Von Cato dem Älteren können wir lernen – über Verwalterverträge und wann man sie abschließt…

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Rem tene, verba sequentur! (Quelle: gotthal.de)

Rem tene, verba sequentur! (Quelle: gotthal.de)

Schreibt ein Verwaltungsbeirat, er wünsche nun ‚getreu Cato, dem Älteren‘ den Verwaltervertrag (endlich) abzuschließen. Die Wohnanlage in Berlin-Dahlem soll vertragsgerecht gestellt werden. Da hat er recht. Dass das so und nicht anders ist, dazu musste erst einmal recherchiert werden. Diese Sache -dieser Verwaltervertrag- lag anfänglich herum, erst aus diesen und jenen Gründen, die Übernahmehandlungen ggü. der Vorverwaltung waren viel wichtiger. Auch steckte eine gewisse Absicht dahinter: Erst einmal die Zusammenarbeit nachweislich gut anlaufen zu lassen, und dann ein bisschen abzuwarten, ob sich die Zusammenarbeit gut entwickelt.  Sie entwickelte sich gut. Nun ist es Zeit, über eigene Schatten zu springen.

Es gibt Verwalter, die arbeiten ohne (schriftlichen) Verwaltervertrag als Verwalter von Wohnungseigentümergemeinschaften. Das büro gotthal gehört nicht zu dieser „freiheitsliebenden Kategorie“ eines unförmlichen Miteinanders. Schon die Berufsbezeichnung Verwaltung assoziiert eine ordnende Form. Richtig ist nach Auffassung der auf Wohnungseigentum spezialisierten Fachverwaltung, dass insbesondere Wohnungseigentümer sehr gut beraten sind, in Schriftform Rechte und Pflichten miteinander festzulegen.  Die schriftlich Agierenden wiederum besorgen sich entweder Vordrucke aus dem Papierwarengeschäft (WEG-Verwaltervertrag, Soundso-Verlagsvordruck Nr. 0815) oder – und das finden wir besser – es gibt einen eigens entwickelten (und mit den Jahren beträchtlich fortgeschriebenen) Muster-Verwaltervertrag. Eine ganz eigene Strickart, state of the art. Wer in dem Geschäft Ahnung hat, kann solche eigenen gelebten und entwickelten Vordrucke vorweisen, die sich überwiegend kundenfreundlich lesen. Von wegen Ausgewogenheit.

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Ich habe gehört, die Mieter begehren auf, stimmt das? – Von x-beliebigen Anrufern & Plaudertaschen

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Zitat Du liebes Plappermäulchen, bedenk dich erst ein Weilchen. Und sprich nicht so geschwind. Du bist wie unsre Mühle mit ihrem Flügelspiele. Im frischen Sausewind.

So lang der Müller tätig und schüttet auf was nötig, geht alles richtig zu; Doch ist kein Korn darinnen, dann kommt das Werk von Sinnen und klappert so wie du.“

(Wilhelm Busch, Quelle: hier)

Manche Anrufer haben interessante Anliegen. Einer davon sagt heute Morgen sinngemäß folgendes:

Ich habe gehört, Sie sind Verwalter dieser Wohnanlage in Lichtenrade. (Das stimmt.) Ich interessiere mich für die Dachgeschosswohnung oben, die will ich kaufen. Ich habe gehört, die Mieter begehren dagegen auf, dass da der Spitzboden mit zur Wohnung gehört, stimmt das? – Meine Antwort ist kurz und präzise: ‚Ich kann ihnen dazu nichts sagen. Wir sind als Verwalterin der Wohnanlage nicht berechtigt, einem x-beliebigen Anrufer Details, Daten, Probleme der Wohnanlage mitzuteilen.‘ Ach so! Er sagt, das versteht er.

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Zitat des Tages: Ex-Finanzsenator Thilo Sarrazins Meinung über Japaner, Türken und Kosovaren

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Zitat Mit einem Kopftuchmädchen geplaudert. Sie hofft, dass es im Herbst mit der Juniorprofessur was wird.“ (über twitter.com/udovetter), wunderbarer Tweet

Der jüngst in die Schlagzeilen gekommene, ehemalige Finanzsenator und jetzige Bundesbank-Vorstand Thilo Sarrazin hat eine Rede vor Vertretern der Berliner Wirtschaft gehalten. Die Süddeutsche Zeitung berichtete darüber u.a. wie folgt:

Zitat Tatsächlich redet Sarrazin an einer Stelle seiner Rede über „die Japaner“: Als „junger Beamter“ beim Internationalen Währungsfonds (IWF) habe er selbst erlebt, dass „die Japaner Englisch zwar verstanden, aber nicht selber sprechen konnten“. Ja, so ist der Japaner.

Einige Gäste runzeln die Stirn, die Journalisten tippen hektisch auf ihren Laptops. Sarrazin wittert die Gefahr und fügt hinzu: „Das hat sich mittlerweile auch gegeben, die Japaner sprechen heute sehr gut Englisch.“ Einmal klingelt mitten im Fachvortrag das Handy. Der Klingelton erinnert an „Emergency Room“, an Alarm im Krankenhaus. „Ich habe den Ton gewählt, damit er sich von allen anderen unterscheidet“, kommentiert Sarrazin, der Nonkonformist.“ (kompletter Beitrag hier)

Das klingt, als hätte Sarrazin aus den letzten Tagen etwas gelernt. Die Hinzufügung, Japaner sprechen heute sehr gut Englisch, hat die Situation gerade noch gerettet, vermutet man.

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Zitat des Tages: Udo Vetter auf Twitter – Der digitale Firmensitz im Überblick

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Zitat Zwölf Anwälte an sechs Standorten. Klingt eher nach Netzwerk denn nach Sozietät.“ Twitterer Udo Vetter

gesichtspunkte.de meint dazu:

Das muss nicht sein. Möglich ist auch, dass es sich hier um einen digitalen Firmensitz handelt. Die alte, konventionelle Vorstellung davon, dass Menschen in festen Strukturen leben (und arbeiten) müssen, an einem Ort, mit einem Büro, durch dessen Büropforte Menschen an reizenden Sekretären und Sekretärinnen vorbeischreiten, ist nachweislich überholt. Von Zuhause aus kann problemfrei gearbeitet, und bei Bedarf sogar geackert werden, dass „die Heide wackelt.“ Kleine schlagkräftige Units (Einheiten) entstehen so auf diese Weise. Und auch ganze Millionenseller.

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Der Filoso-Fisch spricht: Arbeitsqualität lässt sich nicht beliebig vervielfältigen

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Klara-Kopp-Weg (Quelle: Christoph Sinnen)

Klara-Kopp-Weg (Quelle: Christoph Sinnen)

Wer in unternehmerischen Zusammenhängen denkt, macht sich manchmal ‚filoso-fische‘ Gedanken. Der Gedanke legt den Weg zu Tat. Die Frage ist, ob man lieber ganz viele Häuser verwaltet, oder ob es besser ist, nur wenige -aber gute- ‚Kabachen aufzumüpfen‚?  Aufmüpfen? Richtig, mit einem Verwalterwechsel bezweckt jemand doch im Wesentlichen eine Verbesserung von bislang unbefriedigenden Zuständen. Niemand wechselt im Übrigen grundlos seinen Verwalter aus. Es muss etwas im Argen liegen, und das tut es auch, zumeist.

Mal ist der Verwalter mit der Instandhaltungsrücklage abgehauen, z.B. nach Malaysia, von wo er jetzt einen illustren Immobilienladen betreibt, der Ferienhäuser an Singapurs Traumstränden offeriert, sehr gern auch an ehemalige Nachbarn, die sich in Asien einen Wohnsitz erwerben. In einem solchen Fall teilte uns mal die Staatsanwaltschaft mit, ein internationaler Haftbefehl werde nur dann erwogen, wenn sich die Gesamtsumme einer begangenen Untreuehandlung auf insgesamt mehr als eine Million Deutsche Mark belaufe. Ob das jetzt anders geworden ist, damit haben wir uns nicht (mehr) beschäftigt, denn der Untreueakt dieses Verwalters liegt schon entsprechend lange zurück. Ein anderer ‚Kollege‘ wurde in Berlin von allen nur der ‚einarmige Bandit‘ genannt. Der ist auch in dieser Branche nicht mehr tätig. Namensgebend war zweierlei: eine Behinderung an einem Arm, und die Spielautomaten gleichen Namens in Las Vegas. Tommy Schmidthuisen (* Name geändert) hat eine beträchtliche Anzahl von Wohnungseigentümern in Berlin um die Rücklagen gebracht.

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Gemeinsam einsam – alle für alle – jeder für sich – Vom Reglement in geschlossenen „groups“

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Zitat zusammen, getrennt
die leere im gesicht
gemeinsam einsam
alle für alle, jeder für sich“

(Rivo Drei, Song „Alle für alle“) – Live-Video hier

 Erwachsene Menschen, aber auch schon Kinder, sind heute über das Internet vernetzt in vielerlei Zusammenhängen. Es gibt zwar noch ein paar ‚Ewiggestrige‘, die die Nutzung von Internet und Email ablehnen, oder sich „da nicht mehr“ eingewöhnen möchten. 1998 hatten 8% einen Internetzugang zuhause. 2003 waren es 51% der Haushalte. Inzwischen nutzen (mehr als) 70% der deutschen Bevölkerung Internet (von zuhause aus). Wie die Berliner Popgruppe RIVO DREI singt, sind wir aber auch zunehmend „gemeinsam einsam“, alle für alle, jeder für sich, alle gegen jeden. Womit hier keine Kritik an alten Menschen, die sich nicht mehr eingewöhnen möchten, geübt wird. Gerade der Anteil der alten Menschen steigt seit Jahren kontinuierlich an, sie werden „Silver Surfer“ genannt, in Anleihe an die Vorstellung vom grauhaarigen Senior, der sich mit 80 Jahren noch anschickt, die weltweiten Gewebe des „weh weh weh“ zu erforschen. Über Zuspruch kann sich das Internet gerade bei alten Menschen nicht beklagen.

Zielgruppenfragen: Eltern von Kindern, Sportvereins-Mitglieder, Freizeitmusiker, und auch Wohnungseigentümer bzw. Hausbewohner von Mehrfamilienhaus-Wohnanlagen nutzen das Internet noch nicht befriedigend mit seinen zur Verfügung stehenden Nutzungsmöglichkeiten. Diese Aufzählung ist keineswegs vollständig. Jahrelange Erfahrung trieb Thomas Gotthal jetzt an, einmal einen „Roten Faden“ übersichtlich zusammen zu schreiben, in dem er uns zu erklären versucht, was für Gesichtspunkte zu berücksichtigen sind, wenn sich Menschen miteinander vernetzen.

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Positionen: Compliance ist ein schickes Fremdwort mit tiefgehender Relevanz für den Alltag

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Compliance

Compliance

Das Fremdwort „Compliance“ hört sich erst einmal schick an. Doch es hat eine tiefgehende Bedeutung. Wikipedia erklärt uns das Wort in betriebswirtschaftlicher Hinsicht auszugsweise wie folgt:

Zitat In der betriebswirtschaftlichen Fachsprache wird der Begriff Compliance bzw. Komplianz verwendet, um die Einhaltung von Gesetzen und Richtlinien, aber auch freiwilligen Kodizes, in Unternehmen zu bezeichnen. Im Deutschen kann, sofern nicht der englische Begriff verwendet wird, von Regelüberwachung oder einfach Überwachung gesprochen werden. Die Sicherstellung von Compliance/Regelüberwachung in Unternehmen können organisatorische Maßnahmen stützen. Hierzu richten vor allem Kreditinstitute und Finanzdienstleister, Compliance/Überwachungs-Abteilungen ein. Sie wachen beispielsweise darüber, dass die nationalen und internationalen Gesetze und Richtlinien gegen kriminelle Handlungen (z. B. Betrug), Finanzsanktionen, Marktmissbrauch, Interessenkonflikte, Insiderhandel, Geldwäsche oder zum Datenschutz eingehalten werden.“

Mitarbeiter von Hausverwaltungsgesellschaften haben mit diesem Begriff beruflich zu tun, oder mit anderen, früher verwendeten Begriffen, die auch bekannt sind: Es geht um Betrug, Bestechung, unredliches Geschäftsgebaren. Derartiges ist in vielerlei Hinsicht denkbar:

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Knackig: Wohnungseigentümerversammlungen vollkommen nackend abhalten? Eine innovative Idee?

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Goldene.Tulpe.Award

Knackig nackich: Die englische Werbeagentur Onebestway aus Newcastle (Geburtsort des Sängers Sting) hatte bereits sichtliche Blessuren aus internationalen Finanzkrise davon getragen: Sechs Mitarbeiter mussten entlassen werden. Die Stimmung war auf dem Tiefpunkt und die Aufträge blieben aus. Der Firmenpsychologe David Taylor besuchte die Agentur auf Veranlassung einer TV-Produktionsfirma und gab die eindeutige Order: Hosen runter.  ‚Keine Klamotten, keine Scheu – das ist die Idee,‘ fasst Agenturchef Michael Owen (39) den nudistischen Arbeitstag rückblickend zusammen. ‚Das Ausziehen ist nur der erste Schritt, sich im Büro besser zu verständigen.‘

gesichtspunkte.de hat dieses soziale Experiment mit Interesse sofort nach allen denkbaren Seiten hin abgewogen. Die Idee, beispielsweise eine Versammlung von Wohnungseigentümern vollkommen nackt durchzuführen, stößt dabei nicht auf grundsätzliche Bedenken und könnte ein erfolgversprechender Lösungsansatz bei bislang unbewältigten Gemeinschaftsproblemen sein.

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Freiheit – Menschen, die von Freiheit träumen, solltens feiern nicht versäumen – und den Mobilfunkprovider mal wechseln..

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card-umts

Zitat Die Verträge sind gemacht, und es wurde viel gelacht, und was süßes zum Dessert…“ (Freiheit, Marius Müller Westernhagen)

Alle paar Jahre denkt der mobil telefonierende Mensch grundsätzlicher nach. Es ist Zeit: die 24-monatige Bindungsfrist ist abgelaufen. Was bietet mir mein Mobilfunk-Provider an Neuem und Nützlichen an? Ein ‚Geräte-Update‘ steht an. Kommt der Mensch in die Jahre, langweilt ihn allerdings ‚der große Bohei‘ um die neuesten, schnellsten und schicksten tragbaren Telefonapparaturen eventuell sogar. ‚Es muss nicht immer Kaviar sein,‘ nur seniorengerechte Handys, dafür ist die Reinkarnation von gesichtspunkte.de noch zu jung. Ganz sicher. Und dennoch hat sie großes Verständnis für die Forderung von Senioren nach maßgeblicher Beschneidung von Multifunktionshandys, die immer mehr können. Ich will telefonieren, lautet die Forderung der Alten, das reicht. Die Tasten für die Nummernwahl dürfen nicht zu klein ausfallen, sonst ist das Tippen der Nummer fatal. Das Gedächtnis des älteren Menschen ist zumeist auch ganz gut. Also könnte man, so eine oft gehörte Forderung, auch das Telefon-Adressbuch weglassen, weil das viel zu umständlich ist. Wozu braucht ein Handy eine Fotofunktion? Die brauchen nur Schüler, die auf SchülerVZ die ewig gleiche Pose fotografisch abbilden. Die Kamera, das Telefon, wird dabei ca. auf 30 Grad über den Kopf angewinkelt und der Teenager schaut möglichst cool in die Linse. Eventuell spreizt den Zeigefinger und den kleinen Finger der Hand noch ab, aber was dieser Gruß bedeutet, das wissen die gar nicht.

Und dann gibt es noch die ‚eierlegende Wollmichsau‘.

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Unternehmen Berlin: Schlagkraft versus Lahmarschigkeit versus ’neue Sachlichkeit‘

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Berlin hat sich vor mehreren Jahren Unternehmensberater geleistet. Die sollten die ‚olle Verwaltung aufmüpfen‘ und daraus etwas machen, was später seinen Niederschlag in den Poststellen der Ämter und Behörden fand. Die Frankatur-Maschinen der öffentlichen Verwaltung wurden mit einer psychologischen Leerformel aufgehübscht. Die Verwaltung frankierte ihre Briefe fortan mit dem tiefsinnigen Signet ‚Unternehmen Berlin‘ und einem Haken dran. Nun konnte der Empfänger solcher Post interpretieren, ob das lediglich eine Maßnahme zur Bildung von Corporate Identity wäre, oder ob das ganze inhaltlich richtig ist. (Eigen)Werbung, die nach hinten losgeht, kennen wir aus der Satire zu genüge. Der Haken dran, das ließe sich eventuell so interpretieren: Berlin, ein Unternehmen? Das kannst Du abhaken! Denn da wird nie was draus.

Psychologische Leerformel

Nein, es wäre unsachlich, derartiges zu behaupten. ‚Berlin ist arm, aber sexy‚, so lautet das Credo des Bürgermeisters Klaus Wowereit. Und der Spruch hat es tatsächlich in sich. Er legt offen, und zwar ehrlich, was hier ein Riesenproblem ist. Berlin hat kein Geld.

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