Die Berlin – Neuköllner ABZ Sozialstation – Die Umalleskümmerkäfer. – bieten einen AVG- geprüften, kompletten Pflegeservice mit häuslicher Krankenpflege, ambulanter Pflege, Schwerpunktpflege Psychiatrie mit ambulanter psychiatrischer Pflege (APP),  Pflege in altersgerechten Wohngemeinschaften, Urlaubs- und Krankheitsverhinderungspflege, Erbringung von zusätzlichen Betreuungsleistungen sowie Sterbebegleitung. Eine umfassende Beratung sowie zertifizierte Qualitätsstandards sichern stets die bestmögliche Pflege der Hilfebedürftigen. (Website, Selbstdarstellung, Link unten)

Nein, nein, ganz so heiß wird hier nichts gegessen, dass gerade eben noch aufgeschrieben wurde.

Auf einer Fahrt „mitten durch die Prairie“ (anderes Wort für „Berlin“) fällt uns dieser Wagen auf, bzw. nicht der Wagen selbst, sondern ein pfiffiger Aufdruck namens „umalleskuemmerkaefer.de“. Eigentlich sind wir weitgehend nicht zu beeindrucken, zu sehr sind wir „billige Provokationen“ im Straßenverkehr bzw. auf öffentlichem Straßenland bereits gewöhnt. Gefühlsmässig sind wir ihnen auch nicht gewogen, man fängt sich mit Ablenkung (vom Wesentlichen) eher Negativpunkte ein. So belastet ist der Minus-Kontostand in Sachen Aufmerksamkeit inzwischen Ehrensache. Und dann diese „bescheuerte“ Internetadresse. Sie impliziert vieles.

www.umalleskuemmerkaefer.de

Nach weiteren Recherchen handelt es sich dabei um einen Pflegedienst und -ehrlich- so weit weg ist das ja gar nicht von unserem Feld gewöhnlicher Betätigungen.

Auch wir pflegen (hoffentlich) die Bewohnerschaft und was der Bewohner schafft. Manchmal schafft er auch uns. Oder wir ihn. Das hängt von der Tagesform ab und von „Verteilung der Rollen“ im täglichen Kräftespiel der Positionen.

Wir überlegen.

Werbung muss zünden, kein Zweifel. Aber braucht ein Pflegedienst Werbung und „Ambiente“? Oder gute Pflegekräfte. Die beste Propaganda ist die Weiterempfehlung: die machen ihre Sache gut und gut ist. Oder: die sind besser als der Durchschnitt von dem, was du eigentlich von solch einem Verein erwartest. Besser als der Durchschnitt zu sein, ist schon so eine Art Referenz. Man ist positiv aufgefallen.

Ein fleißiger Käfer, vielleicht verzweifelt, der sich um alles kümmert? Oder kann solch ein Käfer -an den richtigen Stellen- auch einmal deutlich „Njet“ (russisch: nein) sagen?

Never say never oder sag ja, wenn dir nach nein zumute ist.

Andere Käfer schafften es immerhin, sich als Marke zu positionieren, sofort fällt uns „Feinkost Käfer“ aus München ein, der auch den Bundestag bekocht. Am Ende zählt, was dabei rauskommt: für eine Hausverwaltung, so erscheint es uns, ist eine solche Imagewerbung -arbeiten wie ein sich um alles kümmernder Käfer- vollkommen verfehlt, wenn sie auch witzig ist. Eine gute Hausverwaltung, so die ungeprüfte Theorie muss „ja“ sagen können und an den richtigen Stellen „nein“. Also nicht Konformismus und Fremdbestimmtheit, irgendein ominöser Kundenbegriff suggeriert uns, wir müssten springen, nur weil eine Privatmeinung auf uns hereinbricht. Nein, das Gegenteil ist der Fall: Wir müssen „ein Fels in der Brandung“ (andere Werbung) sein. Notfalls den harten Gegenwind kontroverser Interessen und Meinungen miteinander abwägen und selbstbestimmte, fachlich richtige und unbestechliche Meinungen vertreten. Die müssen sich nachprüfen lassen, notfalls sogar vor Gericht.

Gott, das klingt anstrengend: ist es aber nicht. Denn sich gekonnt verweigern ist eine Königsdisziplin. Und Bertolt Brecht schrieb die Mär von „den Jasagern und den Neinsagern“. Doch Literatur ist hier auf dieser Webseite eben keine Königsdisziplin. Den vorgestellten Käfern allerdings wünschen wir, dass sie ihrem eigenen, hohen Anspruch gerecht werden: im Interesse ihrer Pflegebefohlenen.

• Weitere Infos: Der Pflegedienst mit lustiger Website