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Im täglichen Gespräch mit Dienstleistern aus dem Immobilienmanagement höre ich sinngemäß immer mehr Trendmeldungen wie diese:
Wir haben große Schwierigkeiten, Arbeitskräfte zu finden.
Zwei Gespräche führte ich gestern zu solchen Themen:
Die Gerüstbaufirma XY Ungenannt GmbH sagt, die Aufträge gehen seit einiger Zeit spürbar zurück. Die Investoren machen die großen Projekte knapp. Investitionen werden auf die lange Bank geschoben. Ich entgegne: Die Bauwirtschaft macht sich bekanntlich gerade in den letzten fünf Jahren die Taschen voll. Handwerker sein heißt heute, die besten Sportlimousinen zu fahren. Weit gefehlt, entgegnen mir meine Gesprächspartner. Es kann ja fast keiner mehr den Strom bezahlen. – Das ist bestimmt nur ein Beispiel. Eins von vielen.
Aufträge werden benötigt. Die Prognose seinerseits: „Alles was aus dem Osten kommt, ist fleißig und bemüht, leistet Arbeit, schaut nicht nur ständig aufs Handy, sondern packt mit an. Viele Polen, viele Ukrainer, sagt er, rüsten die Häuser ein, deren Fassaden gerade gemacht werden. „Alles was aus dem Süden kommt, kannst du vergessen,“ sagt er und ich frage mich nach dem Relevanzgrad solcher Aussagen. Vom politischen Standpunkt ist es doch eher Rassenkunde, die Menschen in fleißige Ostarbeiter und faulenzende Südarbeitskräfte einzuteilen, die ihre Arbeit nicht leisten, sondern rumkriegen. In mir sträubt sich alles, solchen Gedanken Folge zu leisten. Bin ich linksgrünversifft? Oder bei klarem Verstand?