Der moderne Zeitpirat ist Handwerker und schreibt Stunden, und zwar mehr, als langfristig gesehen gut ist für essentielle Geschäftsbeziehungen.
…., da gab die Verwalterin dem Handwerksbetrieb in Berlin-Charlottenburg einen Auftrag. Der Handwerker hatte ein Angebot abgegeben, einen Torantrieb für ein Doppelschwingtor einzubauen. Da war vorher schon ein Torantrieb für das Schwingtor, doch der war in die Jahre gekommen. Die Zeit hatte an ihm gefressen seit 1984/5, als die Doppelgarage gebaut worden war. Der neue Torantrieb, den einzubauen, schätzte der Handwerker und erbot sich, gegen ordentliche Bezahlung einen neuen der Firma Hörmann einzubauen. Mit Handsendern für die Berechtigten, alles hübsch neu und modern, mit Sicherheitssteuerung, wenn mal einer dagegen… und so weiter.
Man kann sich Plattformen wie qype.com als eine Art „Elchtest für Gastro- und Einzelhandelskritiker“ vorstellen. Fährt man sein Ladengeschäft nicht vorsichtig genug, kippt es um! Dass das nicht so wird, dafür gibt es Bewertungsportale, auf denen Nutzer anderen Nutzern erzählen, warum es unbedenklich ist, einen Ort der Verköstigung oder des bedient werdens aufzusuchen. Dabei fahren erfahrungsgemäss einige Crash Test Dummies kritikmässig an die Wand. Andere wiederum schaffen noch bei Zeiten abzubremsen! Und mit wohlfeiler Kritik eine genaue, differenzierte Punktlandung zu landen… und um die Frage, wofür solche Kritik anderen Menschen nützt, darum ging es im Interviewtermin mit test.de.
Das Interview-Hintergrundgespräch mit Frank Dersch von test.de dauerte rund eine Stunde, dabei wurde gegessen. Es gab u.a. Leber. Im Zehlendorfer Restaurant Corso Italia, dass bereits Gegenstand der qype-Gastrokritik von mir war. Hört selbst. Viel Spaß!
Der Erwerb von Wohnungseigentum in Deutschland ist inzwischen längst eine internationale Angelegenheit, Typ „foreign affairs“. Ob dabei noch das Gebot wechselseitiger Höflichkeit zählt? Mitnichten. Junge, dynamische Rechtsanwälte mit „reichlich Testosteron“ und inländischem Wohnsitz an Kudamm und anderswo machen sich die Sache zu Eigen. Der eigene Erfahrungssprengel zeigt uns, dass der Erwerb von ausländischem Wohnungseigentum mit teils harschen Rechtsregelungen einher geht. Schlagzeilen machten u.a. die spanischen Regelungen, wonach der säumige Grundsteuerzahler seitens der Finanzbehörden sehr schnell in die Zwangsversteigerung gerät. So offenbar noch nicht in Deutschland. Bei aller Sympathie für die Niederkämpfung von Protektionismus und dergleichen: Muss am Ende das Wohnungseigentumsgesetz in diesem Punkt noch konkretere Ausgestaltung erfahren? Einiges spricht dafür.
Das Rubrum, das sein Schreiben führt, ist fettgedruckt, warum auch nicht. Es heißt „B. S. R. L. S.r.L.“ – Beratung“. Was vielleicht viele nicht wissen: „S.r.L.“, das ist eine GmbH nach italienischem Recht. Carbonara per favore…
Eine italienische GmbH -nicht ganz so bekömmlich wie eine italienische Minestrone vermutlich- schickt sich an, Wohnungseigentum in Berlin-Kreuzberg zu erwerben. Sie sitzt in Rom. Kein Problem. Es entspricht europäischem Recht, dass „Ausländer“ (nicht Inländer mit Migrantenhintergrund…, sondern im Ausland lebende Nichtinländer…) nicht schlechter gestellt werden dürfen als Inländer. Mal ganz allgemein gesagt.
Er trieb tot im Wasser und soll jetzt obduziert werden. Wollte er zu seinem Aufzuchtpfleger Thomas Dörflein, der auch schon tot ist? Okay, in Neuruppin waren zwei Löwen ausgebrochen, eine Löwin wurde in einer Kleingartenkolonie erschossen, hatte die Löwin die Kleingärtner als mistverstandenen „Berliner Speckgürtel“ im Visier? Mjam, mjam. In Teltow hat ein Kamel Leute gebissen. Seit Japan wissen wir: Die Natur spielt verrückt. Oder hat jemand nachgeholfen und Knut vergiftet? Die Obduktion wird´s bringen. Ein Feuerteufel in Neukölln bringt jetzt 25.000,- € „Finderlohn“. Hinweise zur Ergreifung des/r Täter….
Der liebe Gott hat seiner Wut über die mißratenen Kinder der Erde Luft gemacht und sich ausgekotzt. #Eintrag eines facebookianers zur Situation in Japan
Bereits der Popgigant Prince titelte eine seiner Scheiben mit „Around The World In A Day“, während noch Jules Verne 80 Tage benötigte, um einmal um dieselbe zu ziehen. Und der gnadenlose „Fred von Jupiter“ ist nicht mehr länger noch allein, bekommt Besuch von Mutter Erde, bekommt jetzt Besuch von einer Sonde, nicht für Mägen. Sie ist etwa tischgroß und hat unterschiedliche Temperaturen auf der Tagesseite von ca. 450° und auf der Nachtseite von minus 185° zu verkraften. Heiß ist es auf dem Jupiter und kalt. Jedenfalls nicht so heiß, als das eine Kernschmelze zu befürchten ist. Gott sei Dank.
Anke Kosanke (* Name geändert) jedenfalls ist gerade jetzt in Tutukaka. Nie gehört? Taka-Tuka-Land, ja, das schon. Oder Popocatépetl, ein Vulkan. Bzw. Titicacasee?
Am Tag nach dem verheerenden Wohnungsbrand im Hinterhaus an der Sonnenallee 18 in Neukölln ist sich die Polizei sicher, dass ein absichtlich angezündeter Kinderwagen die Katastrophe ausgelöst hat. Der Sprecher der Berliner Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, wollte aber zunächst keine weiteren Angaben über Motive und Hintergründe der Brandstiftung machen. (Berliner Morgenpost, online am 14.03.11, hier)
Im Haus Sonnenallee 18 in Berlin-Neukölln hat es gebrannt. Die Bilanz: 3 Tote und etliche Verletzte, die Medien berichteten darüber eingehend. Das Haus taucht in Webverzeichnissen artig fotografiert auf und macht „keinen schlechten Eindruck“, vor der Tat. 2009 sieht dort alles „frisch renoviert“ aus. Als sei das Haus eher eine Art Neuköllner Vorzeige-Prestigeobjekt. Im Haus selbst, so ist zu lesen, ist die „Mieterdurchmischung“ international. Verschiedene Nationalitäten: es sind etliche Bosnier und Türken darunter. Auch der Verband der Islamischen e.V. ist dort ansässig. Eine schöne 1-Zimmer-Wohnung bot ein Herr Bücking dort zur Vermietung an im Januar 2011. Nein, es sieht alles ganz normal dort aus – bis es brannte.
Ich dachte letzten Samstag, das könne als eine Art Geschmacklosigkeit meinerseits aufgefasst werden. Ich stellte angesichts der Entwicklung in Japan die Gedankenkette Hiroshima – Nagasaki – Fukushima her und bezweifelte, dass jetzt noch genügend Zeit bleibt, über das alles nachzudenken. Inzwischen weiß ich: Meine gedankliche Kette wird zumindest von nicht wenigen durchaus geteilt. Geschmacklosigkeit wird mir wohl nicht (mehr) vorgeworfen werden. In Deutschland wird die Katastrophe dafür ausgenutzt, Wahlkampf zu machen und sich auf Kosten der mit dieser Situation durchaus gestraften Regierung schnell noch zu profilieren. Ein wenig mehr „gemeinsamer Grundkonsens“ aller Demokraten stünde uns dieser Tage nicht schlecht zu Gesicht.
Bei großer Bewunderung für die Japaner und wie sie versuchen, der Lage (wieder) Herr zu werden, muss man angesichts der Gesamtsituation im Zweifel bleiben, dass es letztlich gelingen wird, Herr der Geschehnisse zu werden, nein, nicht zu bleiben. Denn die Geschehnisse sind derzeit Herr und nicht umgekehrt. Angesichts dieser die gesamte Welt bedrohenden Zustände erscheint es uns in diesen Tagen fast „wie nichts Vergleichbares“, dass irgendein durchgeknallter Pyromane in Berlin-Neukölln immer wieder Häuser anzündet. Oder sind es mehrere? Alles Mögliche wird noch unternommen werden müssen, um das Wohnen in Mehrfamilienhäusern ertragbarer zu machen: dazu gehören Feuer- bzw. Brand- oder Rauchmelder, funktionierende Haustüren, nicht mehr abgestellte Kinderwagen in Treppenhäusern. Wenigstens haben die Berlin-Neuköllner nicht erst meterhohe Schutzwände aus Beton vor ihre Küste bauen müssen, um hinterher in einem 12 m hohen Tsunami weggeräumt zu werden. Hat alles nichts genützt.
Den Brandstifter allerdings kann man fassen. Berliner Hausbewohner, aufgepasst, schaut auf eure Stadt!
Um die Wurst ranken Rankünen und Possenspielchen, ein bisschen ist Majoran dran, manchmal, oder immer? Und Pelle drumrum! Wenigstens zuzeln die Berliner nicht an der Pellerine herum, laut schmatzend. Wir wissen, sie hat zwei Enden und doch ist der Heißhunger auf „Wurscht“ schier unendlich. Spricht man in Bayern vom Weißwurstäquator, hat allerdings der Berliner noch nichts von äquatorialer Curryfärbung, orangelb, gehört. Eine Art Berliner Sachverständiger in Currywurstfragen ist offenbar Lutz Michael Stenschke. Und jetzt ist er auch vor Gericht, genauer beim Landgericht Berlin, und zwar in Sachen Wurst-Namedropping.
Wer kennt es nicht: Wir fahren automobil aus den Berliner Stadtgrenzen raus und unvermittelt stoßen wir auf das Schild „Straßenschäden im gesamten Gemeindegebiet“. Ja, der Aufbau Ost ist noch längst nicht komplett vollendet und aus Haftungsgründen lehnt manche Gemeinde auch heute noch jegliche Haftung für Schäden am PKW-Lenkgestänge ab. Würden wir stattdessen die Augen schließen und uns einfach mal gedanklich auf die Radnarben unseres Fahrzeugs konzentrieren, ja, dann fühlte sich das alles an, wie vom größten Wildwestschwindler aller Zeiten aus Radebeul, Karl May, eingehend beschrieben. Oder von Heinz Erhardt. Durch das wilde Hamudistan, reitend wähnte man sich auf dem Rücken eines Wüstentaxis, eines Kamels, eines Dromedars, mitnichten auf dem Lama. In Teltow hat die Sache nun gemeingefährliche Züge angenommen.
Der Mensch um die 50 seiner Lebensjahre ist in einem permanenten Zwist mit sich selbst. Es geht um die Frage, ob was routiniert als Leben Revue passiert, ausreicht um alt zu werden oder ob das überhaupt erstrebenswert ist. Der Mensch um die 20 seiner Lebensjahre wäre niemals auf die Idee gekommen, älter als 40 zu werden. 40 sein, das hat schon was von scheintot sein, meinen zumindest nicht wenige 20-jährige. Mich seinerzeit eingeschlossen.
Inzwischen bin ich fast 50 Jahre alt und habe gelebt. Ich lebte Höhen und Tiefen, ich konnte weinen und lachen, manches davon erst nach einem gewissen Bemühen, derartige Ecken, Kanten, Leuchtkandelaber der Lebenslust zuzulassen. Die Jahre gingen dahin und da steh bzw. sitz ich nun herum und schaue auf dies Leben zurück.