Ist das Trollen in sozialen Netzwerken sogar sinnvoll und erfüllt eine Art Wächterfunktion? Antwort gibt es auf diese Frage von hieraus mit Sicherheit nicht. Allerdings sagenhafte Neuigkeiten aus China. Wir berichten.
Zuweilen geht in mir „ein Narr“ verloren, wenn ich in sozialen Netzwerken rumtümmle. Schon früher wurde ich als „Klassenclown“ bezeichnet. Gestern Abend nach vielen Jahren einmal mehr. Dabei habe ich die Schule längst verlassen und einen ganzen Sack Leben genossen, Genossen.
Gestern, später Abend: Ein deutsch-italienischer Sängertenor hat zum Thema „Wer hat was gesagt“ auf facebook etwas gepostet. Larissa, die österreichisch-australische Dschungelkönigin, hat Johann Wolfgang von Goethe falsch zitiert. Goethe habe nicht gesagt, was Larissa zitiert, lautet der Vorwurf. Tausende Likes hat das bekommen. Der Sänger mokiert sich, er echauffiert sich. „Ein Beispiel für die Verdummblödung des Internets.“
Das mag zutreffen. Sänger gelten zuweilen als textsicher. Er selbst hat den Text, um den es bei Larissa geht, in seinem Textrepertoire. Der sei von einem Theologen und der Sänger Konstantin Wecker habe ihn aufgeführt. Er weiß es daher besser.
„Hans“ „Jetzt nicht. Ich fotografier´“ „Hans“ „Jetzt nicht“ „Hans“ „Wassss?“ „Du stehst direkt auf der Lava“
So ein Foto. Ein „burner“. Genieße diesen Augenblick. Lässt sich das aufs Leben im Allgemeinen übertragen, metaphorisch? Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr. Die Szene, der Kurzdialog, ich gebe zu ist eine Metapher, hinzu gesetzt zum vorhandenen Foto. Hans ist mit Leib & Seele bei seiner Sache.
Ein metaphysischer Augenblick: Foto machen, in Szene setzen, szenieren, um genau zu sezieren. Ganz still halten. Ruhig sein, sich konzentrieren, auf das eine. Auf das Unwiederbringliche: Ein Foto, das es so noch nie gegeben hat.
Wo? Im Berliner Speckgürtel, natürlich. Auf Island. In Italien nahe Pompeji, wo auch immer Vulkane Asche und Schutt schloten, klettern die Pioniere der Fotografie herum, um für uns das eine Foto auszuloten. Einige von denen sind schon bei den Toten.
Via G+ Ali Utlu, metaphorisch szeniert mit Peter Glaser
Der Erwerb von Wohnungseigentum in Deutschland ist inzwischen längst eine internationale Angelegenheit, Typ „foreign affairs“. Ob dabei noch das Gebot wechselseitiger Höflichkeit zählt? Mitnichten. Junge, dynamische Rechtsanwälte mit „reichlich Testosteron“ und inländischem Wohnsitz an Kudamm und anderswo machen sich die Sache zu Eigen. Der eigene Erfahrungssprengel zeigt uns, dass der Erwerb von ausländischem Wohnungseigentum mit teils harschen Rechtsregelungen einher geht. Schlagzeilen machten u.a. die spanischen Regelungen, wonach der säumige Grundsteuerzahler seitens der Finanzbehörden sehr schnell in die Zwangsversteigerung gerät. So offenbar noch nicht in Deutschland. Bei aller Sympathie für die Niederkämpfung von Protektionismus und dergleichen: Muss am Ende das Wohnungseigentumsgesetz in diesem Punkt noch konkretere Ausgestaltung erfahren? Einiges spricht dafür.
Das Rubrum, das sein Schreiben führt, ist fettgedruckt, warum auch nicht. Es heißt „B. S. R. L. S.r.L.“ – Beratung“. Was vielleicht viele nicht wissen: „S.r.L.“, das ist eine GmbH nach italienischem Recht. Carbonara per favore…
Eine italienische GmbH -nicht ganz so bekömmlich wie eine italienische Minestrone vermutlich- schickt sich an, Wohnungseigentum in Berlin-Kreuzberg zu erwerben. Sie sitzt in Rom. Kein Problem. Es entspricht europäischem Recht, dass „Ausländer“ (nicht Inländer mit Migrantenhintergrund…, sondern im Ausland lebende Nichtinländer…) nicht schlechter gestellt werden dürfen als Inländer. Mal ganz allgemein gesagt.
OK, die Italiener sind heißblütig, emotionaler als wir, geraten schneller in Rage. Aber das ist noch lange kein Grund, Abneigung gegen die einzigen Stiefeletten Europas zu hegen. Ganz im Gegenteil: ein sympathisches, ätherisch freundliches Völkchen sind sie, die Italiener, darunter auch eine Vielzahl von italienischen Kunden im eigenen Bestand. Also sage nie etwas gegen das Land der Spaghettis, Tortellinis, der Sophia Loren, eines Marcello Mastroianni und nicht zuletzt einer Gina Lolloferrari, oder wie hieß die Frau gleich noch? Auch in puncto Städtebau haben uns die Italiener viel voraus: ihr Hang zur Ehrlichkeit, zur ungefilterten Wahrheit und zur Konzentration auf das Wesentliche ist legendär.
Aus einer Email an den Eigentümer einer Eigentumswohnung in Berlin, der in Rom lebt, spricht & arbeitet:
We don´t have to meet @ your appartement to solve tech problemes like that. I am not in a duty to do that, I am only fixing problems in the area of the communityproperty. Your special property (inside flat) is not ours. But -please- give me a phone call, in order to solute key problems and Your accessibility.‘
Deutsch übersetzt etwa: ‚Wir müssen uns nicht in Ihrem Appartement treffen, technische Probleme wie dieses zu lösen. Ich bin nicht der Pflicht (nicht zuständig), das zu tun. Wir lösen Probleme im Bereich des Gemeinschaftseigentums (der Wohnanlage). Ihr Sondereigentum (innerhalb der Wohnung) ist nicht unsers. Aber -bitte- geben Sie mir einen Anruf, in erster Linie um Schlüsselprobleme zu lösen und Ihre Erreichbarkeit (Kontaktdaten).
Hintergrund: Der italienische Eigentümer hatte der Verwalterin nichts davon gesagt, wer die (leerstehende) Wohnung nutzt. Ein Schlüsselinhaber in Berlin wurde nicht benannt. Durch langwierige Recherchen mit einem deutsch-italienischen Rechtsanwaltsbüro wurde dann geklärt, dass es tatsächlich jemanden in Berlin gibt, der einen Schlüssel hat. Der musste überredet werden, wegen dieses Wasserschadens, der gerade auftrat, tatsächlich hinzufahren und aufzuschließen. Sonst hätte die Wohnung aufgebrochen werden müssen. Der Schaden wurde auf Veranlassung der Verwalterin sofort beseitigt, aber zur Kostenlast des betreffenden Eigentümers. Er wird nun als Rohrbruchschaden bei der Versicherung eingereicht. Die Verwalterin hat einfach gehandelt, ganz einfach, um größeren Schaden abzuwenden. Auf diese Weise ziehen nun Eigentümer und Verwalterin die Probleme klar und lösen sie, allerdings unter großen Schwierigkeiten. Und die immer mehr vorhandenen ausländischen Eigentümer bringen auch das eine oder andere neue Problem mit sich, mit Fragen wie einer guten sprachlichen Verständigung. Kaum ein Verwalter spricht gleichzeitig englisch, russisch, dänisch, schwedisch und spanisch. Die Amtssprache gewöhnlicher Verwalter ist überwiegend deutsch. Für viele Wörter im deutschen gibt es keine Schulbuch-Entsprechung bspw. in Englisch. Was bedeutet ‚Wohngeldabrechnung‘, wie übersetzt man ‚Wirtschaftsplan‘? Auch das Wort ‚Gemeinschaftseigentum‘ kommt in Übersetzungsdiensten nicht vor. Also behelfen wir uns mit Umschreibungen, denn selbst ein Mehrsprachenseminar ‚face to face‘ zu unserem Beruf wäre mindestens zwei bis drei Jahre tieferer Beschäftigung wert. Für sowas keine Zeit.