Lehrer Lämpel: Die neuen Leiden des jungen W.

1861/13: Alltag: In der Eingangspost der Haus- und Grundstücksverwaltung geht ein gar lustig Treiben vonstatten! Gestatten?

Lehrer Lämpel: Die neuen Leiden des jungen W.

Lehrer Lämpel: Die neuen Leiden des jungen W.

Nach Zusendung der emailadresse, nehme ich Dich/Sie gerne in unsere mail-Verteiler für Paartanz- und/oder Kreistanztermine auf! (Signaturangabe einer Email an die Hausverwaltung)

Das Anliegen war ja noch gut gewählt. Die Antwort unsererseits dauerte Sekunden, auch am Abend zufällig noch am Arbeitsplatz. Die Ursprungsmail war -richtigerweise- eher kurz und privat gehalten. Als dann aber sofort die Antwort geschossen kam, freute sich die Empfängerin der schnellen Antwort und drückte auf Antworten. Dabei wird automatisch die vorkonfigurierte Signatur im Antwortmodus mit eingerückt. Und da steht es nun: Das beste, was Füße jetzt tun können, ist tanzen.

Nur ja nicht jetzt eine Email schreiben und Aufnahme in  den newsletter…. – Halten wir so kurz als möglich fest: Es lebe der Gesellschaftstanz! – Ich muss weg: Die nächsten Tanzschritte abstimmen, vorwärts, rückwärts, seit und ran….

Aerosole im Zaume halten

1849/13: Positionen: Die „neue deutsche Härte“ im Kaltwasser, Aerosole, Legionellen und Geschmäcker vom Trinkwasser

Wasserprüfeinrichtung GESAMTHÄRTE

Wasserprüfeinrichtung GESAMTHÄRTE

„Frauen riechen besser als Männer, sie merken schneller, wenn etwas stinkt. Das ist wissenschaftlich erwiesen.“ (zur Trinkwasseraufbereitungsanlage in Berlin-Schöneberg) – Anruf einer Eigentümerin

Die Eigentümerin wendet sich beschwerdeführend an die Verwalterin. Was der Wasserinstallateur der Fa. Sünder (* Name geändert) da schrieb, kann nicht sein. Er schrieb: “ bezüglich des Wasserproblems wird es an den verbauten Rohren bzw. sonstigen Materialien bei Frau Lecker (* Name geändert) liegen. Wenn es die Enthärtungsanlage wäre hätten alle Bewohner dieses Geruchsproblem. Die Wartung der Enthärtungsanlage erfolgt in Kürze direkt durch die Fa. Grünbeck“.

Das offene Emailen von Meinungen und Gegenstatements ist eine gefährliche Sache. Denn allzu schnell kommt es aufgrund von ungeschickten, psychologisch angreifbaren Formulierungen zu Verärgerungen. Wie in diesem Fall.

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1840/13: Positionen: Vom Tischkickern, Eigentoren und der Spielmannssucht von Männern

Tischkicker

Kickerbälle, das ist so ein Thema.

Es gibt Harte, wie Stahleier so hart und so laut. Aber die sind glibschig. Man kann mit ihnen nicht recht dribbeln.

Es gibt Weiche, die sind federleicht und nach einer Weile sehen sie aus wie krümelndes Brot, die Lackschicht löst sich langsam ab und auf und sind nicht seriös.

Die Richtigen haben eine gewisse Schwere, sind hart, aber lassen sich mit Kickerfiguren fassen, dribbeln und von Figur zu Figur jonglieren, weiter schnalzen und fest greifen, bevor -aus dem Handgelenk- der unerbittliche Toreintrag erfolgt.

Solche will ich haben.

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1839/13: Positionen: Vom „Im Sinne der Gemeinschaft handeln“

Positionen

Erfahrungshorizonte

Ich bin nicht anstrengend, ich handele nur im Sinne der Gemeinschaft. #Selbsteinschätzung

In Wohnungseigentümergemeinschaften gibt es häufig Lager mit unterschiedlichen Blockbildungen. Es geht um Themen, die allgemein diskutiert werden, die teils zu Zuständen außerordentlicher Hocherregung führen. So will einer den erst kürzlich von ihm herbeigeschafften Verwalter wieder loswerden und redet den Anderen gegenüber in kämpferischen Emails das Rüstzeug dafür. Die Anderen aber stellen zunehmend in Frage, ob das überhaupt berechtigt ist? Schon hat sich der Kämpfer geoutet und gesagt, er habe rein private Gründe dafür. Ein bisschen war das schon ehrlich. Jedenfalls kann es jeder nachlesen. Muss eine solche Emailliste aller Eigentümer und des Verwalters „unselig“ sein und möglichst bald geschlossen werden, nur um nicht noch mehr Schaden anzurichten?

Ist die Person des Verwalters geeignet? Ist er gar „im Sinne der Gemeinschaft“ tätig? Oder nur „in eigener Sache“? Sich seine Pfründe sichernd. Nun, diese Frage ist nicht so schwer zu durchleuchten. In den häufigsten Fallgestaltungen wie diesen muss man sich den Gegenwert einer Verwaltertätigkeit einmal realistisch vor Augen führen, um zu richtigen Antworten zu kommen. Zunächst einmal kann ein professioneller Hausverwalter nicht von ein, zwei Häusern, die er verwaltet, leben. Dazu reicht einfach die Bezahlung nicht aus.

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Lehrer Lämpel: Keine Atempause....

1838/13: Positionen: Der Buhmann im Blickwinkel der Selbstkasteiung

Lehrer Lämpel: Keine Atempause....

Lehrer Lämpel: Keine Atempause….

Alle schauen auf dieses Haus, nur nicht Klaus, der schaut raus! (Kinderreim)

Die Redewendung „Ich lass mich nicht zum Buhmann machen“ kann das Gegenteil des Gesagten heißen: Dass man es bereits ist. Sehr ichbezogen, fällt auf als „floskolöse Ausflucht mit Nullinhalt“. Eher: Ich wünsche nicht, dazu gemacht zu werden. Ich bin es schon. Oder mit Gewalt: Wer mich zum Buhmann macht, bekommt es mit mir zu tun. Hui Buh, das Schlossgespenst, weiß: sich zum Buhmann zu machen, ist ganz einfach. Sich als Buhmann zu fühlen, ist die erste Form von Kasteiung.

Buhmann sein, ein Ich-Gefühl, nicht ein Du-machst-mich-zum-… Etwas ganz persönliches, das einem niemand angedeihen lässt, außer man sich selbst. In Amerika hieße er „booman“ vielleicht, und Quasimodo fühlt sich so in Paris. Kants kategorischer Aperativ, vorm Essen: „Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, dass sie ein allgemeines Gesetz werde.“

Sich als Buhmann zu fühlen, ist eine Art irreversible Umschreibung dafür, „ein schlechtes Gewissen“ zu haben, mit sich nicht im Reinen zu sein, etwas ausgefressen zu haben und dafür bei Anderen „um Schonung zu bitten“, um bitte nicht allzu harte, gar vernichtende Kritik einstecken zu wollen. Erst wenn es ausgesprochen, das Pulver verraucht ist und man einen Moment inne hält, merkt man: Ich bin nicht perfekt. Ich kann noch besser werden. Tröstlich, wer dieses von sich selbst empfinden kann. Er hat alle Chancen, zu ganz anderen Ufern aufzubrechen. Und wenn man von was mal gar keine Ahnung hat, einfach mal die Klappe halten

(EP) 

Stellenanzeige des Tages: Yin, gesucht von Yang!

1825/13: Fotowelt: Stellenanzeige des Tages: Yin, gesucht von Yang! #Foto des Tages

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Stellenanzeige des Tages: Yin, gesucht von Yang!

Stellenanzeige des Tages: Yin, gesucht von Yang!

Als ich Herrn Yang am Kassiertresen frage, gibt er mir bereitwillig Auskunft. Drei Stück gibt es in Berlin, sagt er. Und beeilt sich hinzuzufügen: „Aber der hier ist der Beste.“ Nun ja. Fest steht eins: Der einstige Vorzeigemulti Vinh Loi mit ebenfalls drei Filialen in Berlin bekommt Konkurrenz. Ja, das kann man schon so sehen.

Go Asia, das ist eine relativ neue Supermarktkette in Berlin. Drei Filialen gibt es. Eine in der Kantstr., Ecke Stuttgarter Platz, eine in der Turmstr. in Berlin-Moabit und diese hier, in der Hauptstr. 132 in Berlin-Schöneberg. Während noch vor kurzem ein namentlich ungenannter Anrainer (gegenüberliegend) beklagte, der alte kleine Tante Asia-Laden habe schließen müssen und bei den Großen kaufe er nicht ein, boomt der Verkauf von asiatischem Food in Berlin. Herr Yang sucht Mitarbeiter: Yin, gesucht von Yang. Mit unvergleichlich schönen Suchanzeigen.

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1812/13: Historie: Eine „Interaktive Analyse“ der Kennedy-Rede „Ich bin ein Berliner!“

Historie

Goldbroiler

Als John F. Kennedy die Berliner glückstrunken machte, sagte er weit mehr, als noch in den Erinnerungen überliefert ist. Eine Analyse ist hier verlinkt. Von weit weniger Gewicht ist die kürzlich gehaltene von Präsident Obama. Eine andere Zeit. Ein anderes Zeitgefühl. Und heute eine andere Erinnerung an diese Tage. Zuviel ist zwischenzeitlich bekannt geworden und Bundeskanzlerin Merkel hat genug damit zu tun, den eingetretenen Vertrauensschaden zu begrenzen. So wenig Zeit nach der letzten präsidialen Rede eines amerikanischen Präsidenten verstrichen ist: Ja, das Internet macht die Welt schneller drehend. Wo jetzt die bunten Fahnen wehen. Ahoi, Seemann! Und Bundespräsident Gauck sagt: „Das mit dem Kadavergehorsam in Deutschland gibt es jetzt so nicht mehr.“ Ja, er war gerührt, der Bundespräsident, als Obama ihn besuchte. Das sah man. Gerührt, nicht geschüttelt.

Beide Reden gern nochmal gesehen. Präsidial. Gute Idee.

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1810/13: Positionen: Klare Korrespondenz, einfachstes Auftragsrecht und die Folgen von Globalisierung der Sprache

Positionen

Indem sich die Menschen organisieren, um ihre eigenen Probleme zu lösen, legen sie Standardtexte an, die die Arbeit erledigen sollen, die ihnen zu viel geworden ist. Das Ergebnis sind von den Einzelfällen losgelöste Texte. Diese erschlagen gleich alle Fliegen, die zutreffen könnten. Aber nicht mehr den konkreten Einzelfall. Das ist das Problem. Man will sich derartiges nicht mehr durchlesen.

Klar kennst du das, Leser dieses Artikels.

Du willst einen einfachen Lebenssachverhalt bewerkstelligen und gerätst in eine Mühle gefährlicher Missverständnisse und Verstrickungen in tiefsten Abgründen von Sachbearbeitung.

Diejenigen, die Aufträge entgegen nehmen oder welche absenden, sind gemeint. Sie möchten Gestaltungsvorteile herausschlagen, eine Sache auf eine vermeintliche einzig richtige, federführende Art und Weise auf den Weg bringen.

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1808/13: Psychowelt: Menschlicher Anstand im Ausnahmezustand, #Fremdscham, Patriarchatsstrukturen und rote Fäden!

Psycho-Logik

„Menschlicher Anstand“ ist wie eine Mistkrake mit Tentakeln und Saugnäpfen, wenn es im menschlichen Kontakt darum geht zu eruieren, was vom Benehmen eines Anderen Freundlichkeit darstellt? Was die „geschuldete Leistung“ des dienstbeflissenen Verwalters angeht und dessen Gutwilligkeit oder Missliebigkeit, einem verwalterischen Vorgang gegenüber, den man durch Auslegung objektivieren muss, ist eine Frage persönlicher Perspektiven vom Wollen, Streben und sich durchsetzen wollen.

Im konkreten Fall geht es um die Sanierung eines Teilwasserstrangs in Berlin-Schönberg und um auftretende Zwistigkeiten, die man bei objektiver Auslegung als „Da liegen die Nerven der Betroffenen blank“ versuchen kann ab zu tun zu begreifen.

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1804/13: Positionen: Nicht jedes Problem kann mit Emails wirkungsvoll erschlagen werden #HowTo kill a Ameisenhaufen

Ameise

Dass wer viel schreibt bleibt, ist unbewiesen. Dass wer viel schreibt, nicht immer Antwort bekommt, auch. Dass einen das Schreiben von elektronischen Nachrichten vom Leben abhalten kann, wiederum….let´s talk about that, Baby! Let´s talk about You and me, let´s talk about all the good and bad things, that maybe….

Es ist schon was los. Ein Wimmeln, ein Wieseln. Wie ein Ameisenhaufen sieht der Mailverkehr inzwischen aus. Die Tendenz ist deutlich: Einzelne Emails werden immer unwichtiger. Stattdessen schaut man sich nur noch Betreffzeilen an und wertet aus: Wichtig, weniger wichtig, unwichtig. Das Problem ist auch, dass Probleme heute oft den Umweg über die verstandgesteuerte Tatstatur laufen. Mit der Tastatur die Dinge des Lebens zu regeln…, also nicht mehr zupacken.

Wie die Frage aus Berlin-Friedenau. Wie beschrifte ich mein Namensschild? Die Antwort ist einfach: Selbst. Aber ordentlich. Was macht die WEG gegen Ameisen? Antwort: Gar nichts, selbst etwas tun.

Das stellt nicht zufrieden, ist kurz angebunden. Schlechter Dienstleister, wer da nicht den passenden Textbaustein hat, der in aller Ausführlichkeit …..rhabarbert. Und verschleiert, was wirklich ist: Nämlich dass nicht jeder Mist per Email zu lösen ist. Früher sprachen die Menschen miteinander. Heute schicken sie sich fünf Emails hin und her, stattdessen. Ist auch wirklich warm heute. Stimmt.

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