Jede Art von Frage kann die richtige sein, um sich gleich heimisch und wohl zu fühlen. Diese Frage erreichte uns heute und ich trage sie zum Zwecke der Beantwortung lieber in die Öffentlichkeit, anstatt mich im heimlichen Gezeter zu zweit zu verlieren. Die Frage lautet:
Am Donnerstag müssen wir uns auch entscheiden, welche Mülleinhausungen wir kaufen. Uns wurden von Seiten der Landschaftsarchitektin zwei Systeme angeboten:
Variante1) Für ausschließlich 120L Tonnen
Variante 2) Für 660L/1100L Tonnen, in der wir auch kleine Systeme unterbringen könnten.
Haben Sie Erfahrungswerte bzw. welches System würden Sie uns aus Sicht einer Hausverwaltung empfehlen?
Nun, die Antwort finde ich nicht schwer.
…
Generell ist der Müllentsorgungsmarkt mächtig in Bewegung und die Vermutung ist berechtigt, dass er sich noch weiter „ausfranst“ als konzentriert. Der Müllmarkt ist (noch) kein Konzentrat, auch wenn´s versucht wird. Eine Vielzahl von Wettbewerbern, unterschiedliche Leistungen, große, mittlere und kleine Gefäßarten. Mülltrennung, Mülldiversifierung, Müllvermeidung. Logistische Probleme unterschiedlicher Entsorger, Fahrzeuge, Touren und dergleichen sind in Berücksichtigung zu bringen.
Die Anlage, die vorliegend anfragt, wird 14 Wohnungseigentümer besitzen und in diesem Jahr bezugsfertig, ein Neubau im Projektgebiet an einem Straßenzug unweit der „Friesenjungs“ (* anderes Wort für die Polizei in der Friesenstraße).
Es ist einfacher, viele kleine Mülltonnen hinzustellen als viele Große. Erstens. Und zweitens ist es besser, mehrere Große hinzustellen, als viele, viele Kleine. Eine Hausverwaltung muss gewissenhaft eine Behälter-Grobeinschätzung vornehmen. Und dann im ersten Jahr bei Bedarf mehrmals nachkorrigieren. Oder anders gesagt: Wenn die Verwaltung was kann, bleibt es eventuell fast genauso wie ermittelt. Das ist das „hohe Kommissariat der Müllmengenberechnung“.
Im architektenmäßig geplanten Ansatz, wie man die Müllmengen der 14 Haushaltungen dort in den Griff bekommt, ist zu berücksichtigen:
a.) Da es einen gemeinsamen „Anrainer-Innenhof“ gibt, sollte die Möglichkeit der Verschließbarkeit der Container eine Rolle spielen, Stichwort: Mülltourismus. Aber auch „Gefahr der Brandstiftung“ an den Müllcontainern.
b-) Multifunktionale Einhausungen sind immer am besten. Von der Tendenz her versucht der Verwalter, so viel als nötige „Großbehälter zu stellen. Wenn das nicht potzblitzhässlich ist, wird das Streben des Verwalters danach trachten. Kleine Gefäße bilden die Ausnahme, vorliegend vielleicht der gesetzlich verpflichtende Biomüllcontainer, puh, der stinkt und sollte so klein als möglich (aber so groß als nötig) sein. Gelber Punkt, grüne Tonne ist „für umme“ (umsonst, kostenlos, richtiger bereits an der Supermarktkasse mitbezahlt, daher….) ohne zusätzliche Kosten zu haben, hier am besten 1.100 L-Container. Mitbedenken: Es gibt stadtweit immer wieder Probleme, weil der Grüne Punkt größtenteils nur 14-tägig tourt, auch deswegen.
Während also „die Orangen“ (BSR) wöchentlich touren, sind „die Gelben“ nur vierzehntägig unterwegs.
Recycling Papier lässt sich sogar kostenlos abholen. Da wir alle viel Papier wälzen und insbesondere in der Phase des Erstbezugs noch zusätzlich Kartonagen, Altpapier, Schriftverkehr mit dem vorbildlichen Projektanten (….) und vieles mehr entsorgt werden muss, ein weiterer Fokus zum Geld sparen. Große Einhausungen mit der Möglichkeit zur Schaffung vieler kleiner Tonnen sind am besten. Ohne jeden Zweifel.
In der Hoffnung, der Weltöffentlichkeit hiermit kostenlos behilflich gewesen zu sein.
Und nicht zuletzt: Gut Müll!
(EP)