„Es gibt keinen Schlussstrich“: Kommentar zum Jahrestag der Befreiung von Auschwitz
„Es gibt keinen Schlussstrich in der Geschichte – in keiner. Klar, lieber erinnern wir uns an Karl den Großen, Bismarck oder die Wiedervereinigung – aber Auschwitz ist nun mal passiert. Wieso sollten wir ausgerechnet das Kapitel der Judenverfolgung hinter uns lassen? Dieser Teil unserer Geschichte ist in seiner Abartigkeit so einzigartig, dass er gar nicht vergessen werden kann.“ Von Anja Reschke (NDR)
Ganz ehrlich, Hand aufs Herz: Normalerweise mag ich die Übung der öffentlich Rechtlichen nicht, wenn in der Tagesschau Kommentare im Rotationsprinzip, fair und ausgewogen, für den Senderländerproporz, gesprochen werden dürfen: Dieser Kommentar in der Tagessschau allerdings trifft mich mitten ins Herz und ich begrüße ihn mit Zustimmung. Und deswegen verteile ich ihn noch einmal weiter. Mit Dank dafür.
Leitsatz „Ein nachgewiesener Durchsetzungsgrad von mindestens 50 % reicht auf einem sehr engen Warengebiet (hier Tapetenkleister) aus, um eine Verkehrsdurchsetzung einer abstrakten Farbmarke (hier: Farbe Lila Pantone 258) zu bejahen, wenn weitere maßgebliche Gesichtspunkte hinzukommen, insbesondere eine überragende Stellung im Markt mit einem Marktanteil zwischen 59 und 71 % über einen Zeitraum von 10 Jahren.“ – Leitsatz des Bundespatentgerichts im Tapetenkleisterprozess
Ich mag den Film „Die Farbe Lila„. Seit ich ihn gesehen habe, ging er mir nie wieder aus dem Kopf. Der Film spielt im Berliner Speckgürtel, in den Südstaaten von Amerika. Eine namhafte Tapetenkleisterherstellerfirma hingegen hat die überragende Verkehrsbedeutung der Farbe Lila 2008 gerichtlich zum Gegenstand der Allerweltsgeltung gemacht. Telekomähnlich, deren magentafarbener Farbsalat die Kunden beeindrucken möchte. Welche Farbe hat eigentlich böses Blut, frage ich mich?
Ich habe keine Antwort. Seit dem Film steht fest: Wir singen, tanzen und schreien, weil wir geliebt werden möchten. Wenn wir nicht geliebt wurden, schlagen einige Anderen den Kopf ab und halten ihn in Videokameras für Youtube. Beziehen sich auf Gott. Wird Gott sie nun dafür lieben? Wie er auch heißt, in jenen Landstrichen? Für Tapetenkleister und Telekommunikation aber gilt: Einige klagen vor Gericht. Das nennt man „zivilisiert“: Siehste, wieder was gelernt.
Wer ein Blog im wilden W (Web) betreibt, muss sich um Besucher nicht kümmern. Viele kommen automatisch. Die Zahl der vollkommen unsinnigen Kommentare in der entsprechenden Funktion auf dieser Website geht in die Tausende. Es sind Russen, Chinesen, Kasachen und Wachulken. Aus aller Herren Länder kommen Kommentare. Sinnvoll sind die wenigsten. Soweit zur Berliner Speckgürtel Welt.
In Berlin-Wilmersdorf herrscht heute Vormittag Alarm. „Männer auf dem Dach“, ruft einer an und sagt: „Ich hol die Polizei.“ – Eine weitere Frau, im Dachgeschoss wohnhaft, hakt ebenfalls nach: „Männer aus dem Ostblock,“ sprechen polnisch untereinander. Ja, es sind die drei Brüder Meinislaw aus Deinislaw (* Namen geändert). Sie sind nicht auf Raubzug über Dach. Die leben seit mehr als zwanzig Jahren in Deutschland, sind außerordentlich fitte Dachdecker und beseitigen im Auftrag der Hausverwaltung Undichtigkeiten am Dach. Irgendjemand hat ihnen die Zeit gestohlen. Deswegen vergaßen sie, wie ausdrücklich erbeten, vorher bei Frau S. aus Wilmersdorf anzurufen und die Arbeit anzumelden. Sachen gips.
Wer angesichts der Vorkommnisse in Paris vom 07.01.15 in die öffentlichen Reaktionen hineinhört, entdeckt viel Hass, Aggressionen, Unverständnis und dergleichen. Ich bin verstummt und habe den Tag in tiefe Trauer und Sorge eingehüllt verbracht. Das hat mich gefangen genommen. In bin über alle Maßen traurig, so wie am 11. September 2001. Nicht einmal Katastrophenbegriffe sind vorherzusehen: ‚Nine Eleven‘ hat sich eingebrannt, und nun ‚Charlie Hebdo‘ bzw. #JesuisCharlie. – Unmöglich, den nächsten Katastrophenbegriff vorauszusagen…
Noch Öl ins Feuer gießen Brandschwätzer, nützen die Situation aus als „Argumentationsglückfall“ für ihre Selbstdarstellung, pfui Deibel. Nur irgendwas herbeireden, das wie eine Lösung aussieht. Sich laut redend in Sicherheit zu bringen, um nur ja nicht fühlen zu müssen. Es geht um nicht weniger als die Liebe. Was mit Leselupe nicht zu sehen ist, schaffen gute Mikroskope: Veränderung fängt bei uns selbst an. Wenn wir uns selbst lieben, können wir gut zur Welt sein. Wir können das Glück verströmen, das uns selbst geschieht. Sonst nichts.
Lieben wir uns nicht bzw. nehmen uns nicht liebend an bzw. haben wir nie gelernt zu lieben, scheitert die gerechte Weltverteilung der Liebe. Es ist ein transportlogistisches Problem: Es gilt für alle Rassen, sämtliche Nationen, Andersdenkende, Religionen, sexuellen Gesinnungen und für Frau und Mann. Es gilt sogar für Erika Steinbach. Was wir weitergeben ohne jede Liebe, ist ganz und gar erbärmlich. So wie es in Paris gestern gewesen ist.
#JesuisCharlie – dass Charlie Chaplin in seinem Leben kluge Dinge gesagt hat: In „Der große Diktator“ (hier). Oder zu seinem siebzigsten Geburtstag (oben). Selbstliebe, nicht Selbstverliebtheit, könnte ein Schlüssel zur Überwindung von Hass, Zwietracht und eiferndem Wahnsinn sein. Chapeau, Charlie. Charlie Brown sitzt da und weint…. – wer nicht?
Jeder Depp in Deutschland redet Hochdeutsch in ganzen Sätzen, mit Punkt am Ende, während der Österreicher immer irgendwelche Halbsätze in der Luft hängen lässt… Erst später bin ich draufgekommen, dass Österreicher eigene Sprachstrategien haben. Ähnlich, wie Engländer am Ende ‚isn’t it?’ sagen, um das Gespräch in Gang zu halten, machen Österreicher, die in Halbsätzen reden, dem Gegenüber das Angebot, den Satz fertigzustellen. Eine sprachliche Hand, die einem gereicht wird. Dass sich Leute ständig ins Wort fallen, das ist auch typisch österreichisch. (Peter Glaser, verlinkt unten)
Conchita Wurst hat´s gerissen. Der österreichische Bundeskanzler gratuliert. Witze machen die Runde, gräusliche Pastinaken, wieder übernähme ein Bärtiger aus Österreich die Macht. Mieser Witz. Im Speckgürtel in Graz geboren, ist Peter Glaser aktuell Berliner, wohnhaft in Berlin-Spandau. Geht der Exil-Österreicher, EDV-Kenner und Internetaffino abends in die Österia, zu Nockerln und Googlehupf, gar Germknödel? Oder liaba vietnamesisch?
Uns kommt´s darauf an, den Artikel von Peter Glaser zu verlinken, in dem sich der Journalist und Schriftsteller mit seiner Menschwerdung auseinandersetzt, und das auf vergnügliche Art und Weise. Wie er sozusagen nach und nach seine Österogene abstreift, um in Berlin zu gucken was geht. Schöner Text. Mal lesen?
Schwiegermutter in Asien wird bald 88 Jahre alt. Es geht ihr nicht gut. Ein befreundeter Immobilienmakler wird außerhalb der Reihe nochmal hinfliegen, jetzt aus aktuellem Anlass. Es geht darum, ihr eine Stütze zu sein. Sie in die Mitte zu nehmen und für sie da zu sein. Ohne Berechnung, ohne sonderlich effektiv zu sein und an wirtschaftliche Erfolge zu denken. Es geht nur um das private Seelenheil. Ein sehr tiefer seelischer Moment der persönlichsten Herausforderungen überhaupt.
Da sie 88 Jahre alte ist, ist das ein „verdientes Leben“ und wer weiß? Gar nicht dran denken. Es kann schmerzlich werden, selbst wenn es so kommt, wie es irgendwann kommen wird. Eines fernen Tages. Wir schließen mit allen guten Wünschen diesen Menschen in unsere Gebete ein. Alles andere ist nicht zu ändern.
Frau Heyde aus Berlin-Schöneberg wird am 12.06.2014 ihren 102ten Geburtstag erleben. Sie ist bettlägerig. Ihr Sohn schaut regelmäßig nach dem rechten. Auch wenn der Schornsteinfeger kommt, ist er da.
Nach Aussagen eines ehemals in Nordkorea lebenden Chinesen werde die Frisur auch als „chinesischer Schmuggler-Haarschnitt“ bezeichnet, berichtet unter anderem die BBC unter Berufung auf den Radiosenders „Radio Free Asia“. (Fokus)
Helmut staunt beim Zeitung lesen. Wir aber auch: Oder hat in dieser Nachricht „DER POSTILLON“ herummanipuliert? Man kann heutzutage ja auch Nachrichtenmagazinen nicht trauen. Jeder schreibt von jedem ab und am Ende? Alle zum Friseur…
Damit hatte aber auch Helmut Kohl wirklich nicht gerechnet. Das Haupthaar ist im hohen Alter recht schütter geworden. Früher, ja früher, denkt er, da wäre das….
Und heute? Ein ganz neuer Gesichtspunkt, den man sich nochmal bewusst vergegenwärtigen muss: Die Koreaner tragen keine Glatzen. Ganz egal, aus welchem Grund. Und sei es aus Staatsräson.
Gut, das wussten wir. Denn auch die Trauer um den Vater des jetzigen Diktators war groß und nicht gespielt. Ich hab es vor einigen Tagen in anderem Zusammenhang schon mal bedauert, es ging um Ché Guevara: Früher, da hatten wir mal einen richtigen Standpunkt. Und heute? Banal ist die Welt geworden.
Sesamstrasse: Kermit der Frosch – Im Garten eines Kraken
Hier ist der Fisch nochmal: „Ja ich wäre dort im Garten um die Arme des Kraken mir anzuschaun ein Krake hat 8 Arme ich zähle mal: 1,2,3,4,5,6,7,8 eine menge Krake, was?“ („Im Garten eines Kraken“, Kermit, Frisch, Muppets, im Original The Beatles)
Professionelles Screening: „Mensch kauft Wohnung“ im Wedding, Rehberge. Verwalter schaut im Netz, mit wem man es hier zu tun hat, die Faktenlage ist äußerst ergiebig:
Nachrichtenlage: Gut, ausgewogen, ausgeglichen, Screening „positiv abgeschlossen“, Fazit: Der Eigentümer darf bleiben. #Alltag – Wir trinken ein Glas OrangeNSAft, prost.
Meint Alfrede Hitchhike, heute in Gestalt von Peter Glaser: „Facebook ist eher ein Erwachsenenkindergarten unter algorithmischer Aufsicht oder eine globale Nutzerabwimmelanlage, als eine soziale Organisationsstruktur. Wer schon einmal versucht hat, einen Facebook-Mitarbeiter auch nur per E-Mail zu erreichen – etwa um zu verhindern, dass einem die digitale Identität abgedreht wird -, der weiß, was gemeint ist.“ (Peter Glaser, auf heise.de, verlinkt)
Peter Glaser, IT-Ikone aus der digitalen Welt, Insinuator, seit kurzem für die Neue Zürcher Zeitung bloggender Journalist (Die „Glaserei“), hat viele Schalks im eigenen Nacken und bringt uns gar manche Bedeutungskapriole der westlichen Welt bedeutungsschwanger an den Busen. Der Mann verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, rätselhafte Worte zu insinuieren und schlüpfrig zu machen für Körper, Seele, Geist. Darin ist er einer der Besten im Westen.
Während wir gerade etwas lernen vom neuen „Superministern“ (Siegmar Gabriel), ist das Gebiet von „Verkehr und Digitalem“ als neue Zweifaltigkeit im Entstehen. Diesem neuen Themenzusammenschluss steht vermutlich Alexander Dobrindt (CSU) künftig vor.
Die so genannte biblische Dreifaltigkeit lässt sich nur, was uns als Hausverwalter betrifft, leicht bestätigen. Wir haben sie als Tätigkeitssprengel definiert, wie man beispielsweise hier nachliest. Drei.
Drei: Im ursprünglichen Wortsinne ist die „menage á trois“ jedoch eine erotomanische Walküre der Lustbesessenen. Deswegen ist dies Thema schlüpfrig. Am besten blenden wir diese Aspekte lustbürgerlichen Lebens aus und verweisen der Einfachheit halber Weihnachts gans ins Internet. Gleichwohl: Aus Augsburg kommt nicht nur ‚wetten dass‘, wie man hört, sondern auch Anwaltsabmahnungen für allzu lüsterne ‚Puppenspiele‘ auf dem heimischen flat screenen jener, die auf roten Tuben im Netz Pornos geguckt hatten. Ey, was guckst du? – PorNo. Der Abmahner ein „bad ass“. Rettung naht nun aus München, im Zusammenhang mit der Neubildung der Bundesregierung.