Krümel unserer Erinnerungen, Krümel guter Vorbereitung – vom Sammeln kleiner Probleme

Krümel der Erinnerung & der Vorbereitung

Krümel der Erinnerung & der Vorbereitung

Eine Frau und Miteigentümerin ruft bei uns an. Sie sagt, sie wolle jetzt an ihrem Haus in Zehlendorf „die Außen-Bretter gemacht“ bekommen. Ob wir das noch erinnern? Sie fragt, und wir erinnern uns noch. Wir waren bei ihr. Haben die Bretter auch fotografiert. Einige andere Bretter an anderen Einfamilienhäusern der Reihenhaus-Wohnanlage wurden schon gemacht. Es handelt sich um ein Problem, dass nach 33 Jahren in jedem der Häuser einmal virulent werden kann. Die Kosten sind klar, wenn der Tischler den Auftrag erhält. Wir reden über round about 800,- EUR für eine derartige Maßnahme.

Weiterlesen

Foto des Tages: In Eigenregie ausgehängt

In Eigenregie ausgehängt - Selbsthilfe

In Eigenregie ausgehängt - Selbsthilfe

Der Aushang, der Aushang: Der Aushang ist ein probater Versuch der Verwaltung, schützenswerte Zustände herzustellen, an das Miteinander zu appellieren, wichtige Allgemeinplätze verständlich und gut darzustellen. Es herrscht aber eine Grundhaltung bei der Hausverwaltung vor. Wenn du zu viele Aushänge schreibst, dann liest „keine Sau“ die mehr. Die angedeuteten oder klar dargestellten Maßstäbe, die Aushänge versprühen sollen, dürfen sich niemals im Bereich der Belanglosigkeit bewegen. Denn wer auch immer Briefliches niederlegt, also in Schriftform, gerät in die kritische Betrachtung des Lesenden. Er liest es, wägt es ab und bildet sich eine eigene Meinung. War der Aushangschreiber etwa „ziemlich blöd“? Warum hat er nicht weiter gedacht? Wie kommt er dazu, derartiges zu generalisieren? Man darf doch wohl auch anderer Meinung sein?

Kurz gefasst ist ein Aushang auch ein Aushängeschild desjenigen, der dort seinen Senf niederlegt. Der hier abgebildete Aushang ist übrigens nicht von uns verfasst worden. Er wurde von einem sehr, sehr netten, älteren Herrn verfasst, der längst Mitte 80 Jahre alt ist. Und wie um sich Autorität zu verschaffen, unterzeichnet er „i.A. Gotthal“ (wobei i.A. im Auftrag bedeutet). Eigentlich hätte er aber schreiben sollen, i.A. Müller (* Name geändert) und dann vielleicht noch ‚für Büro Gotthal‘, und dies allerdings nur dann, wenn es mit uns so abgesprochen worden ist. So wie es jetzt da hängt, ist es zumindest missverständlich und etwas außer Form geraten. Die Verwaltung hat’s bemerkt – und sich eins geschmunzelt. Sie lässt es hängen, auch wenn wieder Andere, die den Aushang sahen, schon mal verärgert angerufen hatten. Leute, ärgert euch nicht, allein die (gute) Absicht zählt.

Der fremde Mann in meinem Bett

Polizeibericht

Eine eher lustige Geschichte verbreitete die Nachrichtenagentur AP am 17. August 2009.

Danach sei ein 27-jähriger Mann aus Kiel am frühen Montagmorgen in seine Wohnung zurückgekehrt und habe dort in seinem Bett einen 18-jährigen vorgefunden, der tief und fest schlief. Als die herbeigerufene Polizei den Mann schließlich weckte, entpuppte sich die Sache als „einigermaßen harmlos“. Der angetrunkene, alkoholisierte Mann hatte in seinem Dschumm die Wohnungstür verwechselt, seine eigene nicht gefunden und daher diese sicherheitshalber eingetreten, weil sie sich mit dem Schlüssel nicht öffnen ließ. Von wegen harmlos.

Dass derartige Probleme auch entstehen könnten, wenn Unberechtigte in stark alkoholisiertem Zustand oder unter dem Einfluss von Drogen wilde Dachterrassen-Partys feiern, ist allerdings nur gesichtspunkte.de anlässlich dieser wohl wahren Geschichte aufgefallen. gesichtspunkte.de hatte u.a. hier über derartige Randerscheinungen ungewöhnlichen Zusammenlebens berichtet.

Wir empfehlen daher, den unberechtigten Aufenthalt von Personen in jeder Wohnanlage ernst zu nehmen und sich ggf. nicht zu scheuen, auch die Polizei zu rufen. Denn wer schläft schon gern im selben Bett mit fremden, narkotisierten Männern? Nicht auszudenken, sie landeten versehentlich im Bett alleinstehender Frauen, die dieses für sich gänzlich ausschließen möchten. Nicht auszudenken auch: Schläft ein solcher Fehlgeleiteter dann im Ehebett eher mittig auf der Besucherritze? Ebenfalls empfehlenswert: Haustür abends fest abschließen und Schlüssel nur an Berechtigte ausgeben, mit Kontrolle durch die Hausverwalterin. Man kann gar nicht so weit denken, wohin solche Geschichten führen können.

Weiterführende Links

Link zum Original-Artikel AP vom 17. August 2009

Link zur Meldung auf gesichtspunkte.de

Kabeldeutschland meldet Störungen im gesamten Stadtgebiet von Berlin.

Heute kommt es tagsüber zu Störungen in mehreren Stadtteilen von Berlin hinsichtlich des Empfangs von Kabelfernsehen. Wie Kabeldeutschland mitteilt, wurde wohl ein Erdkabel wesentlichen Zuschnitts bei Erdarbeiten „getroffen“ und beschädigt. Die Techniker arbeiten bereits an der Beseitigung der Störung.

The Euro Polonian Community is following you…

Wat mutt dat mutt - Logo (Quelle: Homepage)

Wat mutt dat mutt - Logo (Quelle: Homepage)

Jeden Tag eine neue Überraschung. Heute bekommen wir eine Email aus einem Beitrittsland der Europäischen Gemeinschaft, von dem noch 1988 niemand dachte, es würde jemals beitreten können. Das Land gehörte fest zu den Warschauer-Pakt-Staaten und hat einen weltweit sehr geachteten Papst längere Jahre gestellt. Unwichtig, welches Land es ist. Ein sehr schönes Land, übrigens. 🙂

Und in welcher Sprache verständigt man sich. Es sind zwei offenbar sehr gebildete, nette Menschen, die bei angesehenen Zeitungen arbeiten. Sie haben immer wieder hier in Berlin zu tun, das brachte sie auf die Idee, Wohnungseigentum zu erwerben. In dem Land, rechts neben uns, von dem unwichtig ist, welches es ist, :-), gibt es übrigens schon immer eine relativ hohe Eigentumsquote von fast 90% – will sagen: für die Polen 🙂 ist es ein gewöhnlicher Vorgang, Wohnungseigentum zu erwerben.

Huch, schrieb ich, dass es sich um Polen handelte? Na gut, jetzt ist es raus. Wir führen folgende Emailkorrespondenz, today:

(Zitat Anfang)

“ Therefore we have some questions:

1.Why we should pay your Office 45,00 euro?? (*Betrag geändert)
Weiterlesen

Knackig: Wohnungseigentümerversammlungen vollkommen nackend abhalten? Eine innovative Idee?

Positionen

Goldene.Tulpe.Award

Knackig nackich: Die englische Werbeagentur Onebestway aus Newcastle (Geburtsort des Sängers Sting) hatte bereits sichtliche Blessuren aus internationalen Finanzkrise davon getragen: Sechs Mitarbeiter mussten entlassen werden. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt und die Aufträge blieben aus. Der Firmenpsychologe David Taylor besuchte die Agentur auf Veranlassung einer TV-Produktionsfirma und gab die eindeutige Order: Hosen runter.  ‚Keine Klamotten, keine Scheu – das ist die Idee,‘ fasst Agenturchef Michael Owen (39) den nudistischen Arbeitstag rückblickend zusammen. ‚Das Ausziehen ist nur der erste Schritt, sich im Büro besser zu verständigen.‘

gesichtspunkte.de hat dieses soziale Experiment mit Interesse sofort nach allen denkbaren Seiten hin abgewogen. Die Idee, beispielsweise eine Versammlung von Wohnungseigentümern vollkommen nackt durchzuführen, stößt dabei nicht auf grundsätzliche Bedenken und könnte ein erfolgversprechender Lösungsansatz bei bislang unbewältigten Gemeinschaftsproblemen sein.

Weiterlesen

Die Anrufe des Tages: Das Babyschwimmen

shit happens 

In Berlin-Zehlendorf direkt am U-Bahnhof Krumme Lanke gibt es das Gesundheitszentraum PrimaVita, beheimatet im Krankenhaus Waldfriede. Mit dem hat das Büro Gotthal unabsichtlich viel zu tun. Soeben kommt (wieder so) ein Anruf: ‚Guten Tag, mein Name ist Sandra Kahne (* Name geändert), ich interessiere mich für das Babyschwimmen!‘ Ach so, denke ich, schon wieder so ein Anruf. Ich lenke ein, ‚Es ist gut, dass Sie anrufen, da freue ich mich für Sie!‘ Sie stutzt. Ich setze unbeirrt fort: ‚Also bei uns, da können sie sich für ganz, ganz viele dolle Dinge entscheiden. Im Angebot ist Babyschwimmen, aber wir sind auch große Fans von ayurvedischen Ölmassagen, Feng Shui und besonders gefragt sind auch Schwangerschaftsgymnastik, Thai-Chi und Hoolahoop.‘ Sie lacht wiehernd auf.

Irgendwie merkt sie, da stimmt doch was nicht. Also, es ist Zeit für ein Outing: ‚Wissen Sie, das ist so. Solche Anrufe, wie Ihren bekommen wir tatsächlich des Öfteren. Der Grund scheint in einer im Kopf stattfindenden Sinnestäuschung der Anrufer zu liegen. Denn unsere Telefonnummer ist nicht (030) 81 810 301. . Unsere Telefonnummer lautet 8181830. Jetzt beharrt sie aber drauf: ‚Nein, nein, ich habe das von der Website von PrimaVita.‘ ‚Das macht nichts‘, erwidere ich trocken, ‚ich habe selbst vier Kinder und wenn Sie mit mir Babyschwimmen machen möchten, ich bin einer, der als Erfahrener darin gilt!‘ – Berufswunsch: Babyschwimmer. Oder doch lieber Löwenbändiger? Jedenfalls nicht Buchhalter.

Weiterlesen

Heterogenes Auftreten: Der Dachdecker, Industriekletterer & Webseitengestalter

Positionen

‚Hallo, hiermit möchte ich die Kommunikation per email beantragen,‘ schreibt uns der Dachdecker, dessen Namen nichts zur Sache tut. Das liegt schon eine Weile zurück, und wir haben bislang darauf noch nicht reagiert. Heute telefonieren wir noch einmal. Okay, das Gespräch klärt es noch. Wir sehen uns den Vorgang an und unterziehen ihn einer genaueren Überprüfung. Der Grund: Wir halten niemals grundlose Kommunikationsstrukturen vor. Lieber wenige und dafür gute Kontakte, als das Gegenteil davon. Das ist die Grundeinstellung.

Gestern kam auf demselben Kanal des Legalisierungsvorgangs auf der Website gotthal.de eine Initiativbewerbung eines (anderen) Handwerkers, der nun nach einer festen Anstellung sucht. Die Bewerbung kommt in dem Kanal der Legalisierung. Unsere Antwort kam nicht auf selben Weg. Wir beantworteten dem Bewerber seine (unzulässige, aber auch unnötige) Email per SMS, nicht per Email, so: ‚Hallo Eduard Schnitzler (* Name geändert), merci für Initiativbewerbung. Mehr Infos auf http://www.gotthal.de/karriere – alles Gute für weiteren Lebensweg, aus Zehlendorf, gotthal‘ – Gute (vorherige) Netzrecherche beantwortet manche Frage von selbst. gotthal.de weist ja ganz ausdrücklich darauf hin, dass derzeit keine Stellenangebote vorhanden sind. Oftmals sind solche Initiativbewerbungen lediglich die Erfüllung von Auflagen, seine Bewerbungen beim Jobcenter nachzuweisen.  In diesem Fall wären wir also für den Bewerber lediglich eine Art virtueller Mülleimer, weil es ihm nur darum geht, seine Bewerbung einfach los zu werden, egal bei wem sie ankommt. Zufällig -sozusagen- bei uns. Per Email, so sagt man, ist Pflicht und außerdem auch im Spieltrieb des Menschen angelegt? Wer einen elektronischen Kontakt legalisieren möchte, also auf eine Art whitelist geraten will, um sich von Viagra-Anbietern aus Tuvalu zu unterscheiden, sollte seine Initiativbewerbung aber nicht bereits auf diesem, ersten, noch zärtlichen Kanal denkbarer Tuchfühlung mit den Befehlen ‚copy & paste‘  bereits versauen. Und Websites vorher darauf hin untersuchen, ob zum Thema Jobs & Karriere dort schon etwas Sinnvolles steht.  – Sonst werden jedenfalls solche untauglichen Anbahnungsversuche eher als Belästigung empfunden. Ganz anders aber der ganz oben geschilderte Dachdecker, dessen Name wir unzutreffend mit Herr Stadtkönig angeben.

Weiterlesen

Nachruf: Im Land der untergehenden Sonnen – vom Kneipensterben in Berlin

Prognosen

Schultheiss - typisch Berlin!

Schultheiss - typisch Berlin!

Wir sind in Berlin im ‚Land der untergehenden Sonnen‘. Wie das woanders ist, dazu fehlt mir der ausreichende Horizont. Als Verwalter von Wohnungseigentümergemeinschaften spüren wir (bereits telefonisch) einem Trend nach, den wir anderswo ebenso vermuten. Es geht darum, dass es für uns zunehmend schwieriger wird, geeignete Versammlungslokale für unsere Eigentümerversammlungen zu finden. In Berlin hingen früher überall ‚Biersonnen‘, wie etwa die vom Wimpel des Charlottenburger Pilsner. ‚Engelhardt macht Stängel hart‘, lautete die witzig bemühte Losung von pubertierenden Jungs in den Siebzigern. Oder die Wimpel der Schultheiss-Brauerei, remember?

Sie hießen Sonnen, weil ihre Form an die einer Sonne erinnerte, und für viele engagierte Trinker verhieß diese Assoziation auch in der Tat nur gutes und vielversprechendes. Solche Art Hoffnung weckten die bunten Wimpel, die über vielen Türen hingen. Im Brauereimarkt hat ein riesiger Fusionenkampf angefangen und längst sind viele der vormals berühmten Lokalkolorite untergegangen, verschmolzen und irreversibel ersäuft worden. Selbiges gilt auch für die Berliner Eckstampe. Diese darbt nun besonders nach dem Zick-Zack-Kurs des Berliner Senats ums Rauchverbot und inzwischen fanden Lockerungen statt, wonach Räumlichkeiten unter 75 m², die inhabergeführt sind, rauchen lassen dürfen, alle anderen jedoch nicht.

So absurde Erscheinungen gibt es, dass zum Beispiel in Berlin-Spandau ein Wirt einen Gastraum mit einer dicken Wand hochmauert, um unter die 75 m²-Marke zu springen und in den Genuss der Befreiung vom Rauchverbot zu kommen. Einen anderen, in der Spandauer Bismarckstr. rufen wir heute an. Wir haben dort des Öfteren getagt. Nö, sagt er, das geht nicht mehr. Ich: Wieso? Er: Den Versammlungsraum musste ich abgeben! Ich wusste bislang auch als Immobilienverwalter gar nicht, dass man Kneipen filettieren kann und in einzelne Scheiben geschnitten abgeben, zurückgeben kann. Ja, ja, das Rauchverbot macht’s möglich. Er bestätigt, es ist die eingangs bereits erwähnte Maßnahme. Ein völlig absurder Zustand: Aber es ist Realität.  Wir werden unsere Versammlungen künftig wohl eher in edlen, schicken Hotels veranstalten.

Markenzeichen Schultheiss-Brauerei - Quelle schultheiss.de

Markenzeichen Schultheiss-Brauerei - Quelle schultheiss.de

Interessantes Telefonat: Der Medienberater

Unseren Websites alles gute...

Unseren Websites alles gute...

Das Telefon klingelt. Er sagt, er betreibt eine PR-Agentur für gute Nachrichten: good news. Und außerdem ist er ein Neukunde von uns. Was ist denn das? Jetzt zieht er teils nach Berlin um und hat hier auch eine Wohnung erworben. Wir sind die Verwalterin des Hauses. Er ist sozusagen ein Reisender über Land. ‚Ja‘, sagt er, als wir die verwalterischen Details unseres Telefonats durchgeackert haben, ‚Sie haben eine interessante Website!‘ – ‚Ach‘, denke ich, ’so‘? Na ja, er ist ein Medienprofi, lebt sogar davon. Wir leben von was anderem. Unsere Websites ringen wir uns ab, um ein bisschen Licht hinter unsere durchaus interessanten Kulissen strahlen zu lassen. Von wegen Transparenz. Ehrlichkeit. ‚Na gut, unter professionellen Gesichtspunkten‘, sagt er, ‚da reden wir noch mal drüber.‘ Hmmmmhhh, okay. ‚Aber Sie sagen dann bitte nicht auf der Eigentümerversammlung, was wir an unseren Websites alles falsch machen?‘ – Ich sage das sicherheitshalber, ein bisschen mit humorigem Unterton. ‚Das ist klar‘, meint er, ‚die Hälfte unseres Honorars ist immer Schweigegeld.‘ ‚Ich weiß,‘ entgegne ich, ‚und der Rest ist Leidenspauschale.‘ Da haben sich zwei gefunden.

Wir freuen uns auf ein Kennenlernen. Und ich freu mich über neue „gesichtspunkte„, die eines Medienprofis. Man lernt nie aus.