3041/15: Fotowelt: Ein Museumsbesuch und die unabsehbaren Folgen für das allgemeine Empfinden von Hochkultur

Icon fotowelt

Museumsbesuch_Foto

Es ist verwirrend: Ein Problem ist, dass wir nichts mehr wissen. Ein anderes: Dass wir nichts mehr nicht wissen. Wir schlagen kurz nach, was wir nicht wissen. Und glauben, Antwort parat zu halten. Online. Doch das ist nur eine Oberfläche, auf der kein Tiefgang blüht: Auf einige der drängendsten Fragen haben wir trotz alledem keine vernünftige Antwort. Zum Beispiel zum Thema ‚Information overflow‘, zu Ablenkung und Denkdiffusion.

Der Museumsbesuch findet bildungsbeflissen statt. Ein jeder dieser Schüler schlage soeben nach im mobilen Wikipedia. Dort stehen Antworten auf Häufig gestellte Fragen, FAQs. In Wirklichkeit war diese Geschichte vollkommen anders, denn das ist nur die Oberfläche. Ertappt: Dass die Schülerinnen und Schüler sich für den Museumsbesuch an sich gar nicht so sehr interessiert haben, ist wahrscheinlich. Smart ist das nicht. Generation Smartphone!

Weiterlesen

3039/15: Nachruf: Ein kurzer, persönlicher Nachruf auf Günter Grass (1927-2015)

Trauerkerze

Guenter.Grass_Gedaechtnisbanner

Wegzehrung

Mit einem Sack Nüsse
will ich begraben sein
und mit neuesten Zähnen.
Wenn es dann kracht,
wo ich liege,
kann vermutet werden:
Er ist das,
immer noch er.
Aus: „Fundsachen für Nichtleser“, 1997

Dass Kinder unterm Rock ausgetragen werden, konnte ich auch früher schon vermuten. Genauer gesagt war mir neu, dass sie auch im Flucht- und Versteckversuch unterm Rock entstehen,  zuweilen. So in etwa beginnt das Leben von Oskar Matzerath. Und Günter Grass hat´s so erzählt. Überhaupt: Die ganze Menschwerdung beginnt im Canale grande, im Geburtskanal von Muttern. Auch in Pommern bzw. Gdansk. Lange bevor Solidarnosz Werftpredigen hielt, war es im Osten schon bedrohlich zu leben. Viele Große kamen von dort übers Deutsche Haff. Und wurden im Ergebnis des Weltkriegs Zwo Westdeutsche.

Der kleine und beeindruckend gellende Oskar Matzerath hat es mir wie keine andere Figur angetan und so schwebt er noch bis heute etwas über mir. Und ist tief in mir verwurzelt. Günter Grass war seit dem für mich immer ein großer deutscher Schriftsteller mit Bedeutung. Sein gesellschaftliches Engagement werde ich in Ehren behalten. Sein Tod ist ein Verlust für Deutschland, wenn auch ein erwartbarer. Schön langes Leben und nein, nicht überraschend gestorben. Der Pfeifenraucher Günter Grass, und ein letztes Wölkchen Seele von Mensch. Die Grasscloud wird noch lange über Deutschland hängen. Und der Wind wird uns sein Lied erzählen. Chapeau, Günter Grass. Ich verneige mich.

1971/14: Video: Eine Dokumentation über einen Mann, den die Bräute gerne küssen!

_personen

Logo der Schornsteinfegerinnung

(Logo der Schornsteinfegerinnung!)

Manch Schornsteinfeger irrt. Mancher ist verwirrt. Frei sind sie jetzt alle.  Einer für alle, alle für einen. Haben das die Toten Hosen für die Schornsteinfeger geschrieben? Eine Auftragsarbeit?

Im Mai 2010 wurde von einer sehr netten Französin diese Dokumentation über den Alltag eines Berliner Schornsteinfegermeisters ins Netz gestellt. Schornsteinfeger Skrobek sagt das. Dass sie sehr nett gewesen sei. Einer für alle, alle für einen. Diese Tradition sei auch ein Stück Lebenswirklichkeit, sagt Norbert Skrobek, der Kreuzberger. Schön gemachtes, kurzweiliges Video über den Berufsalltag oben auf´m Dach.

Weiterlesen

Deutsche Kopftuchmädchen mit Eltern - 1911/Kanada

1960/14: Positionen: Zum Thema „Eltern“ gibt es Dinge zu sagen von so unvorstellbarer Schönheit!

Deutsche Kopftuchmädchen mit Eltern - 1911/Kanada

Deutsche Kopftuchmädchen mit Eltern – 1911/Kanada

Slammer Filet OPEN AIR 15.07.2011 Julia Engelmann Finale

Spontan aus dem Handy vorgetragen. Das war so nicht geplant. Wie ihre Arbeitsweise üblicherweise ist, beschreibt sie eingangs. Um dann quasi eine neue Form der Kunst in die Welt zu rufen. Das gelingt ihr dann ziemlich gut.

Weißt du noch? Wer assoziiert mit seinen Erinnerungen Eltern? Viele. Keine Eltern zu haben, ist Schicksal. Jeder hatte zunächst welche und wenn nicht alles schief läuft, behalten nämlich die meisten ihre Eltern. Was Julia Engelmann dazu mit 19 gesagt hat, bevor sie als Slammerin aus Bremen (Berliner Speckgürtel) bundesweit Furore mit einem anderen Text machte, widmete sie offenbar ihren eigenen Eltern.

Und, ja, man wäre ja gerne stolz auf solchen Nachwuchs. Auf Nachwuchs wie diesen. Puh! Julia, du bist schön und du bist stark. Dinge von so unvorstellbarer Schönheit gibt es über Eltern zu sagen. Aber auch andere. Doch davon handelt diese kleine Geschichte am Rande des Internets hier nicht. Nein, nicht.

Weblotse

1935/14: Video: Besonders liebenswürdige oder auch besonders arschige Menschen mit Behinderungen! #Personen

_personen


Raul Krauthausen – Zur Person (via Vimeo)

In der Verstetigung des Informationsflusses liegt der Gewinn und die Konzentration auf das persönliche Ziel von echtem Freiheits-Zugewinn: In einer an Informationen zu reichhaltigen Zeit ist das klare Wasser im Gebirgsbach Tibets besonders. Oder ein besonders klarer Körper, bzw. Geist. Einer der uns sagt, was wirklich wichtig ist. Und wie viel Glück wir haben.

Raul Krauthausen führt die Sozialhelden, einen Verein in Berlin, an. Dies Video ist ein Kurzporträt, in dem er zu Wort kommt. Sehr gekonnt und berührend. Er führt sie an, die Sozialhelden. Dachdecker wollte er nie werden.

So nun geschieht das Unfassbare: Wir müssen eingeben „Raul Krauthausen“ und „Dachdecker“, um zu erfahren, was er nie werden wollte: Dachdecker. Semantisch noch nicht ganz auf der Höhe, aber man arbeitet dran. Weltweit. Am 29.01. gab es dazu den Fritz-Tipp 1:45 Minuten Sendelänge.

Weblotse

1866/13: Lied des Tages: Rainald Grebe & die KdV – China (CD: „Zurück zur Natur“) – Die unfreiwilligen Untermieter

_icon Tageslied/Lied des Tages

Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung!

Rainald Grebe & die Kapelle der Versöhnung!

Ich hab Chinesen in meiner Wohnung. Wo kommen die denn her? Sie sagen: „Ching Chong Ching Chong“ – Ich hab Chinesen in meiner Wohnung, die werden auch immer dreister.

Rainald Grebe teilt die Menschheit ein in jene, die ihn gar nicht mögen. Die zweite Hälfte der Menschheit findet ihn genial. Er ist böse, lakonisch, sarkastisch, trieft vor intelligentem Sprachwitz und ist ein ganz großartiger Zyniker. Immer hübsch nach Bedarf. Sagte ich schon, ich gehörte zur besseren Hälfte der Menschheit?  Nun gut, jetzt ist es raus.

Weiterlesen

1780/13: Video: Mit Wigald Boning: Bangkok Backstage (Folge 1)

[iframe_youtube video=“jKcp1rjcpaQ“]
Wigald Boning: BANGKOK BACKSTAGE – Teil 1 (via Youtube)

„Garlic? Oh, I have never seen a thing like that,“ sagt Wigald Boning erstaunt. Dies sind die Abenteuer des deutschen Comedystars Wigald Boning als Gast im thailändischen Fernsehen. Begleitet von seinem RTL Samstag Nacht Kollegen Tommy Krappweis und Erik Haffner (u.a. Regie: Ladykracher, Pastewka) an den Handycams ließ sich Wigald durch diverse TV-Shows schleusen, stets darauf bedacht, weder sich noch seine Gastgeber allzu sehr zu blamieren. Dass dies nicht immer gelang und manchmal sogar gehörig schief ging, macht diesen ungewöhnlichen Reisebericht zu einem sehr persönlichen, spannenden, frei- wie auch unfreiwillig komischen Stück Dokumentation mit Culture-Clash, Comedy und Charakter.

gesichtspunkte.de goes international. Wo Thailand liegt? Natürlich im Berliner Speckgürtel. Ja nee, iss klar..

Die von Tommy Krappweis verfilmten Reiseerinnerungen des Wigald Boning, präsentiert auf dem nationalen Beweisparkett für Couchpotatoes im bewohnten Berlin-Brandenburger Mehrfamilienhaus. Alle Beiträge zur kostenfreie Miete & Logis, Pringles nicht vergessen zu essen.

 

1748/13: Personen: Dieter heißt jetzt Max, Dieter kommt in der Hitliste der „most wanted“ Babynamen nicht (mehr) vor

_personen

Lottowitz

Lottowitz

Dieter kommt in der aktuellen Hitliste der am meisten vergebenen Vornamen für Babys übrigens nicht vor. #Unnützes Wissen

Nun hat der Moor seine Schuldigkeit getan, ist noch erlaubt zu sagen. Der nunmehrige Biobauer Dieter Moor (im Nebenberuf Fernsehmoderator) hat seinen Vornamen geändert, melden verschiedene Medien. Wikipedia sei schon auf dem neuesten Stand. Na, dann ist gut. – Alle Versuche, meinen Künstlernamen Bloggwart eintragen zu lassen, scheiterten. Deutsche Behörden wiesen auf die Fehlerhaftigkeit der Schreibweise hin: Block Wart, das ginge wohl? Überprüft habe ich es noch nicht.

Er wolle „ändern, was die Altvorderen bestimmt haben.“ Dieter Bohlen überlegt auch? Wie wäre es mit „Sandy“ oder „Penolope“? Das würde doch aus Dieter einen ganz neuen Menschen machen. Gut möglich, dass er sich für seinen Vornamen schon geschämt hat. Wir wissen es nicht. Und was denkt eigentlich Detlev Buck? Detlev oder, noch niederträchtiger, Detlef? Das geht gar nicht.  Eine „no go“- bzw. „no name“-Area. Am Ende: „Angela“. Angela? Pfffff……..Schönes Wochenende.

Abgelegt unter: #Unnützes Wissen

Weblotse

1711/13: Positionen: Was einst der Wucherpfennig war, ist seit 2002 praktisch ungeklärt geblieben!

Was gut ist, kostet Geld, sagte Jonathan C. Dralle!

Was gut ist, kostet Geld, sagte Jonathan C. Dralle!

Musikalisch denkt sich Schwieriges leichter: Die Fermate (ital. fermare: anhalten) ist in der Musik ein Ruhezeichen in Form einer nach unten offenen Parabel mit Punkt in der Mitte über einer Note oder Pause, das auch als Aushaltezeichen verwendet wird oder Innehalten in der Bewegung anzeigt. (Link unten)

„Was gut ist, kostet Geld,“ sagt Jonathan C. Dralle. An den ich denke, weil mich eine Formulierung anderswo erinnert, jemand schreibt: „Warum wurde an Pfennigartikeln wie einer Dichtung und Abdeckungen gespart…“. Dralle ist Gartenbau-Unternehmer, hat mit der Sache gar nichts zu tun. Aber die Diskussion über Werthaltigkeit, die hatte hier schon mal Spuren hinterlassen. Ich denke: „Sind eigentlich „Pfennigartikel“ seit Anfang 2002 im Wert adäquat der EURO-Umstellung im Wert gestiegen? Und warum hat sich der Begriff „Centartikel“ im Volksmund noch nicht durchgesetzt? Was ist eigentlich aus dem guten, alten Wucherpfennig geworden? Ist jetzt den Euro nicht wert, wer den Cent nicht ehrt?“ #Fragen, offene

Da die Fragen offen sind, brauchen sie jetzt nicht geklärt zu werden. Sie erleiden in ihrem geparkten Zustand eine Aufklärungsfermate. Mit längerem Haltebogen. Wenn auch unsere Ungeduld auf Sport-Flitzebogen….seid duldsam: Ich hab´s aufgeschrieben, das kommt nicht weg. Und weil es Kunst ist, darf das auch nicht weg. Das klären wir „gleich morgen“. Vielleicht fällt mir an einem anderen Tag dazu etwas Sinnvolles ein. Wenn nicht, ist übermorgen auch noch ein Tag. Dralle übrigens ist ein „Garten-Kolumner“ bei der Süddeutschen Zeitung. Weiter arbeiten…

Weblotse

(EP)

1596/12: Personen: Von Gabi Decker, Gabi Köster und Susanne Fröhlich, der Berliner Schnauze einer Flohmarkt-CD-Verkäuferin

 Thomas "Bloggwart" Gotthal-Animation (gif-Datei)

Heute war ich auf dem Flohmarkt, wühle an einem Stand in ein paar CD`s, kommt eine etwas verlebte, urinblonde Verkäuferin und sagt:“ die sind aus meene Kneipe, die ham imma Stimmung jebracht unter die Jäste.“ Ich: „hm“. Verkäuferin: „ick weeß jenau wer sie sind, sie sind diese Gabi…“
Ich: „genau.“ Verkäuferin: „doll, det sie aus`m Rollstuhl wieder raus sind, und die Haare ham se ooch schöner jetze.“ Ich: „sie meinen Gabi Köster, das bin ich nicht.“ Verkäuferin: „ach nee, jetzte weeß ick, ick habe doch dieset Buch von ihnen jekooft.“ Ich: ich habe noch nie ein Buch geschrieben.“ Verkäuferin: „Na klar doch, dieses Moppel-Ich“. Danach ließ ich sie einfach stehen…… (Gabi Decker, auf facebook, über den heutigen Sonntag auf dem Trödelmarkt)

Ich mochte Gabi Decker bislang nicht sonderlich. Doch dann sah ich kürzlich ein Porträt. Es wurde angefertigt vom RBB und vor kurzem unter dem Titel: „Ein Wochenende mit Gabi Decker“ ausgestrahlt. Ich erfuhr, sie lebt im Stadtteil Westend von Berlin. Sie ist als Sängerin mehr als talentiert, astreine Stimme, sehr guter Gesang. Ich wusste einfach zu wenig von ihr. Ja, ganz nett. Seit dieser Sendung denke ich anders über sie.  Ich addete sie als facebook-Freundin. Und was sie heute Morgen ihren facebook-Freunden erzählt, rettete meinen Tag. Ich hätte brüllen können vor Lachen. Supersympathisch. Und die Berliner Schnauze exakt abgebildet.

Wir als gedachtes Triumvirat: Gabi Decker, Bloggwart und Verkäuferin auf Flohmarkt, alles „schillernde Persönlichkeiten“. Damit ich diesen Anspruch erfülle, habe ich oben schon mal ein Preview eingefügt. Nur von mir. Mit den beiden weiteren Protagonisten muss ich mich erst einmal persönlich bekannt machen.

Weblotse

 

 

 

(EP)