1449/11: Buchtipp: Die „Geschmacksschule“ von Jürgen Dollase setzt die Hippie-Ära mit anderen Mitteln fort: mit ihm als Löffelpapst

Geheimtipp: Bitte nicht weitersagen!

Sachbücher zur Kulinaristik und Gastrosophie erweitern das Verständnis von Geschmack und Kochkunst. Darin geht es ihm nicht in erster Linie um das Nachkochen von Rezepten, sondern um das Erlernen einer Geschmackskultur. Der jeweils eigene Geschmack soll systematisch sensibilisiert werden. Entgegen der vorherrschenden Orientierung an der Haute Cuisine plädiert Dollase für eine „demokratische Esskultur“, da guter Geschmack schon mit einfachen Zutaten und damit von jedermann „erlernbar“ sei.  (aus wikipedia: über „Jürgen Dollase“)

Jürgen Dollase (Jahrgang 1948) war früher mal Keyboarder. Seine Band hieß Wallenstein und dies zu Zeiten, als die Menschen anfingen, ihre Haare immer länger wachsen zu lassen. Am Haarschnitt hat sich seitdem wenig verändert, nur ist Jürgen Dollase bereits vor einiger Zeit zu anderen, neuen Ufern aufgebrochen. Die Art und Weise, auf die er dies tat, ist irgendwie auch ein bisschen einer „freaky nature“ geschuldet. Dollase hat sich der Küche ganz und gar verschrieben. Rüttelt an Essgewohnheiten. Bzw. bekämpft Bewusstseinsstörungen.

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1440/11: Lied des Tages: Leben & Sterben lassen – Live & Let Die – Paul McCartney (1973), und facebook ist der Spion, bei dem´s piepte!

Ich komme zurück auf das Jahr 1973. Der Film „Leben und Sterben lassen“ wurde gestern Abend ausgestrahlt. Sollte ich das neue facebook-Profil mit diesem Wissen ebenso gewissenhaft füttern, meine (neue) Timeline mit Erinnerungen füttern? Damit jeder weltweit sehen kann, was ich 1973 von diesem Bond-Film hielt? Nein nein, die Diskussion um „Euro-Bonds“ ist mir nicht entgangen. Ich bin ebenso dagegen, wie die derzeitige Regierung. Mein Bond gehört nach Europa, die Briten sind auch dagegen und dem Zuckerberg werd ich nichts stecken, diesbezüglich. Klara Fall, Klara Kopp und „klar wie dicke Tinte & Plumpudding“, letzteres sagte früher immer mein Englisch-Lehrer.

So langsam, Stück für Stück, rollt mein zweites Leben in der „digitalen, zweiten Lebensrolle“ aus. Ich werde nun aufgefordert, auch die rückwärtigen Aspekte meines Lebens zu bearbeiten. Es geht darum, sein ganzes Leben vor den anderen facebook-Usern dahin zu blättern. Nacktbilder sind allerdings weiterhin verboten. Bei gewissenhafter Bedienung eine transparente Rückschau auf ein Leben. Die Frage ist, wie viel Transparenz verträgt das eigene Leben und die andere Frage lautet, was es bringen soll, ein so rückwärts gerichtetes Leben zu führen, bzw. sich in der Rückschau in konkrete Arbeit zu begeben?

Abgesehen davon: Wer im Hier und Jetzt lebt, der wird aber -ab sofort- bzw. nach der Umstellung auf das neue Profil, auch hinsichtlich aller „Phasen seines jetzigen Lebens“ transparenter. Denn Andere dürfen dann in der timeline scrollen und so lässt sich prima herausfinden, wie jemand -sagen wir im Januar 2012- gerade so drauf war. Der Spion, der mich liebte. Bzw. Der Spion, der mein Leben siebte. Durchsiebte. facebook ist auch der Spion, bei dem´s piepte.

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1435/11: Prognosen: Über den Mythos von Solarenergie: Nur noch kurz die Sonne anwerfen und dann Geld verdienen! Quo vadis?

Milchmädchenrechnung

Das Leben ist teuer, ineffizient und voller Gefahren. Das hat auch Rainer Hoffmann aus Recklinghausen herausgefunden. Inzwischen weiß Rainer Hoffmann, dass die Prüfungsrechnungen der werbewirksamen Versprechungen um eigene Gesichtspunkte in distanzierten Betrachtungen zu ergänzen sind. Sprüche wie „Sparen Sie bis zu 70% der Warmwasserbereitungskosten“ mögen inhaltlich sogar stimmen. Der Fachmann weiß: Für die Brauchwassererwärmung benötigt der übliche Durchschnittsmensch in Deutschland allenfalls 12% der insgesamt benötigten Energie. Spart man aber von 12% seiner Energiekosten bis zu 70% ein, so liegt die Gesamtersparnis gerade bei etwas über 6%. Nachgerechnet wurde, dass die Amortisation bei solchen Milchmädchenrechnungen dann bei ca. 25 bis 28 Jahren Amortisationszeit liegt. Shit happens.

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1424/11: Sinnfragen: Wieviel Kommerz verträgt der Mensch? #Crashtestdummies

Dieser Irrsinn in in deinem Land nicht verfügbar!

Dieser Irrsinn in in deinem Land nicht verfügbar!

RBB-Fernsehen gerade: Die französische Automobilindustrie testet Geländewagen. Dabei im Versuch: echte Menschenleichen. Auf die Frage: Warum nehmen Sie keine falschen? Antwort: Es gibt keine falschen Menschenleichen. Benutzt werden gespendete Leichen. Das Ergebnis des Crashtests: Wäre niemals mit Crashtestdummies auszutesten gewesen. Allerdings: Der Versuch der Industrie stößt zumindest bei mir an die Geschmacksgrenzen und ich frage mich, ob man für Geld wirklich alles kaufen kann. Auch die Leiche eines Gestorbenen? Totenruhe adé und kurz gesagt: Widerlich! – Das Wort „Ethik“ erscheint einem nicht mehr gänzlich sinnleer.

Und im Übrigen Bilder einer Versuchsanordnung mit Ergebnis: Die Leiche wird aufgehangen, angezogen mit Schutzanzug (wie Kleidung) und hinterher fährt ein Geländewagen gegen die Leiche. Jemand zählt noch einen Countdown herunter auf Französisch. Aber es ist nicht „drei-zwei-eins“ und dann meins. Heraus kommt sinngemäß: Die Leber wurde mit ein paar saftigen Rippenbrüchen durchbohrt. Ein leitender Versuchsarzt ist erleichtert: „Das hätten wir mit Crashtestdummies nie herausbekommen!“ – Siehste, ein echtes Glück.

 

(EP)

1403/11: Lied des Tages: „Du läßt dich geh´n“ von Charles Aznavour

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Charles Aznavour: Du läßt Dich gehn  (via Youtube)

Sich geh´n lassen: Ein Beziehungskiller!

Der Beschwerdeführer Charles Aznavour ist männlich und sein Lied schon etwas älter. Es ist aus einer anderen Zeit. Ja, so ist das: sie lässt sich gehen, er beschwert sich darüber. Und irgendwann lässt er sie gehen, so wie man in einer Beziehung jemand anderes ziehen lässt, weil man zu viel an ihm auszusetzen hat. Ob die Gründe hier wohlweislich zutreffen, das ist eine ganz andere Geschichte. Es ist eher eine gefühlvoll angemeldete Stimmungslage. Ein Bericht zur Lage der Beziehung.

Das Lied ist berühmt geworden, ein zeitloser Klassiker. Da kommen die „Toten Hosen“ nicht an das Original ran, auch wenn es lustig ist, wie sie den Klassiker interpretiert haben. Aber wer braucht schon verzerrte E-Gitarren, um das Stück zu fühlen. Es ist doch eher störend, wenn die Gitarren bratzen! So als hätte niemals ein Stück Musik seine Berechtigung, wenn es nicht binnen weniger Songstruktur-Minuten in etwas Ätzendes umkippt. Nö, so war das von Charles Aznavour nicht gedacht. Das ist (zum Beweis) verlinkt. 

Weblotse

(EP)

1395/11: Korrekturhilfe: Alternativen muss man haben #Verwalterwechsel #Traumjob Hausverwalter

Korrekturhilfe "Verwalterwechsel"

Manche Häuser sind wahre Schätze, manche sind Bruchbuden. In manchen Häusern tobt ein guter, netter Geist, in anderen hängt der Hausfrieden einfach komplett schief. In manchen Häusern hassen sich Menschen bis aufs Blut, in anderen gibt es eine achtbare Koexistenz aller guten Seelen im Hause. Warum eine Wohnungseigentümergemeinschaft erfolgreich ist oder nicht, das hängt von ganz vielen Faktoren ab. U.a. auch von einem guten Hausverwalter. Aber nicht nur. Heute ist ein besonderer Tag: Unsere Bundeskanzlerin wird heute vermutlich sagen, dass sie sich freut. Muammar al Gaddafi soll tot sein. Einen Nachruf kriegt der hier nicht. Nicht hier.

Alle Jahre wieder kommt das Christuskind. Weihnachten bringt es schöne Geschenke, es duftet nach Lebkuchen. Weihnachten, hach, das ist auch ein fest eingeplanter Termin des zur Ruhekommens und der inneren Einkehr, besonders in den Tagen zwischen Weihnachten und Neujahr. Viele schließen ihr Büro, nehmen ein paar Tage Ferien, sind einfach nur gern weg. Auch der Verwalter ist weg. Den „Weihnachtsfrieden“ rettend ist das Büro geschlossen. Im neuen Jahr soll alles viel besser werden.

Das denken sich auch Eigentümer, die ihren bisherigen Verwalter in diesem Jahr wieder rechtzeitig „in die nächstjährige Wüste“ schicken. Dazu ist Zeitmanagement und Obacht erforderlich.

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1394/11: Lied des Tages: Allein unter Gurken – performed by Olaf Maske

Banner Essen für Eigentümer, Mieter & Verwalter

Ist man ein Spinner, Träumer oder Idealist, wenn man sich kritisch mit Ernährung, Nahrungsbeschaffung, Kaufverhalten und Konsum auseinandersetzt? Der Berichterstatter ist seit ein paar Monaten als „bekennender Flexitarier“ unterwegs. Bewusst verzichten, weniger Fleisch essen, erheblich weniger. Lange nach Worten gerungen, im Entwurf war es der „Wochentagsvegetarier“. Ich musste der Sache einen Namen geben. Was Kurt Tucholsky schon längst herausgefunden hatte: Es gibt keinen Neuschnee. Längst hatten andere die Gruppe, der ich mich künftig zuordnen mochte, als „Flexitarier“ bezeichnet. Gut, das unterschreibe ich, bis auf weiteres und niemals gleich für immer. Momentan finde ich die Grundeinstellung, Flexitarier zu sein, äußerst sympathisch, gewinnbringend und im Grunde genommen ein Modell für eine bessere Welt ohne Massentierhaltung. Das erschöpfend zu vertiefen, verzichte ich hier bewusst. So wie auf Fleisch und, Leute, heute ist ein Wochentag im Leben eines Wochentagsvegetariers! Bis man mich davon überzeugt, dass es richtig sei, Tiere in Massen zu halten, sie zu schlachten und täglich große Mengen von ihnen aufzuessen.

Olaf Maske ist ein Berliner Musiker und „Kiez-Unternehmer“. Er verkauft „Kabel und Steckers“ am Bahnhof Westend, wo man ihn seit Jahrzehnten als feste Größe kennt und schätzt.

Ansonsten ist Olaf Maske auch „der vor dem Wind wohnt“. Dort hat er sich Gedanken gemacht über Globalkonsum, Fleisch essen, kurz: wohin das alles führt. Und witzig verpackt. In dem musikalischen Stück „Allein unter Gurken“ fasst Maske viele heiße Eisen an, von denen niemand behaupten kann, sie seien gar nicht existent.

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1374/11: Wahlen 2011 Berlin: Das vorläufige Endergebnis, die fetten Jahre sind vorbei, heut ist alles nur Kartoffelbrei!

Gegenwärtiger Stand der Fischereipolitik: Schwäne auf Ostsee!

Gegenwärtiger Stand der Fischereipolitik: Schwäne auf Ostsee!

Schon als kleiner Junge war das so. Ich war schon immer neugierig. Meine Mutter hat sich deshalb in der Nachkriegszeit immer Sorgen um mich gemacht, weil ich nicht sofort nach der Schule nach Hause kam. Berlin war ja damals nicht ganz ungefährlich. Ich bin überall hingegangen und hab den Leuten zugesehen: beim Bäcker, beim Schuster. Das ist auch Danebenleben: die Seitenstraßen gehen. (Rolf Zacher, Interview mit Focus, auf die Frage, was er so alles angestellt habe?)

Berlin hat gewählt. Das vorläufige Endergebnis liegt vor. Glück im Unglück: Weil eine Vielzahl von Parteien zur Wahl steht, was hinsichtlich der 5%-Klausel weitgehend „witzlos“ ist und die „Minderheiten“ nur noch kleiner macht, hat das auf der rechten, politischen Geländeecke zu Splitterbrötchen-Effekten geführt. Natürlich kann man die rechten Ecken des Wahlergebnisses genau so gut zusammen zählen und aufaddieren, dass im Ergebnis doch eine „besorgniserregend hohe Zahl“ von Wählern 2011 so gewählt haben.

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1328/11: Kritik: Der Guttenberg-Aspekt einer Fällung von Saalweiden in Berlin-Schöneberg #Skandale

Merke: Eine Ulme ist keine Saalweide. Und umgekehrt. #Gärtnerwissen

Es ist richtig, dass schon seit Jahren das Bemühen der öffentlichen Verwaltung dahin geht, holzfreies Papier zu verwenden. Rettet die Bäume! Und doch ist „holzfreies Papier“ hart und nicht „alt wie ein Baum“. Die Saalweide im Hofe des Mehrfamilienhauses in Berlin-Schöneberg einer Wohnungseigentümergemeinschaft steht da schon seit Jahren dumm rum. Eigentlich ist es ein ansehnliches, schönes Stück, aber es wächst. Flachwurzler oder Tiefwurzler? Keine Ahnung.

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1325/11: Hausordnung: Im deutschen Verbotsschilderwald sind Skurrilitäten keineswegs selten! #One Way Wind

Und die Lieder singen weiter
vom Frieden auf der Welt.
Und der Wind ist ihr Begleiter
unterm weiten Himmelszelt.
Ja wir hören immer wieder
und es klingt so wunderbar,
wenn die Menschen sich nur lieben
werden Märchen einmal wahr.

One Way Wind, The Cats, 1973

Ja, man kann alles ordentlich beschriften. Das geht. Kein Problem.

Wir kennen Mehrfamilienhäuser, in denen alle 5 m irgendein Hinweis, eine freundliche Belehrung und/oder ein Warnhinweis für „mehr korrektes Verhalten“ der Hausbewohner angebracht ist. Schon vor einiger Zeit haben wir uns in Berlin-Kreuzberg in einem „nicht von uns verwalteten“ Treppenhaus darüber beölt, dort steht: „Fahrräder abstellen verboten!“ Direkt dort, wo die Fahrräder immer stehen. Mit Vehemenz und trotz alledem. Nun streunerten wir wieder durch die Gegend dort und gelangten noch einmal dorthin, wo wir schon waren.

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