Den Fernseher, den ich eingetreten hab‘ , den hat die Versicherung voll bezahlt. Die Wohnung sieht jetzt anders aus, nichts erinnert mehr an dich, ich hab‘ alles knallbunt angemalt.
Zum Jahreswechsel wechseln nicht nur die Jahreszeiten. Verwalterverträge laufen aus. Viele werden per Versammlungsbeschluss wieder verlängert. Auf weitere Jahre mit dem Verwalter. Oder es ist vorbei.
Der Verwalter will nicht mehr. Nicht mehr „mit denen“. Oder die Wohnungseigentümer wollen nicht mehr. „Unsere Beziehung ist in die Jahre gekommen“, fühlen sie.
Alles hat seine Zeit. Und ist dann abgelaufen. Irgendwann.
So ist es auch mit Handwerker- bzw. Lieferantenadressen. Man nimmt welche auf und nennt seinen Datenbestand eine „gute Recherchebasis“ für wertvolle Handwerkerkontakte. Der Dachdecker, der das von sich zu sagen weiß, kann vermuten, irgendwann zu einer wertvollen Auftragsanfrage befragt zu werden. Wer erst einmal in einen Pool vermeintlicher Anbieter hinzugeraten, ist drin. Drin sein kann ganz einfach sein.
Schwieriger ist es, wieder raus zu kommen aus solchen Datenbanken. Doch auch das tut not und ist dringend von Zeit zu Zeit erforderlich. Denn was nützt beiden Seiten Nullkommunikation?
Zur Mythologie des Misstrauens bzw. Vertrauens, stärker noch des „Gottvertrauens“. Notiz an mich selbst:
Etwas mit Argusaugen beobachten bedeutet:
etwas unaufhörlich und unermüdlich zu beobachten,
etwas nicht aus den Augen zu lassen.
Eine Redensart aus der griechischen Mythologie: Die Göttin Hera ließ Io, die in eine Kuh verwandelte Geliebte ihres Göttergatten Zeus, von dem Riesen Argos (latinisiert Argus) bewachen. Sie wollte so verhindern, dass es zu Schäferstündchen zwischen Zeus und Io kam. Argus hatte hundert Augen, von denen jeweils ein Teil schlief, während der Rest wachte. So konnte er Io immer im Auge behalten. Auf Befehl des Zeus schläferte der Götterbote Hermes Argus ein und tötete ihn. Seine hundert Augen überführte Hera in das Federkleid des Pfaus.
Watch! Etwas mit Argusaugen zu beobachten, gefällt mir als Idee. Allerdings auch nicht in einem „argwöhnischen Sinne“, das strengt an. Mit einem lachenden und zwei weinenden? Oder umgekehrt? Für den Moment unwichtig, ich überlege es mir noch. Weiter arbeiten…
Übrigens: Rein mietrechtlich unterscheiden die Volljuristen durchaus zwischen Hausmusik einerseits und Housemusic andererseits. Das eine kann der „freien Lebensentfaltung“ dienen und ein Grundrecht darstellen. Das andere kann als Lärmbelästigung verurteilt werden. #nurmalso
Gesehen in Berlin-Schöneberg, Lützowstr. von Klaus Schelzig, via facebook
Weitere skurrile Aushänge im öffentlichen Raum hier
Das mit dem „ä“ im Händeln deutscher Schreibung liegt mehr am Keyboard – benutze privat einen Computer mit deutschem Keyboard. Brauche also nicht nach Sonderzeichen zu suchen. Bei 祝好 晚安 ist es wohl mehr eine Frage, ob Sie daraus erkennen, dass es „Alles Gute, schönen Abend“ heißt. Oder ob Sie nur Vierecke im Display haben, weil Ihr Windows nicht auf chinesische Zeichen adaptiert ist? (Frage eines Kunden) – Antwort: Siehste?
Rainald Grebe, nicht Brandenburg, aus Frechen (ganz Frecher!) hat kürzlich geunkt: Die Chinesen in meiner Wohnung, wo kommen die denn her? Wir sind ganz beim Thema. Mit Peking, weil hier in Berlin Wohnungen zu verwalten sind. Alle sagen „China, China“…
Pflichtgemäß weil Peking abgesehen von regimekritischen Menschen wie Ai Weiwei und vielen anderen eine „der schönsten Nebensachen der Welt“ sein könnte, ein schier umwerfendes Land – …. oder weil Peking im „Berliner Speckgürtel“ liegt (für uns großmannssüchtigen Berliner liegt der Rest der Welt dort), grüßen wir mit soldatischem Ernst, aber fröhlich nach Peking und mit deutschem Keyboard. Nicht ohne nochmal kurz auf die „lauernde gelbe Gefahr“ hinzuweisen: Die Chinesen, die überholen uns noch! – Ob gesichtspunkte.de überhaupt für Chinesen erreichbar ist? Hier stand immerhin schon einige Male unsere kritische Einstellung zur Behandlung von Ai Weiwei und Liu Xiabo (zu) deutlich zu lesen. Wir grüßen eine große Kulturnation und wissen, ewig kann das so jedenfalls nicht weitergehen. Bis dahin bleiben wir freundlich, aber distanziert.
Vorbildlich oder nicht? Der Schornsteinfeger will am Sonntag kommen. Vor 14 Tagen.
Man kann ihn einen guten Mann sein lassen oder zur Sonntagsmesse in die Kirche aufbrechen. Gott sieht alles. Als am 30. Oktober 2013 der zuständige Schornsteinfeger den „Messetermin“ mitteilt, ist aber nicht „alles frisch“. Und gerät durcheinander.
Auf telefonische Nachfrage stellt sich raus: Er war nicht betrunken, sein Computerprogramm hat auch gewissenhaft gearbeitet. Ein Eingabefehler: Anstatt 13.11, wie es richtig ist, trägt er 13.10 ein, ein Sonntag. Niemand kontrolliert den Postkartendruck, der pflichtbeflissen bei uns eintrifft Anfang November. Da liegt der anvisierte Termin aber schon 14 Tage zurück, wie man sieht. Erinnerungen an Jethro Tull und das Album „Living In The Past“ werden wach.
Hans Christian Ströbele hat Edward Snowden aufgesucht und mit ihm gesprochen. Dabei übergab Snowden Ströbele einen Brief für die deutsche Bundesregierung.
Hans Christian Ströbele hat eine vorläufige „unautorisierte Rohübersetzung“ verfügbar gemacht. Diese ist hier als Linktipp verlinkt. Herrn Ströbele ist für seine Reise zu danken.
Ich habe ein Recht auf einen konstanten Meeresspiegel. (Rainald Grebe in „Böses CO2“, CD „Zurück zur Natur“)
Von Richard Gleim, Düsseldorf (Gastbeitrag)
Wir sind von Handlungsanweisungen umzingelt. Das ist mitunter aberwitzig. Nehmen wir als Beispiel den Garten. Das Thema trifft mitten in ein Gebiet, wo mangelnde Kenntnis besonders ausgeprägt ist. Dort haben Handlungsanweisungen auch im Befehlston besonders gute Chancen, ernst genommen und befolgt zu werden.
„Sie müssen wöchentlich den Rasen schneiden!“, tönt es aus allen Rohren. Das ist natürlich Humbug. Man muss gar nichts. Was passiert denn in der Wildnis? Die Wildnis kennt keine Rasenmäher. Allerdings gäbe es in der Gegend, in der ich das schreibe, auch keine Grasflächen sondern dichten Wald.
Rechtsprechendes Schwein im Glasschrank eines Berliner Notars
Der Erschienene erklärte, dass er die nachstehenden Erklärungen nicht nur im eigenen Namen abgibt und entgegennimmt, sondern zugleich mit Wirkung für die Handelsgesellschaft spanischen Rechts (Spanischer Name, z.B. Serrano Immobiaros De Cadenza S.L) mit Sitz in Sevilla, Straße Hausnummer eingetragen im Handelsregister der Provinz Sevilla in Folio 219 f, Band 1712 – Gesellschaftsregister Blatt SE-13.705, Eintragung Nr. 4 in seiner Eigenschaft als alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer dieser Gesellschaft, „auch wenn dadurch die Rechtsfigur des Selbstkontrahierens gegeben ist“. Zum Nachweis der vorbezeichneten Vertretungsbefugnis wird der Erschienene eine Bescheinigung des Handelsregisters der Provinz Sevilla nebst Übersetzung und Apostille unverzüglich nachreichen.
Das Rubrum dieses paneuropäischen Übertragungsvertrags ist voll Musik, wohlklingendem Mystizismus, rätselhaften Terminologien. Vermutlich hat der Berliner Notar recht, der das hier aufgesetzt hat, und alles richtig gemacht. Es ist nicht mal die längste Praline der Welt, sondern sogar noch übersichtlich bleibend. Weiterlesen →
Ich hab Chinesen in meiner Wohnung. Wo kommen die denn her? Sie sagen: „Ching Chong Ching Chong“ – Ich hab Chinesen in meiner Wohnung, die werden auch immer dreister.
Rainald Grebe teilt die Menschheit ein in jene, die ihn gar nicht mögen. Die zweite Hälfte der Menschheit findet ihn genial. Er ist böse, lakonisch, sarkastisch, trieft vor intelligentem Sprachwitz und ist ein ganz großartiger Zyniker. Immer hübsch nach Bedarf. Sagte ich schon, ich gehörte zur besseren Hälfte der Menschheit? Nun gut, jetzt ist es raus.