1659/12: Kommunikation: Worum es geht, wenn es um die Wurst geht!

Vor Zempow, Ostprignitz-Ruppin

Vor Zempow, Ostprignitz-Ruppin

Shitstorm (englisch shitstorm „chaotische, ungute Situation“) bezeichnet im Deutschen das Auftreten des als Flamewar bekannten Phänomens bei Diskussionen im Rahmen von sozialen Netzwerken, Blogs oder Kommentarfunktionen von Internetseiten. Massenhafte öffentliche Entrüstung führt dazu, dass sachliche Kritik mit zahlreichen unsachlichen Beiträgen vermischt und eine sinnvolle Diskussion dadurch verhindert wird.  (aus der deutschen Wikipedia)

Nebel der Kommunikation betreffen auch andere Felder. Im letzten Artikel ging es um Emails und die abnehmende und mangelnde Vorfreude, welche zu bekommen. Dies lässt sich nur bestätigen. Der Verwalter einer Wohnungseigentümergemeinschaft ist kein Freund eines einzelnen. Er betätigt sich in erster Linie erwerbswirtschaftlich und investiert Zeit und Mühen, um einen Auftrag zu erhalten. Wird er gewählt, so war sein Handeln erfolgreich.

Es ist ein Verdienst des „Tippgebers“, einen vakanten Verwalterkandidaten zu fördern bzw. diesen mit der suchenden, kritischen Masse zusammenzubringen. Man kann sich fragen: Was kostet das? – Überzeugend ist ein Bezahlmodell allerdings nicht, wenn es aus der Not suchender Wohnungseigentümer geboren ist. Die überwiegende Anzahl von Tippgebern handeln in eigener Sache und angesichts einer aktuellen Schlechtverwaltung. Sie wollen etwas verbessern: Deswegen suchen sie nach neuen Verwaltern. Zu schlecht verwaltet worden zu sein, um es gerade noch zu ertragen. Wer in einer Wohnanlage wohnt, in der er sich schlecht verwaltet fühlt, sucht nach dem besseren Verwalter. Denn der Bessere ist der Feind des Guten.

Es ist das Verdienst einer überzeugenden Bewerbung, mehrheitlich gewählt zu werden. Die Bewerbung besteht aus Vorarbeit, Zielstrebigkeit und dem Willen zum Erfolg. Die Verwalterbestellung ist die Bestätigung eines überzeugenden Bewerbungsprocedere.

Niemand wird allein deswegen Verwalter, weil er einen Freund hat, der welche kennt, die einen Verwalter brauchen. Dazu gibt es zu viele Verwalter und jeder Bewerber erzählt den eventuellen Neukunden was vom „parfümierten Höckerschwan“, vorgetragen mit freundlichem Singsang. Kein Bewerber beruft sich auf „flambierten Iltis“, alle sind sie „möglichst mainstream“ und gottgefällig. Der alte Verwalter bekommt noch schnell eins auf die Nase: Nasi padang. Piff. Poff. Peng. Gegessen wird im Tuk Tuk in der Großgörschenstr. beim „besten Berliner Indonesier aller Zeiten“.

Komm, lass uns jetzt nach alledem etwas Koriandergrün über die Sache wachsen lassen! Ja?

Nein, die Verwaltungsbewerbung selbst überzeugt aus sich selbst heraus oder z.B. im Pärchen mit dem Auftreten auf der Wahlversammlung: Trifft eine Nase auf genug Gegenliebe, wird sie gewählt.  Das war´s schon. Alles andere ist nicht sachgerecht.

Der Verwalter ist mehrheitlich gewählt, dann ist dem Willen der Gemeinschaft zu folgen. Und abgesehen davon natürlich auch dem eigenen, erwerbswirtschaftlichen Ziel. Worin auch immer dieses letztlich besteht: Wer Verwalter geworden ist, hat nicht umsonst investiert. Und ist zwar dem Tippgeber zu Dankbarkeit verpflichtet.

Die Frage aller Fragen aber ist, zu viel Dankbarkeit?

Weblotse

(EP)

Schreibe einen Kommentar

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.