1695/13: Das Leben der Anderen: Wir fliegen beide durch die Nächte, segeln durch den Tag….. ♪♫♪

Das Leben der anderen...

Geschäftsmodell: Eintagsfliege (Foto: Rigo Meyer)

Geschäftsmodell: Eintagsfliege (Foto: Rigo Meyer)

 Ein Bienchen für korrektes „Lärm melden“ erhält heute eine namentlich ungenannt bleibende Mieterin aus Berlin-Wedding von der Redaktion von gesichtspunkte.de – Ihr Brief, Ihre Beschwerde schaltet ein erfrischendes Kopfkino an von der Idee, dass es sich lohnen müsste, in Berlin zu leben. Mit all diesen verrückten Schrägheiten, individualistischen Einzelschicksalen und dem gelungenen „Menschenmix“, von dem, wer liest, eine Ahnung bekommen kann…

Zielfinder: Hausfriedensstörung: Wie aber eine Lösung bzw. eine Auflösung finden für eine eingehende Beschwerde über die Störung des Hausfriedens? Ulla Meinecke: „Am Anfang war ich sicher, dass ich sie nicht mag.“ So weit, Überschrift und Fortsetzung hier links sind aus „Die Tänzerin“ von Ulla Meinecke, einem Song, den sie gemeinsam mit dem „deutschen Paten des Soul“ Edo Zanki in den Achtzigern aufnahm. Sehr sparsam instrumental begleitet, aber mit einer puristischen Großartigkeit, dass es einem schwindlig wird. Kein windiges Ding, ein Song von großartiger Größe, Ausdruck und mit einem Anflug vom „Stolz italienischer Frauen“ (Albumtitel). Ach, Ulla, Du hast immer so schöne Alben gemacht. Sie „graue Eminenz der Plattenindustrie“, immer für mindestens 100 bis 200.000 Plattenverkäufe gut, hatte es geheißen. Aktuell erinnert sich der pflichtbeflissene Hausverwalter musikalisch, wenn es irgendwo in Berlin-Wedding emotional brennt. Auszüge aus einer (redigierten) Email an die Hausverwaltung:

Weiterlesen

1694/13: Nachruf: Dieter Pfaff ist tot

Trauerkerze

Dieter Pfaff ist tot. Er starb zu früh an Lungenkrebs.

Er war nicht nur ein ganz Großer. Er war auch ein ganz Dicker. Durch und durch ein guter Mensch. Er war „Der Dicke“. Schade.

Der Nachruf fällt knapp und präzise aus: Er wird fehlen.

Weblotse

1693/13: Erfahrungshorizonte: Kabeldeutschland, Computersteuerung, Telefonterror, Morbus telecom #Positionen

Erfahrungshorizonte

Gute Kommunikation? Telefon

Gute Kommunikation? Telefon

Menschen rufen Menschen an. Der Grund: Computer legen feste Wiedervorlagen und Termine an. Diese sind von Mitarbeitern abzuarbeiten. So wie bei Kabeldeutschland: Kabeldeutschland möchte das bestehende Geschäft modernisieren. Dazu braucht es die Mitwirkung der Haus- und Grundstücksverwalter. Die sehen aber oft gar keinen Grund, bei diesem „großen Bohei“ aktiv mitzumachen. Wozu auch. Ein Erinnerungsprotokoll heute morgen.

(Erinnerungsprotokoll eines morgendlichen Anrufs von Kabeldeutschland)

Rrrring.

Büro Gotthal. Guten Tag.

Ja, guten Tag, Kabeldeutschland, Frau Schnickerdöns (* Name geändert). Ich hatte Ihnen ja diesen Veränderungsvorschlag zugeschickt. Hatten Sie schon Zeit, sich den anzusehen?

Nein.

Ja, okay. Dann rufe ich Sie nochmal in vierzehn Tagen an.

Nein.

Wie?

Weiterlesen

1692/13: Trauer: Venezuelas Präsident Hugo Chavez ist tot, aber die Nachrichtenlage ist auch erschütternd!

Weinendes Auge

„Die, die für das Leben sterben, kann man nicht tot nennen“ und erklärte: „Ab sofort ist es verboten zu weinen.“ (Zitat Spiegel Online, hier) – Vizepräsident Nicolás Maduro

Andere Länder, andere Sitten. Man erinnert noch den letzten Abgang in Nordkorea, da war das Weinen sogar irgendwie Staatsdoktrin. Oder Räson? Egal. Und hatte skurrile Züge.

Tears In Heaven, aber auf der Weltenbühne darf nicht geweint werden. Hugo Chavez machte die Vene zu, Ela. Ist weit weg, Venezuela. Besondere Verdienste dieses Herren erinnern wir nicht. Sie hätten uns hier auch nicht sonderlich betroffen. Aus vorgenannten Gründen haben wir soeben entschieden: Wir trauern da nicht mit und im übrigen auch niemandem über den Weg, der von hieraus…. – doch jeder nach seiner Facon. Vizepräsident Maduro hat auch die Schuldigen ausgemacht: „Der hatte vor wenigen Stunden noch davon gesprochen dass seine Feinde Chávez mit Krebs infiziert haben sollen.“ Schreibt der Spiegel (Link oben). Aha. Im bewohnten Berlin-Brandenburger Mehrfamilienhaus kommt eine Solidarisierung in wehmütiger Erinnerung an glanzvolle Lebensleistungen nicht in Betracht.

 

1691/13: Positionen: Der Lehrer Lämpel zur Frage, wieviel Mühe es macht….

Lehrer Lämpel: "Der Hausverwaltheur"

Lehrer Lämpel: „Der Hausverwaltheur“

Mathematisch ist korrekt: 12/12-tel ergeben ein Ganzes. In Hausverwaltungssprech ist es bei uns so: 11 Monatsabrechnungen werden an Verwaltungsbeirate als Periodika verschickt, zwischendurch. Dann kommt die Zwölf: Das ist die Zusammenfassung der Monate 01-12 des Jahres. Dieses ergibt ein Ganzes. Doch bei der Belegprüfung kann man als Prüfer schon mal auf die Idee kommen, den Monat Dezember nochmal so für sich betrachten zu wollen. Davon erzählt diese kurze Geschichte.

Auf der Suche nach neuen, innovativen Wortschöpfungen kommt einem der Alltag zuweilen entgegen. Die besorgte Frage eines Verwaltungsbeirats, der dieser Tage in Berlin-Friedenau eine Belegprüfung veranstalten will, lautet: „Macht es wohl Mühe?“ Eine Abrechnung nur für den Monat Dezember 2012 zur Prüfung zuzustellen. Darauf antwortet der Hausverwaltheur: Nein, nichts ist zu schwör. Jedes für sich genommen ist ganz leicht. Allein die Summe dessen, was ein Hausverwaltheur gewöhnlich als Claqueur guter Verwaltung zu tun verpflichtet und imstande zu sein hat, kann schwör sein. Saisonal. Emotional. Radikal. Aber jeder gibt sein bestes. Die Wohnungseigentümer Honorare. Der Hausverwaltheur Leistungen, bis die Balken sich biegen.

Jetzt aber kann der Verwaltungsbeirat prüfen. Er hat die Abrechnung erhalten. Sie rundet jetzt das Prüfobjekt ab. Viel Spaß dabei.

1690/13: Positionen: Die „Stamokap“-Betriebe und ihr Servicelevel

Die Berliner Orangen! BSR

Die Berliner Orangen! BSR

Leute, die beim Telefonieren mit „Kunden“ nicht knarzen, sind seltener anzutreffen bei Stamokap-Betrieben oder solchen, die zwar moderne Umgangsformen trainieren, aber inhaltlich im gesegneten, sicheren öffentlichen Dienst verhaftet sind. Hier zählt allein das recht haben….und behalten

Allerdings haben diese Betriebe inzwischen auch „Service“-, „Kunden-“ und sogar „Abfallberater“. Und das sind oft sehr nette, sehr verbindliche, tolle Menschen, die das Ohr „als Frontschwein“ am Kunden haben. „Nicht das reaktionär gewordene Ideal der Wiederherstellung der freien Konkurrenz, sondern völlige Aufhebung der Konkurrenz durch Überwindung des Kapitalismus kann jetzt allein das Ziel proletarischer Politik sein.“ (Quelle: Rudolf Hilferding, hier) – Die Aufhebung der Konkurrenz ist in Berlin orange, zumindest in „signifikanten Bereichen“. Okay okay, ich red jetzt hier nicht weiter Müll.

Merke: Nicht jeder ist ein Buchhalter. Mancher ist auch ein Löwenbändiger, selbst in den Stamokap-Betrieben. Was das überhaupt für eine Ausdruck ist? Kurz gesagt, eine Frechheit. Meinerseits. Man sieht: Die Sache ist politisch! Weiter arbeiten…

Weblotse

1689/13: Historie: Vom Talibankrieger Kramer aus Berlin-Lichterfelde

_icon Traumjob Hausverwalter

Nachbarn, Nachbarn - Geschichten aus dem Alltag

In den Altakten der Verwaltung finden sich auch immer Perlen aus der Vergangenheit des eigenen Berufsalltags. Von einer solchen Perle, die inzwischen älter als zehn Jahre alt ist, handelt der nachfolgende Artikel. Mit einer gewissen Distanz und Thementreue erzählt, sind solche Geschichten nach Ablauf einer gewissen Zeit wie „olle Kamellen“, die man nochmal aufwärmt. Aber damals, da waren sie ganz ohne jeden Zweifel berührend und besondere Ausnahmeerscheinungen eines recht umfassenden Berufsbildes. Solcher Art gestrickte Geschichten passieren einem nur einmal. Und dann nie wieder. Dafür gibt es allerdings andere Geschichten, die einem später passieren, die sind wieder auf eine ganze Art und Weise „vollkommen bekloppt“.

Ganz ohne Zweifel hatte Alfred Kramer (* Name geändert) aus Berlin-Lichterfelde eine richtige „Ratsche“. Nachts schlich er um die Mülleimer des Hausgrundstücks in Berlin-Zehlendorf herum und sammelte im Altpapier „handfeste Beweise“ gegen die Verschwörer von der Hausverwaltung.

Er hatte 2000 selbst dafür gesorgt, dass die Hausverwaltung in Amt und Würden geriet. Die kleine WEG war heftig zerstritten. Sie ist es bestimmt auch heute noch.

Jetzt allerdings ist die Zeit gekommen, alte Akten, die mehr als 10 Jahre alt sind, zu vernichten und so kommt der Berichterstatter wieder in Gedanken zurück in jene wilden, bewegten Jahre um die Jahrtausendwende in Berlin-Lichterfelde.

Weiterlesen

1688/13: Goldene Worte: Vom tot sein und vom blöd sein!

Goldene.Tulpe.Award

Die „Goldene Tulpe“wird für folgenden Spruch verliehen, also bitte wieder zurückgeben, den Wanderpokal, der sporadisch verliehen wird und daher nicht behalten werden darf:

Wenn Du tot bist, weißt Du das nicht. Es ist nur schwer für die Anderen. Genau so ist es, wenn Du blöd bist.  (Herkunft unbekannt)

Heute morgen, soll Gerüchten auf facebook zufolge, das Häkelschwein im Frühstücksfernsehen auftreten. Wär´s von der Fa. Hakle (feucht), dann hieße es wohl „Hakleschwein“. Wie der Haribo- und wie der grüne Hustinettenbär. Ich dichtete schon rosa Prosit: „Dieser Tag wird kein seichter sein, dieser Tag wird scheußlich und schwer. Dieser Tag komm kannen, ich geh, nies ihn in zollen Vügen.“

Weblotse

1687/13: Positionen: Auszug aus den „nebenbei erwirkten Versicherungsbedingungen“ #MasterCard

Positionen

Investitionsbank Berlin - Bundesallee 210, Berlin-Wilmersdorf

Investitionsbank Berlin – Bundesallee 210, Berlin-Wilmersdorf

Wir wissen im Grunde genommen recht wenig darüber Bescheid, wie weitgehend auch vollkommen abwegig belegene Vertragskonstellationen „in wesensfremden Bereichen“ solche Bereiche überlagern, in denen wir täglich leben, ohne groß nachzudenken? Ein Beispiel: Das Kleingedruckte der Kreditkarte, hier der MASTERCARD. Eine kritische Beleuchtung dessen.

Wieviel Kredit ein Mensch hat bzw. bekommt und welchen er verspielt, wenn er sich eine Kreditkarte beantragt, ist in vielerlei „Kleingedrucktem“ allenfalls versehentlich zu lesen. Niemals aber besteht die Absicht desjenigen darin, derartige „Nebenkriegsschauplätze“ mit zu vergegenwärtigen. Die Karte selbst exisitiert schon seit vielen Jahren, doch was damit alles möglich ist, überrascht. Zumindest wenn man sich das „Kleingedruckte“ bei passender Gelegenheit wieder einmal querliest. Ein willkürlicher Auszug des Grotesken:

Weiterlesen

1686/13: Psychologie: Vom Vor- und vom Nachschussvertrauen

Psycho-Logik

Selten lebt man so ganz, im Hier und Jetzt:

Man bringt einem Menschen bei positiver Polung erst einmal ein gewisses Vorschussvertrauen entgegen. Dann verbringt man Lebenszeit mit ihm, hat Umgang.  Menschen verändern sich erst selbst und dann ihr Leben. Wer Kerben in die eigene Lebensachse schnitzt, bemerkt solche Veränderungen oft erst einmal nicht gleich, sofort. Eine Weile bringen wir, ohne Veränderungen zu bemerken, zunächst mit unseren Erinnerungen. Positiver Polung für jemanden. Menschen erinnern einen zuweilen an die gute, schöne, erinnerungswerte Vergangenheit mit ihnen. Aber ein Schnitt ist längst klammheimlich, leise erfolgt. Das Trennende überwiegt, irgend etwas, dass uns erst auf, und dann abstößt. Wir wollen Veränderungen erst einmal für längere Zeit nicht wahrhaben. Bis es gar nicht anders mehr geht. Erst dann werden wir „wieder klar“.

Es bedarf „klarer Momente“. In denen wir uns nun sicherer werden, ganz allmählich, dass dieser Mensch nicht mehr der ist, der er einst war. Er ist weitergezogen. Wir waren am gemeinsamen Ort verblieben, der uns Nähe, Nestwärme, Zutrauen brachte. Diesen vorübergehenden Zustand nenne ich Nachschussvertrauen, das Gegenteil von Vorschussvertrauen. Hausverwalter würden sagen, der Vorschuss dessen muss angemessen kalkuliert sein. Denn der Nachschuss ist die so genannte Abrechnungsspitze. Die wie ein Pfahl im blutigen Fleische steckt.

Weiterlesen