1985/14: Zitatfilter: Alfredo Hitchhike über Kaltmamselln und das älter werden

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Alfredo_Chris.Kurbjuhn

In dieser Woche den nächsten Schritt auf dem Weg zur Vergreisung getan. Die werte Frau Kaltmamsell hat ein Plakat, dass ich als Student noch in der Münchner U-Bahn hab hängen sehen, als “archäologisch” bezeichnet. Und beim Betrachten des Musikvideos einer Band, die laut Spex der nächste hot shit ist, hab ich “Aber das ist doch nur Krach…” gedacht, bevor ich es verhindern konnte. Das Endspiel hat begonnen.

sagt Chris Kurbjuhn, Splitterbrötchen-Verehrer (das Splitterbrötchen = engl.: splinter bin), Friedenauer Schreibstil, Schöneberg (für Amis: beauty mountain) hier lesenswert…

1984/14: Video: Ganz Berlin träumt von der Liebe #Lied des Tages

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Historie: Hurra! Wir leben noch.

Clemens Maria Haas & sein WELT SWING ORCHESTER.

Eine Liebeserklärung an das befreite Berlin der Nachkriegstage und an den Frühling im Frieden. Regie: Claudia Mielke, Kamera: Klaus Janschewsky

Dieses Video wurde u.E. noch zu wenig abgespielt. Große Klasse.

American Dreams: Qype goes Yelp

1983/14: Zitatfilter: ♪♫♪ Yelp, I need nobody, yelp, not just anybody, yelp, you know I need no one, yelp ♪♫♪♫

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American Dreams: Qype goes Yelp

American Dreams: Qype goes Yelp

Schon längst habe ich wahrgenommen, dass meine Aktivität auf yelp das berühmte „Eulen nach Athen tragen“ in moderner Form ist. Heutzutage Katzen, besser Katzenbilder. Auf dem Portal herrscht der amerikanische Irrglaube vor: Man glaubt, man könne die  schriftliche Sprache von Menschen durch Software algorithmisieren und in gute, mündige und unkundige, ja sogar bestellte Kritik einteilen. Yelp verkennt, dass die beste „Droge ein  klarer Kopf“ (Udo Lindenberg) ist und das weder Software noch andere Formen von Fremdbestimmung den besten aller Filter aller Zeiten ersetzen können: den eigenen Kopf.

Hat es Udo Lindenberg geschafft, mit dieser Maxime klar zu kommen? Da sieht man mal, wie schwierig es ist, bei sich selbst zu bleiben. Ich kenne kaum jemanden, der besser wäre.

Fotografierter Fotograf

1982/14: Zitatfilter: Was Umberto Eco zum Fotografieren bemerkte

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Fotografierter Fotograf

Fotografierter Fotograf

Unser Auge hat seine Funktion verloren, die Wirklichkeit aufzunehmen. Nicht nur in der Kunst. Man versichert sich über einen Bildschirm der Wirklichkeit dessen, was man sieht. Ich fotografiere deshalb nicht mehr. Eines Tages bin ich von einer Besichtigungstour zurückgekommen, auf der ich eine Menge Fotos gemacht hatte. Als ich zurückkam, hatte ich lauter schlechte Fotos und wusste nicht mehr, was ich eigentlich gesehen hatte. Ich hab den Apparat weggeschmissen und beschlossen, nie wieder Fotos zu machen – das ist der einzige Weg, um die Dinge zu sehen und mich daran zu erinnern. Wenn ich eine materielle Spur bewahren möchte, kaufe ich eine Postkarte.

Umberto Eco (Jahrgang 1932) im Philosophie Magazin, Februar/März 2013

 

1981/14: Positionen: Von Gesichtspunkten ernsthafter Erörterung und den Folgen entglittener Gesichtszüge

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gesichtspunkt.Erstaunen.Sokrates

Wenn man eine zur Ernsthaftigkeit neigende Erörterung an einem fest zu umreißenden Aspekt fest macht, so nennt man dieses „einen Gesichtspunkt“. Ist der Diskurs schon absolut entglitten und bar jeder vernünftigen Form und lassen wir im Ergebnis die „Gesichtszüge“ entgleiten und der Mund steht vor Verwunderung offen, bzw. vor Sprachlosigkeit, dann nennen wir dies nicht „einen Gesichtspunkt“. Sondern „ein Gesichtskomma“. (Ich selbst, heute)

Wenn mich schon niemand zitiert: mache ich das eben selbst. Und im Ernst. Manche Dinge muss man wegschreiben, um sie festzuhalten. Sie sind so unglaublich, dass sie einem sonst nie wieder einfallen würden.

Jetzt was ganz anderes machen….nur da nicht länger drüber nachdenken. Es ist aufgeschrieben. Das reicht.

 

1980/14: Positionen: Zum § 35a EStG und praktischem Firlefanz, Bierdeckeln und dem Sinn des Lebens, von #Ulision und #Kollision

Positionen

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Der Dienstleister im Fokus einer gerechten, fiskalischen Verteilungswirklichkeit: Von den unsinnigsten aller anzunehmenden Bearbeitungsnotwendigkeiten gehört das richtige, angeblich sachgerechte Erklären von Steuern zu den ganz großen Ausnahmen vom Sinn des Lebens.

Der Systemumsturz hat am 31.12. begonnen und wurde dies Jahr in Riesenschritten vollzogen. Denn Brüssel macht uns alle so glücklich. SEPA, jeder hat schon viel Post bekommen. Wir auch.

Wir denken über das nach, was wir tun. Eine Hausreinigungsfirma weist für Hausreinigung und Hauswartung in den Rechnungen Lohnkosten und Fahrtkosten nach § 35a EStG aus. Das ist nichts Neues. Das genauere Hinterfragen ergibt eine Überraschung, über die man erst mal nachdenkt, wie über bittere Pillen.

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1979/14: Video: Zu laut für Berlin #Lied des Tages

_icon Tageslied/Lied des Tages

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Frizz Feick – Zu laut für Berlin (official video)

ZU LAUT FÜR BERLIN | Frizz Feick | Musik: Frizz Feick & George Kochbeck | Text: Frizz Feick | Label: Monopalast | Video: Hannes Lambert – „Der Titel des Songs ist einem Mess-Mikrophon geschuldet. Während des Soundchecks eines Konzerts in Berlin gab es die Auflage, die Regler des Mischpultes ab 100 Dezibel zu versiegeln. Feick scherzte, „George, wir sind zu laut für Berlin“.“ Sic! Typisch Berlin, schöne Grüße an den Gewerbeaußendienst: Geht´s noch?

Der Mann spielt gegen Ende des Videos Luftgitarre. Die Art und Weise, Berlin anzugehen und zu singen: „Ich bin zu laut für Berlin“, kommt gut an. Aktuell steht der Song gut platziert in den Charts. – Und dann die Berliner Behörden, wie sie keine Dienstsiegel an Mischpulte von Musikern machen wollen! Weltstadt Berlin.

Wir stellen ihn frank und frei vor: Frizz „the Fizz“ Feick. An den Keyboards der George Kochbeck. Wir kennen ihn. Er war der (äußerst talentierte) Tasteur von Ulla Meinecke. Die besaß u.a. den „Stolz italienischer Frauen“, hatte mit Edo Zanki „Die Tänzerin“ zum Evergreen gemacht. Gemeinsam mit Kochbeck hat Feick das gesamte Studioalbum gemischt. Die Liveband von Feick heißt übrigens „Charmante Begleitung“. Schnurr….

Weblotse

1978/13: Meditation: Von Ruhe und Kraft getrieben, von Schönheit, Metaphorik und Metaphysik #Foto des Tages

Mann Fotograf Lava

„Hans“
„Jetzt nicht. Ich fotografier´“
„Hans“
„Jetzt nicht“
„Hans“
„Wassss?“
„Du stehst direkt auf der Lava“

So ein Foto. Ein „burner“. Genieße diesen Augenblick. Lässt sich das aufs Leben im Allgemeinen übertragen, metaphorisch? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Die Szene, der Kurzdialog, ich gebe zu ist eine Metapher, hinzu gesetzt zum vorhandenen Foto. Hans ist mit Leib & Seele bei seiner Sache.

Ein metaphysischer Augenblick: Foto machen, in Szene setzen, szenieren, um genau zu sezieren. Ganz still halten. Ruhig sein, sich konzentrieren, auf das eine. Auf das Unwiederbringliche: Ein Foto, das es so noch nie gegeben hat.

Wo? Im Berliner Speckgürtel, natürlich. Auf Island. In Italien nahe Pompeji, wo auch immer Vulkane Asche und Schutt schloten, klettern die Pioniere der Fotografie herum, um für uns das eine Foto auszuloten. Einige von denen sind schon bei den Toten.

Via G+ Ali Utlu, metaphorisch szeniert mit Peter Glaser

1977/13: Positionen: Emails sind tot. Über kurz oder lang braucht kein Mensch Emails mehr…

Internet & Email

Internet und Email

Internet und Email

Wir haben uns allein auf dieser Website redlich abgemüht, der Menschheit zu erklären, wie man auf eine gute Art und Weise Emails schreibt. Fazit nach vielen Jahren: Es war zwecklos. Noch immer beherrschen viele Leute dass Emailen nicht. Weil sie sich in Wahrheit selbst nicht einmal ansatzweise beherrschen (können). Emailen ist wie Parapsychologie: Es legt die Macken der Menschen offen und breitet sie vor den Betroffenen aus, den Lesern solcher Nachrichten.

Das Jahr 1977 liegt schon etwas zurück und war in einer undefinierbaren Zeit begriffen. Die wilden Sechziger waren vorbei, auch Glamrock war tot. So was wie Bachmann Turner Overdrive war „in“: You ain´t seen nothing yet. – Na ja.

2014 ist schon ein etwas vorgerücktes, älteres Jahr, wenn man schon so lange lebt, als das man weiß: Wir hatten eine Vergangenheit, da gab es noch nicht einmal Internet. So in der Art von „Isch habbe gar keine Auto“.  1997/8 fing ich selbst an, das Internet zu nutzen. Als erstes richtete ich mir eine Domain ein, ließ in html eine Website für teures Geld bauen und verschaffte mir gleich als erstes die Möglichkeit, via Email zu kommunizieren. Ich gewann das emailen lieb und suchte nach Möglichkeiten, das Faxgerät abzuschaffen.

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Verwechslung: Höflichkeit und Flirten

1976/13: Redensarten: „Ich will Ihnen ja im Prinzip auch nicht zu nahe treten“ – Von Höflichkeit und mangelndem Respekt!

Verwechslung: Höflichkeit und Flirten

Verwechslung: Höflichkeit und Flirten

Hinsichtlich der Verwaltung eines Mehrfamilienhauses in Berlin-Spandau sagt der Hausbesorger zum Verwalter auf dessen Kritik, die Müllplatzbeschilderung sei noch nicht vorgenommen. Dies sei seit ca. acht Wochen unerledigt beauftragt worden, per Email.

„Ich will Ihnen ja im Prinzip auch nicht zu nahe treten.“

Zur Rede gestellt. Hausbesorger und Hausverwalter sind Compliance-Genossen und zum vertrauensvollen Zusammenspiel beruflich verpflichtet. Sonst leidet die Qualität der Hausbetreuung. Man kann sagen: Das gehöre sich nicht, so etwas zu sagen. Wäre das Standesdünkel? Der Übergebene erbricht, der Untergebene muss schlucken. Wir alle auch. Frei von hierarchischem Denken geht man anders um. Freundlich. Eventuell höflich. Und nun?

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