Ich habe schon lange eine Art von Gewaltfantasie: Wenn mein Imperium zurückschlägt, geht das wie folgt:
Eine Durchwahl einrichten, die Die unendliche Geschichte vorliest und Marketinganrufer unterbrechen „Ich verbinde Sie mit unserer Fachabteilung und dorthin verbinden. Szenischer Ausschnitt der Lesung: Morla, die Schildkröte, Hintergrundmusik Limahl, Filmsong. Wahlweise Brother Louie MT
Kann ich mir sehr gut vorstellen. Habe es allerdings bislang wirklich noch nicht parat.
Oder -andere Lösung – den Mann vom Eppendorfer Imbiss (RIP, verstorben), die Schildkröte (Aus Dittsche) und er sagt:
Halt die Klappe! Ich hab Feierabend! (sagt Schildkröte)
Abzocke, Rohrreinigung! Wucherpreise und unseriöse Handwerker!
10.000€ für eine Rohrreinigung? Solche Abzocker brauchen wir nicht! Abzocker wollen ihnen in Notlagen nicht helfen. Sie wollen nur Ihr Geld! Erschreckend ist, wie schwer es für Verbraucher ist, einen ehrlichen und regionalen Handwerker zu finden.“ sagt Maik Menke
Von Bedeutung Überall wird beschissen. Menschen werden über den Tisch gezogen. Das Internet macht die Welt nur zum Teil besser. Es lauern auch viele Gefahren. Mach Dir bei Zeiten eine funktionierende Notfallliste und nicht erst im Notfall. Um auf Hilfe von kompetenten Handwerkern zurückzugreifen. Im dargestellten Fall beträgt die Rechnung ca. 9.800,- EUR für eine Rohrreinigung mit nicht stattgefundenen Nebenarbeiten. Bezahlt wurde gleich per EC-Karte. Die Leistung dürfte ca. 350,- bis 400,- EUR kosten. Auf der Suche nach dem Ansprechpartner für die Rückzahlungsansprüche muss man schon detektivische Fähigkeiten besitzen. Der Sachverständige Menke ist unten Weiterführend verlinkt. Sicher ist er nicht bundesweit tätig. Für Berliner Verhältnisse bräuchte man so einen. Ganz sicher.
Ende Juni wendet sich der Berichterstatter ans Umweltamt Friedrichshain-Kreuzberg. Menschen kann man dort erst einmal nicht ansprechen. Verstecken sich hinter Datenmüll auf der Internetseite berlin.de, die ein Verwaltungs-Wegweiser sein soll. Ist sie allerdings nicht. Man möchte gerade jetzt meinen, dieses Webangebot des Landes Berlin verdiene ordentlich Abmahnungen in puncto Barrierefreiheit. Ohne Zweifel erfüllen diese Textwüsten Kriterien wie diese nicht. Mal sehen, wann es erste Abmahnungen hagelt.
Dem öffentlichen Dienst darf man nicht böse sein. Er tut doch nichts.
Wie auch im jüngsten Beispiel. Der Antrag bezieht sich darauf, eine gebäudehohe Pappel, die bei Starkregen und Unwettern mächtig an die Fassade schlägt, fällen zu dürfen. Die heutige Bewertung mit 1 von 5 möglichen Sternen (5 sehr gut) für das angerufene Umweltamt entspringt folgendem.
Immer noch nicht haben wir auch nur eine benutzbare Antwort.
Überhaupt bekommen wir erstmal Beschwichtigungsschreiben mit Bullshit. Belehrende Sätze, was wir tun und was wir sein lassen müssen. Alles Schwachsinn: Steht alles auf dieser schlecht gemachten Website berlin.de – Wissen denn die Mitarbeiter das nicht? – Belehrungen bis zum Abwinken. Kontaktformulare vom Bezirksamt auszufüllen und sinnvoll mit richtigem Content zu bestücken ist nichts für körperlich Versehrte. Barrierefreiheit als Witz. Es sind Barrieren, die dich davon abhalten zu leben. Noch und nöcher. Bloß niemanden direkt ansprechen können beim Bezirksamt FK. Was keine blöde Verallgemeinerun ist (siehe hierzu: Baukammer), siehste, geht doch.
Zuletzt machen wir dem Umweltamt Beine. In einer Parallelsache bei der Baukammer im Bezirksamt ist das Verhalten komplett anders und damit bürgernah. Netter Mann, Termin kein Problem. 5/5 Sternen. Ich schreibe dem Umweltamt, ich komme am selben Tag, eine Stunde später ins Umweltamt, um das Verfahren abschließend zu besprechen. Wieder keine Antwort.
Jetzt mahne ich das fünfte Mal eine Bearbeitung an, es ist Mitte August und ich erweitere den Kreis meiner Emailbezieher auch auf den Amtsleiter. Das darf doch wohl nicht wahr sein. Unterste Schublade. Be Berlin. Unternehmen Verwaltung. – Das waren so Sprüche von denen, früher. Harharhar. Gar nichts können wir am besten, ergänze ich in Gedanken.
Im täglichen Gespräch mit Dienstleistern aus dem Immobilienmanagement höre ich sinngemäß immer mehr Trendmeldungen wie diese:
Wir haben große Schwierigkeiten, Arbeitskräfte zu finden.
Zwei Gespräche führte ich gestern zu solchen Themen:
Die Gerüstbaufirma XY Ungenannt GmbH sagt, die Aufträge gehen seit einiger Zeit spürbar zurück. Die Investoren machen die großen Projekte knapp. Investitionen werden auf die lange Bank geschoben. Ich entgegne: Die Bauwirtschaft macht sich bekanntlich gerade in den letzten fünf Jahren die Taschen voll. Handwerker sein heißt heute, die besten Sportlimousinen zu fahren. Weit gefehlt, entgegnen mir meine Gesprächspartner. Es kann ja fast keiner mehr den Strom bezahlen. – Das ist bestimmt nur ein Beispiel. Eins von vielen.
Aufträge werden benötigt. Die Prognose seinerseits: „Alles was aus dem Osten kommt, ist fleißig und bemüht, leistet Arbeit, schaut nicht nur ständig aufs Handy, sondern packt mit an. Viele Polen, viele Ukrainer, sagt er, rüsten die Häuser ein, deren Fassaden gerade gemacht werden. „Alles was aus dem Süden kommt, kannst du vergessen,“ sagt er und ich frage mich nach dem Relevanzgrad solcher Aussagen. Vom politischen Standpunkt ist es doch eher Rassenkunde, die Menschen in fleißige Ostarbeiter und faulenzende Südarbeitskräfte einzuteilen, die ihre Arbeit nicht leisten, sondern rumkriegen. In mir sträubt sich alles, solchen Gedanken Folge zu leisten. Bin ich linksgrünversifft? Oder bei klarem Verstand?
Alba schreibt, Zitat: „Es sind blickdichte Beutel eingeworfen, die Tonnen gelten dann automatisch als fehlbefüllt, weil keine Sicherkontrolle möglich ist. Anmerken möchten wir, dass Bäckertüten in den Restmüll gehören und Verpackungen von Zucker und Mehl in die Papiertonne. Bei Fragen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung. Mit freundlichen Grüßen – Leiterin Operatives Service-Center Region Berlin Brandenburg – ALBA Berlin GmbH “
Soviel Spam in einer Email: Blickdichte Beutel = Fehlbefüllung. Keine Sicherheitskontrolle möglich. Bäckertüten, Zucker, Mehl undsoweiter. Es ist ein Graus in Berlin (Spandau) – hinter einem blickdichten Fichtendickicht. Und Alba geht uns mächtig auf die Fichte. Wie mit Blödrians schreiben sie einem.
Wie entwickelt sich in Berlin der Markt für Shoppingmalls?
Ein besorgter Bürger fragt (zurecht) auf Facebook:
„Ich möchte hier mal in der Runde die Frage stellen, was eigentlich mit dem Schloss Straßen Center los ist. Die Geschäfte ziehen alle nacheinander aus. Was sind denn die Pläne ? Weiß jemand etwas darüber?“
Die Frage weckt ein paar Kommentatoren.
Nutzerin Babs sagt: „Ich hörte von einem Inhaber dass die Mieten so teuer geworden sind und deswegen viele rausgehen müssen.“ Nutzerin Anna weiß: „25% mehr Insolvenzen als im letzten Jahr…“
Bereits am 01. März 2024 hatte der Tagesspiegel gemeldet: Das Schloss Straßen Center ist insolvent.
Nutzer Tommy sagt seine Meinung: „Derartige Center sind stadtentwicklungstechnisch gesehen kein Gewinn. Sie fördern die Einöde, den Markenmainstream und schaden nebenbei Gewerbediversität. Wie schade, wie verpasste Chance, etwas Großartiges zu machen. Einen pulsierenden Mix, ein flirrendes Oeuvre, ein Feuerwerk der Sinne. Wie langweilig.“
Nutzerin Kerstin weiß es noch besser, sie kommentiert: „Dann besuchen Sie aber mal zB das Stern-Center in Potsdam oder gleich die großen Malls in Hongkong. Ihre Aussage ist Blödsinn. Allein die Mieten und mangelnde Kaufkraft stehen im Vordergrund.“ – Ach so…also Blödsinn.
Ein bisschen weitergedacht: „Wieso ist sie Blödsinn? Es ist meine Beobachtung seit langem. Die großen Malls der Welt. Ich habe selbst in Amerika keine wirklich guten gesehen. Marken-Einheitsbrei, Verwechselbarkeit und inhaltliche Plattheit sind gang und gäbe. Und überforderte Verbraucher mit Xmaskopfschmuck und Scheinbrimborium. Noch nie war Konsum so verwäxelbar. Und nun du bitte, warum ist das Blödsinn? Muss ich nach Hongkong? Vom letzten Geld, was macht das schon.“ („Komm, wir fliegen nach Hongkong, vom letzten Geld, was macht das schon? Du bist jung, Du bist schön…“ (Heiner Pudelko, Interzone, Das süße Leben, Song: „Ich würd´s wieder tun.)
Oskar sagt, man müsse auch mal auf Oma hören, sie sagt: „Unter jedem Dach ein anderes Ach.“
Das findet heut Gehör bei mir. Ich sage: „Ach? Hömma, Oma, weise Frau, lass nicht zu, es gerät in Vergessenheit.“ Oskar weiß. Ich google nochmal nach. „Unter jedem Dach ein Ach“ (ist verlinkt). Hat Oma das „andere“ Ach hinzugesetzt? Aus Lebenserfahrung. Dann muss das Zitat heute ergänzt werden.
Wir halten fest: Der Redensartenindex steht nie fest auf in Beton eingemeißeltem Fundament.
Er schreibt sich vielmehr fort, heute so, morgen so und übermorgen anderes. Mir sagt das Bonmot viel so wie mir „Fliwatüt“ noch was sagt und mutmaßlich niemand anderem. Ich schweife besser nicht ab. Schöne Redensart. Muss ich aufheben.
Ich bin die 3. Frau – Christina Diamantis – Die Geschichte von Caroline B.
Podcast-Wegweiser „Narzissmus“
Narzissmus, das ist der schöne Jüngling, der sich in sein Spiegelbild verliebt. Wie das ist mit so genannt toxischen Beziehungen, darüber gibt der verlinkte Podcast recht gut einen ersten Eindruck. Für einen zweiten hört Mann/Frau in sich hinein und analysiert den Stand der eigenen Beziehung.
Narzissmus, soll man nicht denken, ist kein rein männliches Problem. Vielmehr kann Narzissmus Männlein wie Weiblein betreffen. Fest steht nur: Narzissmus geht von Menschen aus und bemüht sich immer, Platz und Macht über Andere zu ergreifen. Denn im Fokus von Narzissmus steht das gestörte Selbstbild, die nicht realitätsgetreue Wirkung meines Handelns im Verhältnis zu Anderen. Der gezeigte Podcast hat einen Fokus auf die männlich geprägte Tendenz. Das sollte einen nicht angreifen. Zu hören sind mehrere Podcastfolgen über Männer, die ihre Frauen treten, sie beherrschen und unterdrücken.
Denn wer sich Arroganz versichert, der hat ständig ausgekichert. Der schließt vom ersten Augenblick ein großes Bündnis mit dem Strick. Eine Arroganz fürs Leben (Otto W., Komiker)
In Mehrfamilienhäusern sämtlicher in Betracht kommenden Bezirke sind Schadenfälle gang und gäbe. Sie kommen vor und je wütender der Mob, desto höher die Schadenquote. Diese sind beträchtlich, so wie die indexierten Neubaukosten 1914, die man braucht, um das Risiko zutreffend zu berechnen. Mit Folgen für die Prämienentwicklungen der Versicherungen, die im Schweinsgalopp davon rennen.
Im Schadenfall sind Verwalter von Wohnungseigentümergemeinschaften nicht selten hohen Risiken in der Schadenbearbeitung ausgesetzt. Versicherungsrechtlich werden sie als VN (Versicherungsnehmer) geführt. Der einzelne Wohnungseigentümer soll sich an die (fachkundige) Verwalterin wenden und die regelt dann die Besorgung fremder Rechtsgebiete. Für Wohnungseigentümer spricht die Verwalterin.
Doch dabei kann es zu unüberbrückbaren Differenzen zwischen Wohnungseigentümer und Verwalterin kommen, wenn beide unterschiedliche Auffassung haben. So ist zum Beispiel eine Verwalterin häufig schadenstatistikbesorgt und hat das langjährige Vertragswohl der WEG im Auge, während der einzelne Wohnungseigentümer auch mal ein Egoist sein kann, der „sein Ding“ durchzieht. Er fährt dann Schlitten mit der gebeutelten Versicherung.
Im modernen Pressewesen gibt es dafür den Stellvertreter namens Correctiv. Die haben investigativ herausgefunden (aus Berlin) und dann wieder reingefunden (in Potsdam, Landhaus Adlon) und legen aktuell bis zu acht Eidesstattliche Versicherungen vor, dass alles, was sie herausgefunden haben, den ermittelten Tatsachen entspricht. Weiter so, das hat den politischen Bimbes von heimlichen Rechtsbürgern in Deutschland schön sichtbar gemacht.
Doch wie sieht es auf der Schadenseite der WEG aus?
Überlappungen verschiedener Rechtsgebiete (nichts zu tun mit Correctiv-Recherchen, was ein Kalauer, oder?) greifen hier ineinander. Und dann sind da auch noch die Versicherungen selbst. Die besorgen sich große Schadenregulierungsfirmen, wie bspw. Polygonvatro. Das sind so bundesweit aufgestellte Konzerne mit X Filialen. Sie kommen im Schadenfall und haben ganze Mantelverträge mit der Versicherungswirtschaft. Dann schreiben sie Angebote, deren Preise und Einzelheiten ingenieurtechnisch von der Baufreiheit gedeckt sind.
Liegen Angebote vor, werden sie dem Verwalter mit Schriftbimbes (Vertragswerk, Abtretung, Risikofreistellung, Kostenübernahme) vorgelet. Die Deckung durch die Versicherung erfolgt und nun soll bitte unterzeichnet werden. Hier setzen wiederum weitere Bürokratiemonster rechtlicher Art ein. Es kann sein und es kommt natürlich immer wieder vor, dass es ein Delta gibt zwischen dem, was die Versicherung anerkennt und dem, was ein Wohnungseigentümer als Schadenbetroffener einsieht. Wenn zwischen beiden Positionen ein Delta klafft, kann es richtig ungemütlich werden.
Denn der Wohnungseigentümer wendet sich an die Verwalterin. Diese verhandelt mit der Versicherung. Ein Problem stellt regelmäßig die Rückenfreihalteerklärung Abtretungsvereinbarung dar. Die Schadenfirma lässt sich von jeglichem unternehmerischen Risiko freistellen und fordert vertraglich ein, wenn Differenzen zwischen Anerkennung durch die Versicherung und Rechnungsbetrag sind, dass Kostenschuldner die WEG-Verwalterin bleibt. Das ist aber im Wohnungseigentum freie Fantasie und deckt sich nicht mit dem Recht.
Veranlasser und Kostenschuldner von Arbeiten in einem Sondereigentum sind ausschließlich Wohnungseigentümer. Was das Gemeinschaftseigentum betrifft, ist der Kostenschuldner die Wohnungseigentümergemeinschaft, vertreten durch den Verwalter.
Nun überlegt ein fortschrittlich denkender und geschulter Verwalter, nicht das Problem, sondern die Lösung zu sein. Angesichts der bürokratischen Entwicklung, in der wir uns befinden, müssen textautomatisierte Vertragsbedingungen daher mit weiteren Textautomaten ergänzt werden und der Formularschrank wird noch dicker. WEG-Verwalter sind gut beraten, lassen sie sich eine Haftungsfreistellung von dem schadenbetroffenen Wohnungseigentümer unterzeichnen. Tun sie das nicht, sind aufgedrängte Rechtsstreitigkeiten vorprogrammiert.
Customer care – leicht gemacht. #RulesOfCommunication #VerwaltungBerlin #TTT #Tulipstagram
Das obige Bild wurde uns von der Stadtguerilla (tpa – tulip press agency) zugespielt
Noch kurz vor Redaktionsschluss druckfrisch eingetroffen: Die 10 wichtigsten Regeln zur Kommunikation mit der Verwaltung in Berlin (Handbuch 456. Ausgabe).
Wer den stolzen Kaufpreis in Höhe von 461,- € für den seit 1989 veröffentlichten Band in 456igster Änderungsausgabe (Stichtag 30.11.23) nicht berappen möchte, kann auf der Website berlin.de die Hilfeseiten besuchen und in ähnlicher Breite, aber mit schlechterer Suchfunktion die neuesten Stände der Hilfedateien (Stichtag 31.07.2004) ansehen, allerdings nicht ohne auf die Gefahr von Aktualisierungsmankos zu stoßen.
2024 bei uns wird besser als der Ruf von Berlin jetzt schon ist. Wir haben vorgesorgt.