Zeit Leserkommentar (Quelle: Die Zeit, online)

3091/15: Video: „Schwarzfahrer“ von Pepe Danquart, Straftaten einer neuen Dimension und die öffentliche Meinung

Positionen

Zeit Leserkommentar (Quelle: Die Zeit, online)

Zeit Leserkommentar (Quelle: Die Zeit, online)


Schwarzfahrer

Schwarzfahrer von Pepe Danquart ist ein ebenso unterhaltsamer wie nachdenklich stimmender Film zum Thema Ausländerfeindlichkeit, der mehrfach auf Festivals ausgezeichnet wurde. Aufgrund seiner zielsicheren und vielschichtigen Darstellung eignet er sich zum Ausgangspunkt einer Diskussion über Fremdenfeindlichkeit und Vorurteile.

Der Film Schwarzfahrer wurde 1993 in Berlin gedreht. 1994 gewann der Regisseur Pepe Danquart mit diesem Kurzfilm einen Oscar für den besten Kurzfilm, weltweit.

Heute ist der Film aktueller denn je. Wir hören bspw.  großes Medienrauschen um die Ereignisse am Kölner Hauptbahnhof. Aber auch und insbesondere Volkes Mund, doch tut er Wahrheit kund?

Was weiß sich der Leser selbst mit Mitteln des Scharfblicks und eines entsprechenden Lesegeräts zu beschaffen darüber? Was plappert er nach? Welche Konsequenzen die Menschen aus den Vorkommnissen zu ziehen beabsichtigen, nehmen wir wahr. Im sozialen Netzwerk brunzt der deutsche Hirsch oder ist es der deutsche Kleinmichel? Ein zutreffender Leserbrief an „Die Zeit“ ist oben aus Gründen zutreffender Argumentation aufgeführt.

Auch wenn der Kurzfilm von Pepe Danquart längst Geschichte ist, denn woraus lernen wir Deutschen denn, wenn nicht aus der Geschichte?

3048/15: Gedenken: Vor 100 Jahren wurde in Belgien das erste Mal systematisch Giftgas eingesetzt.

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In stillem Gedenken:

Am 22. April 1915 setzten deutsche Soldaten in der Nähe des belgischen Städtchens Ypern im 1. Weltkrieg erstmals Giftgas ein. Der Wind musste dafür günstig stehen. Als es so weit war, wurde gehandelt. 180 Tonnen flüssiges Chlor wurde eingesetzt. Der deutsche Chemiker Fritz Haber schuf in Diensten der Armee das tödliche Gas und damit einen weltweiten Standard. Andere Länder waren keinen Deut besser, sondern schlechter in Entwicklungsarbeit vorangekommen. Mit deutscher Gründlichkeit waren Deutsche Vorreiter einer Entwicklung, die bis heute anhält. Und trotz weltweiter Ächtung wird immer wieder Giftgas als perfide, heimlich, still und leise daherkommende moderne Kriegswaffe eingesetzt. Die gedankliche Verbindung zu Zyklon B, dem Ausschwitz-Gas, ist nicht abwegig.

Das ist 100 Jahre her. Das virtuelle Gedenken ist angemessen. Es erinnert an eine von vielen falschen Entwicklungen der Menschheit.

Dass Fritz Haber später als „Vater des Gaskriegs“ offiziell bezeichnet wurde, verhinderte nicht die Verleihung des Nobelpreises an ihn.

Heute: 'Der griechische Finger'

3031/15: Internationale Fragen: Der polnische Abgang, der griechische Finger und das Weltkulturerbe von Stil + Kommunikation

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Heute: 'Der griechische Finger'

Im Südosten liegt das Territorium der Land- und Inselhellenen. Mit Verzückung beobachten wir Entwicklungen,  und eine geringverschuldete Ödnis ‚Ödipussy‘ direkt im Berliner Speckgürtel. Nach antideutschen Tiraden (nicht Triaden), dem polnischen Abgang, östlich von Berlin als nationale Norm, nun ‚der griechische Finger‘. Demis Roussos wäre das nicht passiert.

Einige Griechen, die jetzt in internationaler Verantwortung stehen und handeln, damit das Land nicht wie Atlantis im Mittelmeer versinkt, bezeichnen diesen neuen Symbolismus allerdings als Fake, als Fälschung.

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3014/15: Kommentar: Darf oder sollte es ein Vergessen geben? – Von Tagesschau-Kommentatoren, Hugo Egon Balder und Dresden

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„Es gibt keinen Schlussstrich“: Kommentar zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz

„Es gibt keinen Schlussstrich in der Geschichte – in keiner. Klar, lieber erinnern wir uns an Karl den Großen, Bismarck oder die Wiedervereinigung – aber Auschwitz ist nun mal passiert. Wieso sollten wir ausgerechnet das Kapitel der Judenverfolgung hinter uns lassen? Dieser Teil unserer Geschichte ist in seiner Abartigkeit so einzigartig, dass er gar nicht vergessen werden kann.“ Von Anja Reschke (NDR)

Ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Normalerweise mag ich die Übung der öffentlich Rechtlichen nicht, wenn in der ‪Tagesschau‬ Kommentare im Rotationsprinzip, fair und ausgewogen, für den Senderländerproporz, gesprochen werden dürfen: Dieser Kommentar in der Tagessschau allerdings trifft mich mitten ins Herz und ich begrüße ihn mit Zustimmung. Und deswegen verteile ich ihn noch einmal weiter. Mit Dank dafür.

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3013/15: Positionen: Böses Blut und die Farbe Lila

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Die Farbe Lila (Auszug aus dem Film)

Leitsatz „Ein nachgewiesener Durchsetzungsgrad von mindestens 50 % reicht auf einem sehr engen Warengebiet (hier Tapetenkleister) aus, um eine Verkehrsdurchsetzung einer abstrakten Farbmarke (hier: Farbe Lila Pantone 258) zu bejahen, wenn weitere maßgebliche Gesichtspunkte hinzukommen, insbesondere eine überragende Stellung im Markt mit einem Marktanteil zwischen 59 und 71 % über einen Zeitraum von 10 Jahren.“ – Leitsatz des Bundespatentgerichts im Tapetenkleisterprozess

Ich mag den Film „Die Farbe Lila„. Seit ich ihn gesehen habe, ging er mir nie wieder aus dem Kopf.  Der Film spielt im Berliner Speckgürtel, in den Südstaaten von Amerika.  Eine namhafte Tapetenkleisterherstellerfirma hingegen hat die überragende Verkehrsbedeutung der Farbe Lila 2008 gerichtlich zum Gegenstand der Allerweltsgeltung gemacht. Telekomähnlich, deren magentafarbener Farbsalat die Kunden beeindrucken möchte. Welche Farbe hat eigentlich böses Blut, frage ich mich?

Ich habe keine Antwort. Seit dem Film steht fest: Wir singen, tanzen und schreien, weil wir geliebt werden möchten. Wenn wir nicht geliebt wurden, schlagen einige Anderen den Kopf ab und halten ihn in Videokameras für Youtube. Beziehen sich auf Gott.  Wird Gott sie nun dafür lieben? Wie er auch heißt, in jenen Landstrichen? Für Tapetenkleister und Telekommunikation aber gilt: Einige klagen vor Gericht. Das nennt man „zivilisiert“: Siehste, wieder was gelernt.

3006/15: Internationale Fragen: Der Ostblock ist gut vertreten im Leben einer Hausverwaltung, aber auch beim Bloggeschäft

icon Internationale

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Wer ein Blog im wilden W (Web) betreibt, muss sich um Besucher nicht kümmern. Viele kommen automatisch. Die Zahl der vollkommen unsinnigen Kommentare in der entsprechenden Funktion auf dieser Website geht in die Tausende. Es sind Russen, Chinesen, Kasachen und Wachulken. Aus aller Herren Länder kommen Kommentare. Sinnvoll sind die wenigsten.  Soweit zur Berliner Speckgürtel Welt.

In Berlin-Wilmersdorf herrscht heute Vormittag Alarm. „Männer auf dem Dach“, ruft einer an und sagt: „Ich hol die Polizei.“ – Eine weitere Frau, im Dachgeschoss wohnhaft, hakt ebenfalls nach: „Männer aus dem Ostblock,“ sprechen polnisch untereinander. Ja, es sind die drei Brüder Meinislaw aus Deinislaw (* Namen geändert). Sie sind nicht auf Raubzug über Dach. Die leben seit mehr als zwanzig Jahren in Deutschland, sind außerordentlich fitte Dachdecker und beseitigen im Auftrag der Hausverwaltung Undichtigkeiten am Dach. Irgendjemand hat ihnen die Zeit gestohlen. Deswegen vergaßen sie, wie ausdrücklich erbeten, vorher bei Frau S. aus Wilmersdorf anzurufen und die Arbeit anzumelden. Sachen gips.

Chapeau! Demnächst!

3005/15: Video: Selbstliebe als Deckungsbeitrag zum Weltfrieden

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Charlie Chaplin – Selbstliebe

Wer angesichts der Vorkommnisse in Paris vom 07.01.15 in die öffentlichen Reaktionen hineinhört, entdeckt viel Hass, Aggressionen, Unverständnis und dergleichen. Ich bin verstummt und habe den Tag in tiefe Trauer und Sorge eingehüllt verbracht. Das hat mich gefangen genommen. In bin über alle Maßen traurig, so wie am 11. September 2001. Nicht einmal Katastrophenbegriffe sind vorherzusehen: ‚Nine Eleven‘ hat sich eingebrannt, und nun ‚Charlie Hebdo‘ bzw. #JesuisCharlie. – Unmöglich, den nächsten Katastrophenbegriff vorauszusagen…

Noch Öl ins Feuer gießen Brandschwätzer, nützen die Situation aus als „Argumentationsglückfall“ für ihre Selbstdarstellung, pfui Deibel. Nur irgendwas herbeireden, das wie eine Lösung aussieht. Sich laut redend in Sicherheit zu bringen, um nur ja nicht fühlen zu müssen. Es geht um nicht weniger als die Liebe. Was mit Leselupe nicht zu sehen ist, schaffen gute Mikroskope: Veränderung fängt bei uns selbst an. Wenn wir uns selbst lieben, können wir gut zur Welt sein. Wir können das Glück verströmen, das uns selbst geschieht. Sonst nichts.

Lieben wir uns nicht bzw. nehmen uns nicht liebend an bzw. haben wir nie gelernt zu lieben, scheitert die gerechte Weltverteilung der Liebe. Es ist ein transportlogistisches Problem: Es gilt für alle Rassen, sämtliche Nationen, Andersdenkende, Religionen, sexuellen Gesinnungen und für Frau und Mann.  Es gilt sogar für Erika Steinbach. Was wir weitergeben ohne jede Liebe, ist ganz und gar erbärmlich. So wie es in Paris gestern gewesen ist.

#JesuisCharlie – dass Charlie Chaplin in seinem Leben kluge Dinge gesagt hat: In „Der große Diktator“ (hier). Oder zu seinem siebzigsten Geburtstag (oben). Selbstliebe, nicht Selbstverliebtheit, könnte ein Schlüssel zur Überwindung von Hass, Zwietracht und eiferndem Wahnsinn sein. Chapeau, Charlie. Charlie Brown sitzt da und weint…. – wer nicht?

Chapeau! Demnächst!

Chapeau! Demnächst!

2017/14: Trendforschung: Der Ösi ‚post wurstem‘, die brotlosen Künste und die Österia des Exil-Literaten #Linktipp

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Warten auf Post

Warten auf Post

Jeder Depp in Deutschland redet Hochdeutsch in ganzen Sätzen, mit Punkt am Ende, während der Österreicher immer irgendwelche Halbsätze in der Luft hängen lässt… Erst später bin ich draufgekommen, dass Österreicher eigene Sprachstrategien haben. Ähnlich, wie Engländer am Ende ‚isn’t it?’ sagen, um das Gespräch in Gang zu halten, machen Österreicher, die in Halbsätzen reden, dem Gegenüber das Angebot, den Satz fertigzustellen. Eine sprachliche Hand, die einem gereicht wird. Dass sich Leute ständig ins Wort fallen, das ist auch typisch österreichisch. (Peter Glaser, verlinkt unten)

Conchita Wurst hat´s gerissen. Der österreichische Bundeskanzler gratuliert. Witze machen die Runde, gräusliche Pastinaken, wieder übernähme ein Bärtiger aus Österreich die Macht. Mieser Witz. Im Speckgürtel in Graz geboren, ist Peter Glaser aktuell Berliner, wohnhaft in Berlin-Spandau. Geht der Exil-Österreicher, EDV-Kenner und Internetaffino abends in die Österia, zu Nockerln und Googlehupf, gar Germknödel? Oder liaba vietnamesisch?

Uns kommt´s darauf an, den Artikel von Peter Glaser zu verlinken, in dem sich der Journalist und Schriftsteller mit seiner Menschwerdung auseinandersetzt, und das auf vergnügliche Art und Weise. Wie er sozusagen nach und nach seine Österogene abstreift, um in Berlin zu gucken was geht. Schöner Text. Mal lesen?

Egal wie, wir lesen uns noch.

Weblotse

Baujahr 1923: Alte Hand!

2006/14: Das Methusalem-Kompott: Schwiegermutter wird 88 Jahre alt. Und Frau Heyde wird 102 Jahre alt.

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Banner Methusalem-Kompott!

Schwiegermutter in Asien wird bald 88 Jahre alt. Es geht ihr nicht gut. Ein befreundeter Immobilienmakler wird außerhalb der Reihe nochmal hinfliegen, jetzt aus aktuellem Anlass. Es geht darum, ihr eine Stütze zu sein. Sie in die Mitte zu nehmen und für sie da zu sein. Ohne Berechnung, ohne sonderlich effektiv zu sein und an wirtschaftliche Erfolge zu denken. Es geht nur um das private Seelenheil. Ein sehr tiefer seelischer Moment der persönlichsten Herausforderungen überhaupt.

Da sie 88 Jahre alte ist, ist das ein „verdientes Leben“ und wer weiß? Gar nicht dran denken. Es kann schmerzlich werden, selbst wenn es so kommt, wie es irgendwann kommen wird. Eines fernen Tages. Wir schließen mit allen guten Wünschen diesen Menschen in unsere Gebete ein. Alles andere ist nicht zu ändern.

Frau Heyde aus Berlin-Schöneberg wird am 12.06.2014 ihren 102ten Geburtstag erleben. Sie ist bettlägerig. Ihr Sohn schaut regelmäßig nach dem rechten. Auch wenn der Schornsteinfeger kommt, ist er da.

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1993/14: Positionen: Er ist ein Vorbild, wie er im Buche steht: Kim Jong Un läßt Frisuren neu festlegen!

Positionen

Helmut.Kohl

Nach Aussagen eines ehemals in Nordkorea lebenden Chinesen werde die Frisur auch als „chinesischer Schmuggler-Haarschnitt“ bezeichnet, berichtet unter anderem die BBC unter Berufung auf den Radiosenders „Radio Free Asia“. (Fokus)

Helmut staunt beim Zeitung lesen. Wir aber auch: Oder hat in dieser Nachricht „DER POSTILLON“ herummanipuliert? Man kann heutzutage ja auch Nachrichtenmagazinen nicht trauen. Jeder schreibt von jedem ab und am Ende? Alle zum Friseur…

Damit hatte aber auch Helmut Kohl wirklich nicht gerechnet. Das Haupthaar ist im hohen Alter recht schütter geworden. Früher, ja früher, denkt er, da wäre das….

Und heute? Ein ganz neuer Gesichtspunkt, den man sich nochmal bewusst vergegenwärtigen muss: Die Koreaner tragen keine Glatzen. Ganz egal, aus welchem Grund. Und sei es aus Staatsräson.

Gut, das wussten wir. Denn auch die Trauer um den Vater des jetzigen Diktators war groß und nicht gespielt. Ich hab es vor einigen Tagen in anderem Zusammenhang schon mal bedauert, es ging um Ché Guevara: Früher, da hatten wir mal einen richtigen Standpunkt. Und heute? Banal ist die Welt geworden.

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