Alles hat seine Zeit. Und ist dann abgelaufen. Irgendwann.
So ist es auch mit Handwerker- bzw. Lieferantenadressen. Man nimmt welche auf und nennt seinen Datenbestand eine „gute Recherchebasis“ für wertvolle Handwerkerkontakte. Der Dachdecker, der das von sich zu sagen weiß, kann vermuten, irgendwann zu einer wertvollen Auftragsanfrage befragt zu werden. Wer erst einmal in einen Pool vermeintlicher Anbieter hinzugeraten, ist drin. Drin sein kann ganz einfach sein.
Schwieriger ist es, wieder raus zu kommen aus solchen Datenbanken. Doch auch das tut not und ist dringend von Zeit zu Zeit erforderlich. Denn was nützt beiden Seiten Nullkommunikation?
…
Der Handwerker bekommt aus aktuellem Anlass eine Angebotsanfrage von uns. Er ist einer von sieben Dachdeckern. In Berlin-Kreuzberg soll ein Dach auf einem Mehrfamilienhaus grundlegend durchrepariert werden. Das ist kein Kleinauftrag.
Eine Architektin zeigt gern alles. Am Ende sollen gekonnte Angebote dabei herauskommen und die WEG will auf einer Versammlung über den Zuschlag an Firma XY aufgrund diesen Angebots entscheiden.
Das Baugewerbe ächzt und stöhnt derzeit. Zu viel haben sie zu tun, alle. Sagen sie auch. Von einem von sieben kommt daher binnen 10 Minuten bereits die Antwort.
Leider können wir keine weiteren Angebote in den nächsten Wochen erstellen. Wir sind bereits mit mehreren Angebotserstellungen im Verzug und müssen diese erst mal abarbeiten.
Recht so. Das ist sympathisch und ehrlich. Man muss auch mal „nein“ sagen können. Er ist uns als Netter in Erinnerung. Die Recherche ergibt, dass wir seine Firma seit 2007 im Datenbestand in Frage kommender Dachdeckerfirmen haben.
Wir überlegen einen Moment. Im Grunde haben wir nicht in einem Fall eine größere, sinnvolle Zusammenarbeit gemacht, in den letzten fünf Jahren. Die Arbeit, die er 2007 für uns gemacht hat, war okay, gut, preiswert, sauber gearbeitet, das gab Punkte.
Aber dann? Still ruhte der See.
In diesem Moment ist klar: Eine Adresse wie diese kann Ballast für uns sein. Und Ballast für ihn. Wir mailen ihn immer wieder an und bitten um Angebote und er sagt immer wieder, nein, jetzt hat er gerade keine Zeit dafür.
Dann ist es ehrlicher, sich ganz voneinander zu trennen, so schade das auch ist. Der Sticker, der eingangs gezeigt wird (oben), sagt alles aus, was notwendig ist, um die Löschung des Datensatzes einzuleiten und so aktiv dafür zu sorgen, dass wir diesen Dachdecker nicht mehr neu belästigen.
Weiter arbeiten….