Zielfinder: Offene Punkte auf der eigenen todo-Liste weg arbeiten. Drei Mal beim Handwerker anzurufen kann so nervig sein, wie drei vergleichbare Kostenangebote einzuholen. In diesem Zusammenhang schrub der Berichterstatter aus dem Vorhof der Verwalterpraxis dem Verwaltungsbeirat in Berlin-Kreuzberg:
Von mir aus gern. Die Sache ist übersichtlich. Der Mann, den ich habe, bescheiden und Nachvollziehbarkeit in seiner Preisbildung gewohnt. Ich bin aber in Sachen Handwerker durchaus auch Polygamist. – Mehrere Angebote anzufordern, hat seinen Charme, wenn unsere konkreten, abgesprochenen Vorgaben von vornherein präzise und festzuklopfen sind.
Das Bild ist gemeinfrei und darf kopiert & verteilt werden. Bezahlt wurde nach Zählerstand an der Messuhr des Tanklastzuges in Liter. Vom Dieter.
Er fährt den Wagen, braucht niemand was zu fragen. Aber im Ernst: Selbst wenn die weißen Flocken fallen, sind die Tanklastzüge unterwegs in Wohnanlagen, die am Tropf hängen und Energie benötigen. Damit es lauschig wird.
Wenn die Wohnungseigentumskammer beim Landgericht Tacheles redet, was dann? Ein Unsinn, der durch Gerichtsflure donnert, handelt von der Frage, ob ein Schuldner in die Fänge eigener Bedeutungslosigkeit gerät, wenn die übrigen Wohnungseigentümer -wie Helmut Kohl zu sagen pflegte – als Karawane weiter ziehen. Wenn gar die Zwangsverwaltung angeordnet wird, wird er zum „vorläufigen Nichts“ – jedenfalls nach gegenwärtigem Stand der Rechtsprechung. Soweit die Fragen „wirtschaftlicher Art“ zur Abhandlung auf Versammlungen anstehen, folgt das Landgericht auch weiterhin „stahlharter Prämissen“: Der Zwangsverwalter nimmt Rechte wahr. Für doppeltes Geschwätz auf Versammlungen durch Zwangsverwalter und (zusätzlich) den Wohnungseigentümer ist auch weiterhin „kein Raum“. Genau.
Der Wohnungseigentümer selbst mag nun dies und jenes einwenden und die Nichtigkeit all dessen vor Gericht tragen, was Eigentümer ohne ihn beschlossen haben. Das ist „Kokolores“, sagt sinngemäß das Landgericht. Der Fall ist verlinkt und auf der Firmenhomepage des Büro Gotthal näher besprochen. Interessehalber.
Mir kann keiner was vormachen: Fotos von Handys und Smartphones haben ihren ganz eigenen Reiz. So wie dieses Foto von M. Kutsche, Hauskommissar bei der Fa. ALLCURA. Das Foto hat alles, was der Hausverwalter benötigt, um einer formlosen Schadenmeldung mit Verve nachzugehen. Es ist schon fast, als gäbe es eine Art unabgesprochenen Fotowettbewerb, „to be the best“ of this fotographers all around the city of Berlin. Weiter so. Gutes Foto, traumhaft. Jedes einzelne Pixel klasse.
Die Reparatur wurde veranlasst. Und halten wir fest: Kellergänge sind irgendwie auch pittoreske Plätzchen. Apropos Plätzchen: Ist bald Weihnachten?
Wer meint, hier werde nun allein die GASAG gescholten, irrt. Inzwischen haben sehr viele größere Unternehmen ihre Einheiten für den telefonischen Kundenkontakt straff organisiert. Und zwar so straff, dass es kaum noch möglich ist, zu kommunizieren. Mit einer Ausnahme: „Communication breakdown“ ist ganz leicht, Mainstream geht, alles was sich schwierig darstellt, ist schlicht nicht mehr besprechbar.
„Es gibt da gar keine Nummern, die wir rausgeben können,“ sagt Frau Gasoline Gasag (* Name abgeändert). Eigentlich telefonieren wir schon seit zwanzig Minuten. Aber eigentlich bin ich gar nicht aufgelegt. „Ich kann für sie eine Email schicken, um einen Rückruf anzustoßen.“ „Das läuft falsch,“ sage ich. Die GASAG hat mich heute Vormittag fünfmal angerufen. Die übermittelte Rufnummer habe ich zurückgerufen. Ich habe rund 30 Minuten vergeigt.
Ein Protokoll einer Versammlung soll nicht zu lang sein. Gesetzlich verlangt ist ein reines Beschlussprotokoll. Ablaufinformationen dürfen zusätzlich aufgenommen werden. Seit der WoEigG-Rechtsnovelle kommt zusätzlich die „Beschlusssammlung“ als „doppeltes Lottchen“ der WEG-Verwaltung hinzu. Über den Sinn dessen kann man trefflich streiten. Die einfachste Form der Beschlusssammlung ist mit Sicherheit der Verwaltungsordner mit der Aufschrift „Protokolle“. In der Praxis gehen wir dazu über, das Protokoll zweizuteilen: Teil 1 ist die Beschlusssammlung, reineweg die Beschlussprotokollierung. Teil 2 sind zusätzliche „Ablaufinformationen“, auf die nach hiesiger Auffassung nicht verzichtet werden darf, weil sonst die Verständlichkeit der Geschehnisse nicht gegeben ist. 765 Wörter, wie hier: das ist nicht viel. Recht kurzgehalten, aber treffend. Interessant: Neuere Software kann solche Statistiken abrufen, heißen sie doch nichts anderes als: Arbeitest du noch am Entwurf oder lebst du schon? Bzw. warum schwafelst du so viel?
Menschen schicken sich Sachen schriftlich zu und reagieren darauf. Was dann passiert – emotional, wütend oder mit Schlussfolgerungen, die auf kleinen digitalen Byteschnipselchen basieren. Diese bilden aber nicht die Wirklichkeit ab. Sie entspringen den Vorstellungen ihres Absenders. Der -gekonnt oder nicht- die Fäden dieser Sachen in die eigenen Hände nimmt. Dem Lesen einer Email haftet eine ungesunde Basis der Hintertürchen und Gedankengänge an, die ausschließlich in der Struktur des Lesers angelegt sind. Für Verzeihung, Nachsicht und besseres Verstehen sind Emails in administrativem Zusammenhang nicht gemacht.
So ist nun mal diese Jahreszeit. Nebelbänke nehmen einem die Sicht auf all das Wesentliche, dass wir vergaßen zu erledigen. Das Leben ist diffus, es hält Überraschungen bereit und die Aufgaben verdichten sich zum Jahresende hin tendenziell. Im Kopf spielt der bevorstehende Jahreswechsel einen deutlich wahrnehmenden Endpunkt. Bis dahin muss noch alles erledigt sein, was wir uns vorgenommen hatten.
Die Steinlaus von Loriot verspeist ganze Häuser. „Ein Stein im Brett“ hingegen hat, wer auf Anruf richtig reagiert. Denn das ist gar nicht mal so sehr verbreitet. Angerufene, die nicht wie Fische im Trüben schwimmen, heben sich ab. Gegen die Masse der Angerufenen, die die Bearbeitungsqualität ihrer potenziellen Neukunden falsch bewerten und unzureichend qualifiziertes Personal am Telefon einsetzen. Das Telefon ist eine von wenigen Schaltstellen der Macht und insbesondere des Unternehmenserfolgs. Zuhören steht ganz oben auf der Prioritätenliste. Verstehen.
Was man heutzutage nur noch selten hat, ist konzentriertes Zuhören. Das merkt man wie eine positive Ladung: elektrisierend. Ich rufe bei der Fa. „Graffity Frei GmbH“ an und habe irgendeine junge Frau am Telefon: Noch während ich ihr den Grund meines Anliegens so richtig sagen kann, höre ich schon das „Mitgeklapper“ der EDV-Tastatur. Ich rate, sie hat beide Hände frei und telefoniert über ein Headset. Schon im ersten Anflug meines Telefonats weiß sie, ich heiße eben nicht „Thomas Gottschalk“ (ein running gag meines verfluchten Lebens), sondern Gotthal, und das auch noch phonetisch korrekt. Ich bedanke mich bei ihr für ihre Aufmerksamkeit und nur kurze Zeit später ist die Rückrufbitte an den Chef präzise, inhaltsicher und damit zuverlässig übermittelt. Ich habe keinen Zweifel, sie wird das richtig weitergeben. Und nicht so wie bei Stille Post. Ich habe auch nicht vergessen zu erwähnen, dass ich sie für eine Fähige halte und das ein kleines Lob wie dieses am frühen Morgen den Tag definitiv besser, nicht schlechter macht.
Der Malermeister Peter Pinselstrich (* Name von der Redaktion geändert) kündigt den erst im Frühjahr abgeschlossenen Vertrag über die regelmäßige Beseitigung von Graffitis im Erdgeschossbereich des Hauses in Berlin-Kreuzberg. Man fragt sich, warum? Heraus kommt: Die Gegend ist so unkalkulierbar, dass es einem erfahrenen Unternehmer mehr als graust.
Der kleine Unterschied ist nämlich folgender: Wenn jemand arbeitet um zu leben, muss er Penunse, eine Tüte Mücken, Kohle, reichlich Asche oder wenigstens was Vergleichbares verdienen. Oder er schließt einen Graffiti-Beseitigungsvertrag ab im März 2012 und hat seit dem ungefähr 15 dokumentierte Einsätze. Das rechnet sich nicht. Dann tritt der kleine Unterschied ein: Man lebt nur noch, um zu arbeiten. Ein solches ist aber kein überzeugendes unternehmerisches Selbstkonzept. Die Folge: Die Firma kündigte soeben den erst kürzlich geschlossenen Graffiti-Beseitigungsvertrag. Ein Rundum-Sorgloskonzept hat Schrammen bekommen. Ab sofort werden die Karten wieder neu gemischt. Diese Geschichte aber wurde lauwarm serviert: sie wurde dem Verwaltungsbeirat der Wohnanlage lecker garniert aufgetischt. Muss sich also doch die ganze Gesellschaft ändern und einsehen, dass Graffitis anbringen sinnlos ist? Der Vorgang steht jetzt wieder unter intensiver Beobachtung.