Meint Alfrede Hitchhike, heute in Gestalt von Peter Glaser: „Facebook ist eher ein Erwachsenenkindergarten unter algorithmischer Aufsicht oder eine globale Nutzerabwimmelanlage, als eine soziale Organisationsstruktur. Wer schon einmal versucht hat, einen Facebook-Mitarbeiter auch nur per E-Mail zu erreichen – etwa um zu verhindern, dass einem die digitale Identität abgedreht wird -, der weiß, was gemeint ist.“ (Peter Glaser, auf heise.de, verlinkt)
Peter Glaser, IT-Ikone aus der digitalen Welt, Insinuator, seit kurzem für die Neue Zürcher Zeitung bloggender Journalist (Die „Glaserei“), hat viele Schalks im eigenen Nacken und bringt uns gar manche Bedeutungskapriole der westlichen Welt bedeutungsschwanger an den Busen. Der Mann verbringt einen Großteil seiner Zeit damit, rätselhafte Worte zu insinuieren und schlüpfrig zu machen für Körper, Seele, Geist. Darin ist er einer der Besten im Westen.
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Ich selbst versuche lediglich gerade, einem facebook-Account beizubringen, dass ich eine neue, andere Emailadresse benutzen möchte. Das ist schon der Anfang vom Ende.
„Millionärrin“ – „Alice Schwarzer geht stiften.“ – „Da fehlt ein Wort: Steuerhinterschiebung.“ – „Das war gewiß ein Facebook-Nutzer, der Frau Schwarzer geleakt hat. Man liest da ständig „alle anzeigen“.“ „Auf der Speisekarte für Damenkonten stehen eben keine Preise.“ – „Manchmal fühlt sich das Leben zinslos und leer an.“ „Alice Schwarzer, im nächsten Dschungelcamp, wird bei der Ekelprüfung etwas mit Zinsfüßchen oder mit Schweizfüßen essen müssen.“ „Damenpunk mit Alice Cooper äh Schwarzer: God Save The Gewinn“ – „Geizkostennachzahlung“ „Schwarzerkäse (Emmataler)“- „Frau Schwarzer hätte, so wie diese ganze Twitter-Bagage, besser auch in Ätschfonds investieren sollen.“ (Themensprengel, allein zu #Schwarzer)
Zurück zu facebook und neuen Emailadressen: Man kann eine derartige Emailadresse eintragen, dann bekommt man an die neue Emailadresse eine Bestätigungsemail, in der man gebeten wird, auf einen Hyperlink zu klicken. Das Problem ist nur: Dieser Hyperlink („Klicken Sie hier!“) ist nicht eingefügt, sodass der User nicht klicken kann. Von Peter Glaser muss bzw. kann man sagen: Niemand weiß genau zu berichten, was der Mann wirklich denkt! Er steht in der Öffentlichkeit und genießt sein Karma als ein moderner Till Eulenspiegel, doch seine Narrenkappe ist nicht für jeden gleich sichtbar. Unzählige seiner Beiträge habe ich geliked, geleaked aber hat er sie am Ende alle selbst. Ein Mann und mehrere „geflügelte Worte“.
Der Journalist als „Edelfeder“ am Beispiel von Matthias Matussek, SPIEGEL-Ikone, vormals dunnemals just even, but now & jetzt DIE WELT: „Eigentlich weiß man wenig darüber, wie sehr diese Edelfedern – so nennt man besonders anspruchsvolle und kultivierte Schreiber – mit sich ringen müssen, bis so ein edler Text steht. Ist es jedes Mal eine große Qual, ein verlustreiches „über das Alles-Geben“ noch hinausgehendes Schaffen?“ (Quelle: hier) – Ich füge hinzu: „Oder ein verlustreiches ….sich übergeben!… What costs the world?
Für den Ernstfall auf facebook ist fürderhin vorgesorgt: „Eventuell werden Sie aufgefordert, einen Code „0815““ (* geändert) einzugeben. Aber auch sprachlich: Eventuell bezieht sich das Eingeben von Code auf diejenige Seite, die man aufruft, wenn man einen Hyperlink anklickt. Ihr merkt schon: Die Sache kann nicht vollendet werden.
Noch ist Facebook dabei, dem Konsens-Medium des 20. Jahrhunderts, dem Fernsehen, das Wasser abzugraben und selbst zur magischen Mitte des Mainstreams zu werden. Facebook liefert den Rahmen für all die Fragmente, Links, Videos und Textschnipsel, die sich nun aus ihren althergebrachten Medien herauslösen – Tracks aus Musik-Alben, Artikel aus Zeitungen, Katzenfotos aus der Weltfotomasse – und die im Wind des digitalen Wandels herumfliegen. (Peter Glaser, Link unten, über facebook)
So in etwa ist facebook „Radio Gaga“ und als ein solches muss man es auch begreifen, während man gleichzeitig beraubt jeder sozialen Verwurzelung, wenn man die Emailadresse wechseln möchte. Ja, man kann einfach alles löschen (stilllegen) und ganz von vorn anfangen. Was das bedeutet? Alice Schwarzer hingegen, sagt Peter Glaser, „macht sich für die Abschaffung der Eigentorzulage stark.“ Er fügt hinzu: „Geld allein macht nicht unglücklich.“ Und bearbeitet die deutsche Filmwirtschaft gekonnt: „Til Schweiger plant eine deutsche Matrix-Verfilmung mit ninjahaft kämpfenden Alice-Schwarzer-Klons, Arbeitstitel „Keinzinshasen“.“ – Mehr Schalk im Nacken? Unmöglich.
Nein, im nächsten Leben lieber kein facebook. Endlich Ruhe.
Alle hier eingerückten Zitate sind Worte und Gedanken von Peter Glaser. Wenigstens überwiegend, teilchenweise und einige Bytes stark.
Peter Glaser jedenfalls hat schon mal nachgedacht, was passiert. Für einen aber, soviel sei heute Abend noch hier nachgetragen, sind Glasers ruckelnden Ranunken Wasser von zur Mühlen, er fragt sich allen Ernstes: „Jean Paul , Morgenstern, Ringelnatz und Karl Kraus … wer ist Ihre Verwandtschaft, Herr Glaser?“ – Dabei ist klar: Der Mann liegt im Alleinstellungsregal. Die Amis würden´s so sagen: „Seien wir nicht alburn.“
- Peter Glaser: Die Welt nach facebook (#Lesezeichen)
- Chris Kurbjuhn: Wichtig ist nicht nur am Schreibtisch….