892/2010: Müllentsorgung in Berlin: Die Orangen stellen jetzt Piloten der „Orange Box“ auf, was soll’s?

Die Berliner Orangen! BSR

Die Berliner Orangen! BSR

Da leg ich mich doch lieber hin, das hat doch alles keinen Sinn, ich will, dass alles besser wird, dass endlich was passiert. (Ideal, 1980)

Diversifikation allerorten. Wer einen Mobilfunkvertrag abschließt, ist bereits leicht gereizt. Die Begriffsverwirrung und ein allgemeiner Tarife-Kuddelmuddel sind inzwischen Alltag. Jeder sucht nach Schlagworten und Kopfstützen, gedanklichen Brücken, um erklären zu können, warum es richtig ist, den speziellen Tarif abgeschlossen zu haben. Auch beim Müll ist der Tarife-Kuddelmuddel inzwischen größer geworden. Tendenz ansteigend. Das neueste Produkt aus dem Hause BSR (Berliner Stadtreinigungsbetriebe) ist die „Orange Box“.

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Seit Juli 2010 hat die BSR damit begonnen, ca. 10.000 Müllplätze in Berlin mit der BSR-Wertstofftonne „Orange Box“ auszustatten. Damit soll es möglich werden, Müll nach Wertstoffen getrennt zu sammeln. Eigentlich nichts neues, schon bislang wird ein bisschen unterschieden: Papier, Glas, Biomüll, Restmüll. Neu ist jetzt die Umstrukturierung der bislang bereits vorhandenen Müllmengen in eine kompakte Abfallgruppe namens Wertstoffe. Man muss Begriffe wie diese eben nur neu definieren, und schon kommt was anderes dabei raus. Das BSR Pilotprojekt „Orange Box“!

BSR Pilotprojekt "Orange Box"

BSR Pilotprojekt "Orange Box"

Was steckt dahinter?

Die BSR informiert: Spätestens 2011 wird das deutsche Kreislaufwirtschaftsagesetz novelliert. So verlangt es eine EU-weit geltende Abfallrichtlinie. Wesentlicher Bestandteil der Novellierung wird sein, die Bestandteile von Hausmüll stofflich stärker als bisher zu verwerten, dies in Form einer Wertstofftonne. Die BSR verwertet gemeinsam mit ihrer Unternehmenstochter Berlin Recycling bereits heute rund 450.000 Tonnen pro Jahr, zu 78% stofflich. Ohne die Verwertung, also das Erzielen von Recycling- bzw. Verwertungserlösen, so die BSR, wären die Müllgebühren heute in Berlin um 5% teurer. Letztlich käme daher die Wiederverwertung auch und insbesondere dem Endverbraucher entgegen.

Wir wollen also ein Anreizsystem schaffen, durch Wertstofftrennung Hausmüll zu reduzieren und damit Kosten zu sparen. (Quelle: Kundeninformation Juli 2010)

Nachdem erste Pilotversuche in 6.000 Haushalten Berlins mit gutem Erfolg getestet wurden, werden diese nun ausgeweitet,

  1. über die Aufstellung von Wertstofftonnen auf zunächst 10.000 Müllplätzen in größerer Wohnbebauung innerhalb des S-Bahn-Rings,
  2. über Wertstoffiglus auf ca. 150 Standplätzen im öffentlichen Straßenland außerhalb des S-Bahn-Rings.

Die „Orange Box“ ist -lt. übersichtlichem Piktogramm-Grafikmodus“ wie folgt befüllbar bzw. nicht befüllbar, sagt die BSR

BSR "Orange Box"

BSR "Orange Box"

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