Eins ist klar. Auschwitz liegt nicht im Berliner Speckgürtel, wie sonst hier steif und fest behauptet wird. Dafür ist die Scham über das erlittene Unrecht von Millionen von Menschen während der 12 Jahre andauernden Terrordiktatur Hitler-Deutschlands zu groß, als das man Kosmopolit spielen könnte. Das Interview hat Giovanni di Lorenzo einfühlsam geführt.
Das macht es zusätzlich lesenswert. Weil es fein, zärtlich und vorsichtig ist, Nuancierungen freilegt und Befindlichkeiten einer „großen, alten Dame“ berücksichtigt. Man möchte weinen und darf es nicht.
Worum geht es denn im Kerngehäuse? Um Kerne. Was Didi Schweiger aus München auszeichnet? Sein Obststand hat jetzt eins von diesen unsäglichen Imagefilmchens. Imagefilm? Besteht nicht jeder Film aus Images? Antwort: Nur wenn er inhaltsleer daherkommt, entstehen neue Images. Sie werden gemacht.
Ist er CEO seines Obststandl?
Er hat „one face to the customer“. So ein Imagefilm ist was Feines.
Das sahen wir heute. Und fanden es schick. Der Artikel dazu ist lesenswert verlinkt.
Wer hat nur die Dokumente geklaut, die da in der Dokumenten cloud liegen? Julien Assange war es nicht. Na, Gott sei Dank. Wer hat nur die Dokumenten cloud? #Splatterfragen
Viele von uns kennen das. Wir sind Bürger und es wird uns erzählt, wir hätten hier Rechte. Die Demokratie darf man auch nicht als kleinstes aller denkbaren Übel bezeichnen. Nein, es herrscht Freiheit.
Weil das hie und da nicht so ist, im perfekt und computerorientierten „Überwachungsstaat“, hat sich der Gesetzgeber u.a. das Informationsfreiheitsgesetz ausgedacht. Mit wenig Erfolg, wie die Zeit jetzt schön hintergründig berichtet. Das ist so gut geschrieben, wie zutreffend recherchiert, dass man dazu kaum noch etwas sagen muss. Vielleicht noch dies: Viele Behörden benehmen sich wie Arschlöcher Armlöcher, wenn man ihrem nervigen Tun selbstbewusst und Bürgerfreundlichkeit einfordernd entgegnet. Wir haben darüber häufiger berichtet. Vielleicht schmeißen wir einfach mal ein paar Beamte raus, die sich als ungeeignet erweisen, im Ordnungsamt, Wirtschaftsamt oder beim Gericht. Dienst am öffentlichen Bürger zu verrichten, weil sich die Unkündbarkeit wie Notdurft gebiert?!
Zu spät ist schlecht, und zu früh ist auch nicht immer gut. Supermarktketten bieten ihre Weihnachtswaren meist doch wieder erst im Oktober an, denn die Erwartung, dass sich Konsumenten im August mit Spekulatius eindecken, hat sich nicht erfüllt. In unserer Branche kam Jahresendstimmung noch später vor. Am 7. November wünschte uns Thomas Daily viel Glück für 2011. Endlich! An diesem Tag wies uns auch das Team von „Immobilien weekly“ auf die besinnliche Weihnachtszeit hin, verbunden mit dem Appell, einmal auf das Erreichte zurückzublicken. Das war pro aktiv. Das war stark. Das war Timing. (Dirk Labusch, Chefredakteur, Editorial 12.11, Link unten)
Halten wir noch einmal fest: Die Welt ist (leider) nicht mehr sehr indianisch. Sonst wäre Jörg Kachelmann „Der Durch Den Wind War“ bzw. „Der Der Jetzt Wieder Mitten Im Wind Ist“, also im Wetter-Strömungskanal. Oder wie Olaf Maske „Der Vor Dem Wind Wohnt“. Alternativ Kachelmann jetzt wieder „Der Uns Den Frosch Gibt“ oder der hingeschiedene Diktator Kim Jong Il „Der Uns Mit Krieg Bedrohte“. Häuptling „Der Die Edle Feder Führt“ ist ein Bekenntnis, ein Mashup. Mich hatte der Geschäftsführer einer Berliner Kommunikationsagentur, die in Sachen Werbung Zepter und Krone aufhat ungefähr so bezeichnet. Ich führe eine „edle Feder“. Daraus wurde der indianische Beweihräucherungsbeweis oben, nicht ohne Ulk und feine Selbstironie. Kurz gesagt findet man „Edle Federn“ da draußen nicht viele, weil´s heftig windet. Eine Ausnahme ist für mich der Chefredakteur Dirk Labusch vom Printmagazin „Immobilienwirtschaft“.
In einem Interview mit der ZEIT erklärt Berlins Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) u.a. folgendes:
„Es gibt einen gesellschaftlichen Konsens gegen Gewalt. Dieser Grundkonsens darf von niemandem infrage gestellt werden. Nicht nur den Gewalttätern, sondern auch denjenigen, die danebenstehen und möglicherweise Beifall klatschen, muss eine ganz klare Absage erteilt werden. Man kann sich jederzeit hart politisch auseinandersetzen, aber es hat zum Beispiel niemand das Recht zu bestimmen, wer in welchem Stadtteil wohnen darf und wer nicht. Die Stadt muss sich entwickeln, und zwar überall. Und wir brauchen in allen Quartieren eine soziale Mischung. Es ist doch pervers, dass Autos abgefackelt und sogar Quartiersmanager angegriffen werden, weil einige Individuen es schön finden, wenn Stadtteile besonders morbide sind.“
Womit Wowereit sehr gut auf den Punkt bringt, wie persönliche Freiheit besteht, grundsätzlich überall wohnen zu dürfen, auch wenn das bestimmten Szenetypen nicht gefällt. Freiheit, die wir meinen!