1476/12: Vorverwalter: Ich ersticke in Altakten – Aryuvedische Selbstreinigungsversuche #Gut zu wissen #Wissen ist Macht

Es war einmal... (Moderne Märchen)

Schwere Büroarbeit ist zusehends leichter geworden. Was früher mit Muskelkraft bewegt werden musste, lässt sich bei gewissenhafter, guter und modern orientierter Verwaltung per Mausklick suchen. Entscheidend: Mit digitaler Aktenverwaltung werden die Zugriffszeiten auf gesuchte Dokumente zum Teil drastisch verringert. Der Erfolg: Noch im Telefonat mit dem Kunden hat der Bearbeiter alle entscheidungserheblichen Informationen im direkten Zugriff. Fast jeder Anruf kann sofort vollständig abgearbeitet werden. Das war nicht immer so, und woran es lag, davon erzählt dieses Märchen. Und vom Umbruch: Denn oben steht rot „Prognosen“. Das Märchen „Vergangenheit“, die Zukunft „Prognose“. Moderne Märchen tragen alle Gesichtspunkte menschlicher Problembewältigung in sich. Gebrüder Grimm, das war gestern!

…vor lange Zeit in Wohnungseigentümerland, Kinder, da stanzten sich die verwalterisch tätigen Menschen aus grober Pappe vom Baum so genannte Akten. Sie bogen noch kleine Metallteilchen drum und nagelten ein zweistäbiges Gitterkonstrukt hinein, das nannten sie die Heftung. Und dann fingen alle an, froh zu sein, es bedurfte dazu wenig. Einfach machen.

Sie sammelten holzbelastetes Altpapier ein und unterzogen es dem Gilb der Jahre. Damit es richtig gilben bzw. darben konnte, ließen sie es in rauchgeschwängerten Arbeitsbüros unter Neonlicht brüten und prokrastinierten über dem Akteninhalt. Zuweilen zogen sie eins der bunten Sammelsurien aus Regalschränken, klappten sie auf. Um das trocken gewordene, öde Papier umzublättern, kauften sie sich zur Erleichterung kleine orange farbene Kissenschwämmchen in grünen Plastikgehäusen, die sie von Zeit zu Zeit auf der Angestelltentoilette mit Wasser vollsogen. Umblättern leichter gemacht.

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1467/12: Sinnfragen: Wie aber geht man mit dem Vorstrafenregister eines Neukunden angemessen um?

Strafrechtsreform (c) Klaus Staeck, 1969

Der Erfinder der Notlüge liebte den Frieden mehr als die Wahrheit.
James Joyce

Die Kundenstruktur einer auf Wohnungseigentum spezialisierten Hausverwaltung ist nicht homogen. Auch nicht homophob. Oder homophil. Am besten vielleicht „unhomo“? Geschlechterneutral. Anti-rassistisch: Und wäre der Mensch auch von blauer Hautfarbe und mit weißer Zipfelmütze: auch schlumpfophob güldet nicht. Streng verboten.

Verwaltet wird grundsätzlich „ohne Ansehen der Person“. Jeder Einzelne ist Teil einer Menge, genauer: Einer ist eine Teilmenge. Auf ihn bzw. sie kommt es nicht entscheidend an. Es kommt auf das Ganze an, auf die Menge, also auf die Gemeinschaft. Da das weltweite Marxsche Manifest offenbar gescheitert ist, ist Wohnungseigentum auch nie Weltkommunismus geworden. Das vorläufige Übergangsmodell namens „Sozialismus“ ist ebenfalls bankrott. Dort galt es noch, dass alle gleich seien. Im Wohnungseigentum sind nicht alle gleich. Aber ähnlich, also vergleichbar, müssen alle Eigentümer behandelt werden. Schwieriges Feld.

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1458/11: Historie: Das Vermächtnis von Michael und Dr. Bernhard Grzimek geht über die Steinlaus weit hinaus!

„Diese letzten Reste des afrikanischen Tierlebens sind ein kultureller Gemeinbesitz der ganzen Menschheit, genau wie unsere Kathedralen, wie die antiken Bauten, wie die Akropolis, der Petersdom und der Louvre in Paris. Vor einigen Jahrhunderten hat man noch die römischen Tempel abgebrochen, um aus den Quadern Bürgerhäuser zu bauen. Würde heute eine Regierung, gleich welchen Systems, es wagen, die Akropolis in Athen abzureißen, um Wohnungen zu bauen, dann würde ein Aufschrei der Empörung durch die ganze zivilisierte Menschheit gehen. Genau so wenig dürfen schwarze oder weiße Menschen diese letzten lebenden Kulturschätze Afrikas antasten. Gott machte seine Erde den Menschen untertan, aber nicht, damit er sein Werk völlig vernichte.“ (Dr. Bernhard Grzimek, im Film)

Es waren Jahre des Aufbruchs in Sachen Tierschutz. So rund herum 1957, ich war noch nicht geboren und demzufolge bloggte auch noch niemand „wichtige Sachen“ wie diese Gesichtspunkte. Ach, eigentlich war es doch sinnlos zu leben anno 1957, 1958…, oder?

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1454/11: TV-Tipp: Die wilde Hilde wurde 2009 kongenial von Heike Makatsch gegeben! (ZDF, 29.12.11 um 22:40) #Personen

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 Interview: Heike Makatsch singt Hildegard Knef – HILDE Soundtrack EPK (via Youtube)

2009 war die Zeit des Nichtsingens vorbei. Hatte Makatsch viel früher noch „Stand By Your Man“ zelebriert, wobei es jedem schauerlich über den Rücken lief, gar schröcklich ;-), singt sie 2009 Hildegard Knef und adaptiert, nein saugt die Berliner Protagonistin Hildegard Knef regelrecht in sich auf. Was vorher schauerlich gewesen war, war nun fulminant: wiewohl Heike Makatsch der ganz überwiegenden Anzahl deutscher Filmzuschauer in dieser Rolle gefallen dürfte. Uns Männern sowieso… – Superhilde! war schon SuperWoman. Superheike? Na klar.

2009 wurde ein neuer, großer deutscher Star geboren: Hildegard Makatsch stürmte die deutschen Kinokassen. In dem Film „Hilde“ erzählt Kai Wessels nicht das ganze Leben, aber einen beträchtlichen Teil der deutschen „Sünderin“ Heike Knef. Die zwei Personen verschmolzen zur altdeutschen, weltweit bekannten Hildegard Knef. Puh, diesen Bogen haben wir nochmal bekommen. Kurz gesagt ist der Film großartig und gefällt. Weswegen er es heute in unsere stets gern kritischen Rankings schafft und sogar zum TV-Tipp!

Bitte unbedingt ansehen! Hilde war und bleibt „Groß-Berlinerin“! In immer ehrendem Andenken. Und Heike? Klar, auch in Berlin! Sogar schon mit Nachwuchs. Wird bestimmt mal ein BRAVO-Girl, Töchterchen Mieke? Bleibende Erinnerungen….kolportiert in die Zukunft!

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(EP)

1446/11: Buchtipp: „Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm“ Birgit Jochens und Sonja Miltenberger haben einen Kracher geschrieben!

Geheimtipp: Bitte nicht weitersagen!

Nie war er g´sunder, der Berliner Bär, nu brummt´a!

Die Autorinnen Birgit Jochens und Soja Miltenberger haben für das Museum Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin (als Herausgeber) ein Buch verfasst, das man getrost als „Kracher“ verkünden kann. Das Buch heißt „Von Haus zu Haus am Kurfürstendamm – Geschichte und Geschichten über Berlins ersten Boulevard“. Erschienen ist das Buch im text-Verlag (edition Berlin). Ein übriges aberwitziges Projekt, dies Buch.

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1440/11: Lied des Tages: Leben & Sterben lassen – Live & Let Die – Paul McCartney (1973), und facebook ist der Spion, bei dem´s piepte!

Ich komme zurück auf das Jahr 1973. Der Film „Leben und Sterben lassen“ wurde gestern Abend ausgestrahlt. Sollte ich das neue facebook-Profil mit diesem Wissen ebenso gewissenhaft füttern, meine (neue) Timeline mit Erinnerungen füttern? Damit jeder weltweit sehen kann, was ich 1973 von diesem Bond-Film hielt? Nein nein, die Diskussion um „Euro-Bonds“ ist mir nicht entgangen. Ich bin ebenso dagegen, wie die derzeitige Regierung. Mein Bond gehört nach Europa, die Briten sind auch dagegen und dem Zuckerberg werd ich nichts stecken, diesbezüglich. Klara Fall, Klara Kopp und „klar wie dicke Tinte & Plumpudding“, letzteres sagte früher immer mein Englisch-Lehrer.

So langsam, Stück für Stück, rollt mein zweites Leben in der „digitalen, zweiten Lebensrolle“ aus. Ich werde nun aufgefordert, auch die rückwärtigen Aspekte meines Lebens zu bearbeiten. Es geht darum, sein ganzes Leben vor den anderen facebook-Usern dahin zu blättern. Nacktbilder sind allerdings weiterhin verboten. Bei gewissenhafter Bedienung eine transparente Rückschau auf ein Leben. Die Frage ist, wie viel Transparenz verträgt das eigene Leben und die andere Frage lautet, was es bringen soll, ein so rückwärts gerichtetes Leben zu führen, bzw. sich in der Rückschau in konkrete Arbeit zu begeben?

Abgesehen davon: Wer im Hier und Jetzt lebt, der wird aber -ab sofort- bzw. nach der Umstellung auf das neue Profil, auch hinsichtlich aller „Phasen seines jetzigen Lebens“ transparenter. Denn Andere dürfen dann in der timeline scrollen und so lässt sich prima herausfinden, wie jemand -sagen wir im Januar 2012- gerade so drauf war. Der Spion, der mich liebte. Bzw. Der Spion, der mein Leben siebte. Durchsiebte. facebook ist auch der Spion, bei dem´s piepte.

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1413/11: Historie: Aus Gründen der Erinnerung an einen großartigen Boxer: Joe Frazier ist tot

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Muhammad Ali vs Joe Frazier Thrilla in Manila 1975 (via Youtube)

Joe Frazier ist tot. Das war sein berühmtester Kampf. Großartiger Boxer, der Geschichte schrieb.

Unschwer zu erkennen: Wer diese Website regelmäßig liest, bzw. anschaut, der feiert heute angesichts der beiden letzten Einträge eine lange Kinonacht. Viel Spaß.

 

(EP)

1401/11: Foto des Tages: Maggi wird 125 Jahre alt – und stellt historische Etiketten im Nachdruck zur Verfügung

Denke ich an Maggi, gehen meine Erinnerungen bis in meine früheste Kindheit zurück! Juchei!

Wie man Kinder für eine Sache gefangen nimmt? Ganz einfach. Man bietet ihnen Spielzeug an. Oder verspieltes Trallala.

So wie das „Knax-Sparbuch“ der Sparkasse. Irgendwann werden die Kleinen sich schon an den Gedanken gewöhnen, dass eine Sparkasse etwas ist, das man benötigt. Dass es sinnvoll ist, Geld nicht nur auszugeben, sondern Teile davon auf „hohe Kanten“ zu legen! Nicht so hoch, dass jeder es sieht und es stibitzt wird. „Auf die hohe Kante legen“ ist in Wirklichkeit, Geld vor der Weltöffentlichkeit wegzusperren. Auf geheimen Konten mit unbekannten  Kontonummern. Oder die Sache mit Maggi, der „Stammwürze“ jedes fortschrittlichen Lebens: 125 Jahre wird die Marke jetzt alt. Aus Anlass dieses Jubiläums druckt Maggi auf die kaum veränderten Maggiflaschen die alten, historischen Etiketts vergangener Zeiten.

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1386/11: Historische Sprüche: Nach der Neuwortschöpfung „Kaudern“ kommt jetzt das „Pofallan“, das Berufen auf eine Gewissensentscheidung

In der CDU führt ein Zusammenstoß zwischen dem Abgeordneten Wolfgang Bosbach und Kanzleramtsminister Ronald Pofalla zu Unruhe. Nach einer Sitzung der nordrhein-westfälischen CDU-Landesgruppe am Montag soll der Minister den Abgeordneten beschimpft haben. Wie die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung erfuhr, soll am Ausgang des Sitzungssaals der Satz „Wenn ich deine Fresse schon sehe“ gefallen sein. Zudem soll Pofalla gesagt haben: „Wenn ich so eine Scheiße höre wie Gewissensentscheidung.“ Bosbach hatte sein Nein zum Euro-Rettungsschirm in den Medien offensiv als Gewissensentscheidung vertreten. Er hatte zuletzt über massiven Druck geklagt. (schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 02. Oktober 2011)

…und wir sind sicher, dass der Spruch von Kanzleramtsminister Ronald Pofalla schon bald in die politischen bonmots dieses Jahrhunderts eingeht. Denn dass Abgeordnete ihrem Gewissen verpflichtet sind und eine ggf. abweichende Meinung zu Fragen wie der Weiterführung eines richtigen EURO-Krisenmanagements an den Tag legen, darf als zulässig angesehen werden. Passt es aber, aus welchen Gründen auch immer, nicht in die Räson der Regierenden, kann daraus schon mal „die Scheiße einer Gewissensentscheidung“ werden.

Im Sprachgebrauch der politischen letzten Wochen tut sich was. Wurde noch vor wenigen Wochen vom „Kaudern“ neuerdings berichtet, gilt es jetzt nicht zu „pofallan“: Eine Gewissensentscheidung, auf die man sich beruft, wird schon bald gern als „pofallan“ in eine griffige Kurzformel gebracht werden, vermutlich. Großartig.

Weblotse

(EP)

1372/11: Positionen: Zum Wahlsonntag tauchen überall „Suaden“ der Unfreiheit und Selbstzerstörung auf. Mir ist das zuwider!

Ich bin Ausländer überall!

Zur bevorstehenden Wahl 2011 in Berlin bin ich gedanklich noch einmal durch unser politisches Mehrfamilienhaus gelaufen, die Treppenstufen auf und ab. Habe nochmal überall geklingelt und dann überlegt!

Ich gebe zu, mein Vorhaben dieses Blog weitgehend unpolitisch zu führen, ist auf eine harte Probe gestellt, dieser Tage. Denn ich fühle mich eingeengt, meiner persönlichen Lebensfreiheit beraubt. Immer wenn ich Wahlplakate irgendwo hängen sehe, kommt mir das zuletzt Gegessene wieder hoch. Was sich vor allem die Partei der NPD im Wahlkampf herausnimmt, ist schon ein starker Angriff auf meine persönliche Lebens- und Denkfreiheit. Ich kann diesen Scheiß kaum ertragen.

Auch wenn ich die Meinung derjenigen nicht teile, die in dem Spruch „Gas geben“ und einem grauhaarigen NPD-Vorsitzenden auf dem Motorrad eine „absichtliche Verbreitung möglichst mehrdeutiger Aussagen“ besonders in der Nähe jüdischer Einrichtungen sehen. Das ist Humbug. Hier eine unselige Parallele zu Zyklon B und den Nationalsozialisten zu ziehen, halte ich schlicht für abwegig. Ich hab mir da meine Meinung gebildet. Die bezeugt mir das. Anders aber sieht es aus, beispielsweise, mit diesen unseligen, ausländerfeindlichen Parolen der „new Nazis“, der „braunen Kackbratzen“ (Krömers Schimpfwort, einmal sinnvoll in Verwendung gebracht, nicht von ihm).

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