1160/11: Baustoffe: Allein gegen die Mafia, ein investigativer Forschungsfeldzug nimmt seinen Lauf!

Mit spitzem Bleistift rechnen! #Anforderungsprofil für den Einkauf – Die nachfolgenden Erfahrungen stellen die persönliche Meinung des Berichterstatters dar.

In den letzten Tagen doch mal den Arbeitsrhythmus anders als gewöhnlich gestaltet. Es geht um die innerlich sich aufdrängende Frage, ob derjenige ein guter Verwalter ist, der die Strukturen von Handwerkerangeboten „durchleuchtet“. In Maßen natürlich, denn „Tischler, bleib bei deinen Leisten“. Eine Erfahrung ist auch gleich eine ärgerliche: Dass die Dachdeckerfirma einen Fassaden-Hublift benötigt, der von ihr mit ca. 550,- €/Tag der Ausleihe berechnet wird, tut nicht not. Die eigene Recherche ergibt, dass er lediglich 280,- € kostet, wenn ich mich selbst drum kümmere. Das allerdings wird zur „Nicht-Nachdenken-Falle“. Nun denkt niemand mehr mit, und das zwei Gewerke sich hier absprechen sollen, damit das dritte Gewerk (der Hubwagen) effizient genutzt wird, klappt schliesslich nicht. Alle haben sich auf uns verlassen. Uns aber nicht mehr gefragt, der Auftrag wird abgebrochen und ist bis heute nicht erledigt. Das nervt.

Merke: Fordere vom Handwerker die Offenlegung solcher Positionen und wenn sie nicht schlüssig kalkuliert sind, fordere von ihm Nachbesserung, aber verzettele dich nicht in den Zuständigkeiten. Gut ist.

_seitentrenner Flugzeug

 

Viele Internetseiten als so genannte Internetshops halten kaum, was die „offensichtliche Bepreisung“ ihrem Besucher verspricht. Im Kleingedruckten ist lauter Gedöns versteckt, dass als „ungerechtfertigte Bereicherung“ anmutet. Seriöse Anbieter sind leider selten. Das Gros der Anbieter versteckt Sachen im Kleingedruckten. Baustoffe einfach per Mausklick in Warenkörbe zu verschieben und „zur Kasse zu gehen“, davon kann man nach den hiesigen Erfahrungen schlicht nur abraten. Lieber vorher eine offizielle Preisanfrage und ein gedrucktes Angebot inkl. aller „erkennbaren“ Nebenbedingungen abfordern. Schriftlich, schriftlich geht die Welt nicht ganz so schnell zugrunde. #Sujet des Berichterstatters nach dem Feldforschungsversuch

Als regelrechte Betrüger gelten bei mir seit kurzem zwei Dachdecker-Bedarfsmärkte, die Baustoffe wie Trapezbleche, Bitumenwellpappen und ähnliche Bedachungen anbieten, die man auf Carports, Müllhäuschen und dergleichen schrauben könnte. Auch hier liegt System im Schwindel mit viel zu hohen Preisen. Die Marktrecherche ergibt interessanterweise:

  • Die zwei angefragten, nach Auskunft von Handwerkern guten Läden bieten bspw. Trapezbleche (zugeschnitten, 5 mm Stärke) zu Preisen um die 32,- bis 34,- €/m² an. Das ist Betrug und unerklärlich.
  • Die Recherche ergibt, dass via verschiedener Internet-Websites Einkaufspreise zwischen 5,- und 15,- €/m² berechnet werden.  Also streichen die Berliner Dachdecker-Bedarfsläden, deren Namen ich hier nicht nennen werde, über 100% „Marge“ ein. Eine Unverschämtheit. Von solchen Partnern kann man nur dringend abraten.
  • Pfiffig ist allerdings auch immer „das System“ des Zubehörs. Das kennen wir ja bereits aus der Autoteilebranche. Du kannst das Zeug nur verarbeiten, wenn du auch das Originalzubehör verwendest.

Summa summarum ist es dann nicht mal ungewöhnlich, dass der vorsichtig errechnete m²-Preis trügt: Bestellst du also 32 m² eines Bedachungsblechs zu 6,60 pro m², heisst das noch lange nicht, dass im Endeffekt 300,- bis 400,- € herauskommen. Findige Positionen wie „Mindermengenzuschlag“ oder „Verpackungspauschale“, dazu noch eine „Tonnagegebühr“ und schwupps sind gleich mal 1.200,- € zusammengekommen. Das alles hat mit guter Kalkulation für den Endkunden nichts zu tun. Die Branche selbst tut sich gütlich.

Der Verwalter fremden Eigentums als Vermögensverwalter seiner Klienten tut gut daran, den „Bauluden“, aber auch der „Baustoffmafia“ genau auf die Finger zu schauen. Guckst du?

Ein Gedanke zu „1160/11: Baustoffe: Allein gegen die Mafia, ein investigativer Forschungsfeldzug nimmt seinen Lauf!

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