1677/12: Lied des Tages: Theme From Schindler´s List – performed by Matthias Dobler, Erding

Dekoration des Lebens!

Dekoration des Lebens!

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Theme from Schindler´s List – John Williams – Matthias Dobler(via Youtube)

„Weit entfernt davon bin ich, ein Heiliger zu sein, habe als maßloser Mensch viel mehr Fehler als der große Durchschnitt derer, die so sehr gesittet durchs Leben schreiten.“ (Brief vom 09.09.1956 von Oskar Schindler an Dr. Ball-Kaduri)

Trägt Musik eine große Traurigkeit in sich selbst, kann, nein muss sie uns berühren und kann uns nicht kalt lassen. So wie solche Musik ist auch das Leben: von einer gewissen Tragweite. Danke, Matthias Dobler aus Erding, gelegen direkt im Berliner Speckgürtel bei München. Da glänzen die Tasten vor trauriger Schönheit, als hätte ein Speckgürteltier deren Bedienreihenfolge auf unsere Gefühle sorgfältig abgestimmt. Hurra. Gut gemacht.

Das ist erstens mehr als nur „nice & easy talken“, „walk like A Boarischen´ auffer Wiesn´.  Erdinger Weißbier, während eine blonde, stämmige Vollbusige uns auf „boarisch“ nach Wünschen ausfragt. Zweitens die Erinnerung, der mit diesen Klängen ein toternstes Gesicht gegeben, nein verliehen wird. Jemand, der oft und vielschichtig an vielerlei erinnert, ist heute als Linktipp des Tages hier unten erwähnt. Rena Jacob schreibt „wider des Vergessens“. Sie wirbt um die Erinnerung an Genozid, Diktator hybrid und findet viel Fleisch für Geschichten an die totale Erinnerung, indem sie den Genitiv rettet. Große Klasse.

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1646/12: Fotowelt: Der Eingangsstempel ist abgelaufen! Und nun?

Der Eingangsstempel ist abgelaufen!

Der Eingangsstempel ist abgelaufen!

Als er angefertigt wurde, anno dunnemals, waren „Versalien“ schick bzw. Kapitälchen, alles schick in Großbuchstaben: Für die Corporate Identity. Ist alles aus der Zeit gekommen, so wie das Datum-Einstellrad mit verschiedenen Zahnrädern. Die Jahreszahlen enden 2006. Zeit, über Neuanschaffungen nachzudenken. Oder über die Abänderung alter Gewohnheiten.

Die Frage ist nur: Bestellt man einen nach? Oder ignoriert man dieses „überkommene Tool“ aus zeitgeschichtlichen Gründen? Im Zuge schleichender Digitalisierung. Um es nochmal klarzustellen: Man fragt sich, ob der Eingangsstempel überhaupt künftig noch Bedeutung haben wird? Der 2. November 2006 (obiges Datum) ist bereits seit geraumer Zeit abgelaufen. Das ist das Üble an solchen Geräten: Ihr Verfalldatum ist von vornherein manifestiert. Und dann ins firmeneigene Museum damit.

 

1641/12: Positionen: Von einem „Einheitlichen Ansprechpartner“ ist Berlin noch weit entfernt, aber der gute Wille ist zu sehen

Da lachen ja die Hühner

Da lachen ja die Hühner

Berlin hat gute Vorsätze, das ist unbestritten.

Einer davon heißt schon seit mehr als zwanzig Jahren „Verwaltung vereinfachen“, verschlanken, reorganisieren. Das war schon lustig, wenn man früher Post vom Rathaus bekam. Die Briefumschläge hatten eine Corporate Identity wie nichts anderes: auf den Frankaturen aus blauer Tinte entnahm der Bürger das Verwaltungsziel von Berlin. Es hieß „Unternehmen Berlin“. Hahahaha….von wegen. Unternehmerisch denkt Berlins Verwaltung mitnichten.

Es ist zum Haare raufen. Beispiel: Ein Firmenumzug. Sängerisch Begabte können ein Lied davon singen. Es gibt lauter Laufereien und Dinge, die zu erledigen angeblich unglaublich wichtig ist.

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1639/12: Prognosen: Es ist jetzt was los in Verwalterland Deutschland, die Karten werden neu gemischt für 2013

Quelle: Pharus-Plan, Stand Mai 1930, Gebiet Schöneberg

Quelle: Pharus-Plan, Stand Mai 1930, Gebiet Schöneberg

Man merkt diesem Blog an, wenn es hyperaktiv geschrieben wird, wie die Leserzahlen sind. Dann ist hier richtig was los. Das schreibe ich ja ehrenamtlich, so wie „Geschäftsführung ohne Auftrag“, juristendeutschtechnisch ausgedrückt. Momentan habe ich kaum Zeit zu bloggen, viel zu tun. Doch heute Morgen ist das Telefon still und niemand ruft mich an. Ich bin nicht böse. Alles gut. Zeit zu bloggen!

Es ist viel los in Hausverwaltungs-Deutschland dieser Tage und in Berlin. Jetzt werden gerade wieder die Karten gemischt, so wie jedes Jahr um diese Zeit. Wohnungseigentümer aller Stadtteile sind mit ihren Verwaltungen unzufrieden. Aber auch Verwalter sind mit ihren Wohnungseigentümern teils unzufrieden. Man will sich voneinander trennen, aus welchen Gründen auch immer.

Alte Verwalterbestellungen werden nicht verlängert. Neue sind noch auf Orientierungssuchpfad. Wen nehmen? Alle versprechen das Blaue vom Himmel herunter, das ist normal. Wenn es nach dem schriftsätzlichen Angebot geht oder nach dem Reden, sind einige der Verwaltungsbewerber Anwärter auf die goldene Peperoni: Sie sind einfach rattenscharf. Andere wiederum sind gähnend langweilig vor lauter Sachlichkeit und ihre Angebote sind bereits irgendwie einschläfernd.

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1611/12: Wunschträume: Berufliche Wunschträume und das Eis „Flutschfinger“

Gestatten? Hausverwaltung Flutschfinger, guten Tag!

Gestatten? Hausverwaltung Flutschfinger, guten Tag!

♪♫♪ Flutschfinger: He´s the man with the …. ♪♫♪ – So in etwa könnte das Lied mit leichter, unbekümmerter Hand umgeschrieben werden! Und trotzdem: Wir können mit dem Kiffergerede (siehe unten) nicht viel anfangen. Schon seit 2007 fordern wir lautstark: Legalize IT! Wobei das „IT“ für „EI TIII“ steht, also Elektrozeugs und die Forderung nach Legalisierung der Reglementierung von zu viel sinnlosen Emailzeugs dient. (bei Interesse: hier)

Im Ernst: Die Flutschfinger-Hausverwaltung gibt es noch nicht. Eine Marktlücke? Eine „Goldfinger“-Hausverwaltung, das wäre nur zu erwartungsgemäß. Eine solche namens Flutschfinger hingegen, nicht auszudenken!

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1607/12: Berliner Speckgürtel-Nachrichten: Berlin ist viel älter, im Kölner Zoo und in Alaska schlägt die Wildnis zurück

Berliner Speckgürtel? Was ist denn das...

Berliner Speckgürtel? Was ist denn das…

Speckgürtel „Cölln“: Die auf der Spreeinsel gelegene Stadt Cölln wurde 1237 erstmals urkundlich erwähnt, sagt die deutsche Wikipedia. Das muss vermutlich bald korrigiert werden. Ein neuer Fund macht Schlagzeilen. – Speckgürtel Köln: Dass Tiger angreifen, sobald sie Gelegenheit dazu finden, dürfte eigentlich bekannt sein. Auf Anweisung der Polizei muss dennoch der Zoodirektor den Tiger erschießen. Warum das denn? Sein Angriff war doch gerade nicht wider seine Natur. #Morgengedanken

Speckgürtel Alaska: Dass in Kanada Rucksack-Touristen auf Wanderschaft gehen (dürfen), ist nicht ungewöhnlich. Dieses erfolgt stets auf eigene Gefahr. Dass dabei von Zeit zu Zeit gereist wird, bis die Fetzen fliegen, ebenfalls nicht. Grizzly zerfetzt Touri. So ist nun mal das Leben. Der Bär ist jetzt tot, erschossen.

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1581/12: In eigener Sache: Mit einem Umzug ist auch der Anspruch verbunden, Ordnung wiederherzustellen! Auf meinen Baustellen…

In eigener Sache!

Neue versus Alte Welt: Beim Umzug des Büros gibt es eine Art Meditationsraster der eigenen Gedanken. Auf dem Okular meines Umzugsmikroskops steht jedes Teil („Alte Welt“), das man wenden, drehen und von mehreren Seiten betrachten kann. Ob es für den künftigen Gebrauch in der „Neuen Welt“ überhaupt taugt. Ist das Kunst oder kann das weg? Brauch ich das noch? Oder ist das Müll? Taucht das letztlich unter, auf irgendeiner gottvergessenen Müllkippe oder im Müllverbrennungsofen Ruhleben, aber mit Rauchgasreinigung und Abgassonderuntersuchungsbescheinigung (*)?- So verhält es letztendlich sich mit allen Dingen, die wir einst unbedingt besitzen wollten, die wir dann besaßen und sie schließlich vergaßen. Entrümpelung tut not: in Maßen!

Das Internet gibt es nun schon eine Weile und ich erinnere mich gern an das Jahr 1997, als ich anfing, Internet begreifen zu wollen. Ich reservierte zuallererst die Domain www.wohnungseigentum.com. Die habe ich noch heute: Sie ist jetzt eine Baustelle.

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Auschwitz-Birkenau (Historienfoto)

1575/12: Positionen: Toilettenregeln, Tod, Deutschland und youtube-Sendungen über die Herkunft von Adolf Hitler #yelp

Auschwitz-Birkenau (Historienfoto)

Auschwitz-Birkenau (Historienfoto)

Der Tod ist ein Meister aus Deutschland
sein Auge ist blau
er trifft dich mit bleierner Kugel
er trifft dich genau.
Paul Celan (* 1920 – + 1970)

Fünf Sterne deluxe für ein Vernichtungslager, aber es müssten Judensterne sein. Alles andere ist nicht angemessen. Als ich mal dort war, in Auschwitz-Birkenau, hat es mir nicht gut geschmeckt. Es blieb mehr als ein im Vergleich zu banaler, bitterer Nachgeschmack. Überrascht war ich nicht. Ich hatte damit gerechnet.

Zu gut hatte ich jedes Detail des deutschen Nationalsozialismus von vielen, verschiedenen, nie ausgewogenen Seiten beleuchtet. Mit den Leugnern, Zweiflern und mit Menschen, die sich wie ich nichts Vergleichbares hätten vorstellen können. Ich hatte immer verstehen wollen: Wie hatte es so kommen können? Das Deutsche Reich in Perfektion: Eine arische Tötungsmaschine, deutsche Perfektion, made in Germany, im Reich der Wurm des Unerträglichen. Und Hannah Ahrendt hat den Hauptbuchhalter der Reichsgasverwesung Adolf Eichmann im Prozess beobachtet und die von ihm ausgehende Banalität des Bösen.

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1484/12: Prognosen: Ich werde nie dazu kommen, den eBook-Reader anzuwerfen und zu lesen! Digitale Revolution? Keine Zeit

Andreas Hoppe - Allein unter Gurken (Buchtitel)
Andreas Hoppe – Allein unter Gurken (Buchtitel)

Ich haue ab von hier, verkündet der Reporter, dort hin, wo kaum ein Mensch je vor uns war – nach Hardrockhausen, Osten … und nebenbei erfahre ich alles über des Prolls reine Seele, über Hartz IV, Nazirock, Deutschlands beste Biersorten und die Wurzel der Gegenwart. (Moritz von Uslar, Deutschboden)

Die digitale Revolution ist ein lüsterner Schwellkörper. Über diese digitale Reizschwelle, die eine Wulst ist, kann ich derzeit nicht kommen, aus Zeitgründen. Auch aus Umfangsgründen. Zu viele Bücher noch, die ungelesen hier herumliegen. An die ich erinnert werde, wenn ich nur darüber nachdenke, was ich als nächstes zu lesen beabsichtige. Und dann lauter Lebensratgeber, die sollen doch die Fre….. halten. Ansonsten verleihen mir Menschen auch gern täglich neue Bücher. Lies mal.

Bin ich etwa immer noch nicht erwachsen? Wer schreibt, muss vielleicht selbst nichts lesen? Mitnichten. Schreiben ist Output. Lesen ist Input, so wie in dem Film: „Nr. 5 lebt“ aus dem Jahre 1985, ein Jahr nach Orwells 1984, das 1948 geschrieben wurde. Nr. 5, ein Roboter auf Rädern mit menschlichen Zügen, ist äußerst wissbegierig: er scannt Wind pustend die Seiten umblätternd das städtische Telefonbuch. Liest es leer in wenigen Sekunden und sagt dann: „Noch eins“. Neugierig.

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1476/12: Vorverwalter: Ich ersticke in Altakten – Aryuvedische Selbstreinigungsversuche #Gut zu wissen #Wissen ist Macht

Es war einmal... (Moderne Märchen)

Schwere Büroarbeit ist zusehends leichter geworden. Was früher mit Muskelkraft bewegt werden musste, lässt sich bei gewissenhafter, guter und modern orientierter Verwaltung per Mausklick suchen. Entscheidend: Mit digitaler Aktenverwaltung werden die Zugriffszeiten auf gesuchte Dokumente zum Teil drastisch verringert. Der Erfolg: Noch im Telefonat mit dem Kunden hat der Bearbeiter alle entscheidungserheblichen Informationen im direkten Zugriff. Fast jeder Anruf kann sofort vollständig abgearbeitet werden. Das war nicht immer so, und woran es lag, davon erzählt dieses Märchen. Und vom Umbruch: Denn oben steht rot „Prognosen“. Das Märchen „Vergangenheit“, die Zukunft „Prognose“. Moderne Märchen tragen alle Gesichtspunkte menschlicher Problembewältigung in sich. Gebrüder Grimm, das war gestern!

…vor lange Zeit in Wohnungseigentümerland, Kinder, da stanzten sich die verwalterisch tätigen Menschen aus grober Pappe vom Baum so genannte Akten. Sie bogen noch kleine Metallteilchen drum und nagelten ein zweistäbiges Gitterkonstrukt hinein, das nannten sie die Heftung. Und dann fingen alle an, froh zu sein, es bedurfte dazu wenig. Einfach machen.

Sie sammelten holzbelastetes Altpapier ein und unterzogen es dem Gilb der Jahre. Damit es richtig gilben bzw. darben konnte, ließen sie es in rauchgeschwängerten Arbeitsbüros unter Neonlicht brüten und prokrastinierten über dem Akteninhalt. Zuweilen zogen sie eins der bunten Sammelsurien aus Regalschränken, klappten sie auf. Um das trocken gewordene, öde Papier umzublättern, kauften sie sich zur Erleichterung kleine orange farbene Kissenschwämmchen in grünen Plastikgehäusen, die sie von Zeit zu Zeit auf der Angestelltentoilette mit Wasser vollsogen. Umblättern leichter gemacht.

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