688/2010: Petersilie als untrügliches Symbol für funktionierende Bindungen – Grün ist die Hoffnung!

Petersilie - Geschäftsmodell: Langfristigkeit

Petersilie - Geschäftsmodell: Langfristigkeit

„Nach zwölf und ein halb Ehejahren
verlangt die Lieb nach neuer Kraft,
um der Gemeinschaft Fortbestand zu wahren.
Hier empfiehlt sich Petersiliensaft.
Man braucht ein kräft’ges Exemplar
dessen Wurzel man dann flugs entsandet,
zärtlich schält, ganz wunderbar,
bevor es im Entsafter landet.“

Grün ist die Hoffnung! Hoffentlich nicht das Gesicht! Geschäftsmodell: Langfristigkeit? Die neue Erkenntnis dieses Tages: Nach 12,5 Jahren Ehe feiert man die sogenannte Petersilienhochzeit. Wer jetzt sagt, das sei noch nichts, irrt. 12,5 Jahre sind eine verdammt lange Zeit. Allerdings nicht in jedermanns Augen.

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Briefschnipsel: Dein Treppenhausfußboden, das empfindliche Wesen – Rücksichtnahme

Brief eines Gebäudereinigers (Ausriss)

Brief eines Gebäudereinigers (Ausriss)

Ein Treppenhausfußboden ist ein fragiles Etwas, eine empfindliche Oberfläche und ein sensibles Oberes. Der Gebäudereiniger hat es verletzt. Er missachtete den PH-Wert. Das Drama, den empfindlichen Treppenhausbelag zu meucheln, spielte sich im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg ab. Dort gehört Prokrastination zur Lebensart.

Unschönes Ergebnis. Er sieht unschön aus, der Fußboden. Da hilft weder Clerasil, noch gut zureden. Reine Haut startet hier, für ein reines Gewissen ist die Geschäftsleitung des Gebäudereinigers verantwortlich. Ob dem Fußboden auch ein neuer Clerasil-Pickel-Blocker-Stift helfen würde, der seit kurzem auf dem Markt ist?

(via Youtube)

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Rhabarber: Prozesse von Querulanten vor Gericht enden immer: Wir werden alle sterben! Palim, Palim!


Im Gefängnis: Bald wieder Zeit für kultige Spiele (Dieter Hallervorden, Nonstop Nonsens, Fernsehserie 1975-1980) via Youtube

Es gibt, immer wenn Gerichtsdinge anstehen, diese Art Verfahren, die komplett überflüssig sind. Sie haben überhaupt keine Aussicht auf Erfolg oder kosten lediglich nur Zeit und Geld, verfolgen aber kaum lohnenswerte Ziele. Manchmal ist selbst das nicht zu erkennen: das Ziel. In denen es um etwas geht, was von einem menschlichen Standpunkt aus zweitrangig ist. Entscheidender erscheint uns, dass wir gesund sind und unsere begrenzte Lebenszeit nützlichen, schönen Dingen zugewendet ist, besonders wenn wir glauben, dass die Lebenszeit von vornherein begrenzt ist. Die inzwischen aufgelöste, etwas schräge Berliner Band Knorkator (1994-2008) hat das sehr gut auf den Punkt gebracht: Wir werden alle sterben! Den Kopf frei bekommen von Zwängen und wirtschaftlichen Sorgen, dass es uns gut geht. Und doch streiten manche wie die Kesselflicker vor Gericht. Das sind oft Menschen, denen etwas abhanden gekommen ist: Lebensglück.

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Lage, Lage, Lage – Aberdeen Property legt research-Bericht Januar 2010 vor

Unnützes Wissen - Gras....

Im Dossier der Frankfurter Immobilienspezialisten Aberdeen (Ausgabe 01.2010) kommen die Autoren zu folgendem Fazit:

 Für Investoren an den Immobilienmärkten wird diese weitere Unterscheidung von Marktteilräumen, Lagen bzw. Clustern zunehmend wichtiger. Wieder einmal gibt folglich der Kapitalmarkt das Veränderungstempo vor. Es bleibt als Herausforderung für die Branche, dass – vor allem in Zeiten, in denen ein Großteil der Investoren auf das Segment Core und Core+ fokussiert ist – ein Blick über den Prime-Tellerrand notwendig wird und ein Abgleich von Investoren- und Nachfragerinteressen erfolgt. Es existieren attraktive Investitionsopportunitäten nicht nur im vielzitierten aber wenig repräsentativen Primebereich, sondern auch „daneben“ – von uns als „etabliert“ definiert. Dabei kann die „etablierte Lage“ qualitativ neben Prime liegen, sich räumlich auch auf Gebiete abseits der Citylagen (z.B. Verkehrsknotenpunkt) erstrecken. Neben dem bekannten Lageaspekt ist ein weiterer wesentlicher Entscheidungsfaktor im Investmentprozess in der Objektqualität zu finden, sodass der altbekannte Lehrsatz „Lage, Lage, Lage“ um den Aspekt „Objekt, Objekt, Objekt“ erweitert werden muss.“

Das ist ein bisschen schwer verständlich aufgeschrieben, finden wir. Man hätte es einfacher formulieren können.

Dass wesentliche Entscheidungsfaktoren von Investoren in der Objektqualität zu finden sind, darf als bekannt gelten. Einen research-Report braucht man dafür aber vermutlich nicht.

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Zitat des Tages: Um aber Ideen zu verwirklichen, …Selbsterkenntnis

Skurril: Ideen verwirklichen

Skurril: Ideen verwirklichen

Baum (Pfad) der Erkenntnis: hier – Urheber: Thomas Gotthal, eigene Erkenntnisse

Das genannte Zitat darf frei/kostenlos verwendet werden, wenn der Urheber als Informationsquelle genannt wird. Wir bedanken uns bei unseren Lesern und wünschen ein schönes, stalkingfreies Wochenende.

Hintergrundrecherche: A.C.A.B. an der Wohnungseingangstür löst Richtersprüche aus

A.C.A.B - All cops are bastards

A.C.A.B - All cops are bastards

Wieder so ein Fall: da hat einer in Berlin-Neukölln etwas an seine Wohnungstür gehängt. Findet er’s lustig? Was bedeutet es überhaupt.

Die Recherche ergibt: Die Buchstabenabkürzung steht für ‚all cops are bastards‘ und deswegen hat hier jedenfalls die Polizei keinen Zutritt. Den wird sie wohl auch nicht geltend machen, denn es gibt ja das Grundrecht der Unverletzlichkeit der Wohnung. Das OLG Karlsruhe hat dazu in dem Fall vom 23. Juni 2008 – Az. 1 Ss 329/08 – entschieden, dass sich strafbar wegen Beleidigung (§ 185 StGB) macht, wer auf einen Polizisten zeige und diesem zurufe: ‚A.C.A.B.‘.  Selbst schlechtes Englisch sprechende Polizeibeamten könnten sich also darauf berufen. Nähere Informationen und auch Abgrenzungsversuche beispielsweise zum Tragen eines T-Shirts mit diesem Aufdruck hier.

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Von Cato dem Älteren können wir lernen – über Verwalterverträge und wann man sie abschließt…

Positionen

Rem tene, verba sequentur! (Quelle: gotthal.de)

Rem tene, verba sequentur! (Quelle: gotthal.de)

Schreibt ein Verwaltungsbeirat, er wünsche nun ‚getreu Cato, dem Älteren‘ den Verwaltervertrag (endlich) abzuschließen. Die Wohnanlage in Berlin-Dahlem soll vertragsgerecht gestellt werden. Da hat er recht. Dass das so und nicht anders ist, dazu musste erst einmal recherchiert werden. Diese Sache -dieser Verwaltervertrag- lag anfänglich herum, erst aus diesen und jenen Gründen, die Übernahmehandlungen ggü. der Vorverwaltung waren viel wichtiger. Auch steckte eine gewisse Absicht dahinter: Erst einmal die Zusammenarbeit nachweislich gut anlaufen zu lassen, und dann ein bisschen abzuwarten, ob sich die Zusammenarbeit gut entwickelt.  Sie entwickelte sich gut. Nun ist es Zeit, über eigene Schatten zu springen.

Es gibt Verwalter, die arbeiten ohne (schriftlichen) Verwaltervertrag als Verwalter von Wohnungseigentümergemeinschaften. Das büro gotthal gehört nicht zu dieser „freiheitsliebenden Kategorie“ eines unförmlichen Miteinanders. Schon die Berufsbezeichnung Verwaltung assoziiert eine ordnende Form. Richtig ist nach Auffassung der auf Wohnungseigentum spezialisierten Fachverwaltung, dass insbesondere Wohnungseigentümer sehr gut beraten sind, in Schriftform Rechte und Pflichten miteinander festzulegen.  Die schriftlich Agierenden wiederum besorgen sich entweder Vordrucke aus dem Papierwarengeschäft (WEG-Verwaltervertrag, Soundso-Verlagsvordruck Nr. 0815) oder – und das finden wir besser – es gibt einen eigens entwickelten (und mit den Jahren beträchtlich fortgeschriebenen) Muster-Verwaltervertrag. Eine ganz eigene Strickart, state of the art. Wer in dem Geschäft Ahnung hat, kann solche eigenen gelebten und entwickelten Vordrucke vorweisen, die sich überwiegend kundenfreundlich lesen. Von wegen Ausgewogenheit.

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Zitat des Tages: Udo Vetter auf Twitter – Der digitale Firmensitz im Überblick

Positionen

Zitat Zwölf Anwälte an sechs Standorten. Klingt eher nach Netzwerk denn nach Sozietät.“ Twitterer Udo Vetter

gesichtspunkte.de meint dazu:

Das muss nicht sein. Möglich ist auch, dass es sich hier um einen digitalen Firmensitz handelt. Die alte, konventionelle Vorstellung davon, dass Menschen in festen Strukturen leben (und arbeiten) müssen, an einem Ort, mit einem Büro, durch dessen Büropforte Menschen an reizenden Sekretären und Sekretärinnen vorbeischreiten, ist nachweislich überholt. Von Zuhause aus kann problemfrei gearbeitet, und bei Bedarf sogar geackert werden, dass „die Heide wackelt.“ Kleine schlagkräftige Units (Einheiten) entstehen so auf diese Weise. Und auch ganze Millionenseller.

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Was ist eigentlich ein ‚Spiritus rector‘? im Zusammenhang mit Verfahren?

Keep it under control!

Bei der sehr geschätzten Wikipedia-Enzyklopädie heißt es dazu wörtlich:

Zitat Spiritus Rector („führender, lenkender Geist“, wörtlich der „Geist als Führer“) ist ein lateinischer Phraseologismus und bezeichnet eine Person, von der sich eine Gemeinschaft, in seltenerer Verwendung des Ausdrucks auch ein Individuum, geistig leiten lässt.

Je nach Zusammenhang kann damit eine Führungsrolle in religiösen, weltanschaulichen, politischen, künstlerischen oder sonstigen Fragen gemeint sein, die sich nicht bzw. weniger aus einem besonderen Amt, sondern vor allem aus der Anerkenntnis der besonderen geistig-intellektuellen Fähigkeiten der betreffenden Person ergibt.

Wir entnehmen dieser Beschreibung eine positive Bedeutung. Wir haben diese Bezeichnung aber in der letzten Zeit immer nur negativ besetzt gelesen, als gäbe es eine Berechtigung, einen „Spiritus rector“ (Sr) als etwas negatives hinzustellen. In ein paar Verfahren wird er -der Sr- als Metapher für etwas Böses verwendet, dass sich die übrigen Beteiligten zu Unterjochten macht, die daher keinen eigenen Willen mehr besitzen. Wie oft ist der Begriff gefallen und nun stellen wir fest, es ist ein überaus positiv besetzter Begriff: die geistige Führung entstamme einem Anerkenntnis

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Im Umgang miteinander schätzen sich Menschen oft falsch ein…

Gut zu wissen, Wissen ist Macht

Im täglichen Umgang miteinander schätzen sich Menschen häufig falsch ein. Sie glauben aufgrund „jahrelanger Erfahrungen“, den anderen zuverlässig, richtig und treffsicher einschätzen zu können. Hier und da kommt es vor, dass Menschen dadurch in missliche Lagen geraten, weil sie sich im zwischenmenschlichen Kontakt stark irren. Indem ein Mensch die Verhaltensweisen eines anderen meint vorhersehen zu können, gerät der andere schnell in Irritationen und fühlt sich missverstanden. Wenn ein anderer aber überraschende Wechsel und Veränderungen zeigt, ist man selbst manchmal baff. Nicht schlecht ist in dieser von Meinungen vorgefassten Welt ein Weg, der aus einem energiegeladenen in einen Energie ablassenden Zustand überwechselt, ohne dass dies jemand erwartet hätte. Dies nimmt Druck aus Zuständen, die uns als unerfreulich erschienen. Wer solche Veränderungen herbeiführen oder auch zulassen kann, ist dem persönlichen Glück ein Stück näher gekommen.

Das Problem ist, dass die Situation wahrscheinlich falsch eingeschätzt wird, von allen Seiten, sagt jemand. Wichtig ist, sich gegenseitig besser zuzuhören und in seinen Entscheidungen mehr bei sich zu bleiben. Autarke, selbstbewusste Entscheidungen sind zu treffen, die nicht fremdbestimmt sein sollten. Lob, Anerkennung, aber auch Tadel und Anklage sind Gesichtspunkte menschlichen Umgangs miteinander, die erst einmal warten müssen, bevor man sie wirklich äußert. Nur ein langfristiger Erfolg der Verbesserung im Verhältnis zwischenmenschlicher Beziehungen ist überhaupt der Rede wert. Öl ins Feuer, Wasser auf die Mühlen, jede Energie-Zugabe erhöht die Verarbeitung gesellschaftlicher Ressourcen und die Beschäftigung bzw. den Umgang, die Befassung von Menschen mit Dingen, die wesentlich, unwesentlicher oder vollkommen unwichtig sind.

Der Dissens von Menschen, die auf engem Raum Tür an Tür miteinander wohnen, ist von der Konstruktion her gemeinschaftlich angelegt, als eine Art Zwangsgemeinschaft, möglicherweise wider Willen. Gerade deshalb muss diese Art notwendigen Umgangs miteinander besonders behutsam werden, bzw. bleiben. Wenn sich jemand selbst bezichtigt, in den Augen eines anderen einer zu sein, der ein schlechtes Leben geführt hat, hat er das Problem, sagt ein anderer. Wir haben keine andere Wahl, als auf diese Art von Selbstbezichtigung wissend zu schweigen. Und zu verstehen.