1753/13: Positionen: Wer wird gutverwaltet glücklich? Der Verwalter? Die Wohnungseigentümer?

Positionen

Messerscharfer Verstand - Beim Bloggen nicht hinderlich!

Messerscharfer Verstand – Beim Bloggen nicht hinderlich!

Ein Wohnungseigentümer schreibt eine SMS:

Sie werden in diesem Haus nicht mehr glücklich. Sie geldgeiler Armleuchter (* Formulierung geringfügig öffentlichkeitsgerecht abgeändert, wir bitten um Verständnis!)

Dann hat er damit einem Verwalter gesagt, wo´s jetzt – ab sofort – lang geht. Langzugehen hat. Der kann – ab sofort – nichts mehr richtig machen, was er tut, ist zwecklos. Es ist ein Gelübde. Losgelöst von persönlicher Zuspitzung: In einem gut verwalteten Haus werden Wohnungseigentümer glücklich. Nicht Verwalter. Die wohnen dort. Nicht der. Eine Wohnanlage mit ca. 30 Wohnungen bringt ca. 650,- EUR pro Monat. Schreibt man für 500,- EUR Briefe + Emails zur Konfliktbefriedigung auf psychologisch anspruchsvollem Niveau, rechnet sich das nicht.

Der Verwalter hat einen Glücksgriff mit gedeihlicher Verwaltung und verständigen Wohnungseigentümern. Es gibt WEGs, die gelten als schwierig. Erst wenn der letzte Punkt aufgearbeitet ist, sind Eigentümer glücklich. Vielleicht sind sie glücklich, dass ihnen dabei jemand half, der ein geschicktes Händchen für sie führte. Eventuell sind sie undankbar. Oder sie verschleißen Verwalter wie andere Frühstücksbrötchen. Mit Schrot und Korn. Manche Prophezeiung aus dem Wutbürger-Evangelium ist für Atheisten in Wohnungseigentumssachen wortsprachlich falsch. Es erreicht einen nicht, klingt vom Verstand fern. Man muss erst mal frei vom Glauben sein. Dann flutscht es. Oder nie.

1705/13: FotoPodcast: Was Teenager behaupten, was gut wäre

SHAMP SKATER Pinkt 38 - gutes Shampoo

SHAMP SKATER Pinkt 38 – gutes Shampoo

Zu was wir wurden, haben wir Maggi, Sinalco, Coca Cola, Milky Way, Bounty und Mars zu verdanken. Würden wir heute erst zu was werden, hießen die Marken ganz anders. Ein Reality Check. Oder: „You play the black, I play the white key“ (SEEED, „Everything is beautiful“, 2013)

Klar und deutlich: Wir alle haben unser „Markenbewusstsein“, ja und irgendwie auch „Markentreue“. Aus Erinnerung zehren wir, wissen, was ein Tempo ist und wollen, wenn Suppe zu würzen ist, Maggi (eventuell, falls wir nicht zu den Schmähern von Maggi gehören), nicht Suppenwürze. Oder wir wuchsen im Osten auf. Dort galten andere Nominationen. Am schlimmsten immer noch Usus: „Kaufhalle“.“Dance Hall“ klingt definitiv besser. Finde ich jedenfalls. Ragga muffin klingt besser als Morning Maffin.

Teenager entwickeln andere, selbständige, neue Markenvorlieben. Der Coolness-Faktor ist wichtig. Nie gehört: „Shamp Skater“ ein gutes Shampoo? Wir wissen es nicht. „Pink 38 bitte,“ sage ich am Drogerietresen, an dem die Verkäuferin noch nicht wegrationalisiert ist. Teste aus, ob mich überhaupt jemand verstehen würde? Wenigstens habe ich noch Haare und nicht einen silbrigen Kranz der Erleuchtung, Farbton: „Lichtgrau“ pardon „lightgray 1952“. Wie jetzt die B52s, die noch übrig geblieben sind. Anderes Thema. Es ist wenigstens nicht „Pink 38“ oder gar „Punk 76“. Unweigerlich denke ich an ein Projekt mit dem Namen „Punkfoto“. Jemand trägt Erinnerungen zusammen und alte Fotos, setzt daneben aktuelle und schon haben wir ein Soziologieprojekt. Waren am Ende die größten Punks die größten Spießer? Oder wurden sie zu welchen? – Gott sei Dank heißt es nicht „Prunkfoto“, so wie wenn Maschmeyer und Co. ihre AWD-Vertretertreffen posten. Gittigitt! Hach, wie einfach das alles ist.  #Feldversuche fürs Überleben

Weblotse

1670/13: Linktipp: Von der Schwierigkeit, ein Dienstleistungsunternehmen angemessen zu beurteilen!

 

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Etwas kritisch beäugen! Mit passenden Augengläsern...

Etwas kritisch beäugen! Mit passenden Augengläsern…

Wir alle sind permanent Kritik ausgesetzt. Und müssen selbstkritisch bleiben. Denn nur beides zusammen passt wie die Faust aufs Auge. Davon handelt angemessene Kritik, wenn sie gerecht vorgebracht wird: Vom einerseits und andererseits eigener Erfahrungen. Wer nur sich selbst sieht, wird niemals ein Großer, sondern bleibt klein. Angemessen Kritik zu üben, ist ein Liebesdienst am Kritisierten: Er hat jetzt die einmalige Chance, an der Kritik persönlich zu wachsen.  Wenn der Kunde „Knurr“ macht, hilft manchmal eine Tütensuppe von Knorr oder eine zutreffend geschriebene Erfahrungsgeschichte….

Ja, das ist schwierig. Jemanden zu beurteilen, ohne ihn nur billig zu verurteilen. Weil man nicht einverstanden ist. Vor kurzem fotografierte ich den Spruch: Tadele nicht den Fluss, wenn du ins Wasser fällst. Da ist was dran. In Schöneberg liegt der gutbürgerliche Teil dessen in Friedenau. Der Friedenauer Frieden! Manchmal ist da die Stimmung siedend. Für einfache Wahrheiten ist das alles viel zu kompliziert. Gute Kritik macht Mühe.

Man versucht es von Zeit zu Zeit, in der Hoffnung, die Welt würde dadurch besser. Wir würden ein Stück mündiger. Überlassen wir dem Leser, die Sachen richtig einzuordnen. Es war mir wichtig. Und deswegen empfehle ich es auch. Zur freundlichen Lektüre.

Weblotse

 (EP)

 

1658/12: Kommunikation: Es ist eine Zeit reichhaltiger Nebelbänke angebrochen, zu viel Emails, zu wenig geschafft!

Vor Zempow, Ostprignitz-Ruppin

Vor Zempow, Ostprignitz-Ruppin

Menschen schicken sich Sachen schriftlich zu und reagieren darauf. Was dann passiert – emotional, wütend oder mit Schlussfolgerungen, die auf kleinen digitalen Byteschnipselchen basieren. Diese bilden aber nicht die Wirklichkeit ab. Sie entspringen den Vorstellungen ihres Absenders. Der -gekonnt oder nicht- die Fäden dieser Sachen in die eigenen Hände nimmt. Dem Lesen einer Email haftet eine ungesunde Basis der Hintertürchen und Gedankengänge an, die ausschließlich in der Struktur des Lesers angelegt sind. Für Verzeihung, Nachsicht und besseres Verstehen sind Emails in administrativem Zusammenhang nicht gemacht.

So ist nun mal diese Jahreszeit. Nebelbänke nehmen einem die Sicht auf all das Wesentliche, dass wir vergaßen zu erledigen. Das Leben ist diffus, es hält Überraschungen bereit und die Aufgaben verdichten sich zum Jahresende hin tendenziell. Im Kopf spielt der bevorstehende Jahreswechsel einen deutlich wahrnehmenden Endpunkt. Bis dahin muss noch alles erledigt sein, was wir uns vorgenommen hatten.

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1652/12: Video: Laß uns ins Liebe fallen – performed von Diane Weigmann und Frizz Feick #Lied des Tages

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Frizz Feick & Diane Weigmann – Lass uns in Liebe falln [LIVE] (via Youtube)

Kein Blick zu tief, kein Weg zu weit….lass uns Barrieren fällen, Grenzen tun im Kopf nicht gut…

Ja, Kollege Maurer, also Mann, der mauert auf gesamtdeutscher Baustelle, wünscht sich ein Makita-Baustellenradio, voll aufgedreht. Blühende Baustellen, Landschaften sowieso.  Dach-Trapezbleche sind mit „Anti-Dröhn“ beschichtet, Baustellenradios nicht. Der Song quillt aus den Baustellenlautsprechern wie Bauschaum. Wie ein schöner Traum vom Bauschaum. Wie süße, warme Schlagsahne. Vertreib den kalten Regen. Zwischen Nordpol und Südpol liegt Kosmopolitien und dort wohnen Grenzen überschreitende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Es ist kalt geworden dieser Tage. Eine gute Idee: wir lassen uns in rote, samtfarbene Liebe fallen, aber bitte mit Applikationen aus Plüsch und Plömplöm. Einfach so. Dass es wieder wärmer wird. Bzw. der Permafrost aufbricht,  überall leuchtende Blüten der universellen Liebe aufbrechen. Als Saatgut der Hoffnung über die Erde wird´s kommen. Nur die Wissenschaftler forschen über gefährliche Emissionen aus der Erderwärmung, weil der Permafrostboden organisches Material einschloss, das er jetzt freizugeben droht. Jesus, das ist doch mal ´ne Vision. Apropos: In Liebe zu fallen, bedeutet auch das Warten auf den Frühling. Irgendwas wird blühn´- irgendwas ganz bestimmt. Vielleicht blühen uns sogar Wunder! Auch und sogar in der „Umweltzone“. Schönes Wochenende.

Weblotse

1620/12: Linktipp: Vom Leben in WGs, Kleinanzeigen mit bekloppten Sachzwängen & von großen schwarzen, dicken Männern

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Barry White – Let The Music Play (via Youtube)

„Wir verorten uns anarchistisch / linksradikal / (pro) queer-feministisch / anti-patriarchal und leben vegan. Auf struktureller Ebene sind wir alle unterschiedlich positioniert, d.h. wir profitieren bzw. sind negativ von verschiedenen MachtStrukturen betroffen: hier wohnen sowohl weiblich als auch männlich erstsozialisierte Personen, einige haben einen Mittelklassebackground und andere haben Klassenwechsel erlebt.  #Jargonitis digitalis einer Kleinanzeige (Linktipp zur „Friedenauer Schreibstube“, Link unten)

Let the music play, „toda la noche“ (die ganze Nacht lang), singt Barry White (danke, Natalia Peracic!) und alle Mitbewohner in der morgendlichen Frühstücksrunde bei der Wohngemeinschaft „In Flagranti“ (frei erfunden) öden sich an. Okay, tolerant sind wir ja, aber welche Musik? „Ich mein: We know each other, aber dieser Brother hat musikalisch keinen Father, weißt Du, was ich mein, ey?“ Also Musik, die allen gefällt? Mission Impossible. Zwei, eins, null, die Musikmaschine raucht sich auf – futschijama das Gerät, ….ja, bis er wieder eines näht! Du weißt? Der Gerrrättt!

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1617/12: Positionen: Ich habe schon drei Mal Kontakt mit Ihnen aufgenommen, nie reagieren Sie! Ich erwarte jetzt prompten Rückruf!

Sinnvolles Timing eines Mieters

Ein vollkommen unbekannter Menschmieter ruft aus einem der von uns verwalteten Häuser an. Mit etwas Glück zur telefonischen Bürozeit. Forsch verlangt er was von uns. Wir werden wie subalterne Spießer von ihm behandelt. Kernaussage: Seid doch bitte nicht so blöd! Wir sagen „Nein“ und „Nein“, oder „Rede nicht mit uns. Wir haben keine Vollmacht.“ Mieter sind wie Gesprächspartner diejenigen, die etwas begreifen und sich für einen Fehlanruf entschuldigen. Die Anderen, die haben immer Recht und geizen nicht mit Urteilen!

Die Anderen: Das sind die, die außerhalb der Bürozeit anrufen, aber nicht genau sagen, wo sie wohnen auf dem Anrufbeantworter, die nicht hinterlassen, es gäbe einen Vermieter ihrerseits, der „allein nur unser Kunde ist“. In diesem Mehrfamilienhaus gibt es dreißig Vermieter davon. Der Name des Anrufers ist kurz und ein Doppelname, aber uns vollkommen unbekannt. Zur Auffindung keine Unterstützung von dem Mann. Kommunikationshinderlich. – Es sind so Knallschoten, die sich selbst stets als Mittelpunkt allen Denkens einschätzen und für die keine Rolle spielt, mit welchem Aufwand der Umgang mit ihnen in folgerichtigen Bahnen stattfände.

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1612/12: Erfahrungshorizonte: Die Telefonate dieses Tages oder warum die Nerven blank liegen… #Kommunikationskunst

Gute Kommunikation? Telefon

Gute Kommunikation? Telefon

Immer die Nerven behalten, egal was dir über den Weg läuft, oder wie ich gestern Desmond Tutu zitierte: “Mein Vater sagte immer: Erhebe nicht deine Stimme, verbessere deine Argumente” (Rev. Desmond Tutu, Friedensnobelpreisträger) – Also bleibe ich ruhig. Und schreib es mir von der Seele!

Man kann Briefe schreiben oder es auch lassen. Schreibt man welche, löst das was aus. Zum Beispiel Fragen. Möglicherweise würde ich mit weniger Briefen auch in Ruhe gelassen werden. Aber dann häuft sich tagsüber mit Schwerpunkt auf den Vormittag das Anrufen durch Anrufer. Ein willkürlicher Auszug daraus.

Mein Gott, Walter! Walter war Verwalter! Vorverwalter!

Er heißt Jewgenij (*)und ist der Freund vom russischen Eigentümer des Restaurants Schnitzelstübchen (*). Nun ruft er an. Er will alles wissen. Warum dieses Rundschreiben? Und ich jetzt so Datenschutz? Wer bist du? Hast du Vollmacht? Ich geb keine Auskunft. Oder so.  Ja, der Vorverwalter heißt Walter mit Nachnamen und hat die Unterlagen nicht rausgerückt. So „laissez faire“, Larifariinformationen, ohne den Datenschutz zu …..

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1600/12: Zitate: Lorenz Meyer hat den Punkt getroffen, mit einer Unverschämtheit, die ihresgleichen sucht und findet #Linktipp

Lorenz Meyer - Der "Gipfel der Unverschämtheit"

Lorenz Meyer – Der „Gipfel der Unverschämtheit“

Eine Art moderner Till Eulenspiegel im Irgendwo von Deutschland und der Restwelt: Dr. Lorenz „Grauert“ Meyer, wobei das „Dr.“ vermutlich als Initialen „Detlef Rainer“ zu entlarven ist….- er ist die „Reinkarnation des Trauens“

Nein, der von Loriot hieß nicht Kosakenwipfel, sondern Kosakenzipfel. Und was die inzwischen deutschlandweit weltweit berühmt gewordene Zitierweise des Herrn Lorenz Meyer (aus Peking) betrifft, so haben wir uns angewöhnt, erst noch in seinem Nacken nachzusuchen, quasi „nackend“. Denn Lorenz Meyer hat dort für gewöhnlich einen Schalk sitzen. Vermutlich mit Rädern untendran. Doch das ist eine andere Geschichte. Vom Gipfel der Unverschämtheit lässt sich nicht wirklich vortrefflich auf andere herab schauen. Und wo der Mann recht hat, da hat er ….

Sein Webkompendium ist berühmt, seine Bücher sind legendär…., Lorenz Meyer hat nichts, was wir nachäffen sollen, sondern ist ein Alleinstellungsmerkmal.

Weblotse

(EP)

Auschwitz-Birkenau (Historienfoto)

1575/12: Positionen: Toilettenregeln, Tod, Deutschland und youtube-Sendungen über die Herkunft von Adolf Hitler #yelp

Auschwitz-Birkenau (Historienfoto)

Auschwitz-Birkenau (Historienfoto)

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland
sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel
er trifft dich genau.
Paul Celan (* 1920 – + 1970)

Fünf Sterne deluxe für ein Vernichtungslager, aber es müssten Judensterne sein. Alles andere ist nicht angemessen. Als ich mal dort war, in Auschwitz-Birkenau, hat es mir nicht gut geschmeckt. Es blieb mehr als ein im Vergleich zu banaler, bitterer Nachgeschmack. Überrascht war ich nicht. Ich hatte damit gerechnet.

Zu gut hatte ich jedes Detail des deutschen Nationalsozialismus von vielen, verschiedenen, nie ausgewogenen Seiten beleuchtet. Mit den Leugnern, Zweiflern und mit Menschen, die sich wie ich nichts Vergleichbares hätten vorstellen können. Ich hatte immer verstehen wollen: Wie hatte es so kommen können? Das Deutsche Reich in Perfektion: Eine arische Tötungsmaschine, deutsche Perfektion, made in Germany, im Reich der Wurm des Unerträglichen. Und Hannah Ahrendt hat den Hauptbuchhalter der Reichsgasverwesung Adolf Eichmann im Prozess beobachtet und die von ihm ausgehende Banalität des Bösen.

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