1100/11: Video: Das Nacktbaden am Baggersee, schwäbische Mundart und eine komplett verdrehte Welt!

Die Welt auf schwäbisch: für globale Völkerverständigung! Die Mission geht weiter!

Das ist jetzt aber auch eine Zeit, nicht Fisch, nicht Fleisch. Eigentlich sollte Winter sein, doch Pustekuchen. Siehste ja selbst. Erst war es viel zu kalt und jetzt ist es viel zu warm. Richtig ist es nie. Die bevorstehende diesjährige Badesaison rechtzeitig vorzubereiten, ist uns ein Anliegen. Denn die Berichterstattung unseres Magazins für das „bewohnte Wohnen“ (oder so ähnlich) muss zeitgerecht, rechtzeitig und im Vorhinein erfolgen, sozusagen subaltern. Sie hat sich nicht an den niederen Beweggründen unserer professionellen Schreiberlinge, sondern an den hohen Gesichtspunkten unserer Breitenleserschaft zu orientieren. Und das tut es auch. Bleibt zunächst festzuhalten, dass ein Video vom schwäbischen Badesee uns vieles verdeutlicht, was unmittelbar bevorsteht. Darüber hinaus ist klar: Wenn wir so weiter machen, gehen wir damit baden…

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Die Welt auf Schwäbisch – Nacktbaden am Baggersee (via Youtube)

Womit wir sicher baden gehen werden!

Da sind zunächst zwei Handwerker, um die 30 Jahre alt. Sie waren noch auf „ein Feierabendbier“ unterwegs. Dann wollten sie nach Hause fahren. In Berlin-Lichtenberg stoßen sie auf eine Meute viel jüngerer „Männer“. Das Ergebnis ist jetzt: einer konnte flüchten, der andere liegt im Krankenhaus im Koma. Der wurde sowas von „zusammengetreten“, und die Überwachungskamera hat alles gefilmt. Die Spezialisten haben die Videos ausgewertet und den Tathergang und die Täterpersonen genau rekonstruiert.

Das kann dir überall in Berlin passieren. Oder auch in München. Diese ähnlich gelagerten Fälle sind uns inzwischen eingehend bekannt. Sie lassen nichts an Perfidität vermissen und sie zeigen vor allem eins: es ist das Mitgefühl komplett abhanden gekommen. Mitgefühl, Einfühlung, strukturelles Denken, das Weiterdenken, das alles sind Dinge, die keine Rolle mehr spielen.

Besonders beeindruckend ist die Meldung aus der Süddeutschen Zeitung hier. Und zwar deswegen, weil es dort u.a. heißt:

Nach einem Überfall im Berliner U-Bahnhof Lichtenberg zeigen Kamerabilder die Brutalität der jungen Schläger – und die Abgestumpftheit der Zeugen. Die meisten sahen tatenlos zu, einer stahl dem auf dem Boden liegenden Opfer sogar die Jacke.“ (SZ, 16.02.11, Link oben)

Geht´s noch? Mehr oder minder war die Prügelattacke ein Zufall, hätte jeden treffen können, sagt der SPIEGEL.

„Die Hemmungen zur Gewalt sind bei jugendlichen Straftätern heutzutage völlig weg“, sagte der Berliner Chef der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Bodo Pfalzgraf, am Mittwoch. Die Tat sei jedoch beispielhaft für einen Trend, der seit Jahren im Bereich der Jugendkriminalität erkennbar ist: Zwar sinke die Zahl der in Berlin erfassten Delikte kontinuierlich, doch zugleich steige die Brutalität, mit der die Taten verübt würden, berichtet die „Berliner Morgenpost“. Dass bereits wehrlos am Boden liegende Opfer mit Fußtritten traktiert würden, sei „trauriger Alltag“, so ein Kriminalbeamter in dem Blatt. Es grenze an „ein Wunder, dass dabei nicht häufiger Tote zu beklagten sind“. (Spiegel, Link oben)

Josef Fritzl ist ein österreichischer Krimineller. Nachdem sein Fall viel mit einem weiteren in Deutschland gemein hat, wird schon vom „Fritzl von Fluterschen“ geredet und bei Gott ist das nichts ähnlich Niedliches wie „Fred vom Jupiter“. Nein, der deutsche „Fritzl“ ist 48 Jahre alt, ein Spießbürger nach außen hin, hat seine Kinder als Prostituierte benützt, sie selbst mehrfach missbraucht, rund 350 Taten sind aufgelistet, einige davon bereits verjährt. Ein „schrecklicher Familienalltag“, sagt die Süddeutsche Zeitung. Die 52-jährige Ehefrau des Angeklagten sagt, sie hat vom Missbrauch nichts bemerkt. Die Hebamme, die vier der acht Kinder zur Welt holte, hatte bei Zeiten das Jugendamt informiert. Oh, du schrecklicher We-he-ster-wald!

Auf stern.de ist die Rede vom Vater, dem „pädophilen Stück“. Einige Artikel ranken sich um diese Tat.

Mit diesen beiden Beispielen widerlicher Vorgänge können wir uns vor Augen führen, wo wir uns derzeit befinden. Beide Vorgänge sind „Alltag in Deutschland“ und kommen dauernd vor, jeden Tag, in jedem Ort. Niemand bemerkt diese Dinge. Niemand ist in der Lage, daran etwas zu ändern. Es wird immer nur reagiert. Inzwischen gibt es ein paar mehr Überwachungskameras. Sie sichern den öffentlichen Raum nicht ab, sie zeichnen nur auf, was sich dort ereignet. Zur Auswertung. Abgerechnet wird immer erst hinterher: Mord, Vergewaltigung, Missbrauch, Totschlag: Alles fein aufgezeichnet.

Wenn wir uns nicht ändern, und nicht „die Gesellschaft“, dann gehen wir baden!

Ein Gedanke zu „1100/11: Video: Das Nacktbaden am Baggersee, schwäbische Mundart und eine komplett verdrehte Welt!

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