunden falsch bewerten und unzureichend qualifiziertes Personal am Telefon einsetzen. Das Telefon ist eine von wenigen Schaltstellen der Macht und insbesondere des Unternehmenserfolgs. Zuhören steht ganz oben auf der Prioritätenliste. Verstehen.

Was man heutzutage nur noch selten hat, ist konzentriertes Zuhören. Das merkt man wie eine positive Ladung: elektrisierend. Ich rufe bei der Fa. „Graffity Frei GmbH“ an und habe irgendeine junge Frau am Telefon: Noch während ich ihr den Grund meines Anliegens so richtig sagen kann, höre ich schon das „Mitgeklapper“ der EDV-Tastatur. Ich rate, sie hat beide Hände frei und telefoniert über ein Headset. Schon im ersten Anflug meines Telefonats weiß sie, ich heiße eben nicht „Thomas Gottschalk“ (ein running gag meines verfluchten Lebens), sondern Gotthal, und das auch noch phonetisch korrekt. Ich bedanke mich bei ihr für ihre Aufmerksamkeit und nur kurze Zeit später ist die Rückrufbitte an den Chef präzise, inhaltsicher und damit zuverlässig übermittelt. Ich habe keinen Zweifel, sie wird das richtig weitergeben. Und nicht so wie bei Stille Post. Ich habe auch nicht vergessen zu erwähnen, dass ich sie für eine Fähige halte und das ein kleines Lob wie dieses am frühen Morgen den Tag definitiv besser, nicht schlechter macht.

Weblotse

(EP)

1654/12: Positionen: Wer lebt um zu arbeiten, macht etwas falsch. Wer arbeitet um zu leben hingegen…

Graffiti in Berlin-Kreuzberg

Graffiti in Berlin-Kreuzberg

Der Malermeister Peter Pinselstrich (* Name von der Redaktion geändert) kündigt den erst im Frühjahr abgeschlossenen Vertrag über die regelmäßige Beseitigung von Graffitis im Erdgeschossbereich des Hauses in Berlin-Kreuzberg. Man fragt sich, warum? Heraus kommt: Die Gegend ist so unkalkulierbar, dass es einem erfahrenen Unternehmer mehr als graust.

Der kleine Unterschied ist nämlich folgender: Wenn jemand arbeitet um zu leben, muss er Penunse, eine Tüte Mücken, Kohle, reichlich Asche oder wenigstens was Vergleichbares verdienen. Oder er schließt einen Graffiti-Beseitigungsvertrag ab im März 2012 und hat seit dem ungefähr 15 dokumentierte Einsätze. Das rechnet sich nicht. Dann tritt der kleine Unterschied ein: Man lebt nur noch, um zu arbeiten. Ein solches ist aber kein überzeugendes unternehmerisches Selbstkonzept. Die Folge: Die Firma kündigte soeben den erst kürzlich geschlossenen Graffiti-Beseitigungsvertrag. Ein Rundum-Sorgloskonzept hat Schrammen bekommen. Ab sofort werden die Karten wieder neu gemischt. Diese Geschichte aber wurde lauwarm serviert: sie wurde dem Verwaltungsbeirat der Wohnanlage lecker garniert aufgetischt. Muss sich also doch die ganze Gesellschaft ändern und einsehen, dass Graffitis anbringen sinnlos ist? Der Vorgang steht jetzt wieder unter intensiver Beobachtung.

(EP)

1648/12: Foto des Tages: Lisa befruchtet Sams Fantasie. Und er spritzt alles voll. Ein Leben ohne Möpse ist möglich, aber sinnlos!

Lisa! Graffito an frischgestrichener Hausfassade

Lisa! Graffito an frischgestrichener Hausfassade

Lisa liebt Loriot und hat zwei großartige Möpse. Ganz wie Loriot zeitlebens welche hatte. Sam hat sich in Lisa verliebt. Weil er ihre Möpse toll findet. (Der abgeschlossene Kurzroman)

Was ist nur los mit „Sam“ (* Name geändert). Sam ist ein jugendlicher Sprayer. Sam liebt Lisa und zeigt ihr jetzt, wie sehr. Die Eigentümergemeinschaft in Berlin-Kreuzberg hat Sams Liebe für Lisa nicht erwidert. Sie hat die Fassade gerade erst neu gestrichen. Alles sah prima aus: für vierzehn Tage. Und nun „Lisa“. Wenn Sam Lisa nicht mehr liebt, weil sie nie dran vorbeigelaufen ist und er letztlich aufgeben musste, steht das immer noch da. Denkt er sich. So ist es aber nicht. Der Auftrag zur Totallöschung von Lisa aus dem kollektiven Kreuzberger Gedächtnis ist erteilt. Null Toleranz.

Weblotse

1635/12: Internationale Fragen: Wie viel Prozent Umsatzsteuer ist im Wohngeld enthalten? Nullkommanichts….

icon Internationale

flagge_polen

flagge_polen

Die „Email des Tages“ kam am Samstag herein und beinhaltete diese Frage:

Guten Tag, ich habe eine Frage? Bekomme ich online eine monatliche Rechnung fur bezahlte Wohngeld mit Ust.? Ich brauche monatliche Rechnungen mit Ust. zum Finanzamt von 06.2012 – Mit freundlichen Grussen

Nun. Was fällt uns dazu ein? – Wohngeld ist brutto=netto, Umsatzsteuer wird nicht ausgewiesen, Wohnungseigentümergemeinschaften sind nicht zu Vorsteuerabzug berechtigt. Wohngeld ist ein „Dauerzahlungsgrund“, wird monatlich fällig, monatliche Rechnungen hierfür sind nicht erforderlich. Vielleicht das? Man lernt nie aus.

Eine Eigentumswohnung zu kaufen, um gewiefte Umsatzsteuervergünstigungen in Anspruch zu nehmen, ist kein Tipp, der ernstlich gegeben werden kann im grenzüberschreitenden, kleinen Nationalitätenverkehr.

(Ust. = Umsatzsteuer)

(EP)

1628/12: Positionen: Customer care bedeutet in der WEG-Verwaltung vorauszuschauen

Toulouse, Jungkater

Sie könnten ja mal hinter den Kulissen wirken und sich um den Zustand des Hofs nochmal genauer kümmern. Die Fenster Vorderhaus hatte ich ja nochmal extra freigegeben und Sie wollten sich drum kümmern. Meine Bitte wäre, dass Sie das Haus nochmal von Kopf bis Fuß durchgehen und es durchkraulen, bis es wohlig schnurrt. Oder? Miau…. (Email an den Hauswart & Hausbesorger, die Fa. ALLCURA)

Was man immer posten kann, sind Katzen. Oh, wie süß! Customer care, das ist so ein Wort aus dem „New Äitsch“ von Marketing und Business Blabla und meint, sich um den Kunden bestmöglich zu kümmern. Eventuell schon vorauszuahnen, was da noch kommen könnte. Agieren statt reagieren. Dass das nicht nur eine Wortblase ist, zeigt eine Email an den Hauswart und Hausbesorger, die Firma ALLCURA Haus- und Grundstücksbetreuung, eine Firma, die gern und gut viele Häuser in Berlin betreut. Es war versäumt worden, den Termin der Grundreinigung (zweimal jährlich) dergestalt zu synchronisieren, dass diese erst nach den Dachdeckerarbeiten im Vorderhaus in Berlin-Kreuzberg stattfindet. Eine Hausreinigungsfirma kann mehr sein als nur eine Putzfrau. Sie ist auch ein Stück weit der gute Geist von Helsinki. Oder von Berlin-Kreuzberg, wie in unserem Fall.

Was jetzt per Email noch als „fromme Bitte“ an den gewissenhaften Dienstleister herangetragen wird, ist sozusagen „die warme Schlagsahne“ obendrauf: Bitte geh das Haus nochmal durch und mach es wieder schön, ja? Damit sich alle dort wohlfühlen mögen. Schnurrrr…….

Weblotse

(EP)

1615/12: Positionen: Lange stehen die Blumen nicht mehr auf dem Feld. Neue Geschäftsverbindungen geben sich (mehr) Mühe, hoffentlich

Emailregeln 05.2010

Emailregeln 05.2010

Die Heerschar der Gedankenlosen plädiert gern für „Ich schick Dir alles komplett zu, dann kannst du dich melden, wenn du Interesse hast.“ Und übersieht dabei, dass gerade deswegen das Interesse schnell verloren geht. Genau.

Ja, lange stehen die Blumen nicht mehr auf dem Felde. Momentan blühen sie gerade. Die Fotos dieses Artikels sind ein repräsentativer Querschnitt der Operation „Ausklingende Sommerwiese“. So weit, so gut.

Was demgegenüber eher Ärger bereitet, ist die Entwicklung beim so genannten Dokumentenmanagement. Wir selbst verfügen seit ca. 2001 über Elektronisches Dokumentenmanagement und bilden Geschäftsprozesse digital ab. Ein gutes, weit verbreitetes Dokumentenformat ist dabei „pdf“ – von Adobe. Das scheint auch für alle Anderen zu gelten; das Format ist weit verbreitet, irgendwie „unique“.

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1613/12: Erfahrungshorizonte: Woody Allen, Versicherungsvertreter, ERGO, Jamaika und „Fairsicherung“ als Geschäftsmodell

Erotik-Shop Wismar (© Ronny Kraak, Kraftfuttermischwerk, 2012)

Erotik-Shop Wismar (© Ronny Kraak, Kraftfuttermischwerk, 2012)

Das neue Leistungsschutzrecht wird heiß diskutiert. Aus Gründen der Rechtsnovelle weist diese Website darauf hin, dass alle hier vorkommenden (nicht „verkommenen“) Worte anderswo (auch schon) gegen Entgelt vorkamen, insbesondere als schlüpfrige, doppeldeutige und vor „Erotik triefende“… dies alles lässt nicht auf blühende Fantasie des Autoren schließen. Es betrifft die verrottete Moral der Assekuranz-Branche, sagen jetzt welche. Wir nicht. Und natürlich ohne Ausnahme, differenziert 😉 betrachtet.

Ergo: Jedermann weiß, dass in Wismar nicht gerade die Luft brennt. Wismar ist nicht der ständige Berichtsschwerpunkt dieser Website. Wiewohl Wismar übrigens sehr schön ist, gelegen im „Berliner Speckgürtel“. So wie auch Mallorca und Jamaika. Wismar ist nicht Jamaika. Reggaemusik, Strand, Kokosnuss und…..Swingerclubs, in denen man Urlaub machen kann. Wismars Erotikshop (Foto oben) hat einen spröderen Charme.

Ergo: Im Hedonismus-Resort (!!) mit deutschsprachiger Website und Geschäftsführerin in Berlin (!!) ist das Ambiente nicht schlecht. Die Morgenlatte mit Zimtpuder aufs Lotterleben, lasterhaft, viril und heimlich. Weil sonst Ärger zuhause dräut. Verschwiegene Luder geben sich hin für Tantiemen. Unter der Hand das „dreiteilige T der Versicherungsbranche auf Urlaub“: es lautet „Titten, Tampons, Tantiemen!“

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