„Ich dachte, ich kann jede Prüfung bestehen, die ein Mensch nur bestehen kann.“ (Dialog aus Avatar, der Film)
Mein Leben ist ständigen Veränderungen Überarbeitungen unterworfen. Eigentlich ist kein Tag wie der andere. Worum ich mich auch nicht bemühe, ist Kontinuität. Diskontinuität hat ihren Charme. Und wenn ich gerade mal wenig Zeit habe, gibt es inzwischen Ersatzlösungen. Virtuelle Lösungen.
Bitte behalten auch Sie, wie wir, im Hinterkopf Herrn Halmackenreuther (* Name geändert) darauf hinzuweisen, dass er –oder wer auch immer- beim Transport der Materialien das Treppenhaus unversehrt lässt.“
Ergebnis der Recherche: Der Hinterkopf eines Hausverwalters ist der am umfangreichsten beanspruchte Teil des Kopfes, ganz egal, ob Männlein oder Weiblein.
Als Anlage übersende ich Ihnen Fotos vom Treppenkopf und verbleibe mit freundlichen Gruß, Vorname Nachname, Ps.: bitte die Qualität der Fotos zu entschuldigen – Handy-Kamera“ (aus einer Email)
Jupp, diese Regel hat was für sich. Operation Geistesblitz.
Macht natürlich jeder und niemand ist angesprochen. Vor allem nicht ich selbst. Allerdings ist vom Input meines Mailreaders her schon vieles drin, dass aufgrund einer nachträglichen Betrachtung, losgelöst von der Zeit, überflüssig erscheint. Oder zumindest überarbeitungsbedürftig. Oder etwas, was sich nur zu einem Ganzen zusammenfügt, wenn man sich eine Fülle von verschiedenen Emails aus dem unbearbeiteten Posteingang herausfischt. Oder aus derselben Email, in der alles über eine Vielzahl von verschiedenen Dateiformaten verstreut liegt. Sachen, die auf dem Kopf stehend aufgeliefert werden (Scans, falsch herum). Da wäre es manchmal besser, solche Dinge kämen überhaupt nur an, wenn sie eine Art Contentfilter durchlaufen haben. Den es noch gar nicht gibt. Spamfilter gibt es schon, aber diese filtern derartige Emails nicht raus. Udo Lindenberg, Altrocker mit Wohnsitz in Hamburg, hat es vor vielen Jahren schon einmal ganz klar so formuliert und da gab es Emails noch gar nicht: ‚Die beste Droge ist ein klarer Kopf.‘
Grannie Gang (Filmausschnitt)- Monty Python (englisch) (via Youtube)
Die ganze Geschichte steht heute in der Süddeutschen und wird so eingeleitet:
Weil sich fünf Rentner um ihr Geld betrogen fühlten, kidnappten sie kurzerhand ihren Anlageberater. Nun stehen sie wegen Geiselnahme und Körperverletzung in Traunstein vor Gericht.“ (Quelle: Süddeutsche Zeitung, hier)
Von wegen alt und hilfebedürftig. Der Rädelsführer der Kidnapper, Roland K., ist 74 Jahre alt, seine Frau Sieglinde schon 79.
Mit der Aktion: „Aushänge für die Ewigkeit“ weist das Büro Gotthal in Berlin als Hausverwalterin verschiedener Kunden im gesamten Stadtgebiet und Umgebung auf eine Sorgfaltspflicht von Autoren hin, die Aushänge, Rundschreiben (ob eckig oder rund, sei dahingestellt) verfassen und geradezu bedenkenlos unters Volk streuen. Als Außendienstler sind die Mitarbeiter der Verwaltung immer wieder darüber erstaunt, in welchen teils drastischen, unterdurchschnittlichen Rundschreiben Mietern und Wohnungseigentümern Informationsangebote und Diktate von Hausverwaltungen angetan werden. Manch Hausaushang ist schlicht unverständlich, nicht wenige enthalten groben Unfug, unzulässige Verallgemeinerungen oder schlichtweg keinerlei Aussage. Man fragt sich, was nun?
Allerdings werden wir die Aktion nicht „DsdSA“ (Deutschland sucht den Super-Aushang) nennen, weil das gerade naheliegend ist. Wer aber selbst direkt an einem Treppenhaus wohnt, und das dürften einige sein, die hier gelegentlich gern lesen, mache einmal mal die Probe aufs Exempel: mit geöffneten Augen durchs Treppenhaus, sehend was uns die Verwalterin des Hauses an guten Informationen anbietet? Ein Klingeltableau, das leicht überarbeitungsbedürftig erscheint, sehen wir fotografisch nachfolgend, mit dem Hinweis, dass auch das ein Display mit einer Informationsvermutung ist: Im Mehrfamilienhaus wollen wir nicht irrlichtern und suchen, und das Tableau sollte uns etwas darüber sagen, welche Menschen hier im Haus wohnen. In diesem Fall allerdings eher nicht: kaum ein Namensschild ist lesbar, eine Menge Namen fehlen, das Tableau scheint seine wesentliche Bedeutung eingebüßt zu haben. Hier konstatieren wir einen verwalterischen Kollaps, einen Stillstand in der Fortsetzung von notwendigem Alltagsgeschäft, Resignation, Rückzug auf Schreibtischtäterei, die die Zustände an Ort und Stelle nicht einmal mehr zur Kenntnis nimmt.
Vorbei, vergessen, es ist vorbei. Bad news – good news. Die Presse bestimmt, was passiert und nur was berichtet wird, geschieht auch wirklich.
gesichtspunkte.de hatte hier über das Lachen der Hühner berichtet. Glück habe, wer überhaupt noch Geld bekommt! Nun lachen nicht einmal mehr die Hühner. Ob daher aber die Presselämmer schweigen? Das kann nicht festgestellt werden. Das geht auch gar nicht. Denn erst hat es die Presse künstlich hoch geschrieben und nun -und das ist Gesetz der Eigendynamik- freut sie sich, dass sie über die Lösung des Problems erst recht wieder viel schreiben kann. So entsteht durch das Lancieren von news echter Mehrwert, weil news veralten und durch neue news ergänzt werden können. Bis der Hahnenkamm schwillt.
Nein, die Presse muss jetzt schreiben. Denn der Auftrag der schreibenden Zunft ist es, die Öffentlichkeit angemessen zu informieren. Das allein legitimiert die so genannte Pressevielfalt. Das gilt übrigens auch für Schweinegrippe, Vogelgrippe und das, was Dieter Bohlen bei DSDS so von sich gibt. Nicht wenig davon ist flüssig, anstatt fest. Überflüssig. Trotz sagenhafter Tiefsttemperaturen. Brrr…..
Ein bisschen reißerisch formuliert, oder? Biggest Bohei oder gewissenhafte Berichterstattung? Bad Banks, Bad News…aufgeregte Statements allerorten. War schon jeder Zweite am Aderlass, ums auszuprobieren? Im Teaser heißt es wörtlich: ‚beinahe jede zweite EC-Karte‚ sei betroffen.
Der Artikel –hier– hält denn auch nicht, was die Headline verspricht. Denn schon einen Mausklick weiter (nochmals daher hier click) betreffen die Probleme nur noch jede dritte EC- und Kreditkarte.