Anschreiben lassen, im "Glaube Liebe Hoffnung"

2001/14: Positionen: Worte die wie im Krieg zu sein klingen – Glaube, Liebe, Hoffnung

Positionen

Tim Bendzko – Wenn Worte meine Sprache wären

Am Berlin-Charlottenburger Klausener Platz ist in der Neufertstr. das Lokal „Glaube Liebe Hoffnung“. Jörg vom GLH macht eine peruanisch inspirierte, leicht säuerliche Ceviche, ein Gericht aus rohem Fisch, wobei das besondere ist, dass der Fisch im Limettensaft „gart“,  durch Säure. Wer dieses Gericht zubereiten kann, ist zu beglückwünschen. Es ist ein Sommergericht eigentlich. Seit kurzem ist diesbezüglich schon Sommer, denn ab Anfang April befindet sich Ceviche auf dem Speisenplan von Glaube, Liebe, Hoffnung.

Am Abend, als ich dort einkehre, um eine Großportion zu schnabulieren, sitzt auch Heike (* Name geändert) dort. Sie ist 29 Jahre alt und sie sagt, sie macht aus ihrem Alter kein Geheimnis. Weil ich mehrfach nachfragen muss, bevor sie erst einmal sagt: „Was denkst du?“ und ich sage: „Also, ich bin 51 Jahre alt und mache kein Geheimnis daraus“, sagt sie es dann -endlich-, ein bisschen mit Widerwillen. Dass Heike meine Ceviche trotz Aufklärung immer wieder mit „Du schlürfst deine Linsensuppe, was?“ kommentiert, beleidigt nicht mich, sondern den Könner an Pfannen und Töpfen. Irgendwann nervt´s.

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1972/14: Foto des Tages: Der S11ie, das Rund-Spieglein an der Wand, der Einzel- & der Gruppenselfie… und Selbstrespekt! Respect!

Spiegel_S11ie

In Berlin-Charlottenburg fotografierte er diesen runden Spiegel. Und sich selbst beim Fotografieren. Es ist ein Bild im Bild vom Bild vom Bild. Neudeutsch: Ein Selfie. So wie es die ‚flotten Teens in heißen Jeans‘ von sich selbst anfertigen.

Sie sind dabei mutig, er ist zurückhaltender. Sie zeigen sich, sie wollen gesehen werden, sind mutig genug, sich zu präsentieren. Mutig genug. Von ihm hat man nur eine Ahnung. Sie halten das Gerät über sich selbst, schauen möglichst dusselig in die Linse (Fachjargon: duckface) und knipsen drauf los. Respektlos, sich zeigend. So wie Miley Cyrus, fast wie ein Wrecking Ball, die Linse leckend. Und doch ist dieses offensive Zeigen ein Versteckspiel. Despektierlich, etwas vorgaukelnd, das so gar nicht existiert.

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I´m in the year, not in the eye of the tiger!

1954/14: Rückschau: Ich bin im Jahr, nicht im Auge des Tigers! Von Katzen, Tigern und Pferden ohne Namen #Lieder des Tages

_icon Tageslied/Lied des Tages

I´m in the year, not in the eye of the tiger!

I´m in the year, not in the eye of the tiger!

It´s the Eye Of Tiger! ♪♫♪ (Klassisches Musikstück der Popgeschichte) – Survivor – Hier mit Textdeutung.

Ich steige auf; bin zurück auf der Straße
Saß meine Zeit, nahm meine Chancen
Ging die Entfernung, nun stehe ich wieder auf eigenen Füßen
Nur ein Mann und sein Wille zu überleben
So viele Male, es geht zu schnell
Du tauscht Deine Leidenschaft gegen Ruhm
Verliere nicht deine Herrschaft auf den Träumen der Vergangenheit.
Du musst kämpfen um sie am Leben zu halten.

Es ist verkommen: Statt ein „Lied des Tages“ gleich mehrere davon. Alle drehen sich um Tiere. Hier in der Berichterstattung vom Leben ist das Tierische verwoben. In den Siebzigern hatte Esso Tiger im Tank. „Oa Schmarrn“: Der mit Wegwerfkalendern dutzendweise übers chinesische Neujahr wegverschenkte Abreißkalender mit Sinnsprüchen ist uns Erinnerung und Mahnung zugleich. „Everybody wang chung tonight“, sinngemäß: Everybody have fun tonight! Er wurde kostenlos erstanden bzw. mit auf den Weg gegeben in einem China-Restaurant, in dem ich mich zu Testzwecken aufhielt. Was hier im Auge des Betrachters der Tiger ist, ist im Jahr des Pferds (2014) nicht das klassische Katzenbild. Der Tiger muss es schon sein.

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1925/14: Positionen: Zum „Jahr des Pferdes“ 2014 #Prognosen

2014-01-04-15.11.55_Das.Jahr.des.Pferdes

One day, baby, we´ll be horse, oh yes, oh baby, horse, na und so weiter. – Ist das überhaupt glaubwürdig, dass besonders die Chinesen lebensklug sind? Woher kommt so viel esoterische Weisheit? Dass es dafür sogar ganze Geschenkkalender gibt, und Glückskekse und so was.

„Pferdes“, so sagt dieser Geschenkkalender aus einem China-Restaurant am Ernst-Reuter-Platz, den ich aus Höflichkeitsgründen nicht ablehnen durfte zu nehmen, „sind im Allgemeinen sehr beliebt“. Das stimmt: Wir kennen viele exzellente Gerichte mit Pferd. Manche würden uns sofort aufspießen, wenn wir derlei auch nur erwähnen, die Wahrheit ist: Wir essen kein „Pferdes“, diese Website ist garantiert pferdefleischfrei. Selbst Fertig-Lasagne mögen wir nicht. – Ich würde mich freuen, wenn „chinesische Weisheit“ vom Grundsatz her existiert und freue mich über weitere, lebenslahme Erkenntnisse dazu.

„Weisheit und viel künstlerisches Talent“, wie im Kalender steht? Au ja, so gesehen hat auch das kitschige China-Dingsbums zum Anhängen an die Wand etwas, worauf wir hoffen können. Nicht müssen. Erzähl uns bitte nichts vom Pferd, ist wiederum eine ganz andere Redewendung. Dies vertiefen wir hier nicht weiter. Wir suchen schon lange nach einem sehr, sehr guten China-Restaurant in Berlin, das hier erfüllte unsere Vorstellungen noch nicht komplett. Ausführlicher hier.

Reisschnaps? Zu gefährlich. Lies hier.

American Dreams: Qype goes Yelp

1908/14: Reviews: Die Fa. Reif Werbe- und Folientechnik in der Sophie-Charlotten-Str. in 14059 Berlin #reviews

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American Dreams: Qype goes Yelp

American Dreams: Qype goes Yelp

Fa. Reif Werbe- & Folientechnik GmbH
Sophie-Charlotten-Str. 24, 14059 Berlin-Charlottenburg
Telefon 030 30839530 – http://www.reif-folientechnik.de

Dieser Artikel erschien am 8.12.13 auf yelp als Reaktion auf die Löschung eines Beitrags über die Fa. Reif- Werbe- und Folientechnik in Berlin-Charlottenburg.

Ich habe die Firma vor ca. einem Jahr auf http://qype.com als „sehr gut“ bewertet, weil ich diverse kleine Beschriftungsprojekte mit ihnen durchgezogen habe, die für vergleichsweise „schmalen Taler“ erfolgreich umgesetzt worden sind. Überhaupt habe ich diese Firma seinerzeit erst einmal angelegt, damit sie überhaupt auf qype, jetzt auf yelp, existiert. Yelp hat mir gerade eben, soeben, mitgeteilt, auszugsweise. Zitat: „Wir wollten dich darüber informieren, dass wir deinen Beitrag über Reif Werbe- & Folientechnik entfernt haben. Unser Benutzerservice Team hat bestimmt, dass er gegen unsere Richtlinien für Beiträge verstößt, insbesondere weil er nicht wirklich relevant zu einer Kundenerfahrung ist.“

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1899/13: Fotowelt: Vom Unterschied zwischen Mängelmeldung und Mängelhinweis

"Klingel defekt"

„Klingel defekt“

Das ist der „kleine Unterschied“: Die Mängelmeldung erfolgt aus dem Recht, einem beauftragten Mehrfamilienhausverwalter den Zustand zu schildern, dessen umgehende Abänderung man damit verbindet. Hier heißt „Klingel defekt“ nonverbal: „Schicke Elektriker, der die Klingel wieder in Ordnung bringt.“

Geht der Hauswart in die Offensive, hängt er einen Mangelhinweis aus. Der bedeutet nonverbal vieles. Entweder „Hier repariert sowieso niemand etwas“ oder „Wir wissen Bescheid, da kommt bald einer.“ Oder irgendetwas ganz anderes. Nonverbal ist damit nämlich eigentlich gar nichts kommuniziert. Entgegen aller Beschriftungswünsche könnte man ja auch denken: Das wird man schon merken, sobald man nur klingelt. Deswegen sind solche Hinweise so gefahrenvoll: Man weiß nie, was sie eigentlich sollen?

Anschreiben lassen, im "Glaube Liebe Hoffnung"

1898/13: Fotowelt: Vom „Anschreiben lassen“, dem Kreditgewerbe, von Glaube, Liebe und Hoffnung und dem garantierten Datenschutz

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Anschreiben lassen, im "Glaube Liebe Hoffnung"

Anschreiben lassen, im „Glaube Liebe Hoffnung“

Er schlürft eine nasskalte Ceviche, ein Sommergericht, und das mitten im November 2013 in Berlin-Charlottenburg. Aus den Lautsprechern quillt „Tatoo You“, ein Album von den Rolling Stones. Anfang Dezember gibt es hier die ersten Weihnachtsgerichte: Entenkeule mit Rotkraut. Am Tresen hängt ein Pinboard mit Kreditverträgen.

Wenn du mit einem am Tresen darnieder sitzt, um über den Sinn des Lebens im allgemeinen zu reüssieren und dein Gegenüber hinterm Tresen auf die Frage „Was arbeitest eigentlich du so?“ mit dem kurzen Satz antwortet: „Ich arbeite im Kreditgewerbe.“, dann fragst du dich vielleicht: Wieso denn das? Droht hier ein ungestümer Zinsfuß? Oder am Ende gar paar Hühneraugen? Weit gefehlt.

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Irrläufer Tierkörperbeseitigung

1856/13: Fotowelt: Der Irrläufer des Tages #Telekom

Irrläufer Tierkörperbeseitigung

Irrläufer Tierkörperbeseitigung

Brisant: Mit einem falsch eingetüteten Brief kann man den Datenschutz eines Briefempfängers nachhaltig verletzen. Oder die Gefühle desjenigen, der den Brief unzuständigerweise erhält.  Mokant: In seiner Email schrieb der Geschäftskundenbetreuer, wenn der Auftrag abgewickelt sei, würde er sich über eine positive Bewertung freuen. Stattdessen gibt es jetzt beim Briefeempfänger erst einmal eine kognitive Bewertung: Ist dieses Schreiben überhaupt für uns?

Das Team Telekom heißt in diesem Fall „Dssd“ (Team 3). Dort versenden sie Auftragsbestätigungen in Sachen „Router“, sozusagen „Route 66“. Ein Datenhighway soll geschaffen werden, teuflischer wäre nur „Route 666“. Nicht schlecht, was Team 3 macht. Es war nicht die Post, die diesen Brief eintütete, er wurde im Unternehmen Telekom eingetütet, mit einem Brief, der an uns gerichtet war. Wir allerdings haben von Tierkörperbeseitigung wenig Ahnung.

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1818/13: Lebenslinien: Was sich alles so verändert

Der rote Faden: Ach, ist der Faden schön rot!

Der rote Faden: Ach, ist der Faden schön rot!

Das Leben bildet Linien, Verläufe. Manche besitzen „rote Fäden“, Lebenslinien, die man erwarten bzw. voraussehen kann.

Der Herr Rechtsanwalt und Notar, Baujahr 1937, ist ganz schön alt geworden. Vor ein paar Jahren, so ungefähr 2008, hat der Verwalter ein Foto des Notars genommen, von der damaligen Website. Jetzt wird die Adresse aktualisiert. Er hat eine Assistentin, die in die Offensive geht. Sie meldet sich telefonisch. Wie geht´s? Ja, gut. Danke. Und schwupps sind die Daten wieder etwas aktueller. Die neue Website ist neuer, noch besser, noch übersichtlicher und es sind neue Fotos „vom Alten“ drauf. Der Vergleich ergibt: Der Mann ist gealtert. Altes Foto weg, neues Foto her, Identitätenklau für die gute, gemeinsame Sache.

Auch sein Sozius, Baujahr 1967, geboren in Herne, Westfalen, ist älter geworden. Auch hier ergibt der fotografische Vergleich: Ist älter geworden. Sieht noch besser aus. Irgendwie in sich ruhender, jetzt.

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Geadelt? Oder genudelt? Büro Gotthal Berlin, ein "Konzern"

1809/13: Fotowelt: Geadelt? Oder genudelt? Büro Gotthal Berlin, ein „Konzern“

Geadelt? Oder genudelt? Büro Gotthal Berlin, ein "Konzern"

Geadelt? Oder genudelt? Büro Gotthal Berlin, ein „Konzern“

Das fiel uns auf, im Posteingang neulich. Die Ista Deutschland GmbH hat unsere Micky-Maus-Firma nachträglich zum „Konzern“ umstrukturiert, wie das Adressfeld beweist. Ob das eine Adelung ist, nachträglich? Wir hatten ja verschiedentlich hier über die Firma berichtet. Oder ist das daher Rache, wie Blutwurst? Keine Ahnung.

Wie aus einer kleinen Firma, einem schlicht „einfachen Arbeiter im Weinberg des ein Wohnungseigentum besitzenden Dienstherrn“ (etwas abgewandelt, zitiert nach Benedikt, dem Sechszehnten) ein multinationaler Konzern wird, das stand bei Redaktionsschluss  noch nicht fest.