Peter „Löwenzahn“ Lustig ist tot. Nicht lustig.
„Bei einem Dreh für die Band „Ton Steine Scherben“ hat der Regisseur zu mir gesagt: „Jetzt komm mal vor die Kamera, du kannst so gute Sprüche machen. Sag was Komisches.“ Da stand ich plötzlich und habe, glaube ich, ein Ei auf meinem Kopf zerschlagen und gesagt: „Fernsehen ist scheiße.“ Wurde natürlich nie gesendet, aber seitdem galt ich beim Sender als fernsehtauglich.“ (Peter Lustig, Der Spiegel, hier)
Das war später. In der Zeit des Kennedy-Besuchs in Berlin 1963 war Lustig beim amerikanischen Sender AFN angestellt. Dort nahm er als einer der ganz wenigen als Tontechniker die berühmtesten 3 Worte Berolinismus audiotechnisch entgegen, die je ein Amerikaner Berlin widmete: „Ich bin ein Berliner“.
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Ein Tontechniker darf kein Gänsehautgefühl haben. Aber es stimmt schon, ich war Kennedy wirklich ziemlich nah. Was er gesagt hat, habe ich aber kaum gehört. Das Weiße Haus achtete ja darauf, dass nicht zu viele ein Mikrofon vor dem Präsidenten aufbauten. Die befürchteten Anschläge. Ich saß also vor ihm und sah zu, dass die Rede gut zu meinem Sender rauskam. Ein anstrengender Tag. Aber ein wenig gefallen hat mir der Satz „Ich bin ein Berliner“ natürlich schon. (Interview Der Spiegel)
Peter Lustig, deutsches Fernsehwohnzimmer-Inventar, hat zeitlebens Anfragen von kleinen Kindern erhalten: „Du sollst mein Papa werden.“ Weil er so schön erklären konnte. Er war der gute Onkel aus dem Wohnzimmer, war omnipräsent.
Annette Maria Böhm hat auf facebook gesagt:
Jetzt heißt es leider, endgültig, erwachsen werden…
Wo sie Recht hat, müssen wir dem nichts noch hinzufügen.
Traurig.
Lebe – liebe – lache, das sind Maximen von Annette Maria Böhm und die kannst du hier, was einige Grundvoraussetzungen dafür betrifft, wiederfinden, musst du nur gucken…