Zitat des Tages: Kurt Krömer

Kurt Krömer, Neuköllner im Beruf, sagt im Interview mit der Zeitschrift Stern folgendes über seinen Vater:

Zitat… ja, es war alles so unterbewusst. Mein Vater war sehr albern und ein Alt-68er. Aber nicht so einer, der intellektuell ist, in WGs gewohnt hat, den ganzen Tag nichts gemacht hat und abends auf Demos gegangen ist. Er ist halt Arbeiter, hat malocht und ist dann auf Demos gegangen. Aber er hatte lange Haare, so einen Sticker von der Alternativen Liste, hörte Bob Marley, Udo Lindenberg und Nina Hagen. Er hat immer zu mir gesagt, pass‘ dich nicht zu sehr an, daher kommt die anarchistische Ader.

Das komplette Interview ist auf der Homepage des Neukölln-Kreuzberger Komikers hier nachzulesen.

Nachruf: Im Land der untergehenden Sonnen – vom Kneipensterben in Berlin

Prognosen

Schultheiss - typisch Berlin!

Schultheiss - typisch Berlin!

Wir sind in Berlin im ‚Land der untergehenden Sonnen‘. Wie das woanders ist, dazu fehlt mir der ausreichende Horizont. Als Verwalter von Wohnungseigentümergemeinschaften spüren wir (bereits telefonisch) einem Trend nach, den wir anderswo ebenso vermuten. Es geht darum, dass es für uns zunehmend schwieriger wird, geeignete Versammlungslokale für unsere Eigentümerversammlungen zu finden. In Berlin hingen früher überall ‚Biersonnen‘, wie etwa die vom Wimpel des Charlottenburger Pilsner. ‚Engelhardt macht Stängel hart‘, lautete die witzig bemühte Losung von pubertierenden Jungs in den Siebzigern. Oder die Wimpel der Schultheiss-Brauerei, remember?

Sie hießen Sonnen, weil ihre Form an die einer Sonne erinnerte, und für viele engagierte Trinker verhieß diese Assoziation auch in der Tat nur gutes und vielversprechendes. Solche Art Hoffnung weckten die bunten Wimpel, die über vielen Türen hingen. Im Brauereimarkt hat ein riesiger Fusionenkampf angefangen und längst sind viele der vormals berühmten Lokalkolorite untergegangen, verschmolzen und irreversibel ersäuft worden. Selbiges gilt auch für die Berliner Eckstampe. Diese darbt nun besonders nach dem Zick-Zack-Kurs des Berliner Senats ums Rauchverbot und inzwischen fanden Lockerungen statt, wonach Räumlichkeiten unter 75 m², die inhabergeführt sind, rauchen lassen dürfen, alle anderen jedoch nicht.

So absurde Erscheinungen gibt es, dass zum Beispiel in Berlin-Spandau ein Wirt einen Gastraum mit einer dicken Wand hochmauert, um unter die 75 m²-Marke zu springen und in den Genuss der Befreiung vom Rauchverbot zu kommen. Einen anderen, in der Spandauer Bismarckstr. rufen wir heute an. Wir haben dort des Öfteren getagt. Nö, sagt er, das geht nicht mehr. Ich: Wieso? Er: Den Versammlungsraum musste ich abgeben! Ich wusste bislang auch als Immobilienverwalter gar nicht, dass man Kneipen filettieren kann und in einzelne Scheiben geschnitten abgeben, zurückgeben kann. Ja, ja, das Rauchverbot macht’s möglich. Er bestätigt, es ist die eingangs bereits erwähnte Maßnahme. Ein völlig absurder Zustand: Aber es ist Realität.  Wir werden unsere Versammlungen künftig wohl eher in edlen, schicken Hotels veranstalten.

Markenzeichen Schultheiss-Brauerei - Quelle schultheiss.de

Markenzeichen Schultheiss-Brauerei - Quelle schultheiss.de

Die Versicherung, der Maler, ein Kunde & die Liebhaberei – vom Emailen

Stimme der Kritik

Zitat Wasser ist nass, badubi dubi du….‘ (Alter Berliner Song)

Ich bin seit mehreren Jahren sehr daran interessiert , stärker zu filtern, wer es mit mir tun darf und wer nicht: Wer mit unserem Büro emailen will, muss einen Verhaltenskodex akzeptieren, den wir ausgearbeitet haben und den man hier externer hyperlink nachlesen und externer hyperlinkdownloaden kann. Wer diesen Kodex nicht akzeptiert, darf das auch , denn wir leben in einer freien Welt. Dafür gibt es den Anruf, das ist manchmal gar nicht so schlecht. Man kann dann -ersatzweise- etwas verabreden. Zuallererst, vor jedem anderweitigen Kontakt, muss ein Anlass stehen. Sodann muss eine Verabredung erfolgen. Denn Kommunikation muss verabredet werden, falsche Kommunikation verärgert und führt zu Zurückweisung. Zum Beispiel folgendes: Ich würde Dir ein gern ein Angebot unserer tollen ‚Handwerker-Muckibude‘ zusenden. Darum hat mich Deine Versicherung (‚Türöffner für neue Aufträge‘) herzlich gebeten. Außerdem bin ich ein toller Hecht in Sachen Digitalfotografie und schick Dir, vom Wasserschaden, gleich noch vier bis fünf aussagekräftige Fotos mit dem Angebot, das ganze sogar kostenlos. Die Fotos lasse ich unverkleinert großformatig, damit Du den Wert meiner Digitalaufnahmen erkennst. Das ist doch kein Problem, Du bekommst ein Angebot (Format pdf) und die Fotos (jpg) und Du kannst das Ganze dann ja, klar, ein Vorgang, nicht mehrere, digital in einer Bastelstunde zu einem Schriftstück (Format pdf) zusammenbasteln. So gut beherrsche ich Dokumentenmanagement nicht, ich bin Maler, aber nicht digitaler Büroprofi. Meine Reaktion: Ich bin davon total  genervt und ärgere mich über diese Email. Obwohl ich schon einmal, ein Angebot zuvor, eine andere Stelle des gleichen Schadenfalls betreffend, deutlich gesagt habe: Schickt mir keine Emails, ich habe mit Euch keinen Emailverkehr vereinbart. Ich überlege kurz, ob ich die ‚blacklist‘ scharf schalte und die Emailadresse damit technisch sperre. Ich entschließe mich für einen ‚weichen Weg‘. Ich schreibe eine Kritik (‚Stimme der Kritik‘) und versende den Link dazu an meine Korrespondenzpartner, damit sie mal von meinen „gesichtspunkten“, Emails betreffend, erfahren, und es sich (endlich) merken. Die Abwicklung eines Wasserschadens in einem Haus in Berlin-Wilmersdorf steht heute auf der Todo-Liste.

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Interessantes Telefonat: Der Medienberater

Unseren Websites alles gute...

Unseren Websites alles gute...

Das Telefon klingelt. Er sagt, er betreibt eine PR-Agentur für gute Nachrichten: good news. Und außerdem ist er ein Neukunde von uns. Was ist denn das? Jetzt zieht er teils nach Berlin um und hat hier auch eine Wohnung erworben. Wir sind die Verwalterin des Hauses. Er ist sozusagen ein Reisender über Land. ‚Ja‘, sagt er, als wir die verwalterischen Details unseres Telefonats durchgeackert haben, ‚Sie haben eine interessante Website!‘ – ‚Ach‘, denke ich, ’so‘? Na ja, er ist ein Medienprofi, lebt sogar davon. Wir leben von was anderem. Unsere Websites ringen wir uns ab, um ein bisschen Licht hinter unsere durchaus interessanten Kulissen strahlen zu lassen. Von wegen Transparenz. Ehrlichkeit. ‚Na gut, unter professionellen Gesichtspunkten‘, sagt er, ‚da reden wir noch mal drüber.‘ Hmmmmhhh, okay. ‚Aber Sie sagen dann bitte nicht auf der Eigentümerversammlung, was wir an unseren Websites alles falsch machen?‘ – Ich sage das sicherheitshalber, ein bisschen mit humorigem Unterton. ‚Das ist klar‘, meint er, ‚die Hälfte unseres Honorars ist immer Schweigegeld.‘ ‚Ich weiß,‘ entgegne ich, ‚und der Rest ist Leidenspauschale.‘ Da haben sich zwei gefunden.

Wir freuen uns auf ein Kennenlernen. Und ich freu mich über neue „gesichtspunkte„, die eines Medienprofis. Man lernt nie aus.

Italienische Sprachprobleme

Flagge von Italien (Quelle: Wikipedia)

Flagge von Italien (Quelle: Wikipedia)

Aus einer Email an den Eigentümer einer Eigentumswohnung in Berlin, der in Rom lebt, spricht & arbeitet:

Zitat We don´t have to meet @ your appartement to solve tech problemes like that. I am not in a duty to do that, I am only fixing problems in the area of the communityproperty. Your special property (inside flat) is not ours. But -please- give me a phone call, in order to solute key problems and Your accessibility.‘

Deutsch übersetzt etwa: ‚Wir müssen uns nicht in Ihrem Appartement treffen, technische Probleme wie dieses zu lösen. Ich bin nicht der Pflicht (nicht zuständig), das zu tun. Wir lösen Probleme im Bereich des Gemeinschaftseigentums (der Wohnanlage). Ihr Sondereigentum (innerhalb der Wohnung) ist nicht unsers. Aber -bitte- geben Sie mir einen Anruf, in erster Linie um Schlüsselprobleme zu lösen und Ihre Erreichbarkeit (Kontaktdaten).

Hintergrund: Der italienische Eigentümer hatte der Verwalterin nichts davon gesagt, wer die (leerstehende) Wohnung nutzt. Ein Schlüsselinhaber in Berlin wurde nicht benannt. Durch langwierige Recherchen mit einem deutsch-italienischen Rechtsanwaltsbüro wurde dann geklärt, dass es tatsächlich jemanden in Berlin gibt, der einen Schlüssel hat. Der musste überredet werden, wegen dieses Wasserschadens, der gerade auftrat, tatsächlich hinzufahren und aufzuschließen. Sonst hätte die Wohnung aufgebrochen werden müssen. Der Schaden wurde auf Veranlassung der Verwalterin sofort beseitigt, aber zur Kostenlast des betreffenden Eigentümers. Er wird nun als Rohrbruchschaden bei der Versicherung eingereicht. Die Verwalterin hat einfach gehandelt, ganz einfach, um größeren Schaden abzuwenden. Auf diese Weise ziehen nun Eigentümer und Verwalterin die Probleme klar und lösen sie, allerdings unter großen Schwierigkeiten. Und die immer mehr vorhandenen ausländischen Eigentümer bringen auch das eine oder andere neue Problem mit sich, mit Fragen wie einer guten sprachlichen Verständigung. Kaum ein Verwalter spricht gleichzeitig englisch, russisch, dänisch, schwedisch und spanisch. Die Amtssprache gewöhnlicher Verwalter ist überwiegend deutsch. Für viele Wörter im deutschen gibt es keine Schulbuch-Entsprechung bspw. in Englisch. Was bedeutet ‚Wohngeldabrechnung‘, wie übersetzt man ‚Wirtschaftsplan‘? Auch das Wort ‚Gemeinschaftseigentum‘ kommt in Übersetzungsdiensten nicht vor.  Also behelfen wir uns mit Umschreibungen, denn selbst ein Mehrsprachenseminar ‚face to face‘ zu unserem Beruf wäre mindestens zwei bis drei Jahre tieferer Beschäftigung wert. Für sowas keine Zeit.

Der orange farbene Punkt und die unentdeckten Möglichkeiten…

Fahrradständer, abgelaufenes Modell

Fahrradständer, abgelaufenes Modell

Jahr aus, Jahr ein laufen wir an demselben unvorteilhaften Fahrradständer in Berlin-Wilmersdorf vorbei. Auf dem Hof hat sich eine Fahrradsammlung entwickelt. Einer der Bewohner sammelt tatsächlich nicht nur alte Zeitungen und lagert diese in seiner Wohnung. Er hat seine Sammelstellen auf die Hoffläche ausgeweitet und nun lagern auch mindestens fünf teils schrottige Fahrräder dort. Sie sind sozusagen nicht betriebsbereit. Und wie fasst nun ein Verwalter derartigen Missbrauch gemeinschaftlichen Eigentums zutreffend auf? Müssen wir gleich an Wolfgang Schäuble denken, wenn wir eine Kennzeichnungspflicht für betriebsbereite Fahrräder einzuführen gedenken? Oder die Sache mit dem orange farbenen Punkt. Unser Hausbesorger wird beauftragt, auf all diejenigen Fahrräder, die nach seinem persönlichen Eindruck nicht mehr betriebsbereit sind, einen gelborange farbenen Punkt aufzukleben. Das ist noch nicht Sachbeschädigung, wie erregte Gemüter gleich behaupten werden, sondern erst einmal eine Behauptung. Nun muss der Besitzer des Schrottfahrzeugs den Gegenvortrag antreten und sich mit uns in Verbindung setzen. Es wird eine Einigung angestrebt. Der Weg ist das Ziel. Aber auch: Errare humanum est (Irren ist menschlich). In der Hoffnung, es wird als eine empfehlenswerte, sinnstiftende Tätigkeit angesehen und nicht als modernes Raubrittertum der Verwalterin. Wir arbeiten an einem freundlichen Gesamtäußeren. Auch der Wohnanlage…..

Zweitens ist der Fahrradständer wirklich doof. Er ist eigentlich viel zu klein für die große Anzahl der hier abgestellten Fahrräder. Nicht wenige lehnen hilfsweise an der dafür ungeeigneten Müllplatz-Pergola aus Holz, die vor kurzem entstanden ist. Die Begehung vor Ort ergibt: Wir schaffen einen neuen an, der beidseitig Fahrräder aufnehmen kann und mit mindestens zwölf Stück bestückt werden kann. Die Fahrradfahrer merken an, dass der Einschub aus Metall aber wenigstens einen ausreichenden Lenkerabstand haben muss. Das merken wir uns, denn wir waren ja selten bis nie mit dem Fahrrad in dieser Wohnanlage.  Schön wäre ja, wenn wir als schlau und gut durchdacht in Erscheinung treten würden. Werden wir vielleicht sogar…mal sehen.

Zusage für zwei Stolpersteine ist unterwegs….

Update

Verlegebeispiel (Quelle: stolpersteine)

Verlegebeispiel (Quelle: stolpersteine)

Vor kurzem hatte die Website gesichtspunkte.de über das künstlerische Projekt interner LinkStolpersteine des Kölner Künstlers Günter Demmrich berichtet und dazu aufgerufen, selbst Stolpersteine zu sponsern. Wie die Website externer hyperlinkgotthal.de mitteilt, wurden nun die ersten zwei Sponsoren an die Berliner Projektkoordinatorin übermittelt, die bereit sind, einen Stolperstein zu finanzieren. Das Projekt Stolperstein wird seit kurzem sporadisch auf Wohnungseigentümerversammlungen angesprochen, mit der Zielsetzung, weitere Sponsoren für dieses Projekt zu finden.

Idee des Monats: die Bauankündigung

Idee des Monats

Idee des Monats

Tatort Berlin-Schöneberg und eine Achse nach London und auf die griechischen Kykladen, eine Inselgruppe: der Wohnungseigentümer Stuttgart (* Name von der Redaktion geändert), der in London wohnt, lebt und arbeitet, hat die griechischen Mieter nach Jahrzehnten erfolgreich dazu veranlasst, die Wohnung zu räumen. Diese hat nun eine Art gefühlten Instandhaltungsstau hinter sich. Sie muss von Grund auf renoviert werden. Alles muss verändert werden, um die Wohnung in einen zeitgerechten Zustand zu versetzen.

Die Handwerker sind seit einigen Tagen dort. Das Telefonaufkommen bei der Verwaltung steigt merklich an. Bis zu fünf Mal pro Tag rufen erzürnte Wohnungseigentümer an. Die Arbeiten sind irgendwie kopflos im Gange, wird eingewendet. Da sei so eine „türkische Handwerkertruppe“ am Start, ob das Schwarzarbeiter seien? Nein, das ist nicht der Fall. Erst fallen einige nichttragende Wände (Sondereigentum), es entsteht Höllenschutt. Der muss durch das frisch renovierte Treppenhaus nach unten getragen werden. Das Treppenhaus ist hochwertig. An den Paneelen ist „stucco veneziano“ verarbeitet, eine ganz exquisite Spachteltechnik, die Flächen glänzen spiegelglatt und sehen edel aus, irgendwie marmoriert, gelblich. Sehr schick. Auf den Fussböden ist Kokos verlegt, mit Messingstangen.

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Das Restaurant ‚Waldhaus‘ an der Onkel-Tom-Strasse in Zehlendorf

Gastrotipp

Waldhaus, Visitenkarte

Waldhaus, Visitenkarte

 

Das Waldhaus Zehlendorf ist hier ursprünglich etwas irreführend verschlagwortet worden als Sommergarten. Dem ist beileibe nicht so. Es stimmt zwar, dass eine Vielzahl von Zehlendorfern vornehmlich an warmen Tagen dorthin schwoft, aber das tut der Gastronomie im übrigen keinen Abbruch. Beispielsweise wird jeden Mittwochabend Spanferkel angeboten, zu einem angemessenen Preis von 12,95 EUR pro Portion (Stand: 03.06.09). Das Waldhaus bittet insoweit um Reservierung. Das hat der Rezensent gerade nicht getan, sondern einen Überraschungscoup gelandet. Spanferkel essen ohne jede Voranmeldung, das war drin. Das Spanferkel frisch aus dem Ofen, mit einer Honig-Senfsoße (Prädikat: superlecker) und Wirsing mit Kartoffelspalten. Wir können uns zusammengefasst nicht beklagen: Das Spanferkel war ‚kross‘ mit lecker Kruste und im übrigen sehr zart.

Mein Beitrag zum externer hyperlinkWaldhaus Sommergarten auf Qype.

Geschichte in Augenblicken: Das ‚Aufmüpfen oller Kabachen‘ im Wandel der Zeiten…

Historie

 

Wir schreiben das Jahr 1980 und ein Auszubildender beginnt seine berufliche Zukunft als externer hyperlinkKaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Die Auszubildenden der externer hyperlinkDeutschen Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues, kurz DEGEWO, waren schon anfänglich in erste Untergruppierungen von Jugendlichen verstrickt. Es gab die ersten Popper, eine Spezies, die inzwischen ausgestorben ist. Schicken Seitenscheitel, eine Möhren-, nein Karottenhose, schwarze Lackschuhe mit Schleifchen drauf. Gott bewahre. Wohnungswirtschaftler waren allerdings nicht Punks, denn das hätte nicht zusammen gepasst. Die Eltern nicht weniger Heranwachsender auf der Suche nach beruflichem Profil empfehlen uns: ‚Geh doch zur Polizei, das ist sicher, und die suchen noch Nachwuchs.‘ Gut, pro forma mal einen Einstellungstest und dann noch Hotelkaufmann. Ein ganz schwieriges Unterfangen. In ganz Berlin(West, anno 1980) bilden sie zwei Hotelkaufleute aus. Das Steglitz International hat gerade eröffnet und der Personalchef will sich noch nicht zur Frage äußern, ob denn auch Auszubildende eingestellt werden. Das Arbeitsamt, Referat Lehrstellensuchen, am Ernst-Reuter-Platz empfiehlt kaufmännisch Interessierten: Mach doch Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft! Was? Diesen Beruf gibt es? Und -schwupps- schon eingestellt. Die Idee hört sich bestechend an: ‚Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin bauen und bewirtschaften öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau für die breiten Schichten der Bevölkerung.‘ Das hat so was von Sozialarbeit, gemeinnützigem Beruf und edler Tätigkeit.

22. September 1981 – Potsdamer Str., Schöneberg: Der aus Westdeutschland eingereiste Hausbesetzer externer hyperlinkKlaus-Jürgen Rattay gerät unter tragischen Umständen unter die Räder eines Linienbusses der BVG und wird zu Tode geschleift.

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