1006/10: Alltag: Von Kühlschränken, Hüpfburgen, Leibesertüchtigung, Fitness, Unternehmenskonzepten #Trallala

Petersilie - Geschäftsmodell: Langfristigkeit
Petersilie – Geschäftsmodell: Langfristigkeit

 Und während du verrückt stöhnst, frißt er dir den Kühlschrank leer! Und du schielst schon! (Nina Hagen, 1978, Superboy)

Geschäftsmodell Langfristigkeit vs. kurze Sicht auf dem Prüfstand meiner alltäglichen Gefühle. Irgendwo in der Fehrbelliner Str. (89) in (10119) Berlin-Mitte geht Julia Dorniok einer talentierten, wichtigen Beschäftigung nach. Sie sorgt jetzt mit einer gewissen Nachdrücklichkeit dafür, dass ihr Kunde Gerald Angerer an seinem Gesamt-Körperbewusstsein feilt. Und dann auch an der Strenge einer gewissen Form, was den Körper betrifft. Denn die Menschen werden mit den Jahren älter und bei zunehmendem Alter erschlafft einem die Körperhülle. Wer nichts dagegen tun tut!  Im Englischbuch meiner Schulzeit hieß es:

Two travellers, Tootall and Toogood, two tutors from Tooting, are at the railway station, waiting for the train. It´s departure is on two o´clock and two minutes.: „Hello, Tootall! Hello, Toogood! Which train do you catching? The Two two to tooting! The Two two to tooting? Yes, the Two to to tooting! Oh, listen, Tootall! The Two two to Tooting ist hooting! We´ve missed it!“ (At the railway station)

Mit anderen, etwas einfacheren Worten beschrieb Michael Gorbatschow einst die sozialistische Gesamtmalaise der Welt:

_seitentrenner Flugzeug

Geschäftsmodell: Eintagsfliege (Foto: Rigo Meyer)

Geschäftsmodell: Eintagsfliege (Foto: Rigo Meyer)

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben! – Und so ist es auch!

Gerald Angerer ist in der Körperwerkstatt Kunde, einer Art ganzheitlichen Fitness-Hüpfburg für Fortschrittsnomaden in eigener Sache, die um sich etwas besser in Form zu bringen körperlich-seelische Führung bzw. Aufsicht benötigen. Das ist richtig gedacht. Julia Dorniok kann davon ein Lied singen, es würde heißen: „We can work it out“ – aber langsam, langsam. Erfolg hat, wer die Zeit dafür aufbringt, wer bereit ist, um seelisch und körperlich zu entschlacken und zu verschlanken, die dafür notwendige Zeit zu investieren, nein, nicht zu opfern. Körperwerkstatt ist ein Investment namens „Unternehmen Zukunft“. Mitnichten also eine Hüpfburg!

Mao Tse-Tung hat sich nie die Zähne geputzt, schrieb sein Leibarzt Li Zhisiu in seinen 1996 erschienenen Memoiren, es reichte ihm aus, anstatt zu putzen, mit Grünem Tee zu spülen. Der zahnärztliche Befund für die beiden Reihen der Zähne seines Gebisses fiel entsprechend aus. So ähnlich wirklichkeitsfremd erscheint uns heute das Festhalten des chinesischen Nobelpreisträger Liu Xiabo im Gefängnis. (Beachte hierzu den Banner oben rechts!) Und, wo wir gerade bei der Fernöstlichkeit dessen sind:

Aus der fernöstlichen Leere entliehen, in etwa, gilt jedoch, was der talentierte esoterische Lebensratgeber Lorenz Meyer darüber sagt, er meint:

Wussten-Sie-schon-77

Wussten-Sie-schon-77 (Quelle: www.sheng.fui.de)

Selbiges gilt jedoch eindeutig nicht für Unternehmensführung! Als langjähriger Kenner der „größten Müllmänner der Region“ (Eigenzeugnis Unternehmer Rethmann, Lüdinghausen), der Unternehmensgruppe Dr. Schweitzer (Alba Berlin) und der unwiderstehlichen Orangen (We kehr for you), aber auch und insbesondere der Basketballszene, von der wir keine Ahnung haben, gilt branchen- und firmen- bzw. konzernübergreifend: „Einen Korb bekommt niemand gern“. Das gilt fürs Neukundengeschäft ebenso, wie für die Expansionsdrang in alle Herren Länder!  Alle zwei Jahre vermeldet der Bloggwart mit nicht zu überhörendem Stolz, er habe nun bspw. die Firmenorganisation der ALBA-Unternehmensgruppe begriffen, sie intellektuell nachvollzogen, an ihren Firmenführungsprinzipien aufgestrippt und sinnstiftend in verschiedenen Datensätzen der Hausverwaltung (hier: Kunde) abgespeichert, wieder auffindbar hinterlegt.

Julia Dorniok, Befreiungsstoß (Quelle: Homepage)

Julia Dorniok, Befreiungsstoß? (Quelle: Homepage)

Herr Müller war früher Teamleiter der Recyclingtruppe bei ALBA. Mit ihm sprach ich über Wichtiges. Denn Kunden sind wichtig. Heute sagt Herr Müller bei meinem Anruf auf seiner fest abgespeicherten Durchwahl: „Hallo, können sie lauter sprechen, ich verstehe sie nicht!“ Kracks. Und legt wieder auf. So geht das mehrmals hin und her. Inzwischen begreife ich: Ich habe, um einen 660 Liter-Container Papier bei einer Erstbezugs-Neubauwohnanlage vorübergehend aufzustellen, den Chef von allem angerufen! Verwählt, sozusagen. Nein, diesen Job kann auch Frau Konopke (* Name geändert) machen. Ich bekomme von Herrn Müller, der mich nun besser versteht, die Nummer. Frau Konopke ist bei der richtigen ALBA-Firma angestellt. Nicht bei einer der Falschen. Herr Müller ist auch nicht bei der Firma ALBA Recycling GmbH, denn die gibt es nicht mehr.

Was früher ALBA Recycling gemacht hat, macht jetzt die unverändert bestehende ALBA Consulting GmbH mit. Internetmäßig lässt sich derartiges nicht mehr ergugeln, entsprechende Suchszenarien führen zu immer verwirrenden Unternehmensauftritten der Fa. ALBA. Na gut, denke ich, sie müssen von Corporate Identity, Unternehmensauftritten im Netz und dergleichen ja nichts verstehen, gute Müllmänner will ich, welche, die nicht die Eckschutzschienen im Treppenhaus wöchentlich einmal anranzen, und ich habe dann den Instandsetzungsauftrag, ohne nachweisen zu können, wer es wirklich war, weil wöchentliche Augenzeugen nun mal schnell fehlen.

Frau Konopke (siehe oben) bin ich nicht Wurst. Ich bin ihr wichtig. Fast so ein bisschen ein vertrauliches, nettes Gespräch. Auch Sprachpausen drin, kein Singsang, keine gebetsmühlenartigen Leerphrasen, die in anderem Zusammenhang eingeübt und nun abgespult wurden, gleich welchen Frageknopf man gedrückt hat. Ich denke zutiefst an Dr. Schweitzer, den Boss von Alba und kondoliere ihm im Geiste: er hat herbe Rückschläge, menschlich bewegende Verluste hinnehmen müssen. Die Fa. ALBA Recycling GmbH wurde schmerzhaft aufgelöst, hoffentlich nicht in Salzsäure.

Hinter alle dem steckt:

Müll brauchst immer: lange Laufzeiten? Adé!

Müll brauchst immer: lange Laufzeiten? Adé!

Die Neigung der Menschen, sich mit unnötigem Ballast vollzustopfen, ist riesig groß! Menschen essen, fressen, trinken, saufen, um sich nicht so leer zu fühlen. Vor Weihnachten eine gezielte Gegenstrategie anzufangen, wie Gerald Angerer ist mutig. Ist gegenzyklisch. Wider den allgemeinen Mainstream. Dabei hilft ihm Julia Dorniok, die Werkstattleiterin der Abteilung Reck & Streck im Sportmysterium Prenzlauer Berg. Die strenge Form und der Ablass vom nicht Notwendigen. Schlack ab, steck weg, besser schmeiß weg!

Die Hausverwaltung hat einen Firmen-Rahmenvertrag mit BRS-Recycling Berlin geschlossen! Nun will die Fa. BRS jedes, weitere neue Grundstück, das noch hinzu kommt, mit einer zweijährigen Mindestlaufzeit „verhaften“. So füllt man sich mit Kundendaten. Für mindestens zwei Jahre. Als Gegenleistung gibt’s Rabatt. Sagt BRS. Der Hausverwalter hat heute Morgen den Kopf aus dem Fenster gehalten. Ein frischer Wind der Unverbrüderlichkeit schlug ihm ins Gesicht. Er sagt ein paarmal während des Telefonats leise: „Aber, es ist nur eine Mülltonne!“  – Die Sachbearbeiterin bei BRS weiß nichts so recht zu entgegnen. Eine jederzeitige Kündbarkeit einer Mülltonne? Oder Festlaufzeit auf zwei Jahre? „Aber, es ist nur eine Mülltonne, sie macht nicht 0,2% unseres Wirtschaftsvolumens pro Wohnanlage aus, nicht?“ Eine leicht gereizte, rhetorische Verstärkung von mir. Nun hat sie aber die Faxen dicke. Sie schickt es mir jetzt zu, ich soll es lesen und wenn ich will, dann unterschreiben. Ich sag: „Wozu? – Es reicht doch, dass wir bereits sprachlich zweierlei Meinung sind, es ist doch nur eine Mülltonne.“

So wird dieses Unternehmen mit meiner Hilfe nicht dicker.

Die Odyssee heute Morgen mit ALBA kam erst danach. Dr. Schweitzer wird sich bestimmt bald wieder neue Reformen ausdenken, irgendwie hat das auch eine sehr persönliche Note: Immer wenn ich künftig eine neue Vertragsleistung mit ALBA aufbauen möchte, werde ich daher anrufen und mich kurz eine halbe Stunde lang durchfragen, wie weit der Stand der Unternehmensreformen dort ist. Man ist im persönlichen Gespräch, aktualisiert die Stammdaten, löscht alte Firmen weg und neue kommen hinzu! Was sonst würde meinen Berufsalltag farbig, bunt und interessant gestalten? Basketball nicht, der Ball ist rund, und was geht mich das an?

Die Idee des Tages lautet also: Wir schicken die BRS-Contractingabteilung zu Julia Dorniok zum Verschlanken und nachhaltigen Verstetigen von (nachwachsenden, neuen) Kundenverbindungen auf der Basis von Freiwilligkeit. Dem SPIEGEL erklären wir, warum Gerald Angerer manchmal als schräger Sympath gesehen wird, zu recht: Dann liegt er gerade auf der Brusthantelbank und stemmt die eisernen Hanteln! ALBA gratulieren wir und veranstalten für die gesamte Unternehmensgruppe ein geräumiges Chi-Gong-Seminar mit Sheng-Fui-Aspekten in Mittelasien. Wenn wir die Einladungen jetzt heraus senden und das Seminar in 14 Tagen stattfindet, erledigen sich die meisten Anreiseplanungen schon durch Wegfall ganzer Unternehmensteile durch Reorganisation. Alles in allem recht preiswert für uns als Veranstalter. Kreativ muss man sein, dann kann man auch nicht auf den Grund sinken! Hätte Loriot was von der bleiernen Ente gewusst, er hätte Dr. Müller-Lüdenscheid nicht ….doch das ist eine vollkommen andere…..


Die Sechs von der Müllabfuhr (Sendung mit der Maus), via Youtube

Weblotse

2 Gedanken zu „1006/10: Alltag: Von Kühlschränken, Hüpfburgen, Leibesertüchtigung, Fitness, Unternehmenskonzepten #Trallala

  1. Pingback: Twitter Wochenschau: 2010-11-28 | gesichtspunkte.de – Hier bloggt der Verwalter…

  2. Pingback: 1169/11: Lied des Tages: Lena Meyer-Landrut weist auf die Gefahren im eigenen Hausgarten hin, profund!

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