Wenn es doch immer so einfach wäre:
Der Schalter wird umgelegt. Die Diskussion ist beendet.
Gerade auf Facebook & Co.: Diese Meldung wäre ja ein echter Mehrwert.
Wenn es doch immer so einfach wäre:
Der Schalter wird umgelegt. Die Diskussion ist beendet.
Gerade auf Facebook & Co.: Diese Meldung wäre ja ein echter Mehrwert.
Facebook muss künftig die Voreinstellungen für seine Dienste in Deutschland verändern, auch dürfen Nutzerinnen und Nutzer nicht länger dazu gezwungen werden, ihre realen Namen zu verwenden. Das hat das Landgericht Berlin in einem Urteil festgestellt, das allerdings noch nicht rechtskräftig ist (Az 16 O 341/15).“
Dass ein Landgericht sich jetzt facebook deutlich vorgenommen und abgewatscht hat, ist vielleicht ganz gut. Datenschützer hatten sich an deutsche Gerichte gewendet.
Auf Facebook hat dieser Tag auch ein Mann ein Profil angelegt und veröffentlicht, das den Namen Wolfgang Neuss trägt und an den großen deutschen Kabarettisten gleichen Namens erinnert. Das ist schön und voller Geheimnisse. Eins davon, das zeigt die vorsichtige Profilbeobachtung deutlich:
Mit den Personen, mit denen wir glauben es zu tun haben, bricht man nicht. Man ist in deren Tradition. Deutlich wird: Man muss ihn auch kennen, sonst sagt er einem nichts. Wolfgang Neuss, auch eine Hippie-Ikone, hat vielen Menschen im Jahre 1983 die Augen geöffnet, wie man glasklar, unvoreingenommen und jenseits von irgendwelchen Standpunkten Politik beobachten kann und sich ihr fragend nähert, wie kein Zweiter: Auch Richard von Weizsäcker äußerte sich noch 20 Jahre später tief beeindruckt über den vielleicht einschneidendsten Moment seines politischen Leben, die Talkshow Leute im SFB Berlin-Fernsehen, in der er auf Wolfgang Neuss traf.
ANDREA BOCELLI (HQ) AVE MARIA (SCHUBERT)
Facebook-Sketch: Junge tätowierte, meist bärtige Männer, deren Anliegen hinsichtlich meines Internet-Daseins offensichtlich, ehrlich und auch genehm ist, ältere, hochgebildete Profs, hardcore Lyriker mit Hang zu Theatralik und Drama, Biobauern mit erhobenem Zeigefinger, politisch ständig mahnende Gesellschaftskritiker, egozentrische Fotografen, militante Veganer, die einem ein schlechtes Gewissen einreden, asia-affine Vollzeit-Gourmets, anbackige Typen, die bei Ablehnung entweder grenzenlos greinen oder ausfällig werden, hart arbeitende langhaarige Biker mit zwanghaftem Busen-(oder wahlweise Auspuff-) Fetischismus, Musikfreaks mit null Toleranz gegenüber andersgerichtetem Musikgeschmack, Männer, die sich ganz harmlos und perfide über den Literaturgeschmack einschleichen, Selbstbefiedler, die nur ihrer selbst wegen hier posten. Und dann noch die Typen, die ihren Lebensplan als den wahren und einzigen propagieren, FA’s von männlichen Wesen, weißgottwoher, Sammler sind die Schlimmsten..da biste nur ’ne Karteileiche, die zum passenden Zweck wiederbelebt wird. Und die in jaulende PN’s ausbrechen, wenn man sie ent-freun-det hat. „Ogott. Du hast mich ENTFREUNDET. WARUM NUR? Was habe ich denn GETAN?“ ….ja…eben NIX, Du Lusche. Pff. (Gibt wieder Haue…egal) 😉 GN.
…schreibt Maria Steuer aus Perleberg gestern Abend auf Facebook.
Freundlich, aber bestimmt haben wir diesen gedanklich ungeheuerlichen Leitsatz kommentiert. Nun kann man darüber eine Weile nachdenken. Wir haben uns für einen sehr kurzen Kommentar entschieden. Hier nun nochmal: „Stimmt.“
Auf den Punkt. Danke, Maria. Ave, Maria.
Weiter arbeiten…
Weiterführend
* Gottmutter Nina Hagen – Version deutsch – Daumen hoch!
„Seit ich die Kinderpornovideos gesehen habe, könnte ich eigentlich Nonne werden – an Sex ist nicht mehr zu denken. Seit über einem Jahr kann ich mit meinem Partner nicht mehr intim werden. Sobald er mich berührt, fange ich an zu zittern.“ (Eine Arvato-Mitarbeiterin über ihre Arbeit als Content-Managerin für Facebook, Link unten)
Ein Experiment ist erfolgreich.
Es geht um die Bild-Zeitung. Sie berichtet über „Bräute, die sich ihre Brustoperationen“ haben finanzieren lassen mit geschickten Tricks. Die Story ist Gossip, ziemlich trashy. Die Berichterstattung zeigt paar Frauen mit blanken Busen. Der ganze Bild-Zeitungsartikel ist schlicht Mist. Es geht um nichts, es ist eine an den Haaren herbeigezogene Geschichte. Die Versuchsanordnung im Post zeigt insofern auch einen zutreffenden Hashtag namens #Bräutebrüste. Es sind Beutebräute, Lustobjekte der verkommenen Journaille, die nicht weiß, was sie ihren Lesern anbieten soll.
Gerade wird über die Frage Textkuchen gewendet, ob Kai Diekmann als verdienter Mann von Bild gegrapscht hat. Badengate in Potsdam. Die Titanic macht eine gefakete Bild-Titelseite vom Sex-Schwein Diekmann. Schenkelklopfer. Auch für Diekmann gilt die Unschuldsvermutung: Die Freiheit, die wir meinten, ein Internet zu benutzen, das uns erlauben würde, endlich Gehör zu finden, kommt abhanden im dampfdiffusionsoffenen Viel- und Einfältigkeitsbrei des freien, offen gesprochenen Wortes. Viele Menschen können mit dieser Freiheit nicht angemessen umgehen und posten bullshit. Auch die Bildzeitung. Die konnte das schon, bevor die Printmedien ins Massensterben gerieten.
Auch die Amerikaner in Palo Alto nicht. Denn was sie betreiben, kann man Doppelmoral nennen. Fehlende Gemeinschaftsstandards.
Liebe Petra (*), schick mir bitte nicht laufend irgendwelche Seiten, die ich gefälligerweise liken möchte. Ich verfahre dabei nach einem inneren Wahrheitsgrundsatz und like nur Sachen, die ich aus eigener Überzeugung like. Denn das Profil meinerseits ist ein Profil mit einem ganz klaren Fokus auf „A, B und C im engeren Sinne“. Mit diesem Profil halte ich innerlich Ordnung in meinem Kopf. Insofern sind „ständige Likesanfragen“ nicht „state of the art“, und ohne das böse zu meinen, nervig. Lieber Gruß, Dein Bloggwart (von facebook, * Name geändert)
In einer Fernsehsendung ist die Sache mit dem Sex in deutschen Haushalten gründlich auseinander genommen worden. Wie oft Pärchen miteinander in die Kiste steigen und ob sie sich anlügen bzw. bei der Wahrheit bleiben. Da kam ganz viel Interessantes raus. Unter anderem hieß es, im ersten Flirt eines Kennenlernens solle ruhig geflunkert werden. Wer sich wahrheitsgemäß verhalte, habe schlechtere Chancen, einen attraktiven Partner abzukriegen.
So ungefähr müssen wir uns auch das soziale Netzwerk vorstellen. Dabei geht es allerdings nicht immer nur um Fortpflanzung, Lustvergnügen und Extasesteigerung. Die Menschen wenden soziale Netzwerke aus den unterschiedlichsten Gründen an. Es gibt die Versteckspieler, deren Chronik nahezu uneinsehbar ist, die Verfreundungsfeindlichen, die grundsätzlich niemandes Freundanfrage annehmen, dem sie nicht wenigstens einmal im Leben persönlich die Hand geschüttelt haben. Nennen wir dies weiß.
Ahne: Zwiegespräche mit Gott – Ein skeptischer Sympathisant
Damit Joerg hier nicht an den Pranger gestellt wird, habe ich mir erlaubt, dies fotografische Bildschirmungetüm noch digital nachzubearbeiten. Wir bitten um Entschuldigung: Aber wir sind weder sozial inkompetent noch ….
Das soziale Netzwerk ist hier und da asozial. Weil es indiskret ist und die größten, denkbaren Banalitäten ausplaudert. Doch das ist alles nur Software. Dass sich hinter einer Neuigkeit nichts Neues verbirgt, ist eine Binsenweisheit. Und dass die Amis gern auf der Oberfläche schliddern, auch.
Mit Timelines und News Boxen aber kann man Menschen auch in Verruf bringen. Etwa wenn aus Gründen einer funktionierenden Werbewirtschaft im Seitenbanner erklärt wird: Thomas Gotthal mag Romika-Schuhe. Und wer weiß, vielleicht bevorzugt er Elefantenschuhe? Gar nichts stimmt. Alles falsch.
Ist das Trollen in sozialen Netzwerken sogar sinnvoll und erfüllt eine Art Wächterfunktion? Antwort gibt es auf diese Frage von hieraus mit Sicherheit nicht. Allerdings sagenhafte Neuigkeiten aus China. Wir berichten.
Zuweilen geht in mir „ein Narr“ verloren, wenn ich in sozialen Netzwerken rumtümmle. Schon früher wurde ich als „Klassenclown“ bezeichnet. Gestern Abend nach vielen Jahren einmal mehr. Dabei habe ich die Schule längst verlassen und einen ganzen Sack Leben genossen, Genossen.
Gestern, später Abend: Ein deutsch-italienischer Sängertenor hat zum Thema „Wer hat was gesagt“ auf facebook etwas gepostet. Larissa, die österreichisch-australische Dschungelkönigin, hat Johann Wolfgang von Goethe falsch zitiert. Goethe habe nicht gesagt, was Larissa zitiert, lautet der Vorwurf. Tausende Likes hat das bekommen. Der Sänger mokiert sich, er echauffiert sich. „Ein Beispiel für die Verdummblödung des Internets.“
Das mag zutreffen. Sänger gelten zuweilen als textsicher. Er selbst hat den Text, um den es bei Larissa geht, in seinem Textrepertoire. Der sei von einem Theologen und der Sänger Konstantin Wecker habe ihn aufgeführt. Er weiß es daher besser.
Ich poste, also bin ich. Ich poste, also bekomme ich. Nicht immer, was mir lieb ist. Das ist nun mal der Tauschhandel der sozialen Netzwerke.
„Si tacuisses, philosophus mansisses.“ – Wenn du geschwiegen hättest, wärest du Philosoph geblieben“) – Anicius Manlius Torquatus Severinus Boëthius (480-525 nach Christus) #Leitsatz
Die Mutter aller Gedanken?
Im sozialen Netzwerk sind Geschundene unterwegs. Unter anderem. Menschen, deren Seele waidwund ist. Im sozialen Netzwerk, im „Berliner Speckgürtel“, dem Internet, kursieren Gedanken wie diese. Sie handeln davon: Mit wem hast du es dort zu tun?
Wir kennen nicht Vorleben, geschweige denn Vorlieben unserer „sozialen Freunde“. Schon der Begriff ist irreführend. Ihre Wünsche und Hoffnungen? Keine Ahnung. Sie haben diese nicht ‚geshared‘, geteilt. Jemand, dessen Meinung ich diesbezüglich vertrauen, sagte kürzlich zu mir: Interessant ist nicht, was die Leute posten. Interessant ist, was sie nicht posten.
Meint Alfrede Hitchhike, heute in Gestalt von Peter Glaser: „Facebook ist eher ein Erwachsenenkindergarten unter algorithmischer Aufsicht oder eine globale Nutzerabwimmelanlage, als eine soziale Organisationsstruktur. Wer schon einmal versucht hat, einen Facebook-Mitarbeiter auch nur per E-Mail zu erreichen – etwa um zu verhindern, dass einem die digitale Identität abgedreht wird -, der weiß, was gemeint ist.“ (Peter Glaser, auf heise.de, verlinkt)
Peter Glaser, IT-Ikone aus der digitalen Welt, Insinuator, seit kurzem für die Neue Zürcher Zeitung bloggender Journalist (Die „Glaserei“), hat viele Schalks im eigenen Nacken und bringt uns gar manche Bedeutungskapriole der westlichen Welt bedeutungsschwanger an den Busen. Der Mann verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, rätselhafte Worte zu insinuieren und schlüpfrig zu machen für Körper, Seele, Geist. Darin ist er einer der Besten im Westen.
Erfreulich: die Astern stehen in voller Blüte und sehen gar nicht mal so schlecht aus.
Weniger erfreulich: iTunes und das dazugehörige iPhone von Apple, das ist keine Blüte, sondern eher ein Früchtchen, bzw. ne Marke. Die ganze Firmenpolitik von Apple nervt und reglementiert deren User. Wer sich einige Zeit schon mit open source und anderen Systemlösungen befasst ist, ist eher verärgert über die äußerst strenge „proprietäre“ Handhabung von Daten auf Apple-Geräten. So schön die Geräte auch sein mögen, lassen sich Mobiltelefone dieses Herstellers bedauerlicherweise nicht einmal sinnvoll synchronisieren. Was aus dem Windows-Bereich als „drag & drop“ überraschend einfach bekannt ist, Pustekuchen, wenn es um Apple-Endgeräte geht. Die Frage ist, ob man sich das gefallen lassen muss? Muss man eben nicht. Gerätewechsel stehen an, zu prüfen ist Google Android.