Summ, summ, summ – Bienchen summ herum!

gemeine Wespe

gemeine Wespe

Nein, nicht Bienchen, sondern Wespen sind gemeint. Die Wohnungseigentümerin wohnt im Dachgeschoß in Kreuzberg. Seit geraumer Zeit fliegen oben in der Holz-Außenverkleidung über ihrer Terrasse Wespen in großer Anzahl ein und aus. Das nervt. Sie weist gleich darauf hin, es sei äußerst schwer, da ran zu kommen. Man müsse dazu aufs Dach. Gut, sagt der Verwalter, kein Problem. Wir haben ab und zu einen Industriekletterer, den fragen wir mal. Der Industriekletterer sagt in seiner Stellungnahme

Zitat ich habe mit Frau Sommer (* Name geändert) gesprochen und sollte mich mit Ihnen in Verbindung setzen, um die Wespennestbeseitigung zu koordinieren. Ich
kann das Ding entfernen, allerdings nur mit Unterstützung des Schädlingsbekämpfers. Ohne entsprechende Schutzkleidung geh ich da nicht ran. Hatte letztes Jahr das Vergnügen innerhalb von wenigen Sekunden mindestens 30 Stiche zu erhalten, als ich versehentlich beim Efeurückschnitt in ein Nest getreten bin. Lange Rede kurzer Sinn, ich machs, aber eben nur im kombinierten Einsatz. Haben sie einen Schädlingsvernichter an der Hand?“

Ich sehe direkt nach: Nein, an der Hand habe ich tatsächlich keinen Schädlingsvernichter. Das bringt mich auf die Idee, im Datenbestand der Hausverwaltung nachzusehen. Natürlich finde ich gleich ein paar Schädlingsvernichter, in diesem Fall einen Berliner Bär. Mein Telefonat verläuft überraschend. Sie sagen, das sei kein Problem, ooopss, sie arbeiteten als Schädlingsbekämpfer auch mit moderner Teleskoptechnik und könnten daher grundsätzlich bis zu 10 m ‚über dem Kopf‘ arbeiten. Hört sich gut an. Außerdem besäße die Firma zwei Mitarbeiter, die ebenfalls als Industriekletterer ausgebildet sind. Wer sagt’s denn? Hab ich nicht gewusst. Also bekommt er den Auftrag. Der Industriekletterer ist diesmal raus, na dann ein andermal. Und ich nehme mir fest vor, die Website der Fa. Berliner Bär noch einmal zu besuchen und mir anzuschauen, ob dort tatsächlich so was drauf steht.

Weiterlesen

Skandal in Spandauer Treppenhaus: Brutalo-Elektriker klemmt Mieter raus

Stilblüte Mehrdeutigkeit

Stilblüte Mehrdeutigkeit

Als Stilblüte bezeichnet man handgeschriebene, gedruckte, gelegentlich auch mündlich überlieferte Formulierungen, die durch einen Missgriff in der Wortwahl, Wortstellung oder durch Doppeldeutigkeit ungewollt komisch wirken. Viele angebliche Stilblüten sind Phantasieprodukte. Oder sie sind Berufsjargon. Um letzteren handelt es sich hier offenbar.

Als Hausverwaltung können wir den heutigen Servicebericht des Elektrikers nicht gutheißen, er schreibt uns über seinen Arbeitseinsatz in Berlin-Spandau:

Zitat in der Treitschkestr. 9 (* Straßenname geändert) ist folgendes von unserem Techniker festgestellt worden: Sprechanlage blockiert, durch Abklemmen von Anlagenteilen Fehler eingegrenzt, Fehler in Whg. Gülhan (* Name geändert) (nicht anwesend), Gülhan raus geklemmt, Anlage funktioniert.“

Auch Elektriker müssen mehr Feingefühl beweisen. Mieter raus klemmen, das geht gar nicht. Nicht vergessen: Vom Einsatz mancher Handwerker schließen Kunden von Hausverwaltern auf ihre Auftraggeber.

Hinweis für Seiten- und Späteinsteiger in die elektrischen Lehrberufe:
Seit 1968 ist die deutsche Musikerformation Guru Guru aktiv. Schon 1974 besang die Band um den Schlagzeuger Mani Neumeier in einem ihrer berühmtesten Songs ausgiebig den ‚Elektrolurch‘. Okay, hat jetzt nicht direkt was mit Verwalteralltag zu tun, dafür aber umso mehr mit ‚die Elektrikers‘. Attend: Ab 05:19 kommen die wesentlichen Lyrics, die allein zur Fortbildung der elektrotechnischen Berufe hier hineingestellt wurden. – Merke: Mieter niemals raus klemmen!

Das LKA ruft an: Graffity-Sprayer wurden gefasst…

Disclaimer Bewertung(en)

 

In Berlin-Spandau, im Kiez am Falkenseer Platz, sind die Sprayer gern unterwegs. In der Bismarckstr. und der Achenbachstr. besprayen sie die Häuser gern mit Tags. Regelmäßig muss eine ordentlich arbeitende Verwalterin die Tags entfernen lassen.

Im Graffity-Jargon ist ein Tag:

Zitat Tag [tæg] (engl. tag ‚Markierung‘, ‚Etikett‘, ‚Schild‘)

Signaturkürzel, welches das Pseudonym eines Writers darstellt. Gilt als die Urform des sich daraus entwickelten Piece. Häufig als „Unterschrift“ unter gesprühten Bildern zu finden, gilt aber auch in der jugendlichen Gang-Kultur als territoriale Markierung. Zum Anbringen der Tags werden neben der Sprühdose oft auch wasserfeste Stifte benutzt. Tags können allerdings auch genauso gut mit Malerrollen oder anderen Utensilien angebracht werden. Auch das Einritzen des Pseudonyms, was der Urform von Graffiti entspricht, ist üblich (siehe Scratching). Vorrangiges Ziel ist es, einen guten und innovativen Style zu haben, sekundäres Ziel, in einer Stadt, einem Bezirk oder einer Gegend, möglichst präsent zu sein. Dadurch entsteht eine Art von Wettkampfkultur.“ (Quelle: wikipedia, Stichwort Graffity-Jargon)

Heute Morgen ruft das Landeskriminalamt -kurz LKA- an und teilt telefonisch mit: Am 27.06. des Jahres sind drei Täter festgenommen worden, die derartige Graffitys dort ständig angebracht hatten.

Weiterlesen

Das hüpfende Komma ist der springende Punkt – in Adressdatenbeständen

Positionen

Der springende Punkt

Der springende Punkt

‚Mode ist so hässlich, das sie alle halbe Jahre geändert werden muss,‘ hat -glaube ich- Karl Lagerfeld mal gesagt. Nichts anderes gilt für die eigenen Kontaktdaten eines gewöhnlichen, biederen Verwalters. Von ausschlaggebender Bedeutung für den Erfolg unserer Berufskollegen dürfte die allumfassende, tagesaktuelle Pflege der ständig verfügbaren Stammdaten sein. In den letzten zehn Jahren hat sich deren Umfang noch erweitert. Wir haben mindestens drei Telefonnummern, privat, beruflich und auch Handy. Hinzu kommt: eine Faxnummer ist nicht schlecht, eine Mailadresse ist noch besser. Wir sind im Internet präsent, also ist eine Homepage interessant und eröffnet zusätzliche Informationsmöglichkeiten. Ganz zu schweigen vom Getwittere, auch in sozialen Netzwerken wie XING, StudiVZ, SchülerVZ, facebook und so. Dass es davon so viele gibt, ist gar nicht so nützlich. Wäre doch in dieser Hinsicht alles so monogam wie unsere immerwährende Liebe zum Suchmaschinengiganten google, dem allein wir zutrauen, unsere Augen zu lenken, auf das wir richtige Websites und Ergebnisse finden. Ist man eigentlich mit dem Verlinken auf google auch für alle weiteren, dort aufgefundenen Suchergebnisse verantwortlich im Rahmen der Hamburgischen Linkhaftung? Oh Gott, mir wird schlecht, allein bei dem Gedanken.

Die beträchtliche Arbeit, die die ständige Pflege von Daten macht, hat die Menschen müde gemacht. Sie teilen uns Änderungen vielfach auch gar nicht mehr richtig mit. Sie ändern zum Beispiel was, um den Kreis derjenigen wieder zu verkleinern, der überhaupt berechtigt sein soll, noch Informationen über Kanäle zuzusenden. Ein stiller, unauffälliger Kunde, wie beispielsweise die Zahnärztin Jutta Möchel (* Name von der Redaktion geändert) aus Schöneberg kann sicher sein, dass wir seine Kontaktdaten jahrelang nicht anfassen. Angelegt wurde dieser Beispielkontakt am 25.01.07 in dem betreffenden Adressbuch. Am 29.06.09 (! endlich) fällt uns bei einem nun sporadischen Kontakt auf, dass wir die Adresse einmal überprüfen müssten. Wir bekommen auch eine Email, die allerdings an eine falsche Emailadresse geht. Als wir darauf antworten, kommt unsere Email vom Postmaster zurück, wird angemeckert. Wie das wohl sein kann? Wir haben die Adresse nach unseren Recherchen richtig am 25.01.07 angelegt, und die Kundin wurde auch schriftlich auf die richtige Benutzung unserer Emailadressen hingewiesen. Nun haben wir einfach die gesamte Zeit über nicht einmal ge-emailt.

Weiterlesen

Der orange farbene Punkt und die unentdeckten Möglichkeiten…

Fahrradständer, abgelaufenes Modell

Fahrradständer, abgelaufenes Modell

Jahr aus, Jahr ein laufen wir an demselben unvorteilhaften Fahrradständer in Berlin-Wilmersdorf vorbei. Auf dem Hof hat sich eine Fahrradsammlung entwickelt. Einer der Bewohner sammelt tatsächlich nicht nur alte Zeitungen und lagert diese in seiner Wohnung. Er hat seine Sammelstellen auf die Hoffläche ausgeweitet und nun lagern auch mindestens fünf teils schrottige Fahrräder dort. Sie sind sozusagen nicht betriebsbereit. Und wie fasst nun ein Verwalter derartigen Missbrauch gemeinschaftlichen Eigentums zutreffend auf? Müssen wir gleich an Wolfgang Schäuble denken, wenn wir eine Kennzeichnungspflicht für betriebsbereite Fahrräder einzuführen gedenken? Oder die Sache mit dem orange farbenen Punkt. Unser Hausbesorger wird beauftragt, auf all diejenigen Fahrräder, die nach seinem persönlichen Eindruck nicht mehr betriebsbereit sind, einen gelborange farbenen Punkt aufzukleben. Das ist noch nicht Sachbeschädigung, wie erregte Gemüter gleich behaupten werden, sondern erst einmal eine Behauptung. Nun muss der Besitzer des Schrottfahrzeugs den Gegenvortrag antreten und sich mit uns in Verbindung setzen. Es wird eine Einigung angestrebt. Der Weg ist das Ziel. Aber auch: Errare humanum est (Irren ist menschlich). In der Hoffnung, es wird als eine empfehlenswerte, sinnstiftende Tätigkeit angesehen und nicht als modernes Raubrittertum der Verwalterin. Wir arbeiten an einem freundlichen Gesamtäußeren. Auch der Wohnanlage…..

Zweitens ist der Fahrradständer wirklich doof. Er ist eigentlich viel zu klein für die große Anzahl der hier abgestellten Fahrräder. Nicht wenige lehnen hilfsweise an der dafür ungeeigneten Müllplatz-Pergola aus Holz, die vor kurzem entstanden ist. Die Begehung vor Ort ergibt: Wir schaffen einen neuen an, der beidseitig Fahrräder aufnehmen kann und mit mindestens zwölf Stück bestückt werden kann. Die Fahrradfahrer merken an, dass der Einschub aus Metall aber wenigstens einen ausreichenden Lenkerabstand haben muss. Das merken wir uns, denn wir waren ja selten bis nie mit dem Fahrrad in dieser Wohnanlage.  Schön wäre ja, wenn wir als schlau und gut durchdacht in Erscheinung treten würden. Werden wir vielleicht sogar…mal sehen.

Zitat des Tages

Bewerber(in) um einen Putzjob - Quelle: Kleinanzeige, kein Witz

Bewerber(in) um einen Putzjob - Quelle: Kleinanzeige, kein Witz

Zitat Frei nach dem Spruch: Baden allein genügt nicht – man muss  auch mal das Wasser wechseln!“

Eine Wohnungseigentümerin und Verwaltungsbeirätin (Kudammnähe, Wilmersdorf) denkt über das richtige Feuchtwischen in den Treppenaufgängen der Wohnanlage nach und meint nach Erörterung der Frage, ob Hochglanz nun gut für Steinzeug-Treppenhäuser sei oder eher nicht, weil sich z.B. auf Dauer ein schlieriger Film festsetzen könne: ‚Besonders in den oberen Geschossen muss vermutlich nicht so heftig gefegt werden. Wischen mit frischem Wasser tut’s sicher auch.‘

Weiterlesen

Zur Schadenstatistik der Wohngebäudeversicherung

Die Wohngebäudeversicherung versichert auch Leitungswasserschäden. In einer Wohnanlage (Baujahr 1976) steigen -für die Verwalterin bemerkbar- die Leitungswasserschäden spürbar an. Das gibt Anlass zu einer besorgten Meldung an die Wohnungseigentümer. Die Verwalterin findet es ‚fairnymphdich‘, den Wohnungseigentümern mitzuteilen:

 aus gegebenem Anlass möchte ich meinen Eindruck nicht unerwähnt lassen, dass sich die Anzahl der stets auftretenden Wasserschäden (Leitungswasser) stark steigert. Dies kann nachteilige Auswirkungen auf die Beobachtung durch die Gebäudeversicherung haben. Erfahrungsgemäß verlangen diese irgendwann bei hoher Schadenstatistik sogenannte Eigenanteile bei weiteren Leitungswasserschäden. So weit ist es jetzt noch nicht. Aber das kann passieren. Wir machen die Versicherung nicht darauf aufmerksam. Möglicherweise muss man irgendwann über substanzielle Instandsetzungsmaßnahmen nachdenken? Dies nur als „Gesichtspunkt“ ordnungsgemäßer Verwaltung. Dann kommt einem das Thema zu gegebener Zeit nicht insgesamt unbekannt vor.“

Genau, es gehört sich, den Wohnungseigentümern derartige Gefährdungsumstände beizeiten mitzuteilen, denn wer hat einen besseren Überblick über die (von der Verwalterin geführte) Schadenstatistik der Wohnanlage?

(Dieser Beitrag erschien auch auf gotthal.de)

Innovative Themen? Beschlusskompetenzen…. Fenster

Kunststofffenster

Kunststofffenster

 Herzen haben keine Fenster“ (Elfi Graf, Schlager, 1973)

Ein Vorschlag auf Beschluss in der Versammlung

* die WEG möge beschließen, dass Fenstererneuerungen in der Wohnanlage künftig ausschließlich mit dem Material Kunststoff zu erfolgen haben

begegnet verwalterseitig Bedenken.

Das ist wie folgt bekannt. Regelrecht jüngerhaft vertreten die Holzfans, wie die ‚Plastik-Fraktion‘ ihre eigene Meinung zu dem Thema. Entscheidungsgremium soll die Wohnungseigentümerversammlung sein. Die dogmatische Fraktion derjenigen, die Fenster von Wohnungen (ausnahmslos) zu Gemeinschaftseigentum erklären möchten, will die Zuständigkeit dafür daher ausschließlich bei der Gemeinschaft angesiedelt wissen. Folglich habe diese ‚das ausschließliche Ermessen‘, beispielsweise die Materialvorschrift durch Beschluss zu regeln. Die Holzfans wenden beispielsweise ein, dass es Unsinn ist, Plastikfenster in Wohnungen einzubauen.

Weiterlesen