Nachruf zu Lebzeiten eines Beirats durch den Verwalter: Für Klaus W. aus N. und eine gute Zusammenarbeit

Viele sagen, dass Gefühle nicht in ein Weblog hineingehören. Sich zu sehr zu äußern, menschlich nachvollziehbar, sei angesichts elektronischer Nachvollziehbarkeit etwas Schlechtes. Das wird hier nur zum Teil so gesehen. Wer seinen Alltag mehr oder minder tagesaktuell beschreibt, der hat gute und schlechte Momente. Menschen, die finden, dass man derartiges nicht erzählen dürfe, sollen das mit sich selbst ausmachen. Wer damit kein Problem hat, äußert sich auch weiterhin tagesaktuell.

Ein Verwaltungsbeirat macht „die Fliege“. Er verkauft seine Wohnungen. Wir schauen zurück auf eine Zusammenarbeit mit Klaus W. aus N., nicht aus B. (Berlin). Klaus W. aus N. hat als „westdeutscher Eigentümer“ im Verlaufe der 80iger und 90iger mehrere Wohnungen in Berlin erworben. Der Vertriebskanal, über den er Wohnungen erworben hat, ist mittlerweile nicht mehr existent. Der Vertriebskanal ist pleite, insolvent. Unsere Wege trafen sich erstmals 1997. Ein (anderer) Wohnungseigentümer hatte den Wohnungseigentümern einer Wohnanlage in Berlin-N. (* Bezirk) empfohlen, die dramatischen Zustände ihrer derzeitigen WEG-Verwalterin mit Hilfe eines beherzten (neuen) Verwalters zu ordnen. Eine erfolgreiche Zusammenarbeit begann. Die Wohnanlage wurde verwaltungsmäßig übernommen, eine Vielzahl von ungelösten Problemen aus Missmanagement, unsauberer Geschäftsführung und dergleichen trat zutage. Eine „zupackende Art“ versprach sich die Wohnungseigentümergemeinschaft.

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Weil Klaus W. aus N. aber auch im Beirat einer anderen Wohnanlage in Berlin-W. saß, wurde der beherzte (neue) Verwalter der Wohnanlage in Berlin-N. gefragt, ob er auch die ebenfalls von der C-Unternehmensgruppe zuvor verwaltete Wohnanlage übernehmen könne? Dies bejahte der ‚zupackende‘ Verwalter. Auch in dieser ordnete er die vorgefundenen, dramatischen Zustände dieser WEG. Währenddessen fragte eine weitere, andere Wohnungseigentümerin, Gertrude G. aus H., bei dem beherzten (neuen) Verwalter der Wohnanlage in Berlin-N. an, ob er nicht auch die Wohnanlage in Berlin-K. übernehmen könne, bei der die Verwaltung durch C-Unternehmensgruppe gerade dramatisch wackele. Der neue Verwalter bejahte auch dies. In den Jahren 1998/9 wechselten daher drei Gemeinschaften, die zuvor bei der C-Unternehmensgruppe in drohende Zahlungsunfähigkeit gerieten, die Verwalterin. Und der packte zu. 

Eine weitere Wohnanlage in Berlin-K. entschied sich gegen diese Verwalterin. Sie kam allerdings mit zwei Jahren Verspätung dann doch zu uns, weil auch der ehemalige Angestellte der C-Unternehmensgruppe, den diese WEG zunächst billig einkaufte und als neuen Verwalter bestellte, binnen kurzer Zeit unter der Last seines Amtes zusammengebrochen war. Von diesen vier Wohnanlagen mit einer Struktur von durchweg norddeutschen Eigentümern war in dreien der Wohnungseigentümer Klaus W. Mitglied des Verwaltungsbeirats. Die von ihm seinerzeit gekauften Eigentumswohnungen, alle zu vergleichbaren Preisen und nach einem vergleichbaren System erworben, waren in diesen Jahren nicht mehr ähnlich werthaltig. Ein Verkauf erschien schwer. Später gelingt es ihm, eine der Wohnungen zu veräußern. Aktuell folgte eine zweite Wohnung. Zeit für eine Liebeserklärung an die gemeinsame Zusammenarbeit, die zurückliegt, denn mit dem Verkauf einer Wohnung endet auch ein Amt als Verwaltungsbeirat einer Wohnanlage.

Das Besondere an der Zusammenarbeit: sehr guter persönlicher Kontakt, über all die Jahre bis heute, ein stetiges Geben und Nehmen, gewachsenes Vertrauen und das wechselseitige Zuhören können. Miteinander beratschlagen, Vorschläge, Ideen sondieren, gemeinsam eine Lösung entwickeln, handeln. Dann dies Handeln später vor Versammlungen vertreten, sich an das Zustandekommen derartiger Verabredungen genau erinnern, es deckungsgleich zu vertreten und auf Schelte anderer Wohnungseigentümer deren Detailkritik sauber und unter Achtung der schlechter informierten Person argumentativ auszuräumen, das waren besonders erwähnenswerte Gaben des Klaus W. aus N. .

Die Zusammenarbeit wuchs kontinuierlich. Mit der Fülle der neuen Aufgaben, die zur Neuordnung maroder Verwaltungszustände erforderlich sind, teilen sich mit der Zeit die eigenen Erinnerungen in die Zeit des Aufarbeitens, der Altlasten, der Vorverwaltungs-Bereinigung und in die folgende Normalisierungsphase. In einer Phase der Neuordnung maroder Wohnanlagen mag der Anteil der insgesamt vorhandenen Dankbarkeit ggü. einem neuen Verwalter noch groß sein. Dies muss aber nicht Jahre andauern. Wenn die schwierigen Zeiten erfolgreich abgearbeitet sind, treten neue Probleme auf und an zum Teil sehr geringfügigen Problemen entzündet sich Dissens. In diesen „neuen“ Zeiten hat der Verwaltungsbeirat Klaus W. stets eine hervorragende Mittlerrolle eingenommen, um auf Wesentliches hinzuweisen und Unwesentliches als Kleinprobleme darzustellen und in die richtigen Dimensionen zu überführen. All diese Zusammenarbeit existiert daher bis heute auf gutem Fundament und daran hat einen ganz wesentlichen Anteil die sehr gute Informationsvermittlung durch Herrn Klaus W., auch wenn nörgelnde Einzelpersonen wieder etwas auszusetzen hatten.

Und dafür sind wir Klaus W. aus N. sehr dankbar, und wünschen ihm und seiner Frau weiterhin alles Gute. Klaus W. ist, was man zu Recht einen langjährigen Geschäftsfreund nennt.

Danke, Klaus W. aus N. für die sehr, sehr gute Zusammenarbeit mit uns. Wir haben es geschafft, aus maroden Verhältnissen bessere zu entwickeln und Wohnanlagen voran zu bringen, damit diese heute attraktiver sind, und Wohnungen sogar verkäuflich, wenn auch die Preise für Immobilien in den letzten Jahren arg gelitten haben. Es gibt zwei wesentliche Ziele für Menschen, die Eigentum erwerben. Es optimal zu verwalten oder es gewinnbringend zu veräußern.

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