Tageslied
3040/15: Erklärbär: Wie man das Wort #Rentierlich versuchen kann zu erklären!
Mein Vater hat mir früh die Leitung des Unternehmens übertragen und mir den wertvollen Tipp mit auf den Weg gegeben, immer auf die Kunden zu hören und von ihnen zu lernen. Quelle: hier
Grundlegende Neuordnungen brauchen Zeit. Mehr als übliches usual, business as usual. „Unusual“ steht an, wenn man sich nach Jahren von altbewährter Software trennt, die eine Lebensdauer auf dem Buckel hatte, mittlerweile, ach was mittlererweile, die nur als ungewöhnlich zu bezeichnen ist. Sie hatte ihr Geld verdient. Alles war schön und vieles gut. Doch nun neue Zeiten. Hipp hipp. Wir strukturieren Arbeit neu, von Grund auf. Neue Software, neue Ordnung. Konten in der Buchhaltung einmal umstrukturiert. Nummernmäßig können sie jetzt woanders stehen als vorher.
Kriterien von Kunden: Wer wie Vorzeigeunternehmer, Europas größter Musikalienhändler Hans Thomann aus Treppendorf (Oberfranken) sybillinische Sätze sagt/denkt. Was Hans Thomann (siehe oben, einleitend) sagt, gilt als Kundenorientiertheit und wurde zu Europas unschlagbarem Nummero Eins. Keine schlechte Idee also.
3036/15: News: Sturm über Deutschland – Der Wind hat mir ein Lied erzählt, bzw. mehrere
Aus dem Krisenmanagement gestern Abend (Sturm über Deutschland):“Lieber Herr Gotthal, die Glassschärben sind entfernt. Fenster ist angeklebt.“ (Email eines Wohnungseigentümers nach unserer Meldung „Fahr da hin, dein Wohnungsfenster ist rausgefallen und bildet eine Verletzungsgefahr für vorbeilaufende Passanten) #Provisoriensprängel
Gestern Abend war was los über Deutschland und in Berlin ist sowieso immer was los. Wetter, Wetter, Wetter. In Kreuzberg an der Straßenecke fliegt die provisorisch geklebte Fensterscheibe der leerstehenden Wohnung raus. Der Sturm drückt die Scheibe raus. Sie fällt in großen Stücken auf den Bürgersteig. Der Cateringservice aus dem Nachbarhaus (EG) ruft netterweise um 17:30 Uhr an und meldet das. Die Hausverwaltung ruft nach Ermittlung, welche Wohnung genau betroffen ist, den Wohnungseigentümer an, dessen Sondereigentum solche Gefahren absondert. Der ist in Spandau.
Die Email oben ist lustig zu lesen, aber sie erfüllt ihren Zweck. Wir wissen Bescheid. Gefahr erkannt, Gefahr gebannt. Es wurde unverzüglich gehandelt.
3035/15: Recht: Nießbrauch, Baulast, Verdinglichung
Menschen wollen Balkone an ihre Gartenhaus-Südseite anbringen. Schon lange. Bisher hat es nicht geklappt. Die Gründe sind „das Leben“. Sie sind sich alle nicht einig. Einige lehnen es auch ab. Ein Konsens ist noch nicht gefunden.
Ein Paar ist inzwischen ausgezogen, woanders hin. Die Parameter des Lebens haben sich geändert. Nur weg. Die Balkone sind auch unwichtiger geworden. Allein durch Zeitablauf. Ob noch welche angebaut werden, steht nicht mal bei der Bauaufsicht, sondern in den Sternen.
3031/15: Internationale Fragen: Der polnische Abgang, der griechische Finger und das Weltkulturerbe von Stil + Kommunikation
Im Südosten liegt das Territorium der Land- und Inselhellenen. Mit Verzückung beobachten wir Entwicklungen, und eine geringverschuldete Ödnis ‚Ödipussy‘ direkt im Berliner Speckgürtel. Nach antideutschen Tiraden (nicht Triaden), dem polnischen Abgang, östlich von Berlin als nationale Norm, nun ‚der griechische Finger‘. Demis Roussos wäre das nicht passiert.
Einige Griechen, die jetzt in internationaler Verantwortung stehen und handeln, damit das Land nicht wie Atlantis im Mittelmeer versinkt, bezeichnen diesen neuen Symbolismus allerdings als Fake, als Fälschung.
3027/15: Positionen: Wo sind wir? – Grüne + rosa Elefanten, Weiße Ritter, exOssis + exWessis, und die Verkommenkeit der Begriffe
Manchmal ist sie ungeheuerlich interessant, meine Arbeit. Und nun zeigt sie mir auch noch ein wenig auf, wohin dieses Land gerade abdriften könnte. Eine Band diskutiert die Gefahr einer eventuellen Indizierung eines Titels wegen zweier Textzeilen von mir. Das Thema Zweifassungstext kommt auf (einmal als Produktion, einmal als Livefassung) und eine sachte Überlegung in Richtung „grüner Elefant“ kam gar bei mir auf. (Andreas Hähle auf facebook, 03.03.15)
In der Bunten Republik Deutschland, im Speckgürtel Berlins, werden Gedanken wach an Begrifflichkeiten. Der exOssi findet den Begriff an sich schon blöd. Der exWessi (ich) denkt darüber nach. Für „Nicht-Bewohner“ der DDR erklärt Andreas Hähle, Songtexter, Autor und Kundiger in Sachen deutscher Sprache das System des „grünen Elefanten“. Der Begriff ist fest geregelt und verankert im ostdeutschen Sprach- und Wertesystem, hier gibt es eine plausible Erläuterung.
3024/15: Positionen: Was den Wutbürger anficht ist die Verletzung menschlichen Gehörs
Was die sich wieder rausnehmen! – Das wird man ja wohl noch mal sagen dürfen. Genau: Die Ansätze für Empörung sind unterschiedlich tief. Manche auch von unterschiedlicher Schöpfungshöhe bzw. -kraft. Das zugrunde liegende Grundmuster ist Empörung. Wogegen auch immer. Und ein Gefühl von persönlicher Minderwertigkeit: „Das wird man ja wohl noch mal sagen dürfen.“ – Ja, selbstverständlich: Warum denn nicht?
3022/15: Zielfinder: Von Räuberbraut Jenny und Ferrero´s Nüsschen. Mit Frizz Feick woanders und hier. Woanders und Bier! #LiedDesTages
Michele Ferrero, italienischer Firmenpatriarch, ist 89jährig gestorben. Was bleibt? Nutella. Ganz sicher!
In Berlin-Reinickendorf gibt es Ärger mit der Gasthermenwartung, regelmäßig.
Bzw. findet diese so nicht statt. Also verabredungsgemäß. Die Mieterstruktur im Hause ist halbwegs heterogen: Sie verstehen sich ganz überwiegend miteinander, aber teils ist es auch ein Durcheinander.
Der Verwalter hat sich vorgenommen, die Gasthermenwartung im Hause erfolgreich als Mieterpflicht durchzusetzen. Aus Sicherheitsgründen. Einer im Haus hat eine stillgelegte Therme, weil er der Gasag was schuldig blieb. Jetzt soll er heimlich mit Ofen heizen. Heimlich, an der Hausverwaltung vorbei. Heimlich, still und leise. Er bekommt Hartz IV schon seit Jahren. Die Nachbarn im Hause sagen, er betreibt Hundesitting, heimlich, still und leise, an Hartz IV knapp vorbei. Im Haus ist es nicht heimlich, still und leise. Alle wissen Bescheid.
3011/15: Presseecho: Die Aufspritzung des G-Punkts
ROMY HAAG – ENCORE – Liberté, Égalité, Pfefferminztee – live – Berlin – May 20
Liberté, Égalité, Pfefferminztee. Und: Fraternité, Frappé, Süßholzgeraspelé – Romy Haag sing vom süßen Leben!
Über die neuesten Trends aus Zürich berichtet die Weltpresse von dort, für alle gut gerüsteten Schweizer Landsleute. Die weniger gut gerüsteten lesen, dass der Trend normal sei und Übergewicht, Stress und Umweltgifte ihn zu klein werden lassen. Wer den Kanal nicht voll bekommt weiß, er ist zu weit. Die Optimierung ist wirtschaftlich vernünftiger, indem die Aufspritzung des G-Punkts erfolgt, weiß die kundige Presse zu berichten.
Wir aber distanzieren uns von solchen kruden, irrelevanten Nachrichten aus dem Berliner Speckgürtel, also der Schweiz.
(Danke, Martin, Schweiz)
3008/15: Historie: Früher galt es unpersönlich, Briefe elektronisch abzusetzen. Es glich einer Missachtung persönlicher Gefühle.
Früher versandten sie Suchanfragen wohl per Postkarte, wie hier abgebildet. 30 Tage Bearbeitungsfrist waren zugesagt. Heute ist das alles anders. Der Mensch ist online, schnell und effizient. Diejenigen, die heute noch nicht gern dabei mitmachen, bekommen Handgeschriebenes, wie früher.
Doch heute ist das Gott sei Dank anders.
Der handgeschriebene Brief bildet die Ausnahme.
Die üblichen Dinge gehen per PC, Email und Internet leichter von der Hand.
Die Erinnerungen an den Griechenlandurlaub mit Dalida beispielsweise, die jetzt (immer noch) in Paris lebt. Lebte. Vielleicht. In Paris, Berliner Speckgürtel. Wie lange hat sie schon um ein aktuelles Foto gebeten? Ich würde mein Versprechen einlösen: Diesen Gefallen mochte ich Dalida gern tun. Ich hatte sie seit den Achtzigern nicht mehr gesehen.