Fotowelt
3046/15: Positionen: Zwiegespräche mit Gott #FotoDesTages
Ahne: Zwiegespräche mit Gott – Ein skeptischer Sympathisant
Damit Joerg hier nicht an den Pranger gestellt wird, habe ich mir erlaubt, dies fotografische Bildschirmungetüm noch digital nachzubearbeiten. Wir bitten um Entschuldigung: Aber wir sind weder sozial inkompetent noch ….
Das soziale Netzwerk ist hier und da asozial. Weil es indiskret ist und die größten, denkbaren Banalitäten ausplaudert. Doch das ist alles nur Software. Dass sich hinter einer Neuigkeit nichts Neues verbirgt, ist eine Binsenweisheit. Und dass die Amis gern auf der Oberfläche schliddern, auch.
Mit Timelines und News Boxen aber kann man Menschen auch in Verruf bringen. Etwa wenn aus Gründen einer funktionierenden Werbewirtschaft im Seitenbanner erklärt wird: Thomas Gotthal mag Romika-Schuhe. Und wer weiß, vielleicht bevorzugt er Elefantenschuhe? Gar nichts stimmt. Alles falsch.
3042/15: Fotowelt: Das Gründungsgebäude von Harley-Davidson (1903)
3041/15: Fotowelt: Ein Museumsbesuch und die unabsehbaren Folgen für das allgemeine Empfinden von Hochkultur
Es ist verwirrend: Ein Problem ist, dass wir nichts mehr wissen. Ein anderes: Dass wir nichts mehr nicht wissen. Wir schlagen kurz nach, was wir nicht wissen. Und glauben, Antwort parat zu halten. Online. Doch das ist nur eine Oberfläche, auf der kein Tiefgang blüht: Auf einige der drängendsten Fragen haben wir trotz alledem keine vernünftige Antwort. Zum Beispiel zum Thema ‚Information overflow‘, zu Ablenkung und Denkdiffusion.
Der Museumsbesuch findet bildungsbeflissen statt. Ein jeder dieser Schüler schlage soeben nach im mobilen Wikipedia. Dort stehen Antworten auf Häufig gestellte Fragen, FAQs. In Wirklichkeit war diese Geschichte vollkommen anders, denn das ist nur die Oberfläche. Ertappt: Dass die Schülerinnen und Schüler sich für den Museumsbesuch an sich gar nicht so sehr interessiert haben, ist wahrscheinlich. Smart ist das nicht. Generation Smartphone!
3001/15: Foto des Tages: Vom Terrazzo machen, Wonneproppen, Naturburschen und Knutschkugeln
Mach bitte nicht so´nen Rabitz.
Für irgendwas müssen unterwegs aufgenommene Schnappschüsse ja dienen. Denn immerhin waren sie seinerzeit „in den Augen ihres Betrachters“, des Fotografen. Für beide Bildumsetzungen wurden die Fotos im Februar 2014 in Berlin-Zehlendorf in einem kleinen Reihen-Einfamilienhaus „am Fischtal“ angefertigt. Dort gibt es Terrazzo en masse auf Fußböden verarbeitet und an den Wänden Dekore von schlichter Schön- und Bescheidenheit, wie jene, die „Wonneproppen“, „Naturbursch“ und „Knutschkugel“ zu sein assistieren. Doch hinter den Fotos steckt auch ein fotografisch-pedantischer Exakteur, dessen Menschsein sogar so weit geht, auf den Socken korrekte „L“ und „R“-Beschriftungen zu verwenden. Bitte: Wer trägt denn so was?
2092/14: Positionen: Von der Größe und Erbärmlichkeit im Exil 1933-1945, hier und heute und von Empathie, Umarmungen + Mitgefühl
In vielen Berichten von Menschen über Menschen haben wir schon von ihnen gehört. Hinz und Kunz sind häufig anzutreffende Deutsche, jedenfalls in den Erzählungen derselben. #frequently met people (fmp)
Am Neuruppiner Schinkel-Gymnasium gibt es regelmäßig Tage der Offenen Tür und „Hinz + Kunz“ verströmt sich interessehalber dahin. Ein Wandbild, das die Überschrift trägt: „Von der Größe und Erbärmlichkeit im Exil 1933-1945“, darunter notiert persönliche Befindlichkeiten, zum Ausdruck gebracht mit Empathie. Was Exilanten wohl fühlen, denken, leben müssen? – So ging es ihnen wohl 1933-1945 oder so ähnlich.
Wahr ist, dass Exilanten jetzt bei uns auftreffen, weil sie immigrieren! Dass daher die geschichtsbasierte Zusammenstellung von Ängsten, Einschränkungen, persönlichen Befindlichkeiten 1933-1945 heute, hier in Echtzeit, anzutreffen ist. Nicht, dass wir verantwortlich wären, für das Glücksgeschmeide anderer Menschen aus aller Welt, aber dass wir ein bisschen (Häppchen) -ganz vorsichtig- versuchen, empfindsam zu bleiben und „Heimat zu geben“. „Hug your neighbour“, umarme die Welt: Neue Heimat Deutschland. Denn wir werden immer besser, siehe oben!
Empathie von Schülern, schön empfindsam: Brainstorming auf hohem Gefühlsniveau. Das Wandbild „hat was“. Je mehr man überlegt, desto besser. Nicht gleich jeden Gedanken intellektuell ausschlagen. Sehr schön, Schinkel-Gymnasium.
Noch was: Hat Erich Fried gesagt….(Bild aus demselben Raum) – Walter Mehring übrigens hat das gesagt… – Zitate aus dem Zusammenhang.
2089/14: Positionen: Wir melden uns. Wir reden nicht dazwischen. Wir beleidigen niemanden. #Fotowelt
Wir melden uns. Wir reden nicht dazwischen. Wir beleidigen niemanden. (Aushang in einer Berlin-Brandenburger Grundschule, 6. Klasse)
In einer Wohnungseigentümerversammlung gibt es selten ein „Schwarzes Brett“. In Grundschulen in Berlin-Brandenburg schon. Dort hängt an einer Aufhängeleine, angeklemmt mit Wäscheklammern dieser Daueraushang aus zwei Blatt Papier.
Beschwörende apodiktische Reiter sind die beiden Aushänge: Sie beschwören, was nicht ist, aber so sein soll. Ein Wunschzustand: Ein Aphorismus nach dem Motto „Wenn das hier hängt, wird alles gut.“ Friede, Freude, Eierkuchen.
Schade, auf Wohnungseigentümerversammlungen wären solche Reißleinen der Vernunft durchaus hier und da angebracht. Das Foto des Tages in der Rubrik #Fotowelt. Immer wieder sehr gern: Das „Foto des Tages“ auf dieser Website…
2067/14: Foto des Tages: Markus Winninghoff hat das „Mauerblümchen“ wiederentdeckt, es leuchtet rot und tanzt Polka
Markus Winninghoff (Das Foto ist extern eingebettet von der Herkunftsseite, dafür danke) – Zum großen Betrachten bitte auf das Bild klicken!
Dass er fotografieren kann und nicht unbedingt die Kamera schuld ist, vermuten wir, allen anderslautenden Vorurteilen von Fotografier-Unkundigen zum trotz. Denn so geht das Gerücht: „Der muss eine saugute Kamera haben“, denn „das Foto ist gut.“ Einiges davon erzählt er uns hier ganz grundsätzlich und dort Revue passierend als Nachbetrachtung eines ganzen Jahrs mit neuer Fotoapparatur auf seinem lesenswerten Blog willsagen.de. Schönes Foto, dafür ein Chaupeauchen.
2065/14: Foto des Tages: Wenn der Herrenfriseur zu hat, ist er beim Zahnarzt oder zur Behandlung seiner Hühneraugen…. #Wedding
Im Afrikanischen Viertel im vormals roten Bezirk Wedding ist jetzt die Gutbürgerlichkeit aufgeschlagen. Er betreibt einen Herrensalon, der Coiffeur an der Ecke. Niemand hat die Absicht, ihm seine Ehrlichkeit anzukreiden. Aber der Gedanke kommt uns, und er beschriftet das Foto daher als ein „Foto des Tages“ und den Gedanken als tröstlich. Es hätte ebenso gut das „brasilian waxing“ sein können. Ginge es um Hühneraugen, Akne, Senk- und Spreizfüße (hier) oder ein kurzer Fressgang zum Brummi Imbiss (Meat´n greet! – Fleisch treffen) an der Westhafenstr. 1.
Offenheit, Ehrlichkeit und der zutreffende Umgang mit der eigenen Kundschaft, alles prima. Weiter so…
2064/14: Linktipp: Stadtaffe, Hüpfburg, Spagat des Lebens. – Die Fotos von Kai Heimberg lassen sich sehen! #Fotos
Pssst. Kommt mal ein Stück näher. Ich zeig Euch was. Ist eine kurze Geschichte, spielt in Berlin, brauchst nicht so lange, keine Angst. Pass auf, das geht kurz gesagt so.
Digitale Schwemme. Zu viele Fotos. Zu viele Engel. Scheinbare Engel. Digitale Schwemme meint etwas anderes. Als zum Beispiel:
„Digitale Schwämme“, Fotos, die Farben aufsaugen. Oder absorbieren. Langsam Farbe rauslaufen lassen und zurück zur künstlerischen Strenge. Zu viel Farbe ist zu viel. Deswegen, sparsam.
Gute Fotos müssen zuweilen Farbe abgeben, ausbluten, abtropfen. Die besten ihres Fachs schwören teils auf Nihilismus, auf ein klares „Nein zur Digitalfotografie“. Jim Rakete ist so einer, ein Dinosaurier der Fotografenszene, und „der Beste“, jene besondere Kategorie von Fotografen, die man sich bucht, wenn man Fotos von sich braucht, die Fotos sind, wie es noch keine vergleichbaren gibt. Schon mal von Kai Heimberg was gesehen?