Mietertipp: Für die Einhaltung der Hausordnung müssen Tierbesitzer beizeiten mit ihren Tieren üben

Hausverwaltus maximus

Hausverwaltus maximus

Um im Mehrfamilienhaus nicht unangenehm aufzufallen, wird von professionellen Hausverwaltern insbesondere vor Weihnachten dringend empfohlen, mit dem eigenen Tier rechtzeitig Trainingseinheiten anzufangen, damit das Tier sich dem Menschen adäquat gegenüber benimmt. Direkt aus einer solchen Trainingseinheit stammt dieser Kurzbeitrag. Da die Tierhaltung sich in der Rechtsprechung aller bedeutenden Gerichte immer mehr zur Selbstverwirklichungs- und Selbstbestimmungsdomäne freier Menschen (und Mieter) entwickelt, konnte gesichtspunkte.de in diesem Fall nicht anders, als sich ggü. dem strikten Verbot von Kleintierhaltung zu erlebnispädagogisch wertvollen Verhaltenstipps durchzuringen.

via Youtube (bereits mit > 50.600 Zugriffen)

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Update 06.01.10

Der künftige Zehlendorfer Hausbesitzer Axel B. aus Berlin-Charlottenburg informierte uns heute über sein künftiges Haustier und kündigte an, trotz werdender Mitgliedschaft in einer Mini-WEG in Berlin-Zehlendorf das Recht auf Haustierhaltung stringent und ‚mit verve‘ durchzusetzen. Beigefügt war folgender Videobeitrag:

Wir wünschen problemfreies Wohnen, demnächst in Zehlendorf, Herr B. aus C. nebst Familie!

Ein Spaziergang in Berlin-Mitte war wirklich gut bewacht gestern abend..600 Polizisten räumen aus!

Polizeiticker auf gesichtspunkte.de
Polizeiticker auf gesichtspunkte.de

Zitat Das bunte Kreuzberg steht der Stadt gut zu Gesicht. … Meine eigene Familiengeschichte hat viel mit Berlin zu tun; es war die Heimat meiner Großeltern. Mein Großvater arbeitete hier am Gericht, meine Oma wohnte bis zu ihrem Tod am Schlachtensee. Fast alle meine Geschwister studierten in Berlin.“ Campino, Sänger der Toten Hosen, im Interview mit der Berliner Morgenpost, das ganze Interview hier)

Wer gestern am frühen Abend die Zeit sinnlos in Berlin-Mitte verplemperte, fühlte sich zwangsläufig ganz, ganz sicher. Erst heute war aus einigen gutinformierten Medien zu erfahren, was der offenbar geheim gehaltene Grund für einen Großeinsatz von 600 Polizisten in Berlin-Mitte war. Eines der letzten besetzten Häuser (ja, damals war’s) wurde zwangsgeräumt. Das Haus steht in der Brunnenstr. 183 in Berlin-Mitte.

Googlemap

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Hintergrundrecherche: A.C.A.B. an der Wohnungseingangstür löst Richtersprüche aus

A.C.A.B - All cops are bastards

A.C.A.B - All cops are bastards

Wieder so ein Fall: da hat einer in Berlin-Neukölln etwas an seine Wohnungstür gehängt. Findet er’s lustig? Was bedeutet es überhaupt.

Die Recherche ergibt: Die Buchstabenabkürzung steht für ‚all cops are bastards‘ und deswegen hat hier jedenfalls die Polizei keinen Zutritt. Den wird sie wohl auch nicht geltend machen, denn es gibt ja das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung. Das OLG Karlsruhe hat dazu in dem Fall vom 23. Juni 2008 – Az. 1 Ss 329/08 – entschieden, dass sich strafbar wegen Beleidigung (§ 185 StGB) macht, wer auf einen Polizisten zeige und diesem zurufe: ‚A.C.A.B.‘.  Selbst schlechtes Englisch sprechende Polizeibeamten könnten sich also darauf berufen. Nähere Informationen und auch Abgrenzungsversuche beispielsweise zum Tragen eines T-Shirts mit diesem Aufdruck hier.

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Report: Nachbarn – Wenn’s beim Liebesspiel zu laut wird, dürfen sich Nachbarn darüber beschweren

Keep it under control!

Die Nachrichtenagentur AFP meldete heute auszugsweise folgendes:

Zitat Diese registrierten Lärmpegel zwischen 30 und 47 Dezibel. Ein Richter und zwei Schöffinnen hörten sich die Aufnahmen anschließend an. „Ich hörte eine männliche Stimme laut brüllen, was ich als sehr nervend empfand“, sagte eine der Beisitzerinnen. Ihre Kollegin bezeichnete den Lärm als „hysterisches, nahezu ununterbrochenes Schreien“. Es habe sich angehört, „als ob jemand umgebracht würde“ und sei „sehr beunruhigend“ gewesen.“ (Meldung auf yahoo-Nachrichten ungekürzt hier)

In der Tat. Es ist ein tierisches Gestöhne und viel zu laut. Für Laien: eine Anhebung der wahrgenommenen Lautstärke um +4 dbA empfindet der Mensch als gefühlte Verdoppelung der Lautstärke. Der englische Fall trifft auch, wen wird es wundern, auf bundesdeutsche Verhältnisse zu und wird Hausverwaltern durchaus des Öfteren zur Regelung angetragen. Ob in einer Art Mediationsgespräch zwischen zwei übereinander Wohnenden, das wäre noch sehr direkt.

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Das Bundesverfassungsgericht (2 BvR 693/09) rügt die Arbeit der Vorinstanzen zum Thema Hausverbot

Bundesadler

Bundesadler

Kernfrage:

Hat hier jemand schon mal Probleme nach dem Grundsatz der praktischen Konkordanz fallbezogen zu lösen versucht? (Hä? Was’n das) – Antworten darauf…

Sind Wohnungseigentümer gute Arbeitgeber, wenn sie einen Hauswart anstellen? Oder würden Wohnungseigentümer einem solchen Arbeitnehmer hingegen Vorschriften machen, die diese in einem sonstigen Arbeitsleben niemals hinzunehmen bräuchten? In eine ähnliche Richtung kann die Vermutung gehen, dass, wer eine Eigentumswohnung besitzt, dieser auch berechtigt ist, diese zu bewohnen. Mit oder ohne Lebensgefährten, Lebensabschnittsbegleiter, Trauring, gleichgeschlechtlich, gemischtgeschlechtlich, schwarz, weiß, grün, gelb und so weiter…

Die Bundesverfassungsrichter Udo di Fabio, Siegfried Broß und Herbert Landau haben sich jetzt mit einer Verfassungsbeschwerde einer Wohnungseigentümerin aus dem Raum Mainz beschäftigt, die eine Beschlussfassung der Wohnungseigentümerversammlung über ein Hausverbot gegen einen Besucher der Beschwerdeführerin betrifft. Die Eigentümerin ist an einer schizoaffektiven Psychose erkrankt. Die Beschwerdeführerin ist nicht in der Lage, ihren Alltag allein zu bewältigen. Sie benötige dringend die Unterstützung ihrer einzigen Kontaktperson, ihres Lebensgefährten R. (* Name geändert).

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Rotlichtmilieu: Wie wohnt es sich über einem Puff? – Gedanken dazu

Otto – Soundschnipsel

Rotlicht

Rotlicht

Im Sperrbezirk zu wohnen, oder in einem Haus, in dem auch ein Bordellbetrieb ausgeübt wird, ist den wenigsten vertraut. Es leben definitiv mehr Menschen außerhalb von lüsternen Bewohnerzonen, als in ihnen. In Berlin-Wilmersdorf gibt es ein Haus, in dem das Rotlichtmilieu dezent, aber nicht ohne Spannungen betrieben wird. Die Anwohner hatten es bereits längere Zeit hingenommen. Und sich mit der Zeit damit arrangiert. Irgendwie geht es schon.

Wenn man nur Rücksicht nimmt, lässt es sich vorstellen, dass Rotlicht und Wohnlicht in friedlicher Koexistenz an und bei Bedarf auch ausgeschaltet werden. Im Dunkeln ist gut munkeln. Oder: Aufeinander Rücksicht nehmen. Auf wechselseitige Befindlichkeiten und Schamgrenzen. Die Hausbewohner haben ihre Interessen. Stehen ihnen die Interessen der geschäftlich Interessierten (im Rotlicht) gleichberechtigt gegenüber? Ginge es nach einem demokratischen Bewohner-/Nutzerproporz, eindeutig nicht. Die Rotlichtgeschäftsfrauen wären ‚krass‘ in der Minderheit. Es geht nicht um Demokratie dabei. Es geht um friedliche Koexistenz. Sich gegenseitig akzeptieren und die einen tun lassen, was die anderen nicht erträglich finden, was sie aber nicht ändern können. Was sind dann die Kerninteressen eines florierenden Rotlichtgeschäfts, die man nicht verletzen darf? Ist dieses Geschäft überhaupt noch florierend? Hat es in den letzten Jahren nicht in Wirklichkeit spürbar abgenommen?

Es ist, wie es ist. Geschäfte müssen gemacht werden, es geht für jeden ums Überleben. Für diejenigen, die dort wohnen und schlafen ebenso, wie für diejenigen, die nur hierher kommen, um mit anderen zu schlafen oder Kunden wunschgemäß zu bedienen. Es kommen Freier dorthin, die auf eigenen Kanälen dorthin gelockt wurden. Es sind Männer, die sich bedienen lassen wollen. Wer gut bedient wurde, kommt gern wieder. Stammkundschaft. Im Gegensatz dazu: Laufkundschaft.

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Gemeinschaftliche Einnahmen sind für die Instandhaltungsrücklage gut! Beispiel: Fahrradständer

Fahrradständer, abgelaufenes Modell

In einer WEG in Berlin-Schöneberg wurde ein Fahrradständer neu angeschafft. Der sieht nicht so aus, wie das hier auf dem Foto gezeigte Modell. Er steht jetzt neu montiert in einem mit Glasdach überdachten Lichthof, dort können besonders hochwertige Fahrräder super untergestellt werden. In der Email an die Mitleser einer geschlossenen Newsgroup dieser Wohnanlage schreibt die Verwalterin jetzt folgendes:

Zitat Der neu angeschaffte Fahrradständer (Lichthof – dort acht Abstellmöglichkeiten, trocken,
abschließbar) ist nun verabredungsgemäß montiert. Es stellt sich jetzt die Frage, wie damit
künftig umgehen? Mit dem Beirat ist diskutiert worden. Diskutiert wurde bereits auch in der Versammlung, diese acht Stück für einen monatlichen Mietzins von 5,- EUR je Platz zu vermieten
.

Wir bitten dieses Forum von Wohnungseigentümern hierzu um gezieltes Feedback,  bzw. Äußerung von Meinungen, ob dies weiterhin Konsens ist?

Gibt es bereits einzelne Interessenten, die eine derartige Anmietung (zugunsten der Insta-Rücklage der WEG !!!) für sich in Erwägung ziehen? Derartige
Anmietungsinteressen sollten aber nur mir persönl. mitgeteilt werden, da es die anderen Mitleser dieses Forums wahrscheinl. weniger interessiert.“ (Quelle: Email einer WEG-Verwalterin an geschlossene Newsgroup)

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Die Welt, die dreht sich: Kündigung wegen Verzehr von Brotbelag

Prognosen

Die Welt meldet in ihrer heutigen Online-Ausgabe, Zitat

Zitat Ein Bäcker (26) kostete Brötchenbelag im Wert von weniger als zehn Cent – und flog aus seiner Firma. Nun muss die Großbäckerei den Mitarbeiter laut dem Urteil zweiter Instanz weiterbeschäftigen. Der junge Mann bereitet sich auf den nächsten Streit mit dem Arbeitgeber vor.“

Der ganze Artikel ist hier nachzulesen. Gott sei Dank: diese Sache ist nicht im Großraum Berlin-Brandenburg geschehen, also erst einmal Entwarnung. Die Preußen gelten ja gemeinhin als ‚konservativ, links und liberal‘ (Zitat Horst Schlämmer).

Hausbewohner aller Stadtteile aufgepasst. Wenn das Beispiel, verhandelt vor dem Landesarbeitsgericht Hamm, auch anderswo Schule macht, ist mit einer starken Erhöhung von Rechtsstreitigkeiten zu rechnen. Und Parallelfälle deuten sich an:

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Nicht jeder Diktator will auch die Welt beherrschen. Alltag: Instandhaltungspraxis

Türschließer (Quelle: wikipedia)

Türschließer (Quelle: wikipedia)

Sie meldet folgendes heute Morgen aus dem „roten Wedding“ (Jargon):

Zitat Betreff der Hauseingangstür. Unsere Hauseingangstür schließt nicht mehr richtig ………TÜRFEDER zu locker. Somit haben seit 3 Tagen zwielichtige Gestalten wieder Zugang zu unseren Fahrrädern! Pro Nacht verschwindet momentan 1 Fahrrad. Meins und Frau Schmidts (*) mussten schon daran glauben. Bitte einen Fachmann beordern. Es ist vielleicht auch nur eine Frage der Zeit, bis dann auch noch der erste Wohnungseinbruch getätigt werden kann. Mit freundlichen leicht geschädigten Grüßen liebe Grüße Petra Süss (* Name geändert)

Die Antwort der Verwaltung ist informell angelegt und übertrifft den angefragten Bearbeitungsumfang ein bisserl:

Zitat I do my very best immediately, reicht Ihrer Meinung aus, die Hauswartungsfirma mit der Neueinstellung zu beauftragen? Oder soll ein professioneller Schlosserdienst (teurer) kommen? By the way: Wussten Sie, wie man eine solche „Feder“ nennt? Sie heißt -ohne Scherz-: Diktator. Was sagen Sie?“ 

Das ist manchmal so, muss aber nicht so sein. Jedenfalls war es heut so. Aus einer gutgelaunten Grundstimmung heraus. Muss ja irgendwie auch Spaß machen.

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Foto des Tages: In Eigenregie ausgehängt

In Eigenregie ausgehängt - Selbsthilfe

In Eigenregie ausgehängt - Selbsthilfe

Der Aushang, der Aushang: Der Aushang ist ein probater Versuch der Verwaltung, schützenswerte Zustände herzustellen, an das Miteinander zu appellieren, wichtige Allgemeinplätze verständlich und gut darzustellen. Es herrscht aber eine Grundhaltung bei der Hausverwaltung vor. Wenn du zu viele Aushänge schreibst, dann liest „keine Sau“ die mehr. Die angedeuteten oder klar dargestellten Maßstäbe, die Aushänge versprühen sollen, dürfen sich niemals im Bereich der Belanglosigkeit bewegen. Denn wer auch immer Briefliches niederlegt, also in Schriftform, gerät in die kritische Betrachtung des Lesenden. Er liest es, wägt es ab und bildet sich eine eigene Meinung. War der Aushangschreiber etwa „ziemlich blöd“? Warum hat er nicht weiter gedacht? Wie kommt er dazu, derartiges zu generalisieren? Man darf doch wohl auch anderer Meinung sein?

Kurz gefasst ist ein Aushang auch ein Aushängeschild desjenigen, der dort seinen Senf niederlegt. Der hier abgebildete Aushang ist übrigens nicht von uns verfasst worden. Er wurde von einem sehr, sehr netten, älteren Herrn verfasst, der längst Mitte 80 Jahre alt ist. Und wie um sich Autorität zu verschaffen, unterzeichnet er „i.A. Gotthal“ (wobei i.A. im Auftrag bedeutet). Eigentlich hätte er aber schreiben sollen, i.A. Müller (* Name geändert) und dann vielleicht noch ‚für Büro Gotthal‘, und dies allerdings nur dann, wenn es mit uns so abgesprochen worden ist. So wie es jetzt da hängt, ist es zumindest missverständlich und etwas außer Form geraten. Die Verwaltung hat’s bemerkt – und sich eins geschmunzelt. Sie lässt es hängen, auch wenn wieder Andere, die den Aushang sahen, schon mal verärgert angerufen hatten. Leute, ärgert euch nicht, allein die (gute) Absicht zählt.