Am Haus gibt es einen Übergabepunkt, wo die Zuständigkeit der Berliner Wasserbetriebe endet (an der Uhr). Was dahinter kommt, ist Sache des Hauses, was davor liegt, wird in der rechtl. Zuständigkeit der Wasserbetriebe gemanaged und unterhalten. Was aber, wenn beide sich sinnvoll absprechen müssen? Kollege Telefon war wenig hilfreich, war nachträglich hier jetzt zu berichten. Ich ersoff im Berliner Wasser, bereits bevor es die Betriebe verlassen hatte…
Ja, 50 Jahre liegen die „ollen“ Wasserleitungen jetzt im Grundstück drin: Stahlleitung Frischwasser, Abwasser vermutlich Tonleitung, so genau weiß das niemand. Man weiß auch nicht, ob die Abwasserleitung noch in Ordnung ist oder nicht, geschweige denn, wo sie eigentlich liegt. Früher war da mal ein Haus, dann kam da ein neues Haus drauf und die Verwaltung hat gefühlte 150.000 Mal gewechselt. Drum prüfe, wer sich an Verwalter bindet, ob er nicht gleich den Richtigen findet. Hoho….kleiner Witz am Rande. Die Verwalterunterlagen sind jedenfalls in diesem Punkt weg, oder anders: sie waren jedenfalls nicht mit übergeben worden. Auch nicht von dem Betrüger, den man in Berlin in den Achtzigern den „Einarmigen Bandit“ nannte. Ich erspare es dem Leser, das auch noch zu vertiefen. Der Punkt ist nun: Wo ist der Punkt?
Mit zunehmendem Alter (! Oho!) komme ich zu der Überzeugung, dass das moderne Hin und Her via Email nicht wirklich immer nur sinnvoll ist. Denn anstatt zu mailen, könnte man doch einfach mal die Arbeit direkt erledigen, oder? Das Vorhaben ist schnell gefasst: Ich muss die Berliner Wasserbetriebe anrufen.
Händels Wassermusik höre ich in der Warteschleife, schön! Allerdings hatte ich nicht vor, das gesamte Stück zu hören. Ungefähr so lange bleibe ich allerdings in der Warteschleife, obwohl ich vorher richtig die „4“ gedrückt habe, das ist für den vollautomatischen Telefonidiotsekretär die richtige Nummer „Wenn sie eine Frage zum Hausanschluss haben“. Ach, ich vergaß zu erinnern: Heute ist der 1. April. Die Sache hat kein „gutes Karma“, finde ich. Ich sitze hier und warte.
Schliesslich lasse ich mich (nochmals) zur Zentrale verbinden, da sitzen Menschen. Das ist schlau. Menschen kann man betroffen machen.
Im Gespräch eine Punktlandung machen? Bin ich Pilot? Die etwa?
Schliesslich lande ich bei der Rohrnetzbetriebsstelle Lichterfelde, die für Lankwitz zuständig ist, erfahre auf mehrfaches Nachfragen und Nochmalverbinden hin den Namen der zuständigen Sachbearbeiterin, die auch Teamleiterin ist, und ich lerne, dass der Frischwasseranschluss von einer anderen Dame bearbeitet wird, als das Abwasserrohr. Herrjemineh!
Es ist absolut zwecklos, da anzurufen! Da lässt sich gar nichts klären. Mit wem ich auch spreche: Immer sind die Mitarbeiter unkonzentriert, hören mir nicht richtig zu, fallen mir ständig ins Wort, etwa mit Rückfragen „Und was ist Ihr Problem“ und ich will schon laut „Schnauze“ brülle, da besinne ich mich eines Besseren. Denn die Antworten, die sie mir auf meine Fragen geben, sind immer irgendwie gehetzt, sie fließen zu schnell aus berufenen Mündern, denn meinen Fragen wird kaum bis zu Ende zugehört. Immer sind es Stereotypen, verinnerlichte Textbausteine, mit Fragmenten denkbarer Antworten auf Fragen, die ich eigentlich nie gestellt hatte.
Nein, ich hatte mein Fragegerüst von Anfang an fest und steif im Kopf und davon abweichen wollte ich nicht.
Vergiß es! Du bist nicht der Nabel der Welt. Es ist zwecklos sich vorzunehmen, heute mal alles fixer, rascher, effizienter zu bearbeiten. Denn dein Vorhaben ist nur Zufall. Du hast die Rechnung ohne die Anderen gemacht. Die Anderen haben heute keine Lust, dir behilflich zu sein.
Es war zwecklos: Ich schicke doch besser eine Email. Auf Antworten kann ich jetzt nur noch hoffen! Ich hoffe, es wird individuell geantwortet. Weil aber die Berliner Wasserbetriebe jede Email grundsätzlich systemgeneriert bestätigen, ist die Hoffnung zumindest für heute vergebens. Was will ich warten: 1. April. April, April!
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