Ich poste, also bin ich. Ich poste, also bekomme ich. Nicht immer, was mir lieb ist. Das ist nun mal der Tauschhandel der sozialen Netzwerke.
„Si tacuisses, philosophus mansisses.“ – Wenn du geschwiegen hättest, wärest du Philosoph geblieben“) – Anicius Manlius Torquatus Severinus Boëthius (480-525 nach Christus) #Leitsatz
Die Mutter aller Gedanken?
Im sozialen Netzwerk sind Geschundene unterwegs. Unter anderem. Menschen, deren Seele waidwund ist. Im sozialen Netzwerk, im „Berliner Speckgürtel“, dem Internet, kursieren Gedanken wie diese. Sie handeln davon: Mit wem hast du es dort zu tun?
Wir kennen nicht Vorleben, geschweige denn Vorlieben unserer „sozialen Freunde“. Schon der Begriff ist irreführend. Ihre Wünsche und Hoffnungen? Keine Ahnung. Sie haben diese nicht ‚geshared‘, geteilt. Jemand, dessen Meinung ich diesbezüglich vertrauen, sagte kürzlich zu mir: Interessant ist nicht, was die Leute posten. Interessant ist, was sie nicht posten.
Empfehlungsmanagement: Wenn die Hausverwaltung einen Handwerker empfiehlt. Oder der Idee gefolgt wird, das eins und eins zwei ergibt, so von wegen Synergien…. – kommt am Ende rechnerisch (auf Rechnung) „drei“ raus, haben alle Beteiligten ein Problem.
Ein Kunde von vernetzt in seinem Kopf, was er weiß.
Wenn der Elektriker „die anderen Punkte“ im Auftrag der Hausverwaltung bei uns in der Wohnanlage macht, zu denen er bereits beauftragt ist, kann ich den bitten, auch noch diese Kleinigkeit für mich privat zu machen. Die Differenz, die zahl ich.
Das macht er gleich mit. Ein Abwasch.
Da spar ich Geld. Er muss nicht extra anfahren, weil er ja sowieso schon kommt. Eine Anfahrt weniger. Bingo. Eine Win-Win-Situation.
Als Epitaph (griechisch ἐπιτάφιοv bzw. lat. epitaphium, von ἐπί epi ‚bei, auf‘ und τάφος taphos ‚Grab‘; Plural Epitaphe; im Deutschen auch Epitaphium, Plural Epitaphien) wird ein Denkmal mit einer Gedenkinschrift zur Erinnerung an einen oder mehrere Verstorbene bezeichnet. Epitaphe können künstlerisch aufwendig gestaltet sein und befinden sich im Unterschied zum Grabmal nicht zwangsläufig am Bestattungsort. (aus Wikipedia zu „Epitaph“)
Wenn niemand mehr Kultur noch betrachtet, ohne befürchten zu müssen, das Kultur ein Vergehen ist, wird sich niemals mehr an ihr vergehen. Sich ihrer zu bedienen, ohne dafür „zu zahlen“, als eine Sache des wirtschaftlichen Gewinnerwerbs: oh, gottlose Gesellschaft.
In Bitcoins, Interneteuros und mit harten Silberdollar. Dann ist die Zeit der Zwerge gekommen: Und Karl Kraus wusste zu sagen: „Wenn die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten.“ Peng, das hatte gesessen. Doch wer kennt heute noch Karl Kraus? Die wenigstens, außer vielleicht ein paar Randfichten. . Und vielleicht Michael Maus.
Somebody jedenfalls wusste Bescheid. Der große, alte amerikanische Johnny Cash. Amerika, also der Berliner Speckgürtel.
Auf der Liste unserer beliebtesten Telefonate stehen Anrufe wie dieser ganz, ganz oben. Vor allem, wenn sowieso gerade die Luft brennt und wir Kernaufgaben wahrnehmen: Nämlich erreichbar zu sein. Wenn dann noch so ein Unterirdischer anruft, grrrr………
Das Sortieren von Argumentationslinien sowie deren Zusammensetzung aus einzelnen Argumenten wird vom selben Denkapparat geleistet wie das Sortieren von Sätzen sowie deren Zusammensetzung aus einzelnen Wörtern und wiederum deren Zusammensetzung aus Buchstaben. Wer schon letzteres nicht schafft, der wird bei ersterem auch nicht viel zustandebringen. Das ist ein extrem simpler Indikator, ob es sich lohnt, einen Beitrag überhaupt zu lesen, und er funktioniert eigentlich immer.
Mit Verlaub: Es sind die ganz großen Themen, die berühren. Der Filmemacher Dietrich Brüggemann hat das gesagt. Womit er Recht hat. Dietrich Brüggemann lebt in Berlin-Kreuzberg und manchmal in Berlin-Schöneberg, wenn Berlinale ist. Also manchmal. Was Brüggemann sagt, betrifft diejenigen, die sich zu Wort melden, indem sie Text versuchen zu ordnen. Das kann „das gesagte Wort“ sein, manchmal muss es aber nicht sein: Also besser nicht. Sagt Brüggemann. Siehste.
Alle Maschinenschreiber werden mich verstehen: Eine Maschine kann einem so vertraut werden wie ein Federhalter. Das Glöckchen zirpt; wir kennen jeden Hebel; wir wissen Bescheid, und wenn die Typenhebel rauschen, so ist das süße Musik zur Arbeit der Gedanken. Und wir wären sehr erstaunt, wenn uns jemand sagte: Wie unpersönlich –! Unpersönlich? Es ist doch unsere, unsere alte und treue Maschine. Und man kann alles lesen. (Tucholsky, Link unten) – Bloggwart meint: Das hat „Pfeffer unterm Arsch“. XI Gong! Pong!
Darf man tippen? Dieser Text ist relevant und es steht fest: Das Gefühl, was diese Frage betrifft, hat sich verändert. Heute gilt es als ungewöhnlich, handgeschriebene, handgeschöpfte Büttenpapierbriefe zu verfassen. Auch intensive, von Intimität tropfende Kalamitäten wie briefliche Austauschgedanken werden schriftlich vollelektronisch verfaselt. Nicht mit Verschlüsselung. Trinken wir einen TomateNSAaft darauf. Mit grünem Pfeffer, also einer perfiden Schürfnote. Der ganze Text befindet sich ungekürzt hier.
Sesamstrasse: Kermit der Frosch – Im Garten eines Kraken
Hier ist der Fisch nochmal: „Ja ich wäre dort im Garten um die Arme des Kraken mir anzuschaun ein Krake hat 8 Arme ich zähle mal: 1,2,3,4,5,6,7,8 eine menge Krake, was?“ („Im Garten eines Kraken“, Kermit, Frisch, Muppets, im Original The Beatles)
Professionelles Screening: „Mensch kauft Wohnung“ im Wedding, Rehberge. Verwalter schaut im Netz, mit wem man es hier zu tun hat, die Faktenlage ist äußerst ergiebig:
Nachrichtenlage: Gut, ausgewogen, ausgeglichen, Screening „positiv abgeschlossen“, Fazit: Der Eigentümer darf bleiben. #Alltag – Wir trinken ein Glas OrangeNSAft, prost.
http://www.youtube.com/watch?v=7dhZ2VjbxQQ The Sweet – Fox On The Run
„I don’t wanna know your name cause you don’t look the same the way you did before, ok, you think you got a pretty face but the rest of you is out of place“ (aus „Fox On The Run“)
Herr Fuchsley (* Name gegendert) ruft das zweite Mal von seinem Handy aus an. Beim ersten Mal gab ich ihm die Festnetznummer desjenigen, den er zu sprechen wünschte.
Dass er jetzt wieder auf der Ursprungsnummer anruft, war nicht anders zu erwarten. Für so was ist Herr Fuchsley aus Neukölln bekannt. Er gilt als wahnsinnig talentiert, auch in solchen Dingen. „Können Sie sich die Nummer bitte notieren und fest einspeichern?“
Er behauptet jetzt schon das zweite Mal, die Nummer habe er angerufen, die ich ihm zuvor gegeben habe, aber sie sei „nicht vergeben“. Auch wenn´s mir schwer fällt: „Herr Fuchs, diese Nummer ist vergeben. So wie ich.“ Ich auch. Ich existiere. Also existiert sie auch, die Nummer. „Haben Sie denn die Vorwahl 030 benützt?“ – Da fällt es ihm wie Schuppen aus den Haaren: „Nö, ach,“ und „Ach so!“ – „Na ja, gut, dann werde ich es nochmal versuchen!“ – „Gestern Abend wieder spät geworden, Herr Fuchsley?“ „Tschüs!“ „Tschüs!“ Naja. Fuchsteufelswild bin ich: Runterkochen. In drei Wochen ruft Herr Fuchsley wieder an. Er hat die Nummer wieder verlegt, bei der er anrufen sollte. Und alles fängt wieder von vorn an. Das Fuchs´sche Gesetz! Als „The Sweet“ diesen Song brachten, war Fuchsley noch jünger. Merken konnte er sich diese Zeile oben auch nicht…. wo wir schon dabei sind: Who The F+c* Is Alice?
Ein Opfer der Steinlaus? Frankfurt/Main, Sprengung des Uniturms
Vor Weihnachten hatte der Vorsitzende dem Verfall der WEG-Anlage am Kudamm durch die berühmte Steinlaus noch den Riegel vorgeschoben. Sein Onkel, der berühmte Zooforscher und Tiersachverständige hatte der Steinlaus, erstmals beschrieben von Vicco von Bülow, zu nationaler Berühmtheit verholfen. In einem flammenden Plädoyer erstritt sein Neffe nunmehr die „Verwaltung durch eine von Einzelschicksalen losgelöste“ Behandlung und Sichtweise. Durch eine große Verwaltungsfirma mit Sachbearbeitern, Gruppenleitern, Teams und vielen Wohnanlagen.
In der Eingangshalle in der Wilmersdorfer Bundesallee hängt ein großes Plakat. Hier residiert die Präzisa, Zusatz „Die Verwalter“. Das ist eine große Bude, die Präzisa. Sagen wir, eine der größten „Verwalterbuden“ Deutschlands. Über mehrere Etagen zieht sich die Präzisa hin. So ca. 400 Eigentümergemeinschaften beispielsweise werden von dort aus verwaltet.
Seit die Firma aus der Kantstr./Ecke Kudamm -am Zoofenster- umgezogen ist und die neuen Räume in der Bundesallee vor einigen Jahren bezog, ist wieder viel passiert. Viel von dem, was Eigentümer gar nicht wahrnehmen. Und einiges, das sich herumspricht.