Du kannst nicht immer 17 sein, sang Chris Roberts anno zwirn und niemand hat´s vergessen. Wir auch nicht, so ist nun mal das Leben.
Niemand denkt gern an Andreas Ypsilanti oder das Yps, das Comicmagazin, wenn er die Vergangenheit erinnert. Juvenile, ewig notgeile Mittvierziger, die auf Geburtstagsfeten Titten grapschen und sich daneben benehmen und du mittendrin, Senior of the gang.
Das Leben ist grausam und Gaby ein Schwein, die Prinzen sind inzwischen erwachsen geworden und es werden persönliche Überblicke über ihren Aufstieg ausgestrahlt. Tobias Künzel lebt inzwischen in London, sagt er, dort werde er so inspiriert. Tja, das Leben ist langweilig geworden, ansonsten.
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Hot Chocolate. Heavens in the backseat of my cadilac (via Youtube)
Was Tobias Künzel uns also anbietet, wenn er bundesweit durch Kirchen und Kathedralen tourt, nur noch eine Mogelpackung?
Ein anderer Prinz, dessen Name mir jetzt nicht so geläufig ist, dackelt am Samstag mit einem Einkaufskorb über den Wochenmarkt, vermutlich in Dresden. Am Stand vom Bio-Bauernbrot -würg! – hält er an und sagt, er wäre gern normal geblieben. Normal ist das nicht.
In der Amsterdamer Prinzengracht wären ´se alle zugekifft, wenigstens. Normal ist weder das Holländische, wenn es auch Spargel gibt und Sauce Hollandaise, noch das Niederträchtige einer Kamerafahrt mit Begleitung über den Bio-Bauernbrot-Wochenmarkt irgendwo da, wo jemand normal zu bleiben trachtet. „Ich habe einfach aufgehört“, sagt Herr Thiel, „von einem Tag auf den anderen!“ Und nach fünf Jahren fing er wieder an zu rauchen: „Es gibt nur einen Grund, warum Du wieder anfängst“ sagt er, „persönlicher Stretch.“ Big limousins, heaven´s in the backseat of my caddillac,“ singt Errol Brown, einer der schönsten Schokocrossies der Siebziger und Sänger von Hot Chocolate.
1976 hatten sie diesen Hit. Die ihn gehört haben und gekauft, sind langsam üFus (über Fünfzigjährige) bzw. uHus (unter Hundertjährige), spottet man jeder Beschreibung am morgendlichen Telefon. Tja, wo war die Zeit nur geblieben?
Die 1962iger kommen dies Jahr im Fünfzigsten an. Ach, mein Gott. Die Zeit macht nur vor dem Teufel halt.
Zeitenwende Fünfzig: Die Zeitenwende der Fünfzigjährigen ist vermutlich nicht die Zweitwende. Das Leben macht viele Irrungen und Wirrungen durch. Bis hin zur Überschreitung jeglicher Zeithorizonte. Hinterm Horizont geht’s weiter und von dort nur noch bergab. Oder?
(EP)