625/2010: Lied des Tages: Fräulein Wunder & ihre Liebhaber geben ein Medley


Fräulein Wunder & ihre Liebhaber (via Youtube)

Fräulein Wunder und ihre Liebhaber sind nicht eine Teenieband aus lauter jugendlichen, hübschen Mädchen. Vielmehr handelt es sich um eine witzige Combo aus dem Frankfurter Raum. Soweit uns bekannt, benannte sich erstere erst deutlich nach der zweiten Fräulein Wunder. Fräulein Wunder ist eine Reminiszenz an die Wirtschaftswunderjahre, die späten Fünfziger und die frühen Sechziger und benützt sprachlich den in Amerika aufgekommenen Begriff des Fräuleinwunders (sprich: Frrolllein). Das Programm der Covercombo aus der Nähe von FF/M ist buntgemischt und umfasst die wunderbaren Nonsens-Texte und Melodien einer Manuela (Schuld war nur der Bossa Nova), eines Hazy Osterwald, eines Bill Ramsey und vieler Schlagerepigonen dieser Zeit. Demzufolge ist das heutige Lied des Tages genau genommen ein Sammelsurium, ein Medley von verschiedenen dieser Leckerhäppchen der deutschen Schlagerkultur.

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623/2010: Foto des Tages: Frau mit Zigarre auf Kuba (von Elke Pohl)

Cuba 031 - Foto des Tages (Frau mit Zigarre)

Cuba 031 - Foto des Tages (Frau mit Zigarre)

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Ja, Freunde, so kann’s gehen. Schreibst was über Guantanamera und einen gut illustrierten, amüsant geschriebenen Reisebericht, den eine gewisse Elke Pohl verfasst hat; und -schwupps- schon bekommst du  Digitalbeweise für die Kernfragen kubanischer Lebensführung, übersandt aus Berlin-Pankow. Zigarre rauchende Frauen waren angesprochen und hier haben wir eine kubanische Prachtdame, die vor Lebensfreude zu sprühen scheint. Besser sahen definitiv auch Frauen in den Goldenen Zwanzigern des letzten Jahrhunderts in Berlin nicht aus, die gerne Männerfummel trugen und dicke Zigarren rauchten.

Fassen wir zusammen: Wir waren weder bei den einen (auf Kuba), noch bei den Anderen (in den Zwanzigern….) persönlich dabei. Bei ersteren war Elke Pohl. Allerdings könnten wir zur letzteren Dame noch heutige Zeitzeugen, wie den 89-jährigen Walter R. aus Neukölln (nicht aus Kuba) befragen. Richard von Weizsäcker, Helmut Schmidt, George Schultz und Henry Kissinger wiederum nicht: die haben keine Zeit und befassen sich trotz Ruhestand als ‚elder statesmen‘ in Berlin heute und dieser Tage mit der Frage, wie man die ganze Welt atomwaffenfrei machen kann. Von hieraus gutes Gelingen.

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Der Axel-Springer-Verlag führt Glasnost ein: die Jahre 1966-68

Es scheint die Zeit gekommen zu sein für Glasnost oder eine Art Perestroika: Der Axel-Springer-Verlag öffnet seine Archive und stellt rund 5.900 Artikel online, die in der Zeit zwischen 1966 und 1968 zur Studentenbewegung veröffentlicht wurden. Dass beim Axel-Springer-Verlag eine Art moderner Insgesamt-Umbau stattfindet, darauf deutet beispielsweise auch hin, dass Kai Diekmann (Bild-Chefredakteur) seit kurzen bloggt, und hier und da ist das sogar lesenswert, z.B. wenn es um eine Penisverlängerung (‚Pimmel über Berlin‘) des Chefredakteurs geht, die ihm von den Antipoden der TAZ angedichtet wird, an der Diekmann allen übrigen Gesellschaftern zum Trotz GmbH-Anteile hält

 Der Vorstandsvorsitzende des Verlags, Matthias Döpfner, begründet diesen mutigen Schritt offensiv:

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Begriffsklärung: Was bedeutet eigentlich das Wort Berlin?

 Das Wort Berlin kommt aus dem Slawischen und bedeutet so viel wie Sumpf!

(Quelle: Dokumentation Hitlers Berlin, gesendet auf n-tv, 11.01.10 – 22:00 bis 22:45 Uhr)

Zufall oder bedrückende Parallele? Immerhin war in den Siebzigern der Berliner Sumpf sprichwörtlich bekannt. In Zehlendorf ist ein beliebtes Ausflugsziel das Gasthaus an der Moolake gewesen. Na klar, der Berliner Sumpf ist bekannt, dass Berlin aber Sumpf bedeutet, ist wenig bekannt.

Auch auf wikipedia finden sich Hinweise zur Wortherkunft, es heißt hier:

Der Name Berlin hat nichts mit dem Bären im heutigen Stadtwappen zu tun, vielmehr geht er vermutlich auf die slawische Silbe berl (Sumpf) zurück.

Wieder was dazu gelernt.

COPRO-Gruppe: Zum Firmenjubiläum (16 Jahre) ist eine gelungene Selbstdarstellung erschienen

Buchbesprechung

1993-2009 – 16 Jahre COPRO

Die COPRO ist ein in Berlin ansässiger Projektentwickler im Immobilienbereich. Mit dem Slogan „Wir bewegen Immobilien“ stellt sich die COPRO-Gruppe im Netz hier umfassend dar. Zielobjekte der Gruppe sind in Berlin und im Stuttgarter Raum denkbar. Projekte – Management – Grundbesitz: so sieht die Dreiteilung der Unternehmensbereiche aus.

Aus Anlass ihres ’schrägen, ungeraden‘ 16-jährigen Geburtstags hat ungewöhnlicherweise die Firma nun eine 73 Seiten umfassende Festschrift herausgegeben. Das gut gestaltete Kompendium lässt die vergangenen Jahre ohne Wehmut, ein bisschen mit Stolz, Revue passieren. Und gedacht ist wohl auch an einen Ausblick Richtung Zukunft.

Rüdiger Lange (Berlin) hat darüber räsoniert, wie man Berlins Skyline als radelnder Freizeit-Fotograf ansehen könnte.  Das Foto wurde geschossen vom Teufelsberg und bildet die Skyline gut ab. Mit Rückenwind zu Problemlösungen, titelte unsere Partner-Website mugshooting.de den entsprechenden Artikel. Dass sich dies Foto nun in der Festschrift im Vorsatz (folgende zwei Innenseiten des Buch-Hardcovers) wiederfindet, ergibt eine Synergie mit der Ursprungs-Überschrift. Denn man hat den Eindruck, die COPRO-Gruppe versteht ihr wirtschaftliches Werkeln an einem besseren Berlin gleichsam als Problemlösung. Wie nur wenig andere Fotos, so befanden die Bildredakteure der Agentur Totems (Gesamtherstellung), sei dieses Foto von Rüdiger Lange geeignet, einen auskömmlichen, unverbaubaren Gesamtblick auf die wichtigsten  Objekte der COPRO-Gruppe in der Skyline von Berlin zu verorten. mugshooting.de stellte das Foto honorarfrei zur Verfügung im Gegenzug freiwilligen Selbstverpflichtung, eine übliche Spende an das Berliner-Arbeitslosenzentrum -kurz: BALZ- zu leisten. Die Spende ist inzwischen verabredungsgemäß eingegangen.

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Geschichte in Augenblicken: Wie sich die Zeiten ändern, und auch die Webseiten

Historie

Ja, man kann durchaus sagen, dass die Firmenwebseite der Hausverwaltung Büro Gotthal ein digitaler Dinosaurier aus der Prähistorie ist. 1997 fing das Berliner Büro für Hausverwaltungskunde (kurz: Hausverwaltung) an, die Leistungen der Firma im Internet mit einer eigenen Homepage zu präsentieren. Das ist aktuell zwölf Jahre her. Seinerzeit strickte ein html-Kundiger namens Steffen David von der erfolgreichen Berliner Firma I/P/P Berlin die erste Darstellung.

Steffen David (Quelle: Privatarchiv)

Steffen David (Quelle: Privatarchiv)

Gotthal lieferte vorher ein Script in Textform, geschrieben in der Programmiersprache LotusWordPro, einem schnöden Textverarbeitungsprogramm, und was später auf den Seiten der Homepage stehen sollte, war auf eine neue, beglückende Art schön gestaltet. Das Programmieren von Webseiten galt damals noch als eine geheime Domäne von besonderen Menschen mit tiefsitzenden Spezialkenntnissen. Herausgekommen war dabei eine grün-türkisfarbene Kleinst-Webseite und das Beste war, dass alle enthaltenen Hyperlinks auch tatsächlich funktionierten.

Inzwischen hat sich das Web grundlegend gewandelt. Aus dem Web 1.0 der Gründungstage wurde das Web 2.0, und aktuell prognostizieren Fachleute, dass es im Web 3.0 künftig darum gehen würde, nicht nur immer persönlichere, aktuellere und einfach selbst eingestellte Inhalte zu produzieren und diese einem großen Publikum zur Verfügung zu stellen.

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Geschichts-Splatter: 20 Jahre nach dem Mauerfall – Fotobeweise

Historie

Graffito Büro Gotthal - 20 Jahre Mauerfall

Graffito Büro Gotthal - 20 Jahre Mauerfall

Zitat Als Splatter bezeichnet man eine Art des Horrorfilms, bei der die Darstellung von exzessiver Gewalt und Blut im Vordergrund steht. Der Begriff Splatter ist eine Amalgamierung, die sich aus den englischen Wörtern to splash und to spatter zusammensetzt, welche beide „spritzen“ bedeuten.“ (Quelle: wikipedia hier)

Etwas an diesem Foto stimmt nicht. Wir nehmen an, es ist die Ecke Bernauer Str., Berlin-Wedding (vom Westen aus betrachtet), an der die Bernauer einen Knick im 90-Grad-Winkel macht. War der Graffitokünstler, der diese wichtigen Tags an die Westseite der Mauer gesprüht hat, ein Visionär, der voraussah, dass einstmals, z.B. 2009, die Deutschen ein Jubiläum des Mauerfalls vor 20 Jahren würden feiern dürfen? Niemand denkt auf diese illustre Weise voraus.

Wer Graffitos sprüht, lebt im Hier und Jetzt. Allenfalls würde daher die Fantasie dafür ausreichen zu schriften, dass hier eine Mauer steht, die eventuell weg könnte. So lautete früher das Credo beispielsweise ‚Die Mauer muss weg‘. Wie zu jener Zeit, als die Berliner Band Interzone um den inzwischen verstorbenen Sänger Heiner Pudelko eine Spontiaktion vom Zaun brach, nein, von der Mauer.

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Fredy Sieg schrieb das Lied von der Krummen Lanke im Jahre 1923

Icon #Tageslied

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Krumme Lanke - Affenschaukel - Müllgang

Krumme Lanke – Affenschaukel – Müllgang

Fredy Sieg, eigentlich Alfred Gyss, (* 28. September oder 29. September 1878 in Berlin; † 25. oder 26. Februar 1962 in Ost-Berlin) war ein deutscher Schauspieler, Kabarettist, Komiker und volkstümlicher Vortragskünstler.Wie es Tradition bei den Volkssängern war, schrieb er sich seine Vorträge überwiegend selbst. Mehr als hundert Lieder hat er getextet und auch meist selbst vorgetragen. Ab 1924 war er Hauskomiker in Erich Carows „Lachbühne“, der er bis zu deren Zerstörung im Bombenkrieg 1943 treu blieb. Er kam stets im Straßenanzug auf die Bühne, als feiner Herr mit weißen Gamaschen und Stöckchen. Sein Thema war das Leben der kleinen Leute in den Vororten, das er aus eigener Erfahrung kannte. Sieg zeichnete komische Genre- und Typenbilder wie den ,Doofen‘, den ,Angler‘ oder den ,Portier‘. Zu seinen bekanntesten Vorträgen gehören Das Lied von der Krummen Lanke und Hochzeit bei Zickenschulze aus Bernau. Letzteres gilt als eines der turbulentesten Vortragsstücke der Brettlkomik, verbaler Slapstick – beinahe so berühmt wie der Überzieher von Otto Reutter oder Hermann heesta von Claire Waldoff. Nach dem Zweiten Weltkrieg trat Sieg weiter bei Erich Carow in dessen neuem Domizil in Berlin-Gatow auf, ebenso in Hans Joachim Heinrichs‘ Kammerbrettl (1945–1949), wo auch der junge Eberhard Cohrs als Komiker anfing. Und man sah ihn in Großvarietés wie dem Berliner Friedrichstadt-Palast oder dem Steintor in Halle/Saale. Auch im Berliner Rundfunk war er zu hören. (Aus der deutschen Wikipedia Fredy Sieg)

Fredy Sieg ist 1962 gestorben, aber das hier dargebotene Lied ist unsterblich geworden, ähnlich wie andere Berliner Originale dieses Künstlers. Hörenswert.

Vor reichlichen Jahren hatte ich im Berlin-Zehlendorfer Heimatmuseum die Gelegenheit, das Originalmanuskript von Fredy Sieg einzuscannen. Es ist hier als Download verfügbar.

Weiterführend

Zitat des Tages: Gundula Gause fragt Angela Merkel nach erstem Eindruck

Angela Merkel, deutsche Bundeskanzlerin

Angela Merkel, deutsche Bundeskanzlerin

Frage: Wie war ihr erster Eindruck vom Westen, Frau Bundeskanzlerin?

Antwort Angela Merkel:

Zitat Nun, ich finde, West-Berlin sah aus wie Ost-Berlin, nur die Häuser waren bunt angestrichen. Und es gab bessere Autos.“

ZDF-Interview Gundula Gause, Angela Merkel – 09.11.2009

Angela Merkel war in der Sauna und ging anschließend fußläufig über den Grenzübergang Bornholmer Str., Berlin-Wedding, über die innerdeutsche Staatsgrenze ’schwofen‘ im Westen. Schwieriger war es für Angela Merkel,

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Zum Mauerfall: Thomas Gotthal’s Beitrag direkt auf Dominostein vor Brandenburger Tor…

Dominostein Facebook-Mr. Wong

Dominostein Facebook-Mr. Wong

Zitat Es wäre so wichtig, etwas zu sagen, wenn ich nur wüsste was?“ (Th. Gotthal, 1. Reaktion auf die Benachrichtigung)

Mr. Wong und facebook hatten ein gemeinsames Vorhaben  und das klang vielversprechend.  Zum Mauerfall-Jubiläum hatten beide Beiträge für die Domino-Galerie angekündigt. Die “Domino-Galerie” in Berlin, die vom Potsdamer Platz bis hin zum Reichstag entlang der vormals „letzten deutschen, noch funktionierenden Stadtmauer“ (Eigenzitat – grrr…) verläuft, wird bereits am 7. und 8. November geöffnet sein. Fallen werden die Dominosteine dann am 9. November ab 20:00 Uhr zum “Fest der Freiheit”, das bereits um 19:00 mit einem Open-Air-Konzert beginnt. Mehr Infos zum Fest sowie dem kompletten Programm gibt es hier. Dem Chefredaktör is nichts zu schwör. Dies auch insbesondere nicht peinlich. Der Wunsch ist Vater des Gedankens und heilig, ihm zu huldigen, werden wir Mahnwachen am Brandenburger Tor positionieren. Sensationell.

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