Guten Tag, es geht um ein Angebot, dass wir Ihnen gemacht haben, vom 21.05.. Da hätten wir gern gewusst, ob da noch Interesse Ihrerseits besteht? Vielleicht können Sie uns dazu zurückrufen unter der Rufnummer …….. #Anruf vom 07.08.12 um 07:59 Uhr, außerhalb der täglichen Bürozeit von 09 bis 12 Uhr des Büro Gotthal durch #Engler & Hering-Aufzüge, Frau Irgendwer (* Name geändert)
Erste Reaktion auf meinen Anruf heute: „Bei der Vielzahl der Firmen, die ich angerufen habe, weiß ich es jetzt auch nicht aus dem Kopf.“ Die Firma Engler und Hering Aufzüge GmbH (* Name geändert) ist nicht besser geworden durch den „Generationenwechsel“, obwohl sich diese Dame namens Irgendwer am Telefon wirklich redlich Mühe gibt. Die Firma war immer so eine Art „alte Ehrenleute-Firma“, wo man per Handschlaggeschäft schon recht weit kam.
Das ist jetzt vorbei. Wir sind jetzt Angebots- und Kundennummern, Vorgänge und gerade in dem Ordner abgelegt, den die Kollegin jetzt hat. Nein, sie sei auch nur vorübergehend da, sagt sie, ist da ein Anflug des Bedauerns? Ja ja, ich weiß, das ist ja das Problem.
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Auch die Anfrage meinerseits, ob sie nicht Lust hätten, in Berlin-Schöneberg (engl. „beauty hill“) ein neues, aber unwiderstehliches Wartungsangebot zu erstellen, haben sie noch nicht beantwortet. Kein Interesse, das ist nicht das Problem. Doch, sie haben schon Interesse. Sie wissen nur nicht genau, wann. Ist ja auch schwer.
Der alte Herr Engler, wie gesagt, war ein Original. Was wir jetzt haben? Abwarten.
Die Zeiten ändern sich. Immer mehr Menschen agieren müde vom vielen und unverbindlichen Telefonieren nur noch virtuell und per Email. Ganze Geschäftsabwicklungen reduzieren sich allein auf die Frage, wer hat wem was genau geschickt und wann hat dieser wie darauf reagiert. Weil es so schön nachvollziehbar ist. Ups, vermutlich ein Irrglaube, dass allein dadurch Geschäftsbeziehungen besser werden.
Die Bauherrengemeinschaft „Coca Cola“ (* Name geändert) aus Kreuzberg (engl. etwa „cross mountains“) hat sich zunächst einmal für uns entschieden und will von uns verwaltet werden. Ihr Geschäftsführer, es ist eine GbR zurzeit, hatte noch nie persönlichen Kontakt zu uns. Heute mailt er recht energisch und beklagt schon viele Versäumnisse, woraufhin die mit der Verwaltersuche vorbefassten, weiteren Mitgesellschafter sich für den Ton entschuldigen. Denn die Geschäftsbeziehung hat noch gar nicht angefangen. Er hatte eine andere Verwaltungsfirma „im Auge“. Und jetzt Krokodilstränen drin, weil seine Verwaltung nicht genommen wurde. Das kann ja mal passieren. Aber der Ton macht schon die Musik. Den tonalen Misskredit wieder auf die rechte Ebene rücken.
Wir werden uns schon bald treffen und dann muss man sehen, ob die Chemie dann stimmt? Die Chemie muss stimmen. Sagte ich hier schon mal. Gilt nach wie vor.
Generell werden Email-Signaturen jetzt immer länger. Jeder findet irgendwo eine noch internationalere, großartigere und vielsprachige Signatur und hängt sie einfach unten dran. Kostet nichts. Flatratemailen en gros. Wer sich mit elektronischer Aktenablage befasst, weiß: In der Kürze liegt die Würze. Den Rest nennen die Profis den „Overhead“, den Überkopf, oder den Wasserkopf. Platsch. Pitti platsch, kannste glauben.
Bundesverdienstkreuz am Rande für Frau Beyer (* Name geändert) aus Wilmersdorf: Sie hat von 2007 noch einen Zettel gefunden, auf dem Schlüsselnummern notiert sind. Denn der Handwerker hat ihn aktuell stecken lassen, das Material nach oben ins Dach geschleppt und als er wieder herunter kam, war der Schlüssel geklaut. Und nun? Ganze neue Schließanlage. Das wird teuer. Frau Beyer hat noch Notizen, auf denen man aufbauen kann.
Der Tag ist gerettet. Ein paar Impressionen. War wieder viel los heute. Und der Tag ist noch längst nicht zu Ende. Rettet den Alltag!
(EP)