Einen Moment der Stille und des Nachdenkens. Zum Wochenende:
Wer einen Account bei facebook besitzt, kann jetzt ein ‚Fan‘ werden des Auschwitz-Memorials, wohlgemerkt kein Fan von Auschwitz. Es geht um die Erinnerung an Auschwitz und was dort passiert ist. Wenn auch die Bezeichnung ‚Fan werden‘ in diesem Zusammenhang verwirrend ist, facebook-eier-popeia, kann dennoch, wer will, über seinen eigenen Schatten springen. Momentan hat die Gruppe 4.680 ‚Fans‘, oder sagen wir besser Mitglieder.
Telegramm nach einer Flucht (Quelle: Auschwitz-Museum)
Bis ins Jahr 1949 -vor nunmehr 60 Jahren- gehen die ersten Versuche von Joseph Norman Woodland und Bernard Silver zurück. Daran erinnert uns heute die Suchmaschine google. Keine schlechte Idee, finden wir.
Auch in der Haus- und Grundstücksverwaltung spielen Strichcodes eine Rolle. Wer beispielsweise Mietverträge benutzt, kann anhand des aufgebrachten Strichcodes Artikel-Nummer und EAN-Nummer des herausgebenden Verlags überprüfen. Die Überprüfung der Echtheit von Mietverträgen besitzt immer wieder große Relevanz, auch vor Gerichten. In einem Fall, der Jahre zurückliegt, konnte durch gewissenhafte Überprüfung eines Mietvertrages mit den Angaben des Beklagten dessen Echtheit verneint und demzufolge eine Fälschung -Prozessbetrug- nachgewiesen werden.
Wir sehen: Strichcodes können eine große Bedeutung haben. Denn wer Formulare verwendet, sollte deren Echtheit sicherstellen, damit wenigstens von dieser maßgeblichen Seite Einwände hiergegen unmöglich sind.
Sie hatten das Grundstück in Berlin-Dahlem (Ortsteil von Zehlendorf) erst vor kurzem erworben. Darüber wird heutzutage eine Geschichte erzählt. Und die geht so:
Sie hatten das Grundstück gerade erworben, das mit einem Einfamilien-Reihenhaus bebaut war. Und sie fühlten sich nicht wohl dort. So richtig erklären konnten sie sich das nicht. Als die Handwerker das Objekt in einen bezugsfertigen Zustand bringen sollten, fragte einer der Handwerker -irgendwie dummdreist- nach: „Sach ma, wat willst du denn hier in die Mörderbude?“ Und sie fragt nach, fragt, wieso Mörderbude? Na, sagt er, hier sei doch vor längerer Zeit die Frau Soundso umjebracht worden. Ach so, sagt die Erwerberin, das hätte sie aber nicht gewusst. Ist ja auch egal. Der Mord ist geschehen, Vergangenheit.
(Tagesschau, Beitrag vom 11. September 2001, Abendausgabe)
In stillem Gedenken an die Opfer dieses rabenschwarzen, zunächst ganz normalen Arbeitstages. An eine Welt, die sich erinnerungshalber in die Zeit vor dem 11. September 2001 und in die gesamte Zeit danach unterteilt. Die Welt hat sich sehr verändert seit dem 11. September 2001.
Kurt Krömer, Neuköllner im Beruf, sagt im Interview mit der Zeitschrift Stern folgendes über seinen Vater:
… ja, es war alles so unterbewusst. Mein Vater war sehr albern und ein Alt-68er. Aber nicht so einer, der intellektuell ist, in WGs gewohnt hat, den ganzen Tag nichts gemacht hat und abends auf Demos gegangen ist. Er ist halt Arbeiter, hat malocht und ist dann auf Demos gegangen. Aber er hatte lange Haare, so einen Sticker von der Alternativen Liste, hörte Bob Marley, Udo Lindenberg und Nina Hagen. Er hat immer zu mir gesagt, pass‘ dich nicht zu sehr an, daher kommt die anarchistische Ader.
Das komplette Interview ist auf der Homepage des Neukölln-Kreuzberger Komikers hier nachzulesen.
Wir schreiben das Jahr 1980 und ein Auszubildender beginnt seine berufliche Zukunft als Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft. Die Auszubildenden der Deutschen Gesellschaft zur Förderung des Wohnungsbaues, kurz DEGEWO, waren schon anfänglich in erste Untergruppierungen von Jugendlichen verstrickt. Es gab die ersten Popper, eine Spezies, die inzwischen ausgestorben ist. Schicken Seitenscheitel, eine Möhren-, nein Karottenhose, schwarze Lackschuhe mit Schleifchen drauf. Gott bewahre. Wohnungswirtschaftler waren allerdings nicht Punks, denn das hätte nicht zusammen gepasst. Die Eltern nicht weniger Heranwachsender auf der Suche nach beruflichem Profil empfehlen uns: ‚Geh doch zur Polizei, das ist sicher, und die suchen noch Nachwuchs.‘ Gut, pro forma mal einen Einstellungstest und dann noch Hotelkaufmann. Ein ganz schwieriges Unterfangen. In ganz Berlin(West, anno 1980) bilden sie zwei Hotelkaufleute aus. Das Steglitz International hat gerade eröffnet und der Personalchef will sich noch nicht zur Frage äußern, ob denn auch Auszubildende eingestellt werden. Das Arbeitsamt, Referat Lehrstellensuchen, am Ernst-Reuter-Platz empfiehlt kaufmännisch Interessierten: Mach doch Kaufmann in der Grundstücks- und Wohnungswirtschaft! Was? Diesen Beruf gibt es? Und -schwupps- schon eingestellt. Die Idee hört sich bestechend an: ‚Die städtischen Wohnungsbaugesellschaften in Berlin bauen und bewirtschaften öffentlich geförderten sozialen Wohnungsbau für die breiten Schichten der Bevölkerung.‘ Das hat so was von Sozialarbeit, gemeinnützigem Beruf und edler Tätigkeit.
22. September 1981 – Potsdamer Str., Schöneberg: Der aus Westdeutschland eingereiste Hausbesetzer Klaus-Jürgen Rattay gerät unter tragischen Umständen unter die Räder eines Linienbusses der BVG und wird zu Tode geschleift.
Paar digitale Schnipsel aus mehreren Bezirken Berlins sind wieder aufgetaucht. Die seinerzeit vorgenommenen Bemerkungen dazu muss man nicht weiter kommentieren. Viel Spaß. Sie werden zum Zwecke Archivierung erbrachter Lebensleistungen hier zur Verfügung gestellt, müssen aber nicht unbedingt ganz ernst genommen werden.
Putten & Fresken
Taubeneinflug in Neukölln
Sinnvolles Timing eines Mieters
Kaskadierte Immobilienblasen
Briefkästen als Visitenkarte eines Hauses
Typisches Altbau-Miezhaus
Polizeischild von 1852
Unrenovierter Mieterkeller
Notmaßnahme: Abstützung der einsturzgefährdeten Kellerdecke
Der in Köln lebende Künstler Günter Demnig schuf das Projekt‚Stolpersteine‘ und erinnert damit an die Verfolgten, Vertriebenen, Vergasten des Hitler-Regimes (1933-1945) auf eine emotional und persönlich ansprechende Weise. Der erste Stolperstein datiert auf den 16.12.1992. Dabei handelt es sich um einen Steinkubus (Pflasterstein) mit einer Kopfplatte aus Messing. Auf dem ersten Stolperstein waren die ersten Zeilen eines Erlasses des SS-Reichsführers Heinrich Himmler zur bevorstehenden Deportation von ‚Zigeunern‘ (vor dem Kölner Rathaus) zu lesen. Inzwischen sind (Stand Dezember 2008) rund 17.000 Steine in 430 Städten in Deutschland, den Niederlanden, Polen, Österreich, Tschechien, der Ukraine und Ungarn gesetzt (Quelle: wikipedia.de).
Es sind nicht wirklich Stolpersteine, der Künstler sagt dazu: „Nein, nein man stolpert nicht und fällt hin, man stolpert mit dem Kopf und mit dem Herzen“. Die Website gotthal.de hatte früher bereits zu diesem Projekt verlinkt. Beim Relaunch der Website (2007/8) sei das Projekt dann herausgefallen. Aktuell gebe es aber keinen Grund, das Projekt nicht wieder erneut in die Liste nennenswerter Projekte erneut aufzunehmen, teilt die Website heute mit.