3105/16: Skurril: Von der Lebensdauer eines Wohngebäudes

Skurril: Ideen verwirklichen

Skurril: Ideen verwirklichen

Die durchschnittliche wirtschaftliche ·Gesamtnutzungsdauer für Mehrfamilienhäuser als Mietwohngebäude beträgt nach WertR 2006, Anlage 4: 60 – 80 Jahre, sachverständig eingeschätzt
werden 80 Jahre. Das Alter des Bewertungsobjektes beträgt zum Bewertungsstichtag 124 Jahre. #Gutachtenauszug

…schreibt die Sachverständige für die Bewertung von Eigentumswohnungen im Gutachten zum Verkehrswert einer Wohnung in Berlin-Friedenau.

Worauf sie eben kein Copyright besitzt. Deswegen wird es hier veröffentlicht. Wenn sich der Wert nach der Nutzungsdauer einer Immobilie bemisst, werden 80 Jahre als sachverständig eingeschätzt. Das Haus steht nun 124 Jahre. Infolgedessen dürfte es eigentlich gar nichts mehr wert sein. Der Verkehrswert der 136 m² großen Wohnung in Berlin-Friedenau beträgt allerdings 323.000,- €. Es ist diese Art menschlicher Logik, weswegen wir Sachverständige brauchen. Skurril.

Foto: Lo Graf von Blickensdorf, Yorckschlösschen

3102/16: Positionen: Mit einer Freikarte ins Kopfkino, zur Berlinale, zu Frühsammers und ins Yorckschlösschen nach Kreuzberg

Freikarte.Kopfkino.

Olaf Dähmlow, Yorckschlösschen

Olaf Dähmlow, Yorckschlösschen

Joelle Meissner und Olaf Dähmlow sitzen für ein gemeinsames Foto getrennt sitzend in einer Kneipe namens Yorckschlösschen. Das Foto folgt auf Seite 2, die nachfolgende Geschichte hat sich genau so zugetragen. Vielleicht war sie auch ganz anders. Hier wurde eine Eintrittskarte ins Kopfkino gelöst.

Es ist noch recht still, heimlich und leise auf der Yorckstr. in Berlin-Kreuzberg. Irgendwo Anna Ecke ist dort das Yorckschlösschen. Nur zwei Menschen sitzen im Gastraum und warten auf Verköstigung. Sie und er. Dame, Flaneur.

Wie pasteurisiert ist der Moment, Hitzewallung inklusive. Es sind die Wechseljahre. Hitze die Währung, dies zur Erklärung.

Queen Mum trug Hüte und wurde über 100. Elisabeth von England eifert Muttern jetzt nach. Ob sie´s schafft? Wer weiß das schon.

Peter Frühsammer sagt, er sagt sonst nie, wer bei ihm und Frau Sonja Frühsammer zum Essen da war. Aber jetzt war Merryl Streep da. Verstehst Du? Die Streep.

Da kann man mal eine Ausnahme machen. Er hat auch wirklich gut lachen, Peterle, Göttinnengatte, gut geht’s Geschäftle. Fleißiges Ehepaar, Sterneköche, Powerpaar (Berliner Morgenpost), Tennisclub-Sternerestaurant.

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3095/15: Nachbarn: Jeder hat das „Recht auf Verwahrlosung“

Rechtliches

Diese Sache ist heiß!

Diese Sache ist heiß!

Wo ist die Grenze?

Die alte Dame ist jetzt in Betreuung in einer sozialgeriatrischen Einrichtung. Es war schon lange nicht mehr richtig sauber. Im Grunde genommen war es das Gegenteil. Die Hausbewohner nahmen es stoisch hin. Es war nicht zu ändern.

Der Sohn muss jetzt den Weg finden, Mutter begreiflich zu machen, dass sie es alleine nicht mehr kann. Dass sie Hilfe braucht und Hilfe annehmen muss, auch wenn sie das nicht für erforderlich hält. Sie ist alt, läuft nur noch gebeugt wie ein Fragezeichen als schmutziges Gespenst durch die Gegend. Niemand gibt ihr die Hand.

Die Polizei hat tatsächlich gesagt, es gäbe ein Recht auf Verwahrlosung.

Ich habe nachgeschaut: Und tatsächlich. Darüber wird noch zu sprechen sein.

Weblotse

3090/15: Berlin: Rauchwarnmelderverpflichtung soll kommen! #news

news

Rauchen verboten

Zweimal geisterte es äußerst unpräzise durch die Berliner Medien. Wir haben das Thema nochmal recherchiert, weil es von hohem Interesse für die immobilienverwaltende Wohnungswirtschaft ist. Hier der aktuelle Stand, der aus Kontakten ins Berliner Abgeordnetenhaus resultiert: Aus gewöhnlich gut unterrichteten Kreisen.

Die Beratungen zum Thema Rauchmelder sind noch nicht abgeschlossen. Unter den Fachpolitikern gibt es bereits seit Jahren intensive Gespräche, da sie zwar den Sicherheitsvorteil sehen, aber die unterschiedlichen Regelungen in anderen Bundesländern und die mitunter erheblichen (auf die Mieter abwälzbaren) Kosten sehr kritisch sehen. Mit anderen Worten: Wie immer, wenn der Gesetzgeber Maßnahmen ergreift, fährt ein wie ein Wärmebus zu verstehender Rundumversorgungsaspekt in Sachen Kostentreiberei und Gewissenlosigkeit los.

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3089/15: Audio: Freie Radikale, Leberwerte, Körperwelten, Innenwelten, der ausgefuchste Jazz und ein großartiger Musiker #Tipps

Audioknopf

Jahreswechsel_Banner_2015

Freie Radikale: Noch sind die Radikalen frei, das ist das Ergebnis des Jahres 2015, in dem sie gewütet haben, mehr als in den paar Vorjahren, seit wir sie erfassen, nachrichtendienstlich, allumfassend und mit digitaler Genauigkeit. Beschlossen betulich: Das Büro der obigen Hausverwaltung wird wie jedes Jahr geschlossen, ein Wechsellink zur Hausverwaltung hier, um mehr zu erfahren.

Aber es tritt auch eine Art Schreibfrieden ein. Wie jedes Jahr: Das Blog nutzt die Zeit bis zum neuen Jahr, um zu schweigen. Sollen freie Radikale doch kraweelen, das Büro macht zu. An dieser Stelle nehmen wir einen Menschen aus dem Berliner Speckgürtel auf Kimme und Korn. Der in Karlsruhe ansässige Musiker und Komponist Thomas Bierling wird uns zwei Körperinnenwelten-Ausstellungsstücke präsentieren und wenn wir mögen, hören wir uns in seine luftigen, klassisch-jazzig geprägten Kompositionen hinein. Denn wir haben ja Zeit, in uns hineinzuhören, in diesen Tagen. Und das geht so.

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3087/15: Nachruf: Harald Karas ist tot. (* 9. April 1927 in Ottendorf; † 3. Dezember 2015 in Berlin)

Kerze


Harald Karas (SFB) – Kennedy-Besuch Berlin 1963 – Einleitung Übertragung

Seine journalistische Tätigkeit nahm er 1952 beim Nordwestdeutschen Rundfunk (NWDR) in West-Berlin auf. Er gehörte zudem zu den ersten Fernsehnachrichtensprechern und Reportern (Rund um die Berolina) des Senders Freies Berlin (SFB). Karas war darüber hinaus seit dem 1. September 1958 der erste Moderator der Berliner Abendschau und wurde 1960 auch Leiter dieser vorabendlichen regionalen Nachrichtensendung. Er blieb dies bis 1984 und moderierte anschließend noch einige Jahre weitere SFB-Formate (unter anderem Stadtgespräche), bevor er 1991 in den Ruhestand wechselte.
Harald Karas lebte im Berliner Bezirk Charlottenburg-Wilmersdorf. (Quelle: Wikipedia deutsch, über Harald Karas)

88 Jahre alt ist er geworden, der Mister Abendschau Berlins. In Erinnerung blieb er vielen als „Karras“ mit doppeltem, rollenden „r“, aber Karas lautete sein richtiger Name.

Nun ist er gegangen. Wir aber erinnern uns einen kleinen, schönen Moment an diesen Mann, der nicht wenigen die Kindheit prägte und uns oft eine Vorstellung davon gab, dass Westberlin seinerzeit nicht nur eine Insel des alliierten Friedens gewesen ist. Wir erfuhren in schönster chinesischer Tradition, dass Berlin(West) eine der ganz wenigen Weltprovinzstädte sei, die durch und durch mit einer funktionsfähigen Stadtmauer vor Angriffen aus dem Umland geschützt war. Es war eine der funktionsfähigsten überhaupt.

Auch wenn sie teils Panzern gegenüber standen, wie am Checkpoint Charlie und manch Bürgermeister übertrieb: „Schaut auf diese Stadt.“ Karas hat uns diesen politischen Wahnsinn immer verständlich erklärt, so wie der Kennedy-Besuch genau abgebildet, eingezeichnet und genau vermaßt wurde für die Berliner. Mit Relaisstationen, die man so nannte, um zu begründen, dass es für die Alliierten einen Einsatz eines immer mitfliegenden Nachrichtenhelikopters aus Sicherheitsgründen in einer dichtbesiedelten Stadt wie dieser nicht geben konnte, weil es nicht akzeptabel gewesen wäre. So jedenfalls die offizielle Begründung.

Wir danken Harald Karas, dem integren.

Im Verdacht: Haupt-Hauszähler-Wasseruhr! "QN 10"

3084/15: Positionen: Von der Entzweigung des vernetzten Denkens

Drehstrom-Wohnungszähler

Drehstrom-Wohnungszähler

Es ist ein ganz einfacher Fall: Der Netzbetreiber verwaltet die Stromzähleranlagen und Stände, die Nutzer zu verabredeten Stichtagen ablesen müssen. Die Nutzer sind Stromkunden, die ihre Zählerstände dem Netzbetreiber übermitteln müssen. Dieser macht in großem Stil „Filesharing“ und stellt die Zählerstände auch den jeweiligen Stromunternehmen zur Verfügung. Denn der Strommarkt sei nun frei und einzigartig, es heißt, Konkurrenz belebt das Geschäft. Allerdings: Den Netzbetreiber kann man sich nicht aussuchen.

Den auszuwechseln wäre auch nicht mal so schlecht. Denn im Webauftritt des hier gemeinten Stromnetzbetreibers im Bundesland Brandenburg geht es auch drunter, wenn es nicht gerade drüber geht. Beispiele:

Weil ein Stromunternehmen unfähig bleibt, zutreffend mit einem Kunden abzurechnen und auch mehrfach Gegenabrechnungsentwürfe nichts fruchten, kommt es zur Androhung von Stromzählersperrungen. Der Kunde wehrt sich mit einer fristlosen Kündigung im November 2014 hiergegen und bestellt zwei alternierende Stromanbieter zu Stromlieferanten für Tag- und Nachtstrom, gemessen an zwei Stromzählern. Alles wird schriftlich ordentlich abgewickelt.

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3083/15: Lied des Tages: Der Mond ist aufgegangen!

Kerze

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Matthias Claudius – Der Mond ist aufgegangen – Kinderlied

Dem etwas spröde wirkenden, aber gemeinhin beliebten Oberbürgermeister von Hamburg Olaf Scholz gelang eine zutreffende, weitgehend ungeschmückte Trauerrede aus den richtigen Ingredienzien der deutschen Erinnerung.

Im Berliner Speckgürtel, also in Hamburg, fand gestern die Trauerzeremonie und der Staatsakt für den letzten anständigen Deutschen (O-Ton der Bevölkerung, an verschiedenen Orten), Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt statt. Der deutsche war im hamburgischen Michel zahlreich erschienen, so wie die politische Weltbühne heraneilte. Valéry Giscard d’Estaing saß schweigend da, Henry Kissinger hielt eine umfassende, würdigende Rede. Sogar Altbundespräsident Wulff und Gattin reisten aus Großburgwedel an, eine deutsche Wiedervereinigungsgeschichte mit einem ersten großen Auftritt nun.

Fester Bestandteil der Zeremonie: Das Lied „Der Mond ist aufgegangen“. Aus Anlass des Staatsakts für Helmut Schmidt ist es das Lied des Tages hier und heute.

In diesem Sinne verabschiedet sich die Website gesichtspunkte.de vom letzten anständigen Deutschen (Übertreibung, aus Sympathie für ihn und sein Lebenswerk) und bescheidenen, aufrichtigen, besten Sozialdemokraten aller Zeiten (dito wie vor). Farewell, Helmut, du wirst fehlen.

Wie die Amerikaner ansonsten anwesend waren, beschreibt die Dokumentation Citizenfour in der ARD-Mediathek, die noch bis 30.11.15 abrufbar ist.

3082/15: Positionen: Redensarten im Wandel der Zeit – Das HB-Männchen, Paris, Stockhiebe und Seichtgeschwätz

Positionen

Stoppen Sie ihre Werbung, sonst erschiessen wir diesen Hund!

Eagles of Death Metal ziehen sich zurück -18.11.2015 18:13 Uhr

Nach dem Angriff bei ihrem Auftritt in der Pariser Konzerthalle Bataclan will die US-Rockband Eagles of Death Metal bis auf Weiteres keine Konzerte mehr spielen. In ihrer ersten Stellungnahme zu den Anschlägen erklärt die Band, sie sei „entsetzt“ und versuche „noch immer, das Geschehene zu verarbeiten“. Angesichts des Terrorismus riefen sie zu „Liebe und Mitgefühl“ auf.

Werbung muss zünden. Auch dieser Spruch geht gar nicht mehr, denn es sind nun andere Zeiten.

Es sind die vielleicht inzwischen ratlosesten aller Zeiten. Rastlos sowieso. Aktionismus.

In Paris werden rund 130 Menschen von Terroristen ermordet. Als die Täter eingekesselt werden, verschanzen sie sich mit Geiseln im Obergeschoss des Bataclan-Musikclubs, die schwere Tür, die Polizei und Attentäter trennt, kann noch eine Weile Widerstand leisten gegen den Zugriff.

Dann macht die Polizei die Tür auf und bildet eine römische Schildkröte und versucht, die zwei Terroristen abzudrängen, um die Geiseln zu retten. Die beiden Terroristen erkennen die Ausweglosigkeit und ziehen die Reißleine. Tage später weiterer Sondereinsatz: Ein blonde Frau, die zu den Terroristen gehört, sprengt sich vor dem Wohnungsfenster in die Luft.

Und wir Europäer? Wir schauen vollkommen fassungslos auf die Geschehnisse und lassen kaum einen Newsticker aus. Die Nachrichten widersprechen sich jede halbe Stunde.

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3081/15: Positionen: Warum das Musikmachen unter Umständen erlaubt sein soll

Positionen

Music was my first love
and it will be my last.
Music of the future
and music of the past.

To live without my music
would be impossible to do.
In this world of troubles,
my music pulls me through.

(John Miles – „Music“, 1976)

Zitat:
„Unterhaltsamer Zeitvertreib unterstützt Ernst. Niemand außer die Seelen der Propheten (Friede sei mit ihnen!) kann reinen Ernst und bittere Wahrheit standhaft ertragen. Unterhaltsamer Zeitvertreib stellt mithin ein Heilmittel für das Herz gegen Mattheit und Unlust dar. Deswegen sollte unterhaltsamer Zeitvertreib freigestellt sein. Allerdings sollte dies nicht im Übermaß geschehen, genauso wie man auch die Heilmittel nicht im Übermaß einnimmt. Mit einer derartigen Intention wird also der unterhaltsame Zeitvertreib zu einer Annäherung an Allah. Dies ist das Recht desjenigen, aus dessen Herzen das Musikhören keine lobenswerte Eigenschaft, deren Dynamik er ja erstrebt, vertreibt. Vielmehr hat er lediglich einen Anspruch auf pure genussvolle Freude und Erholung. Er soll es ergo als empfehlenswert ansehen, damit er dadurch zum von uns erwähnten Ziel gelangen kann. Ja! Dies beweist das Verfehlen des Gipfels der Vollkommenheit, denn der Vollkommene ist ja derjenige, der es nicht braucht seiner Seele Ruhe und Erholung auf umstrittene Weise zu spenden.

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