Klangvolle, neue Berufsbezeichnungen: Director of Financial Office Pro (alte Berufsbezeichnung: Buchhalter) – Gib dem Kind einen Namen! Überall der große Bohei!
Die Firma Xy Feuchteklinik ist eine alt eingesessene Firma, die sich beruflich mit Leckageortung auskennt. Wenn der Klempner vergeblich nach dem genauen Auffindort einer Leckage sucht, weil das Wasser von der Decke tropft, kommt Häuptling Waches Auge, der Feuchtekommissar, und schaut, ob er was findet. Nichts gefunden hat er in Berlin-Dahlem in der kleinen Wohnungseigentumsanlage seit Juli 2010. Es tröpfelt und tröpfelt.
Die Hausverwaltung fühlt sich inzwischen überfordert. Das Schadenregiment dauert nun schon seit Juli 2010 und immer noch kein Leckageloch. Verdammt und zugenäht.
Seinen Anfang nahm die Sache auf einer Mittelmeer-Kreuzfahrt auf der AIDA, für die wir hier keine Werbung machen! Der Gas-, Wasser-, Klempnerchef der Fa., die die „Rohrbruchmeldung“ entgegen nimmt, ist per Handy direkt erreichbar und reagiert vorbildlich, schnell und leise. Er sagt erst in späteren Telefonaten, er sei auf einer Kreuzfahrt. Bis dahin dirigiert er die Tagesgeschäfte mit den örtlichen Handwerkern per Funkverkehr. Internationaler Funkverkehr: „Du, Heinz, Rohr undicht in Schnabbeldustraße (* Name geändert)! Mach ma, wat wa ham, ham wa!“ Heinz sucht ergebnislos herum, im Keller, in den Gängen, Kellerverschlägen, überall.
Zur Leckageortung und um nicht mehr Porzellan zu zerschlagen als unbedingt erforderlich, empfiehlt sich die Fa. Xy-Feuchteklinik. Es besteht schon seit längerem in schwierigen Fällen eine Zusammenarbeit. Also erfolgt die Freigabe. Parallel dazu muss die Gebäudeversicherung informiert werden, es werden Kosten ausgelöst, die durch eine Schadenbearbeitung der Leitungswasserversicherung abzudecken sind. Alles funktioniert, jeder ist zufrieden, die Hausverwaltung hat „gute Leute“ geschickt, fein!
Nur der Schaden wird nicht entdeckt. Bis heute nicht. Es tröpfelt und tröpfelt.
Nach der Versammlung, die erst Anfang November stattgefunden hat, wurde nun von der Verwalterin vorsorglich ein Architekt hinzugezogen. Wenn die Mittel von zwei Fachfirmen versagen, was dann, was dann? Guter Rat ist manchmal teuer, im Übrigen kann er sich auch rechnen! Das ist eine „Milchmädchenweisheit“, den Begriff gab es bis dahin noch nicht! Es ist das Gegenteil einer Milchmädchenrechnung.
Medicine Head – One And One Is One – MyVideo
„One and one is one“ – Medicine Head (1973) – Berühmte Milchmädchenrechnung
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Dass die neue Papiermülltonne zwei Jahre stehen soll, bevor sie wieder weg darf, glaubt in Berlin, nur ein Entsorger, und wir berichteten darüber. Einen Vertrag mit Allgemeinen Geschäftsbedingungen, Kleingedrucktem abzuschließen – wo kommen wir denn da hin? Das Leben ist lebensgefährlich, wozu also Verträge: Marius Müller-Westernhagen hat es so zusammengefasst: „Die Verträge sind gemacht, und es wurde viel gelacht! Und was Süßes zum Dessert!“ (Freiheit) – Freiheit Verträge zu schließen, mit wem immer man will? Von wem wurde gelacht? Von den Gewitzten? Die uns Verträge übergeholfen haben, die wir nicht brauchen? Es geht nur um eine Mülltonne. Es bleibt so nebensächlich wie eine Mülltonne! Dafür reicht ein einfacher Auftrag, ggf. eine Auftragsbestätigung. Das muss reichen. Ich möchte formlos sterben dürfen und vorher soll die Welt auf selbe Weise zugrunde gehen, oder bitte lieber nicht!
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Ich stehe auf einer Wiedervorlageliste der Firma Pitney-Bowes. Mit lautem !Rangdamm! (laut lesen, das R bitte rollen!) macht diese Firma Lärm, um meine Aufmerksamkeit zu erregen. Ich interessiere mich für diese Firma nicht sonderlich. Vor längerer Zeit haben sie uns eine Frankiermaschine verkauft, damit wir das Porto auf die Briefe hauchen können, auf unsere weltweit versendeten Liebesbriefe. Wir verströmen täglich (hoffentlich nur) „good news“ in alle Welt. Das Gedruckte bleibt, weil es geschrieben ist, entgegen allem nur Gesagten. Bis etwas Gesagtes auf selbe Weise im Hirn haften bleibt, muss schon einiges geschehen.
Heute ist es endlich soweit. Mein Unmut über die Geschäftspraktiken der Firma Pitney Bowes ist unerreicht heute Morgen! Ich bin voller Aggressivität gegen diese Firma eingestellt. Warum das?
Die Firma Pitney Bowes schreibt uns vor einigen Wochen an und erläutert sinngemäß, dass die in der Frankiermaschine eingebaute Batterie, die die Frankierguthaben und Datum sowie Zeit speichert, erfahrungsgemäß nach einigen Jahren ausgetauscht werden müsse. Aha, ein Batterietausch. So was hat eigentlich jeder PC, ein Radiowecker, die Kaffeemaschine mit Uhrzeitspeicher, kurz: ein Batterietausch ist eigentlich nicht mehr als eine Mülltonne, mal bildlich gesprochen.
Eskalationsstufe 0 – ein Brief ist ein Stück Papier, geduldig
Die Firma Pitney Bowes hat schon ein bisschen mehr gedacht als ich, als sie das textbausteinartige Briefchen verschickte. Waren auch Psychologen als Autoren beteiligt, oder? Alles läuft glatt und wie geölt. Als Kunde brauche ich mir keine Gedanken zu machen: das hat Pitney Bowes schon für mich getan. Das alte Gerät wird über einen der üblichen „Posthallodris“ (Paketzustelldienste) abgeholt und -danke, danke!- damit kein „Frankierausfall“ (oder Portodurchfall?) entsteht, stellt die sehr menschenfreundlich mitdenkende Firma Pitney Bowes ein anderes, neues, altes, bereits batteriegetauschtes Ersatzgerät hin. Das kostet nur 250,- € und ist billiger als ein neues Gerät mit frischen Batterien! Nur Vorteile!
Eskalationsstufe 1 – ein Anruf ist ein unausweichliches Etwas, und man ist weniger geduldig
Als mich die Damen vom Callcenter der Firma Pitney Bowes mehrmals anrufen um nachzuhaken, bin ich zunächst freundlich, dann „ganz offen“ und sage ihr was von „ich hab das gelesen“ und „ein dicker Hund“ und sie sagt irgendwie auch „ganz offen“, ja, sie kenne das auch, „sie habe das mit einer Autowerkstatt, aber da kann man wohl nichts machen…“. In mir regt sich Widerspruch. Nein, den Auftrag habe ich nicht unterschrieben, nein, das Gerät wird jetzt erst einmal nicht ausgetauscht. Das ist auch eine Entscheidung.
Eskalationsstufe Zwei im durchdachten Intervallplan der Firma Pitney Bowes ist offenbar: Bedenke die Konsequenzen!
Eskalationsstufe 2 – der wiederholte Anruf ist eine Frechheit – Wut
Ich hatte auf ihr Verständnis gehofft. Nein, es ist zu geringschätzig, es Callcenter von Pitney Bowes zu nennen. Das sind „richtiggehende Sachbearbeiter“, es sind nicht „die Blöden“, wie sie sonst werbeaufschreiende Produktinformation unerbetenerweise untermischen. Kein süßlicher Suselsang, kein hochattraktives, imaginäres Blondchen mit kohlrabenschwarzem Haar und 50 kg Übergewicht. Es sind Menschen, die Sachen bearbeiten, die Sachen sind. Technische Abläufe, Wiedervorlagen. Es ruft immer dieselbe an! Sie ist tagaktiv, mir reicht bereits aus, dass sie am Telefon ist, um nun vollkommen aus dem Häuschen vor der Wut zu sein! Sie betreiben hier Telefonterror, rufen mich in ständigen, selbst von ihnen festgelegten Schleifen wieder erneut an, egal, was unser letztes Telefonat ergeben hat. Sie sind von der Sorte, der man gern freundlich, aber mit fester, leicht bebender Stimme zuruft: „Don´t call me, I call you!“
Zu dick? Vielleicht liegt´s am Briefmarken-Lecken: London (dpa) – Wer abnehmen will, sollte vielleicht weniger Briefmarken ablecken. Diese Empfehlung gibt jedenfalls die Königliche Britische Post. Denn der Kleber auf dem Briefmarkenrücken enthält Zucker, der beim Ablecken auf der Zunge zurückbleibt. Pro Marke nehme man so etwa 5,9 Kalorien zu sich, erklärte ein Sprecher der Royal Mail. netdoktor.de vom 31.01.01
Latexallergie? Nicht an Briefmarken lecken –
Zum Anfeuchten des Briefmarkenklebers sollten Latexallergiker besser nicht die Zunge nehmen. Viele Kleber enthalten nämlich Naturlatex, wie nun die Gesundheitszeitschrift „Apotheken Umschau“ berichtet. Bei überempfindlichen Personen kann ein juckender Hautausschlag, Augentränen und Fließschnupfen die Folge sein. Bereits jeder zehnte Bundesbürger reagiert allergisch auf Latex. Andere Latexfallen: Türdichtungen, Schutzhandschuhe, Luftballons. curado.de vom 26.03.07
Was auf curado.de noch fehlt: Latex-Intimbekleidung, doch das tut nichts zur Sache!
Eskalationsstufe 3 – der letzte Anruf, Wut, Aggressionen und die Androhung eines Schreibens „per Einschreiben“
Ich habe heute keine Lust, noch weiter viel aufzuschreiben. Von einem „normalistischen Standpunkt“ aus kann ich die Sache auf sich selbst beruhen lassen. Erledigen lassen durch Liegenlassen. Aber diese Pitney Bowes, das ist nicht Britney Spears und ich hege insgeheim die Hoffnung, dass Tante Pitney ihren irrigen Standpunkt mit der Zeit erkennt. Als Stier in Sachen Sternzeichen habe ich große Hörner, will durch die Wand, die wie italienischer Mozarella so weich sein könnte. Doch weit gefehlt. Recht hat immer nur, wer aktiv agiert.
Tante Pitney ist heute wieder am Telefon gewesen. Diesmal werde ich schlicht unhöflich. Sie gehe mir sowas auf den Sender mit ihrem gebetsmühlenartigen, immer gleichen „Ich hatte ja gesagt, ich melde mich noch mal“ und „was ist denn nun“? Was fällt Tante Pitney eigentlich ein? Ich denke die Sache heute hier noch einmal detailliert durch:
- Wir kauften eine Frankiermaschine. Wir lasen im Verkaufsprospekt die ganzen positiven Argumente, die für den Kauf sprechen. Dort stand nicht, dass die Maschine insgesamt nur vier Jahre hält und dann wertlos wird. Sie ist übrigens heute noch in einem tadellosen Zustand.
- Batterien sind Verbrauchsmaterialien. Wenn eine ausgetauscht werden muss, so habe ich dafür jedes Verständnis. Ich bin doch nicht blöd, Mann! Liebe Tante Pitney, sag mir bitte mal, wie die Batterie heißt, welche technischen Spezifikationen sie hat und wo ich sie in Berlin (Stichwort: Kundennaher Service) zu welchem Empfohlenen Verkaufspreis besorgen kann? Sollte ich selbst (wo ist die technische Dokumentation davon?) die Batterie nicht tauschen können, weil ich zu „blöd“ bin (Stichwort: Kundenrespekt), wo ist das Netz ortsnaher Vertriebspartner von Tante Pitney? Ein kurzer Rrrinng, ein kurzer Schrei, und schwupps kommt Tante Pitney´s Berliner Neffe vorbei. Ich habe jedes Verständnis dafür, dass so eine Batterie heute 25,- bis 40,- € kosten darf, das ist doch Ehrensache. Da das ja ein serielles Problem ist, dass immer wiederkehrt, wird die kurze Anfahrt, das talentierte „Rein/Raus“ des Bürogerätemechanikers (Stichwort: Fachkraft) inklusive Anfahrt vielleicht angemessene Kosten von 50,- € zusätzlich entstehen lassen. Rechnen wir für Vater Stadt noch 19% drauf, sind wir nun bei ca. 100,- €. Sag, Tante Pitney, wo? Ich werde Tantchen jetzt einen Brief schreiben.
- Wie kommt Tante Pitney eigentlich da drauf, dass ich „unser Eigentum“ einfach hergebe, zusätzlich noch 250,- € raus tue und im Austausch ein Gerät erhalte, dass ich gar nicht haben will? Ich habe doch das Eigentum an einem Gerät mit Absicht erworben und nicht, weil mir die Verfügungsgewalt über mein Eigentum von Tante Pitney jederzeit wieder ausgeredet werden darf? Ich verstehe ja, dass Tante Pitney ihren Kindern den MP3-Player verbietet, wenn sie nicht artig waren, aber darf sie mir das Gerät auch jederzeit entziehen?
Ich habe nicht wenig Lust, ne ganz große Welle aus der Sache zu machen! Ich denke über das Bundeskartellamt nach und über unerlaubte Wettbewerbspraktiken. Ich glaube, man muss Pitney Bowes einmal deutlich vor die Füße legen, dass ein solches Gehabe keine Dienstleistung darstellt, sondern aufgepumpte, kostenintensive Eigenbrötlerei. Als Kunde werde ich mich selbst entscheiden, auf welchem Weg ein Ersatzteil wie eine Batterie in meine Büromaschine kommt. Alternativen sind gefragt, mitdenken! Kein Rundumsorglospaket, mit dem man im Ergebnis ausgenommen wird, nur weil Weihnachten ist, wie eine Weihnachtsgans!
Ich habe noch eine alte Frankiermaschine, nicht von PB, ja, wir haben sozusagen einen Maschinenpark voller Büromaschinen, die in letzter Zeit nur wenig benützt wurde, weil wir eine funktionierende Frankiermaschine haben hatten. Bei der Pitney Bowes sind bald die Batterien alle, bedeutet das „das Aus für für Pitney Baus“?, und dann ruft die Maschine: „Jonas, meine Batterien sind alllllee…..“ Für alle, die eine solche Maschine anschaffen wollen: Bedenkt bei einer Anschaffung einer solchen Maschine über Pitney Bowes, wie die Geschäftspraxis bei nächstfälligen Austausch von Pufferbatterien (ein Artikel, der wenige Euro kosten darf) ist. Die Frankiermaschine, die seit einiger Zeit unbenutzt ist, sieht so aus:
(Wird bestimmt demnächst fortgesetzt – 2 be continued – weitere Reaktionen abwarten)
Zu erledigen/Todo-Liste
- Brief an PB schreiben, Batteriedaten abfordern, bald
- Foto von PB machen und zum Artikel, bei Gelegenheit
Pingback: 1010/10: Twitter Wochenschau: 2010-11-28 | gesichtspunkte.de – Hier bloggt der Verwalter…