Ein Verwaltungsbeiratsmitglied einer Wohnanlage in Berlin-Wedding schreibt per Email:
ich wäre nicht nur, sondern ich bin dafür (die Dämmung der Kellerleitungen vorzunehmen), und gehe – ohne Rückfrage genommen zu haben – davon aus, dass auch die übrigen VBR-Mitglieder dieser Meinung sind. Sollte dies nicht der Fall sein und es zwei Gegenstimmen geben, bin ich halt überstimmt….“
Womit er zweifelsohne recht hat. Allerdings beschließt ein Verwaltungsbeirat nicht, sondern er berät nur den Verwalter. Und der hatte zuvor formuliert:
Die Verwalterin wäre dafür, die Arbeiten ausführen zu lassen. “
Richtiger aber ist: Die Verwalterin wäre nicht nur dafür, sie ist dafür…. ist nur ein kleines Ding, aber „der Nagel auf den Kopf“. Bessere Formulierung: Ich bin dafür. Die Verwalterin ist dafür. Sie wäre nicht dafür, sie ist…
Berlin-Zehlendorf – 15:30 Uhr: Es klingelt an der Tür.
Ein Blumenbote möchte Blumen für die Nachbarin abgeben, die über dem Berichterstatter wohnt. Das ist unter normalen Umständen kein Problem. Aber die Nachbarn verstehen sich nicht gut. Und deswegen will der, der diesen Bericht der Redaktion von gesichtspunkte.de erstattet hat, diesen Blumenstrauß auf gar keinen Fall entgegen nehmen. Das ist verständlich, weil sich die Nachbarn nicht gut verstehen. Unter normalen Umständen kein Problem.
Der Blumenbote klingelt an einer anderen Tür. Auch dort wird ihm selbiges beschieden. Ein Blumenstrauß ist doch nur ein Blumenstrauß. Wo ist das Problem?
Das Problem, sagt die weitere Mitbewohnerin an der Tür, ist, dass sie das nicht will. Wer weiß, was dahinter steckt? Hinter jeder Blume steckt nachweislich ein ganzer Strauß bunter Möglichkeiten. Es kann der verschmähte Liebhaber gewesen sein, der seiner Vergeblichen Blumen sendet, mit Spuren von Gift. Ein Allergieschock kann ausgelöst werden. Oder der nochmalige Liebesbeweis einer Freundin, die auf diese Weise um Vergebung buhlt. Oder der Strauß wird absichtlich bei Nachbarn abgegeben, die einem nicht lieb sind und das giftige Pulver (siehe oben) bringt den Hund der Nachbarin um. Er ist doch erst zwölf Wochen alt.
Schon als Kinder haben wir gern Monopoly gespielt: und damit Weichen gestellt. Ziehe eine Ereigniskarte, hopse zur Schloßallee und dann setze drei Runden aus. Kaufe Parkallee, ach, herrlich war´s. Stunden verbrachte die Familie mit diesem beliebten Gesellschaftsspiel. Getreu dem Motto: Haste nüscht, biste nüscht besteht das Ziel darin, andere (Mitspieler) in die Insolvenz zu treiben, ganz so wie im richtigen Leben. Ja, damals wurde bereits der Grundstein fürs berufliche Leben gelegt. Das Spiel hat unbestreitbar eine ganz unglaubliche Nähe zum Alltag im Beruf des Haus- und Grundstücksverwalters, da gibt es kein Vertun.
Vertrauensfrage (quelle: gotthal.de)
Umso überraschter war die Redaktion von gesichtspunkte.de, als sie als weltweit erste Online-Redaktion ein ganz neues, noch nicht erschienenes Spiel in die Hände bekam. Der Grund dafür liegt wohl darin, dass die Verleger wegen der großen Nähe des Spiels zu Monopoly ihr neu erfundenes Brettspiel STALKopoly noch patentrechtlich überprüfen lassen wollen, um Schadenersatzansprüche zu vermeiden. Unsere Onlineredaktion Spieletest (Chefredakteur: Heribert Harpenkötter) befasste sich ausgiebig mit dem Spiel und hat es kritisch rezensiert. Das uns überlassene Testexemplar mussten wir dem Herausgeber inzwischen wieder zurückgeben. Hier der ausführliche Spieletest.
Versteh, was ich geworden bin Es war nicht mein Plan Und die Leute überall sie seufzen, halten sich für besser als mich.“
(Cranberries, Ode to my family, deutsche Übersetzung)
In Teil 1 des Interviews erzählte uns ein Stalkingopfer ausführlich die Vorgeschichte eines Stalkingfalls. In Teil 2 des Interviews schließt der Interviewer beim Interviewten (Opfer) an die weitere Entwicklung der Geschichte in ebenfalls ausführlicher, nachhakender Weise an. Teil 3 des Interviews wird sich mit den Stalking-Angriffen selbst und den Tätern auseinandersetzen. Es wird empfohlen, zum besseren Gesamtverständnis alle drei Teile zu lesen. Die Interviews wurden geführt am Ort der Handlung: auf der Nordseeinsel Norderney. Wobei Norderney nur als Synonym zu verstehen ist, denn derartiges kann sich ebenfalls auf jeder südlich von Norderney gelegenen Insel ereignen. Vergleiche hierzu dies hier.
(Bislang erschienen)
Teil 1 – …über die Vorgeschichte dessen (VÖ: 02.10.09)
Frage: Wann fing das Stalking an? Sie sagten eingangs, das wäre im September 2007 gewesen? Wenn ich das richtig verstanden habe, ist das noch nicht Stalking, was bislang in Interview-Teil 1 von 3 erzählt wurde?
Antwort: Nein, das ist nichtStalking. Was bis dahin geschehen war, nannte ich selbst Mobbing. Diese ganzen unglaublichen Vorfälle hatten das erkennbare Ziel, mich und meine Familie aus dem Haus rauszuekeln. Mit ziemlich primitiven Mitteln. Mir kam bei diesem fortgesetzten Terror im eigenen Wohnhaus zugute, dass ich mich im Haifischbecken ‚Wohnen – Mietrecht – Eigentumsrecht‘ gut auskannte. Ich konnte meine berufliche Bildung entgegensetzen. Wir konnten uns wehren. Selbst wenn die Leute über viel mehr Geld verfügten, teure Anwälte beschäftigten und dergleichen. Selbst die teuersten Anwälte waren im Vergleich zu uns Luschen, sie blieben stets zu oberflächlich und verfehlten oft den Kern des Ganzen. Demgegenüber konnten wir durch Detailkenntnis glänzen. Sie hatten ganz einfach kein Herzblut, sahen es als eine Sache, eine Akte, ein Aktenzeichen.
Frage: Sie hatten keinen Anwalt dafür?
Antwort: Doch, doch, schon hier und da. Aber im Wesentlichen brauchte ich keinen. Mein Mobbing-Nachbar hatte zu diesem Zeitpunkt schon fünfstellig in Anwaltshonorare investiert. Ich nicht.
Frage: Stellt sich nicht irgendwann einmal die Frage, ob solche Streitereien Sinn machen?
Hier hatte vor zwei Monaten die 46 Jahre alte Heike W. ihr Leben mit einem Sprung aus dem 12. Stock beendet. Kurz vor Mitternacht ließ sie sich auf den Hof fallen, in die Ecke, wo die Müllschlucker stehen. Ihr Körper landete auf den Fahrrädern, von denen etliche kaputt gingen. Sie war nicht die erste Mieterin in dem 17-stöckigen Haus, die auf diese Weise aus dem Leben schied. Die Nachbarn erinnern sich an ein junges, depressives Mädchen, das vor kurzem aus dem vierten oder fünften Stock gesprungen war. „Hochhäuser ziehen so etwas an“, sagt eine Bewohnerin.“
Schreibt der Stern hier in einem Artikel über den grausamen Fund von vier verwesten Babyleichen in einem Hochhaus in der Krummen Str. 70, Berlin-Charlottenburg. Macht uns damit als Hausverwalter nachdenklich. Ein Hochhaus zu bauen, das ist das eine. Eins zu verwalten, etwas anderes. Wie geht es den Kollegen, die es verwalten? Machen sie sich Gedanken, oder warum haben sie sich noch keine Gedanken gemacht, wie es den Menschen in einem Hochhaus besser geht? Sind die enormen Aufbauleistungen nach dem Abbruch der Deutschland zerschneidenden Mauer in den Plattenbau-Siedlungen im Osten nicht längst fast komplett abgeschlossen? Sind diese Leistungen nicht ein gutes Beispiel für funktionierenden Pragmatismus? Die Siedlungen sind bunter geworden, sie wurden modernisiert: Aufbau Ost. Hingegen haben wir unsere West-Immobilien aus den Siebzigern, die ähnlichen Zwängen zufolge errichtet wurden, um breiten Schichten der Bevölkerung bezahlbaren Wohnraum zu sichern, in vielerlei Hinsicht noch nicht ebenbürtig saniert. Zeit wird’s. Gute Verwalter müssen nun vernünftigen Gebäudeeigentümern Wege weisen, wie es auch in solchen Siedlungen zu lebenswertem Leben kommt. Kommt, weil’s noch nicht immer so ist. Noch nicht. Aber bald?
Ist alles so schön bunt hier, ich kann mich gar nicht entscheiden.“ (Nina Hagen, Ich glotz TV, 1978)
Das heutige Zitat gehört nicht direkt in den Themenfokus von gesichtspunkte.de, bedarf aber unbedingt der Erwähnung. Damit frappante Erkenntnisse und Wissensstände nicht einfach bedeutungslos an uns vorüberziehen. Der Kontext ist nicht Haus- und Grundstücksverwaltung im Alltag mit all den schillernden Facetten und auch Abgründen. Es sind die Gespräche von Eltern, die aufgeschnappt werden. Tiefe Kultureinsichten vermitteln auch Elterngespräche.
gesichtspunkte.de führte kürzlich ein längeres Interview. Befragt wurde ein Stalkingopfer nach seinen Erfahrungen. Das GewaltschutzG ist noch relativ neu (2007), wie geht die Justiz mit angezeigten Stalking-Fällen um? Geht sie überhaupt damit um? Kann -wer gestalkt wird- Hilfe erwarten? Uns ging es darum, die gelebte Praxis mal anhand ganz konkreter Erfahrungen hinterfragen. Namen des Opfers und der Täter sind aus Gründen des Personenschutzes nicht veröffentlicht. gesichtspunkte.de veröffentlicht heute nur Teil 1 von insgesamt 3 Interviewteilen, da das Interview recht umfangreich ausfiel. Die weiteren Teile erscheinen demnächst. Teil 1/3 betrifft die Anfänge einer Stalkinggeschichte und ihre Ursprünge.
(Bislang erschienen)
Teil 1 – …über die Vorgeschichte dessen (VÖ: 02.10.09)
Frage: Guten Tag, Herr X. (* Name geändert). Sie sagen, sie sind ein Opfer von Stalking geworden?
Antwort: Ja, genau, das fing eigentlich genau genommen schon im September 2007 an. Die Geschichte zieht sich bin die Gegenwart hin. Ein Ende ist derzeit noch nicht abzusehen.
Frage: Was genau? Was zieht sich hin?
Antwort: Nach meinen Erfahrungen ist Stalking kein stillstehender, statischer Akt, sondern Stalking entwickelt sich mit der Zeit und ufert aus. Es gibt Ruhe- und Drangphasen, Höhepunkte, Unterbrechungen. Aber von vorn: Ich wohne im Grünen. Vor Jahren habe ich an einen alten Unternehmer ein paar Wohnungen verkauft, die er dann selbst bewohnen wollte, direkt über mir.
Frage: Was hat das damit zu tun?
Antwort: Zunächst einmal wenig. Die Sache hat sich entwickelt. Sagte ich schon.
Bei den Dateinamen (zumindest im Windows-Bereich) nennt man die drei Buchstaben hinter dem Punkt im Dateinamen „Extension“, oder auf Deutsch Endung. Die Dateiendung gehört zu einer bestimmten Programmanwendung und wenn diese Klasse registriert ist, weiß ein PC, mit welchem Programm er das öffnen kann. Eine interessante Website zur Klärung ist übrigens die hier. Heute schickt uns jemand drei Dateien, die sehen bei uns so aus, als Anlage zu einer Email:
Zwölf Anwälte an sechs Standorten. Klingt eher nach Netzwerk denn nach Sozietät.“ Twitterer Udo Vetter
gesichtspunkte.de meint dazu:
Das muss nicht sein. Möglich ist auch, dass es sich hier um einen digitalen Firmensitz handelt. Die alte, konventionelle Vorstellung davon, dass Menschen in festen Strukturen leben (und arbeiten) müssen, an einem Ort, mit einem Büro, durch dessen Büropforte Menschen an reizenden Sekretären und Sekretärinnen vorbeischreiten, ist nachweislich überholt. Von Zuhause aus kann problemfrei gearbeitet, und bei Bedarf sogar geackert werden, dass „die Heide wackelt.“ Kleine schlagkräftige Units (Einheiten) entstehen so auf diese Weise. Und auch ganze Millionenseller.
gesichtspunkte.de hatte kürzlich erstmals über das Problem von Vermietungen an Messies berichtet. Der Ursprungsartikel findet sich hier.
Hier einmal eine Galerie mit fünfzehn Fotos (klein), damit man mal einen Eindruck gewinnen kann, wie eine solche Wohnung aussehen kann. Die Fotos wurden von Herrn Klaus Gotthal im Außendienst gefertigt. Aus Gründen des Datenschutzes geben wir keine weiteren Angaben dazu, wo sich die Wohnung in Berlin-Kreuzberg genau befindet. Inzwischen ist aber der Messie dort raus, die Wohnung wurde renoviert. Mit ganz erheblichen Kosten, auf denen der Vermieter irreversibel sitzen geblieben ist.
Es stellt sich die Frage, ob die Forderung gegenüber dem Gesetzgeber, Messietum zum fristlosen Kündigungsgrund expressis verbis zu erheben, ein Ausdruck sozialer Kälte ist?
Sorry about that.
(Einfach aufs erste Foto klicken und dann immer rechts auf weiter gehen, warum das hier so ein bisschen auseinandergezogen dargestellt wird, who knows?)