1986/14: Alltag: Fahndungsersuchen, ungeklärte Zahlungseingänge, durchlaufende Posten und Verwaltungsbeiräte, die durchblicken

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In Berlin-Wilmersdorf, Kudamm-Seitenstraße, ergeht ein Fahndungsersuchen an die Mitglieder des Verwaltungsbeirats der Wohnanlage: Gesucht wird Christiane Schmidt. Sie hat sich verdächtig gemacht. Die Hausverwaltung möchte wissen, wer sie ist. Sie zahlt Wohngeld auf das Konto der Gemeinschaft. Die Bankverbindung deutet darauf hin: Aus Hamburg. Fakt ist: Die Verwaltung kennt Frau Schmidt nicht. Alle anderslautenden Bemühungen zu verstehen, wer sie ist, wo sie wohnt und warum sie überhaupt zahlt, scheiterten. Nun soll im Haus nach dem rechten geschaut werden. Steht da irgendwo Schmidt am Klingelschild?

Bis dahin erfolgt die Verbuchung des geleisteten Wohngelds nicht auf Müller, Maier oder Hoppenstedt, sondern unter „Durchlfd. Posten“. Ein Merkposten nach dem Motto: Das wird nochmal was werden. Die Buchführung muss stimmen.

Handwerkerkasten von Bob, dem Baumeister

1955/14: Branchen & Berufe: Der lästige Streit um die richtige Höhe der Elektrikerrechnung #Positionen

Positionen

Handwerkerkasten von Bob, dem Baumeister

Handwerkerkasten von Bob, dem Baumeister

Empfehlungsmanagement: Wenn die Hausverwaltung einen Handwerker empfiehlt. Oder der Idee gefolgt wird, das eins und eins zwei ergibt, so von wegen Synergien…. – kommt am Ende rechnerisch (auf Rechnung) „drei“ raus, haben alle Beteiligten ein Problem.

Ein Kunde von vernetzt in seinem Kopf, was er weiß.

Wenn der Elektriker „die anderen Punkte“ im Auftrag der Hausverwaltung bei uns in der Wohnanlage macht, zu denen er bereits beauftragt ist, kann ich den bitten, auch noch diese Kleinigkeit für mich privat zu machen. Die Differenz, die zahl ich.

Das macht er gleich mit. Ein Abwasch.

Da spar ich Geld. Er muss nicht extra anfahren, weil er ja sowieso schon kommt. Eine Anfahrt weniger. Bingo. Eine Win-Win-Situation.

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1950/14: Branchen & Berufe: Vom Hausaushang für TELECOLUMBUS

Kampagnen

Gute Kommunikation? Telefon

Gute Kommunikation? Telefon

Auf der Liste unserer beliebtesten Telefonate stehen Anrufe wie dieser ganz, ganz oben. Vor allem, wenn sowieso gerade die Luft brennt und wir Kernaufgaben wahrnehmen: Nämlich erreichbar zu sein. Wenn dann noch so ein Unterirdischer anruft, grrrr………

Rrrinnnggggg.

Guten Morgen.

Guten Morgen.

Mein Name ist Müller.

Aha.

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Vanitasbild im Geigenbaumuseum Mittenwald

1941/14: Positionen: Zur Hausordnung, italienischen Teufelsgeigerinnen, der Zwiebelschalentheorie und den besonderen Verhältnissen

Positionen

Vanitasbild im Geigenbaumuseum Mittenwald

Vanitasbild im Geigenbaumuseum Mittenwald

Im Geigenbaumuseum Mittenwald hängt der Tod als Vanitasbild. Schon als David Garrett ein kleines Kind war, wollte musste er Geige üben. Jeden Tag. Heute ist er ein „Weltschtar“. Und wer holt ihn da raus? Niemand. Zu spät. Ein Dschungel der Gefühle und Gedanken. Gegen Geld. Es geht um Geld, viel Geld.

Die Freundin der italienischen Supergeigerin ruft mich soeben an und fragt mich Löcher in den Bauch, und ob sie wohl die Wohnung am Kudamm, Seitenstraße, Wilma´s Dorf (Örtlichkeiten umbenannt) kaufen dürfte, die italienische Superfreundin? Na klar, warum nicht? – Was sie nicht weiß: Direkt nebenan wohnte lange Jahre Marian Gold, der Sänger von Alphaville. Forever young?

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Präzisa - Die Verwalter

1930/14: Positionen: Die Leistungen des Verwalters – und was der Eigentümer davon wahrnimmt!

Positionen

Ein Opfer der Steinlaus? Frankfurt/Main, Sprengung des Uniturms

Vor Weihnachten hatte der Vorsitzende dem Verfall der WEG-Anlage am Kudamm durch die berühmte Steinlaus noch den Riegel vorgeschoben. Sein Onkel, der berühmte Zooforscher und Tiersachverständige hatte der Steinlaus, erstmals beschrieben von Vicco von Bülow, zu nationaler Berühmtheit verholfen. In einem flammenden Plädoyer erstritt sein Neffe nunmehr die „Verwaltung durch eine von Einzelschicksalen losgelöste“ Behandlung und Sichtweise. Durch eine große Verwaltungsfirma mit Sachbearbeitern, Gruppenleitern, Teams und vielen Wohnanlagen.

In der Eingangshalle in der Wilmersdorfer Bundesallee hängt ein großes Plakat. Hier residiert die Präzisa, Zusatz „Die Verwalter“. Das ist eine große Bude, die Präzisa. Sagen wir, eine der größten „Verwalterbuden“ Deutschlands. Über mehrere Etagen zieht sich die Präzisa hin. So ca. 400 Eigentümergemeinschaften beispielsweise werden von dort aus verwaltet.

Seit die Firma aus der Kantstr./Ecke Kudamm -am Zoofenster- umgezogen ist und die neuen Räume in der Bundesallee vor einigen Jahren bezog, ist wieder viel passiert. Viel von dem, was Eigentümer gar nicht wahrnehmen. Und einiges, das sich herumspricht.

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1928/14: Recht kurz: Wann wurde die Wohnung aufgelassen?

Rechtliches

Bei der Durchsicht der Eigentumswohnungs-Akten aller Wohnungseigentümer schweifen unsere Recherchegedanken wie folgt ab:

Whg 17 wurde am 01.03.2012 aufgelassen. Whg 32 wurde am 30.09.2013 aufgelassen.

Eingebrochen ist allerdings niemand. Denn die Wohnungstür blieb verschlossen. Die „Auflassung“ als juristischer Begriff ist gemeint, die Eigentumsübertragung. Nähere Informationen dazu hier.

Weblotse

1880/13: Benchmarks: Monitoring „Kundenzufriedenheit“ der Axa Versicherung

trendbarometer

Zwei Stühle eine Meinung

Zwei Stühle eine Meinung

In Berlin-Wilmersdorf war das Klo im dritten Obergeschoss verstopft. Hinterher wurde die Schadenlage angesehen und alles, was zwischenzeitlich durchgelaufen war durch mehrere Stockwerke, weggetrocknet. Mit Trocknungsgeräten. Zwischendecken mussten raus, Mieter mit Ersatzwohnraum versorgt werden, ….und eine Firma im Auftrage der Versicherung beauftragt werden, die wir vorher gar nicht kannten.

Anruf aus Hamburg, Vorwahl 040 – rrrrring

Büro Gotthal?

Ja, hallo, Axa Versicherung. Wir führen ein Monitoring Kundenzufriedenheit aus. Darf ich Sie etwas fragen?

(genervt) Ja, bitte.

Sie haben einen Schaden gehabt. Die Fa. triptychon Vatro (* Name geändert) hat den Schaden bearbeitet. Waren Sie zufrieden?

Nein, mit der Firma nicht.

Warum?

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1870/13: Positionen: Dass der liebe Herrgott den Sonntag als Ruhetag definierte, gilt nicht für Schornsteinfeger

Positionen

Heilige Messe durch Schornsteinfeger

Heilige Messe durch Schornsteinfeger

Vorbildlich oder nicht? Der Schornsteinfeger will am Sonntag kommen. Vor 14 Tagen.

Man kann ihn einen guten Mann sein lassen oder zur Sonntagsmesse in die Kirche aufbrechen. Gott sieht alles. Als am 30. Oktober 2013 der zuständige Schornsteinfeger den „Messetermin“ mitteilt, ist aber nicht „alles frisch“. Und gerät durcheinander.

Auf telefonische Nachfrage stellt sich raus: Er war nicht betrunken, sein Computerprogramm hat auch gewissenhaft gearbeitet. Ein Eingabefehler: Anstatt 13.11, wie es richtig ist, trägt er 13.10 ein, ein Sonntag. Niemand kontrolliert den Postkartendruck, der pflichtbeflissen bei uns eintrifft Anfang November.  Da liegt der anvisierte Termin aber schon 14 Tage zurück, wie man sieht. Erinnerungen an Jethro Tull und das Album „Living In The Past“ werden wach.

Weiter arbeiten.

Rechtsprechendes Schwein im Glasschrank eines Berliner Notars

1867/13: Kleines Notariat: Spaniens Gitarren, beschränkte Gesellschaften und profunde Selbstkontraktionen

Rechtsprechendes Schwein im Glasschrank eines Berliner Notars

Rechtsprechendes Schwein im Glasschrank eines Berliner Notars

Der Erschienene erklärte, dass er die nachstehenden Erklärungen nicht nur im eigenen Namen abgibt und entgegennimmt, sondern zugleich mit Wirkung für die
Handelsgesellschaft spanischen Rechts (Spanischer Name, z.B. Serrano Immobiaros De Cadenza S.L) mit Sitz in Sevilla, Straße Hausnummer eingetragen im Handelsregister der Provinz Sevilla in Folio 219 f, Band 1712 – Gesellschaftsregister Blatt SE-13.705, Eintragung Nr. 4 in seiner Eigenschaft als alleinvertretungsberechtigter Geschäftsführer dieser Gesellschaft, „auch wenn dadurch die Rechtsfigur des Selbstkontrahierens gegeben ist“. Zum Nachweis der vorbezeichneten Vertretungsbefugnis wird der Erschienene eine Bescheinigung des Handelsregisters der Provinz Sevilla nebst Übersetzung und Apostille unverzüglich nachreichen.

Das Rubrum dieses paneuropäischen Übertragungsvertrags ist voll Musik, wohlklingendem Mystizismus, rätselhaften Terminologien. Vermutlich hat der Berliner Notar recht, der das hier aufgesetzt hat, und alles richtig gemacht. Es ist nicht mal die längste Praline der Welt, sondern sogar noch übersichtlich bleibend.
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1844/13: Nachruf: Otto Sander ist tot

Kerze

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Otto Sander im Gespräch (Audio) (via Youtube)

Otto Sander, Schauspieler, Vorleser, Engel, Komödiant, Stoiker, Barbesucher, Raucher, gestorben † 12. September 2013 in Berlin mit 72 Jahren

Räudige, alte, verblichene Zeit, wo bist du nur geblieben?

Otto ist tot. Otto, das Original. Otto, der Ziehvater von Ben und Meret Becker. Otto, der Engel aus dem „Himmel über Berlin“. Er war ein guter Engel, vielleicht einer der besten Engel Berlins, nicht nur seine sonore Stimme ein Alleinstellungsmerkmal. Ein ganz außergewöhnlicher, großer deutscher Schauspieler.

Otto Sander war schon lange sehr, sehr krank und sein Tod kommt spät. Damit gerechnet haben viele schon länger, Menschen, die ihn genauer kannten, auch als Nachbar in Berlin-Wilmersdorf, wo er zuletzt lebte, arzttechnisch schon seit längerem intensivst betreut, gepflegt und sich immer wieder aufraffend, sich den Krankheiten seines Lebens entgegen stemmend. Otto, du wirst uns fehlen.

In unseren Erinnerungen allerdings bleibst du, großartiger Otto Sander. Danke für all deine bewunderungswürdigen schauspielerischen Glanzleistungen, du Berliner Original mit Weltformat.